Eva989
Hallo zusammen, mein Partner und ich sind 28 Jahre alt und seit 2 Jahren zusammen, wir wohnen seit einem Jahr zusammen und haben beide sichere Jobs. Ich habe über das letzte Jahr einen stärkeren Kinderwunsch entwickelt, mein Partner kann sich generell Kinder vorstellen, fühlt sich aber aktuell nicht bereit/reif genug dafür. Emotional bin ich hin und hergerissen, weil ich ihn verstehe und seine tieferen Beweggründe legitim und nachvollziehbar sind und ich will ihm die Zeit, die er braucht auch sehr gerne geben. Auf der anderen Seite ist da mein starker Kinderwunsch, der manchmal unter den Umständen schon quälend ist, weil ich nicht weiß wann er sich erfüllen wird und ob überhaupt mit dem Partner. Weil ewig warten kann und will ich nicht auf ihn, dafür ist der Wunsch zu essenziell. Meine Frage ist nun, gibt es hier jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wenn ja wie seid ihr mit der Situation umgegangen? Besonders schwer finde ich den Umgang mit Triggern, wie Leute im Umfeld, die Kinder bekommen, selbst schon Schwangere oder Kinderwagen auf der Straße ... Habt ihr hier Tipps, wie man damit umgehen kann, dass einen das nicht so runterzieht?
Mit dem Problem seid ihr sicher nicht alleine. Ich kenne das so von vielen im Freundeskreis (inkl. Uns). Meine Empfehlung: ein offenes, klärendes Gespräch. Wieso will er warten? Was sind die Befürchtungen? Kann sich nur ein Schulkind als sein Kind vorstellen ? Was wollt ihr beide vorher noch erleben? Z.B. Reise nach Asien (Stichwort Zika Virus), Spa Urlaub, Städtereise, Beförderung, Selbstständigkeit, Eigentumswohnung... Im Idealfall macht ihr euch eine grobe Timeline. Z.B. Pille absetzen in 2 Jahren, hippeln starten 1 Jahr später, 2026 Urlaub in.., 2027 Umbau fertig... Für dich wichtig: dein Kinderwunsch ist eine tolle Erfindung der Natur. Dahinter stecken v.a. Hormone. Sich das bewusst zu machen, kann hilfreich sein. Ich war beim 1. Kind 32 - und in fast allen Kursen die jüngste Mama. Der Durchschnitt liegt hier eher bei 35, viele sind auch schon um die 40. will sagen: du hast keinen Stress, auch wenn dir das deine Hormone vielleicht vorgaukeln. Was sonst noch hilft: eine Perspektive. Dann wird aus Neid plötzlich Vorfreude. Meiner Erfahrung nach haben Männer oft Angst, dass das schöne Leben mit Kind vorbei ist. Da hilft vielleicht ein Blick in ein paar InstaProfile oder YouTube Kanäle. Auch mit Kind kann man noch reisen und leben. Sogar auf einem Boot während man um die Welt segelt ;) Meines Erachtens ein wichtiger Punkt: macht euch gemeinsam Gedanken, wie ihr euer Leben in 5-10 Jahren seht. Wer macht Haushalt und Co? Würde nur sein Gehalt reichen? Habt ihr engagierte Großeltern in der Nähe? Au pair.. denkbar/ bezahlbar? Krippe/Kita, Hort? Was für Werte wollt ihr einem Kind mitgeben? Was geht gar nicht. Was muss? Damit wird das Ganze für ihn vielleicht greifbarer, konkreter (als nur die Vorstellung eines imaginären schreienden Wesens, das nichts kann außer Stinkewindeln zu füllen). Im schlimmsten Fall zeichnen sich dann unüberbrückbare Differenzen ab. Im besten lernt ihr viel voneinander und findet einen Kompromiss. Im Kopf meines Partners hieß Kind z.B. automatisch Hochzeit und eine Wohnung mit KiZimmer - da wir gerade umgezogen waren, hatte er auf erneuten Umzug keine Lust. Und heiraten wollten wir beide nicht. Bei einer guten Freundin hat er ganz klar gesagt, er kann mit Babys nichts anfangen. Aber sie können eins kriegen, wenn sie sich alleine kümmert. Wenn es Fußball spielen kann, ist er dann wieder mit im Boot. Inzwischen haben sie 3 Kids. Er ist ein toller, liebevoller Vater, hat ihr in der Babyzeit den Rücken freigehalten, kann aber bis heute nicht nachvollziehen, wieso andere Menschen Babys süß finden.
