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Partner überzeugen endometeriose

Partner überzeugen endometeriose

Ninatina

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Hallo, ich (31) brauche mal Ratschläge. ich habe endometeriose grad 1. eine op habe ich auch schon hinter mir (5 Monate her) ich habe gehofft dass mein Freund nach der op mit mir die beste Zeit schwanger zu werden nutzt, jedoch wollte er nicht wie vorher schon angekündigt. ich werde zunehmend sauer und traurig da ich das Thema schon seit zwei Jahren anspreche und Angst habe, dass es nicht klappt oder die Herde zurückkommen. er sagt er will warten bis wir eine gemeinsame Wohnung haben und dann noch eine Zeit bis wir uns eingelebt haben (circa 6 Monate) der Wohnungsmarkt sieht aber momentan mies aus. Es ist also nicht voraussehbar. Er ist sehr sturr und möchte nicht mehr darüber diskutieren denkt es sei alles im Rahmen ich würde mich reinsteigern (Ich spreche es aber auch oft an) was würdet ihr tun? Warten? Aufhören weiter zu drängeln? Irgendwelche Tipps? Ich nehme die Pille ich brauche also sein ok sie abzusetzen. Ist es ok von ihm wie er agiert?


JuliaEugenia

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Natürlich ist es absolut in Ordnung wie er reagiert und agiert, es ist schließlich auch sein Leben. Dreh den Spieß mal um, er will um jeden Preis sofort ein Kind, du nicht, weil du zuerst einen gewissen Lebensstandard haben möchtest. Wie würdest du dich fühlen? Welche Entscheidung würdest du treffen?


Ninchen321

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Antwort auf Beitrag von JuliaEugenia

Seh ich leider nur teilweise so. Ein Kind kann man nicht auf lange Zeit aufschieben. Irgendwann ist Schluss mit Eisprung und bei Endometriose wirds wohl eh länger dauern bis es klappt. Wenn der Partner zu lange wartet, dann wird die Person mit dem KiWu unglücklich, die Beziehung kann scheitern und bis ein neuer Partner da ist, kann es auch schon zu spät sein für Kinder. So habe ich es schon in Bekanntenkreis mitbekommen. Ein KiWu ist ein ernstes Thema. Wenn der Partner Einwände, wie z.B. eine geeignetere Wohnung, hat und aktiv etwas dafür tut, dann lässt sich das nachvollziehen. Im Falle der Themenerstellerin hört es sich so an, als hätte der Partner vorgeschobene Gründe, da er versucht das Thema zu unterbinden und ihr keine konkreten oder zufriedenstellende Antworten gibt. Würde er aktiv nach einer Wohnung suchen und ihr sagen: „Liebling, ich habe hier, da und dort eine Wohnung, die wir uns nächste Woche anschauen werden. Bitte gedulde dich bis dahin noch.“ ist das etwas anderes als „erst mal müssen wir umziehen. Keine Ahnung wann und wohin, aber das ist meine Bedingung.“ Es hinterlässt den bitteren Beigeschmack, dass er sie hinhält. Druck ist keine gute Option, aber klein bei geben und die Klappe halten auch nicht. Vor allem, weil sie ja gute Gründe für ihre Eile hat. Es muss ne Lösung her, mit der beide Parteien leben können.


Ninchen321

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Hey, Also ich habe zwar keine Endometriose, aber das Problem mit dem Kinderwunsch war bei uns zu Beginn auch ein Thema. Ich glaube Männer (nicht alle natürlich) haben oft ein Problem mit der Verantwortung und vor allem mit dem „Ende der Freiheit“. Sie empfinden ein Kind eher als Einschränkung, als eine Bereicherung. Als Mutter ist das oft anders. Mein Freund wollte damals dann vorher heiraten. Und nen besseren Job. Und ne geeignetere Wohnung. Und Geld sparen. Und…und …und. Viele Tränen hab ich geweint und ich war frustriert. Ich habe es damals so gehandhabt: Nach vielen erfolglosen Gesprächen habe ich gesagt: „Ich habe noch Pillen für 3 Monate. Anschließend werde ich keine neue Packung mehr holen. Dann musst du dich um die Verhütung kümmern“. Er hat dann brav Kondome bestellt. Gleich ne riesige Packung Da hab erst mal nen kleinen Schock gehabt. Aber schon nach wenigen Malen hatte er keine Lust mehr aufs Gummi und plötzlich wars dann dich nicht mehr so schlimm, wenn ich schwanger wäre. Fakt ist: ein KiWU dauert. Und Männer denken oft, das Kind sei am nächsten Tag schon da. Wenn man ihnen erklärt, dass es minimum 9 Monate dauert (sofern man direkt schwanger wird), also fast 1 Jahr, wenn man realistisch denkt, dann ist da ja noch einige Zeit bis das Kind geboren ist. Und i.d.R. Dauert es ca 1 Jahr, bis ne SS eintritt und demnach knapp 2 Jahre, bis das Kind da ist, dann sieht die Welt schon anders aus. Das waren meine schlagenden Argumente. Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck. Gib deinem Schatz Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Lege deine Gründe dafür deutlich fest und anschließend lass das Thema etwas ruhen. Überleg dir ein Datum, bis wann du das Thema sein lasen kannst und was du tun wirst, wenn er bis dahin immernoch keine Kinder will und auch nichts aktiv dafür getan hat. Ich wünsche Dir alles Gute PS: Du brauchst nie und nimmer ein OK von nem Mann, wen du die Pille absetzt! Es ist DEIN Körper und die Pille ist kein TicTac sondern ne Hormonbombe! Ich möchte das Teufelszeug nie mehr nehmen und mein Freund würde mir nie vorschreiben, dass ich die Pille zu nehmen habe! Das würde ich auch nicht dulden. Kommunizieren, dass du die Pille absetzt: Ja! Vorschreiben lassen ob und wann: Nein!


