Meine Meinung! Meine Geschichte!

Sorry, Mädels das macht keinen Spass mehr. Weil ich auch so viel über Kinderwunsch gelesen habe, möchte ich jetzt mal meine Geschichte erzählen. 1995 Pille abgesetzt, dann wie die wilden geübt, geübt, geübt, traurig, geübt,etc. 1996 3 Monate Temperaturmessung, damit man feststellt ob ich überhaupt einen Eisprung habe, danach 1 Monate Hormonkur und üben, üben, traurig, üben, etc. 1997 wieder Hormonkur, üben, üben, traurig, üben 1998 musste ich innerhalb von 2 Tagen ins Krankenhaus: Myome. Der Chirurg sagte vor der OP "Na das sie mit diesem riesigen Ding nicht schwanger geworden sind, ist klar." Nach der OP: " Sie haben Verhärtungen und zahlreiche kleine Myome, ein Eileiter ist zu. Sie werden zu 99% nicht auf normalen Wege schwanger.!!!" Nach 3 Jahren diese Nachricht. Dann machte ich mich mit der Lösung: Kiwu-Klinik vertraut. Da waren wir aber noch nicht verheiratet. In der Zwischenzeit haben wir geübt, uns angeschrien, geübt, geweint. 1999 dann die Heirat, und immer denkt man noch man sei vielleicht ein weisser Elefant (man wird trotz aller Prognosen von allein schwanger). Dann bekommt man von der FÄ die Tel.Nr. der Klinik: "Ruf an, mach einen Termin. Die Überweisung holen Sie sich dann ab" Bums Es dauerte noch mal ein 1/2 Jahr ehe ich mich getraute dort anzurufen. Wir hatten jetz 4 Jahre voller Bangen und Hoffen, Weinen und Streiten und vor allem Liebe hinter uns. 2000 hatten wir dann endlich unseren 1. Termin in der Kiwu-Klinik. Das Wartezimmer war total übervüllt, wir kamen erst 2 Stunden nach unserem Termin dran. Beratungsgespräch: total Zermürbend, die gesamte Patientengeschichte nochmals erzählt, intime Fragen über uns, 1. Blutuntersuchung wegen AIDS-Test. Zuhaus waren wir dann richtig niedergeschlagen. Ich rauchte zu dieser Zeit mittleiweile 2 Schachteln Zigarretten am Tag. Ich habe von heut auf morgen aufgehörte, da die FÄ in der Klinik sagte: "Rauchen schädigt Zellen und als allererstes Ihre Mutterzellen" 2 Monate später: der 2. Termin Samenkontrolle beim Mann, nochmals Blut abnehmen, wieder über 2 Stunden warten, 10 Tische im Wartezimmer und alle voller Menschen mit der gleichen Geschichte und der gleichen Hoffnung wie wir. 1 Monat später: "Bei Ihnen ist es nur per ICSI möglich." Damals war die Gesetzeslage noch anders, wir mussten mit Kosten von bis zu 10.000,- DM rechnen. Wir baten um Bedenkzeit. Im Oktober hatten wir einen neuen Termin zu Beratung. Ich hatte damals meinen 21 Zyklustag. Die FÄ fragte ob es heute abend gleich losgehen soll. Losgehen beteutet: Jeden Abend eine Spritze (vom Arzt, einer Krankenschwester, oder man selbst). Ich habe mich entschieden mich selbst zu spritzen. Damals sollte noch keine von unserem Problem wissen. Ich habe mich noch nie selbt gespritzt. Viele von Euch wissen was das für eine Überwindung ist. Mal in den Oberschenkel, mal in den Bauch. Manchmal habe ich bis zu 5. Mal angesetzt, ehe ich die Nadel drin hatte. Am 1. Zyklustag anruf in der Klinik, Terminvereinbarung. Nach 10 Tagen hatte 8 Eizellen, Nach 13 Tagen nur noch 5, am 15 Tag erfolgte die Punktion, da hatte ich nur noch 3 Eizellen. Niemand bereitet Dich auf die Schmerzen vor. Du liegst in einem Wartezimmer wo 12 Betten stehen. Ich hatte Glück, an meinem Tag waren nur 3 Frauen zur Behandlung. "Hanni" hatte 3IVF und da die 1.ICSI und Nanni die 3.IVF. Hanni hatte 15 Eizellen Nanni 18. ICH NUR 3. (Damals wusste ich noch nicht, das auch Eizellen wie Nüsse taub sein können, also kein Bläschen haben) AM 17 Tag das Einsetzen, 2 der 3 Eizellen waren im 4-Zell-Statium. "Bis zum 10.Dezember brauchen Sie gar nicht anzurufen, wenn die Regel nicht einsetzt!!! Bei einer Blutung rufen Sie nur kurz an, damit wir informiert sind." 3 endlos lange Wochen, 5 Spritzen von der FÄ noch zwischendurch. Am 6. Dez. 2000 wusste ich, das ich schwanger bin und merkwürdig ich wusste auch das ich nur noch ein Baby habe. Am 15. Dez. 2000 die 1. Untersuchung: "Sie sind Schwanger." Hanni Hatte in der 10. Woche eine Ausschabung, weil ihr Baby nicht gewachsen war. Nanni hatte noch innerhalb der 3 Wochen ihre Blutung. Trotzdem sind wir drei Mädels noch heute in Kontakt. Hanni hat eine kleine Maus adoptiert, sie wird morgen 1 Jahr. Nanni hatte im August eine Bauhöhlenschwangerschaft nach der 4. IVF. Am Montag hat sie nach der 1. ICSI 3 Babys eingepflanzt bekommen. Nach Pfingsten weiss sie bescheid. Ich: Ich hatte keine leichte Schwangerschaft, ab der 15. Woche vom Beruf freigestellt, frühzeitige Wehen und schlechte Prognosen. Wir haben die ganze Schwangerschaft um unsere Maus gebangt. Nach 6 Jahren ein Baby. ABER: Wir wollen es nächstes Jahr nochmals versuchen. An alle "Normalen" Frauen: Man kann seine Gefühle beim schreiben nicht so genau ausdrücken. Aber viele der Frauen haben den gleichen oder noch schlimmere Wege hinter sich. Ihr seht, wir sprechen hier nicht von 7 Monaten etc. Wir wollen uns auch nicht anhören, dass Ihr ja so arm dran seit, da Ihr abtreiben musstet. Das ist für uns wie ein Schlag ins Gesicht. Und diese Sprüche "Jammert nicht...." LASST ES EINFACH SEIN. Natürlich werde ich auch Negativkritik auf meine Meinung hören. Aber so ist nunmal das Leben und locker bleiben (an die "Normalen" Frauen) An meine Leidensgenossinnen: Viel, viel Glück. LG Silke