Ich war mit 30 auch die Jüngste im Rückbildungskurs - aber die 35-40. Jährigen, die dabei waren, sind diejenigen, bei denen alles geklappt hat, es gibt aber leider auch sehr viele Frauen, bei denen es in diesem Alter nicht mehr klappt, nur bekommt man das als Mama halt nicht mit
Genau das,die biologische Uhr tickt und ab 30 ist es bei weitem nicht bei allen easy peasy. Auch man selbst verändert sich und die Lebensumstände mit den Kindern. Ich hätte gerne noch ein 3., aber mit nun 38 kann ich es mir aus verschiedenen Gründen leider nicht mehr vorstellen. Hätten wir mit allem 3 Jahre früher begonnen, wäre das heute wahrscheinlich kein Thema
Ohhh wie gut ich mit dir fühle. Ich hatte auch eine ähnliche Situation. Für meinen Partner war sehr früh das Thema Kinder wichtig, dass er gerne zwei Kinder hätte. Aber nicht zu dem Zeitpunkt. Zu Beginn hatte ich auch kein Problem damit. Dachte: sind ja jetzt auch erst ein Jahr zusammen. Dann waren wir zwei Jahre zusammen, dann kam Thema Haus auf. Er würde gerne erst ein Haus haben und dann mit den Kindern anfangen. Warum auch immer hatte ich im Gefühl, dass ich mit meinen Zyklen Probleme bekommen könnte. 14 Jahre die Pille genommen. Dann haben wir 4 Jahre ein Haus gesucht und dann endlich eins gefunden. Ich habe über die Jahre aber immer und offen über meine Gefühle und Gedanken gesprochen und ihm zugehört und mein vertrauen geschenkt...Als es ernst wurde mit dem Haus hab ich gesagt: da ist jetzt das Haus. Ich bin 30 Jahre alt und jetzt werde ich dann aber auch die Pille absetzen. (Mein Freund hatte die Vorstellung, dass die Pille abgesetzt wird und sofort werde ich schwanger..) Und so habe ich es auch gemacht. Wir haben ein Haus gekauft. Ein Jahr richtig Probleme mit meinem Zyklus gehabt und Ende letzten Jahres mit Mönchpfeffer einen regelmäßigen Zyklus bekommen. Familie und Freunde halten alles mögliche zurück (Kinderwagen, Kinderbett etc.) Weil ich sage: solange ich nicht schwanger bin, möchte ich die Sachen nicht hier haben! Jetzt nach all der Zeit wird er langsam ,,ungeduldiger''. Seit fast 2 Jahren wird ihm bewusst, dass es nicht für jedes Paar heißt -> Pille absetzen und schwanger werden. Aber wir arbeiten daran ;) Ich glaube, dass uns echt die Kommunikation geholfen hat das er mich und ich ihn nachvollziehen konnte.
Wie gehst du damit um dass sich dein Kinderwunsch zeitlich nach hinten verschiebt/ verschoben hat durch Haussuche und Nachwirkungen der Pille? Die Pille nehmen ich schon seit vielen Jahren nicht mehr, wir verwenden also nur Kondome. Wir haben schon sehr viel über das Thema gesprochen, am schwierigsten finde ich wenn der Partner dann, nicht wie bei dir, kein konkretes Ziel nennt was vorm Verhütung weglassen noch abgehakt werden soll. Bei euch war es ja ziemlich konkret das Haus, was dir ja trotzdem auch irgendwo Committment von ihm zeigt dass er bereit ist sich gemeinsam mit dir etwas aufzubauen. Wenn aber nur kommt, dass man nicht bereit ist oder sich nicht reif genug fühlt, dann wird es zur Zerreißprobe, weil man da kein Ende definieren kann. Ihm viel es auch sehr schwer das zu konkretisieren. Deswegen habe ich mir eine zeitliche Grenze gesetzt bis wann ich warten will und kann und diese ihm kommuniziert. Das hat ihm glaube erstmal klar gemacht was auch auf dem Spiel steht und dass ich es ernst meine. Zu dieser Grenze hat er sich letztlich committet. Dass er auf jeden Fall Kinder will sagt er auch immer. Manchmal habe ich das Gefühl dass Männer diese klaren Ansagen brauchen, um aus ihrer Unentschlossenheit rauszukommen. Da gibts im Freundeskreis auch so Fälle, wobei das nicht unbedingt aufs Kinderkriegen sich bezieht.