NaduNaduNadu

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Antwort auf Beitrag von Ninchen321

Ich würde es so handhaben wie Ninchen, mit zeitlicher Vorankündigung und Verantwortung in seine Hände legen. Ist doch perfekt... Ich würde das Thema komplett meiden... Und ihn nicht mehr damit Nerven. Entweder klappt es dann endlich mit den Kinderwunsch oder du musst darüber nachdenken ob das der richtige Partner für dich ist. Das ist ja nicht dein Lebensziel... Ein unerfüllter Kinderwunsch ist sehr schmerzhaft und psychisch sehr anstrengend. Jetzt n doofes Beispiel... Aber im Dschungel Camp hat die "Jana Urkraft" (40 Jahre) auch sehr an den Thema Kinderlosigkeit zu knabbern. (Ich habe auch ein langen Kampf hinter mir) Gestern durfte sie ausziehen. (Da ging es hauptsächlich um die "Mangelernährung" und ihre vorher ausgebliebene Menstruationsblutung die vor den Dschungel endlich wieder zurück war...und sie nun besorgt war) --- Aus den Bekannten Kreis hab ich ein Fall... Wo der Mann die Frau jahrelang (vieeeeele Jahre) hingehalten hat, bis sie dann zu alt war. Sie hatte sich dann schlussendlich getrennt (weil der Mann nach den vertrösten sagte, dass Kinder für ihn nicht in Frage kommen) und hat noch verzweifelt versucht Kinder zu bekommen... Ich weiß leider nicht von ein Happyend... Aber dann verlor sich nach weiteren Jahren der Kontakt, wegen einer anderen Trennung.


Mejuna

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Antwort auf Beitrag von Ninchen321

So wie du, Ninchen, hab ich es auch gemacht. Mein Freund wollte Kinder, aber war sich unsicher, wann wir "anfangen" zu üben. Natürlich auch aus den gleichen Gründen. Wollen wir umziehen (oder auswandern), dann ist ein Kind da, wie machen wir das. Bla bla... Ich hab dann im Sommer 2021 gesagt, dass ich noch zwei Blister habe und die nehmen werde und danach ist Feierabend. Er sagte nichts dazu. Ich hab das sacken lassen bei ihm. An unserem Jahrestag war dann die letzte Pille fällig und das sagte ich ihm. Er sagte wieder nix. Also hab ich einfach aufgehört die Pille zu nehmen. Ein paar Tage später meinte ich dann zu ihm, dass ich ganz schön Unterleib hätte ( ich hab 5 Jahre die Pille aufgrund von Myombildung durchgenommen.) und er meinte nur: Ach, du hast die Pille doch gerade erst abgesetzt... Da hab ich dann mitgekriegt, dass er es verstanden hat, dass wir wirklich anfangen!! :-D Es hat dann nach 6 Monaten geklappt. Leider war es eine MA in der 11. SSW. Nach 7 weiteren Monaten bin ich wieder schwanger geworden. Jetzt in der 14. Woche und bisher sieht alles gut aus. Es dauert also... Aber viel Glück!!! :-D


MariaausÖsterreich

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Mir ging es ähnlich. Ich habe schon seit ca. 12 Jahre Endometriose. Wir sind jetzt mitte 30. Mein Frauenarzt hat mir mal gesagt, wenn ich nach zwei Jahren Kinderwunsch noch immer nicht Schwanger bin, müssen wir uns Gedanken machen wie es weiter geht. Mein Partner fühlte sich damals auch noch nicht bereit für ein Kind, also habe ich gewartet bis er das Okey gab, damit ich mit der Pille aufhören "darf". Ich musste seine Entscheidung ja woll oder übel akzeptieren, schließlich gehören zwei dazu. Mittlerweile versuchen wir es schon länger, ich hoffe es klappt bald, ich höre leider meine innere Uhr schon ticken.


Trinchen12

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Hallo Ninatina, zunächst ist es verständlich, dass du die Uhr ticken hörst. Habe selber Endo und kann es gut verstehen, wie man sich unter Druck fühlt nicht zu lange zu warten. Trotzdem kann ich ihn auch verstehen. Ich finde es eigentlich sehr verantwortungsvoll von ihm erst gemeinsam wohnen zu wollen und sich einzuleben, schließlich kommen mit einer gemeinsamen Wohnung auch viele Alltagsthemen auf den Tisch und man muss sich erstmal einspielen. Das ist jetzt kein Muss und hat bei vielen sicher auch beides auf einmal geklappt aber man lernt den Partner wirklich nochmal neu kennen Ich würde mir auch niemals vorschreiben lassen die Pille zu nehmen bzw. es ist nicht seine Entscheidung. Ich habe die Pille damals einige Monate vor unserem ersten ÜZ abgesetzt damit sich der Körper einstellen kann. Allerdings, und das muss man mit Endo einfach bedenken, ist das Absetzen der Pille in vielen Fällen wie Öl im Feuer bei den Endoherden. Ich würde daher vorher mit deiner FA oder der Endo-Klinik besprechen was sie empfehlen würden. Ich wusste damals noch nicht dass ich Endo habe und es ist erst mit Absetzen der Pille richtig ausgebrochen. Das ist natürlich nicht bei allen so aber abklären würde ich es trotzdem. Ich wünsche euch alles Gute und viel Glück!


Julizweiundzwanzig

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Antwort auf Beitrag von Ninatina

Erst eine neue Wohnung, dann noch erst "eingelebt" haben...? und dann laaangsam anfangen? Aber vielleicht gibt es dann Unklarheiten im Job, die erst noch beseitigt werden sollten. Oder irgendeine finanzielle Verpflichtung, wegen der der KiWu weiter aufgeschoben werden muss. Ich persönlich habe wirklich Null Verständnis für Männer, die ihre Frauen mit dem Kinderwunsch hinhalten! Wenn er gar keine Kinder möchte, okay, völlig akzeptabel. Dann aber klar kommunizieren, damit die Frau entscheiden kann, ob sie so leben möchte. Aber dieses "ja, schon... aber noch nicht" macht mich wahnsinnig. Weiß der Herr doch, dass er sich jederzeit umentscheiden kann und zur Not noch mit Mitte 40 oder 50 Vater werden kann. Dass seine Partnerin womöglich jedes mal einen Schmerz verspürt, wenn im Bekanntenkreis mal wieder eine Schwangerschaft oder Geburt verkündet wird, nimmt er achselzuckend in Kauf. Hauptsache sich nicht selber etwas früher darauf einlassen. Ängste seiner Frau, dass es vielleicht nicht (direkt) klappt, ihr Wunsch nach mehr zeitlichem Puffer? Nicht sein Problem. Man selber sitzt ja am längeren Hebel, da muss die Frau halt durch. Ich war selber in einer ähnlichen Situation. 33 und wegen Zyklusunregelmäßigkeiten auch besorgt, ob es ohne weiteres klappen würde. Eine gute Freundin hat 3 Jahre auf Eintritt der SS gewartet. Mein Freund: "ja, aber noch nicht", und "mach mir keinen Druck". Hab ein paar Monate versucht, keinen Druck aufzubauen. War soo schwer, da ich ständig mit dem Thema Schwangerschaft konfrontiert war, mir so sehr ein Baby gewünscht habe und mich hilflos fühlte, einen Zyklus nach dem anderen ungenutzt verstreichen zu lassen. Wenn ich das Thema ansprach, bekam ich sogar ein Augenrollen. Er hätte gesagt noch nicht und wolle nun nicht mehr darüber reden. Irgendwann hat es mir gereicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich bereit bin, zu gehen, um einen Partner zu finden, der am gleichen Punkt in seinem Leben steht wie ich. Dass es für mich keine Option mehr ist, unruhig zu hoffen, dass er sich vielleicht doch irgendwann durchringt. Ich hab das auch ernst gemeint. Er hat sich glaube ich erst dann mit dem Thema wirklich auseinandergesetzt. Dann gesagt gut, machen wirs. Es hat gute 9 Monate gedauert, bis ich schwanger wurde. Ist das die Lösung für alle Frauen, dem Mann die Pistole auf die Brust zu setzen? Sicher nicht, dazu ist jedes Paar zu verschieden. Ich kenne aber einige Frauen, die ihrem Partner zuliebe auf Kinder verzichtet haben, und es an einem späteren Punkt im Leben sehr bereut haben. Man kann auch schwanger nach einer neuen Wohnung suchen. Du weißt alleine, wie lange du es aushältst, dich von deinem Freund hinhalten zu lassen. Ich wünsche dir, dass ihr "das Projekt" bald angehen werdet und zwar beide mit voller Überzeugung!