Da hast du recht. Es gab ein klares Ziel meines Partners... Aber er hat es sehr auf die Leichte Schulter genommen. Hab ihn irgendwann gefragt ob er meint jemand klingelt an unserer Türe und sagt: ich hab im Gefühl sie suchen ein Haus, ich hab eins für sie? Ich bin teilweise ehrlich frustriert gewesen und habe dann auch klare Worte gesprochen und wie du irgendwann quasi die Pistole auf die Brust gesetzt. Erst da fing dann die aktive Suche nach einem Haus an. Und hab ihm auch gesagt, egal wie groß der Kinderwunsch ist dass ich selber meine Ängste habe: wie wird es mit Kind, ändert sich etwas danach? In wieweit ändert sich unsere Beziehung und soweiter. Dass er aber nicht vergessen darf, dass Frauen eben nur eine gewisse Anzahl an Eizellen hat. Jeden Monat geht eine verloren. Er kann sein Lebenlang Kinder bekommen, dass er mir die Chance nicht verbauen soll und wenn er mich nicht als die Mutter seiner Kinder sieht, das vollkommen in Ordnung ist. Ich es vollkommen Legetim find wenn er sagt: ich liebe dich. Aber ob wir das als Paar mit einem Kind hin bekommen weiß ich nicht... oder sehe ich nicht. Dann ist es sehr schade, aber dann ist es leider so. Aber gut, diese Zeit ist zum Glück vorbei und heute denke ich mir einfach: wie gut, dass wir so klar miteinander Reden können und wir das gemeinsam ,,überstanden" haben! Zu Beginn mit meinen Zyklen war ich extrem gefrustet und es gab auch ganz klar Spannungen zwischen uns, weil mich mein Gefühl leider nicht getäuscht hat und er aber total geschockt war, weil er sich das so überhaupt nicht vorgestellt hat. Dann wurden mehrere in unserem Umfeld Eltern und ich glaube das kam dann dazu, dass er jetzt eher der ungeduldige von uns ist. Ich habe meine Ausbildung in einer Kinderwunsch Klinik gemacht und sooo oft mitbekommen, dass einige spontan schwanger geworden sind trotz blöder Diagnosen. Und meistens dann, wenn sie mit dem Kinderwunsch abgeschlossen haben. Seit dem mir das so in den Kopf gekommen ist, versuche ich einfach normal unseren Alltag zu leben und wenn es Richtung Periode geht lenken wir uns ab, entweder mit gemeinsamen Unternehmungen, Hobbys denen ich dann ganz besonders nach gehe um nicht zu früh testen zu wollen oder zu sehr auf jedes symptom zu achten. Manchmal gelingt dass dann sogar so gut, dass ich von meiner Periode überrumpelt werde. Hahahah Aber ich glaube man wird immer so ein bisschen hoffen und bangen. Bei mir war es auch lange schlimm und hab mit LH Teststreifen und Zervix geguckt wie es aussieht. Das hat mich noch bekloppter gemacht. Ich hoffe dass es bei dir irgendwann auch besser wird Ganz liebe Grüße
Hey :) ich habe mich mit 28 aus genau diesem Grund getrennt. Keine zwei Monate später habe ich meinen heutigen Mann kennengelernt. Mit 30 bin ich Mama geworden. Die Trennung war somit die beste Entscheidung meines Lebens. Das Leben ist zu schade, um auf jemanden zu warten, der nicht zu Potte kommen möchte. Denn deine biologische Uhr ist tickt ab 30 immer lauter, nicht seine... liebe Grüße
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