Lieschen1991

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Antwort auf Beitrag von Ninatina

Also ganz vorne an muss ich erstmal Betonen, dass niemand anderes außer DU darüber entscheidest ob du die Pille weiterhin nimmst oder nicht!!! Das musst du ganz für dich alleine entscheiden, solltest du sie absetzen muss du es natürlich dem Partner sagen und zusammen dann eine andere Verhütung z.B. Kondome besorgen. An deiner Stelle würde ich die Pille auch schonmal absetzen (natürlich einmal kurz mit dem Frauenarzt Rücksprache halten und deinem Partner die Entscheidung mitteilen), denn dein Körper muss sich dann erstmal wieder einpendeln. Das kann auch manchmal etwas dauern. Ich selber hatte schnell wieder einen geregelten Zyklus aber das ist ja bei jedem anders. Dann hast du dieses einpendeln schon geschafft und man könnte dann direkt loslegen wenn dein Partner soweit ist. Ich selber habe die Pille vorsorglich schon abgesetzt weil ich wusste wir wollen bald Kinder aber zu dem Zeitpunkt wollten wir noch nicht loslegen. Wir hatten gerade unser Haus gekauft und fertiggemacht, wir wollten vorher noch heiraten und mein Mann wollte die Steuerberaterprüfung erst hinter sich bringen. Also haben wir fast 2 Jahre mit Kondom verhütet bzw nach einer Zeit auch einfach vorher aufgehört (koitus interruptus). Das ist natürlich keine super sichere Empfängnisverhütungsmethode aber tatsächlich lt. neuen Studien gar nicht so unsicher wie früher gedacht. Für uns wäre das aber auch kein Problem gewesen wenn ich schwanger geworden wäre, wir wollten es halt einfach noch nicht aktiv versuchen. Zum Thema das dein Freund erst zusammen ziehen möchte, finde ich tatsächlich ziemlich vernünftig. Sich dann noch 6 Monate einzuleben halte ich für nicht sinnvoll, denn meistens dauert es ja doch noch etwas bis überhaupt eine Schwangerschaft eintritt. Ich kann aber auch deine Situation sehr gut verstehen, dass es für dich einfach aufgrund der Endometriose auch noch schwieriger ist das ganze noch aufzuschieben. Wahrscheinlich hast du ihm schon oft deine Situation erklärt auch aus "medizinischer Sicht" aber ich würde es nochmal tun. Ohne Druck und ohne böse zu sein oder sonstiges, also ganz neutral die medizinischen Fakten erklären. Auch würde ich die Thematik nochmal aufbringen ob er denn wirklich einen Kinderwunsch hat oder ob er Zweifel diesbezüglich bekommen hat. Denn wenn er sich vielleicht inzwischen nicht mehr vorstellen kann Vater zu sein dann ist das eine wichtige Information für dich. Jede hat das Recht für sich zu entscheiden ob man Kinder möchte oder nicht aber man ist es seinem Partner schuldig dieses zu kommunizieren. Vielleicht könnt ihr euch ja einigen dass ihr erstmal eine Wohnung findet und zusammenzieht, es dann aber relativ bald einfach aktiv versucht. Wie gesagt es dauert vermutlich eh noch einige Zeit. Mein Mann sagte zum Beispiel im April 2022 zu mir wir können es doch ab jetzt schon aktiv versuchen. Da meinte ich dann "hmm nee lieber nicht, im Juli muss ich noch in das Kleid passen und wenn sowas wie eine Fehlgeburt vorher passiert wäre die Stimmung bei der Hochzeit vielleicht auch getrübt usw". Letztendlich hätten wir es vllt schon probieren sollen denn ich wurde erst im 6 Zyklus schwanger und hatte dann leider auch eine frühe Fehlgeburt, sodass wir es weiterhin versuchen müssen. Es geht also doch häufig noch Zeit ins Land bevor es klappt. Ich drücke dir die Daumen, dass du und dein Partner eine gute Lösung für euch beide findet.