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Kinderwunsch, er will noch warten

Kinderwunsch, er will noch warten

Linie

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Hallo zusammen, Ich weiß nicht genau, ob das Thema hier einen Platz hat, aber ich muss das mal loswerden und hoffe auf Erfahrungsberichte von anderen Frauen. Ich bin jetzt 31 Jahre alt und seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen. Dass wir beide Kinder wollen stand schon von Anfang an fest. Die letzten Monate hat sich in mir ein sehr starker Kinderwunsch entwickelt. Also habe ich das Thema mit meinem Freund vor 3 Monaten mit meinem Freund besprochen. Er meinte nur dass wir doch erstmal noch ein wenig Zeit in intensive Haussuche stecken sollten, es wäre vor dem ersten Kind besser. Da wir schon seit längerer Zeit suchen sehe ich das mittlerweile anders und will nicht mehr warten. Nach weiteren Gesprächen meinte er dass er Zeit braucht sich mit dem Gedanken anzufreunden und quasi alles abarbeitet ob wir darauf vorbereitet sind. Aber es nicht mehr so lange dauern sollte und ich ja auch bald schon Folsäure nehmen könnte, wenn man das eh 2 Monate vorher nehmen soll. Das war wie gesagt vor 3 Monaten und bisher hat sich nichts geändert. Auch Folsäure war kein Thema mehr. Ich hab total Verständnis dafür, wenn er sich da erst mit beschäftigen will. Aber ich komme damit aktuell nicht klar. Ich bin sehr traurig und es macht mich wahnsinnig zu warten. Vielleicht habe ich mich auch zu sehr auf seine Worte verlassen, dass wir es jetzt bald angehen lassen. Dazu kommen einfach Ängste, dass wir zu lange warten und es dann irgendwann zu spät wird weil es Probleme geben wird. Er kann auch in 10 Jahren noch problemlos Kinder kriegen, ich nicht. Versuche jetzt mich aktiv irgendwie abzulenken. Vielleicht hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder steckt in einer ähnlichen Situation. Danke!


Lillimax

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Huhu, die Folsäure kannst Du ja auch schonmal selbst nehmen, dafür brauchst Du Deinen Freund nicht. Viele Frauen wissen nicht: Man sollte sie sowieso einnehmen, nicht nur bei Kinderwunsch. Sie schadet also nicht, und Du bist schonmal gut vorbereitet. Man kann verstehen, dass Dein Freund sich erstmal an den Gedanken gewöhnen musste, dass es Dir jetzt ernster wird mit dem Kinderwunsch. Aber dazu hatte er natürlich inzwischen genug Zeit, Du sagst, ja, das erste Gespräch war vor drei Monaten. Ich glaube, für viele Männer ist das wirklich ein großer Schritt. Mein Mann hatte zuerst auch Angst vor der Verantwortung, die das Ganze mit sich bringt. Es macht ja auch die Bindung eines Paares enger. Das ist schön, heißt aber auch, man kann sich im Fall der Fälle nicht mehr eben so trennen. Man ist - ähnlich wie bei einer Hochzeit - schon einen großen Schritt weiter gegangen. Auch zahlt man ja als Mann für ein Kind locker zweieinhalb Jahrzehnte Unterhalt, nämlich bis zum Ende der ersten Ausbildung. Alls das ist ein ernstes Thema und ein großer Schritt. Manche Männer scheuen da erstmal und schieben es gern noch ein wenig auf. Trotzdem muss man(n) dann auch mal die Kurve kriegen innerlich. Deshalb solltest Du das Thema jetzt erneut anschneiden. Sei dabei entschieden, aber freundlich. Wenn Du anfängst zu fordern, Druck auszuüben, beleidigt zu sein, weil er immer noch zögert, oder ihm vorwirfst, dass sich seit drei Monaten nichts tut, dann bekommt das Ganze eine negative Note für ihn. Und das sollte es nicht. Sage freundlich: „Ich kann verstehen, dass du dich an den Gedanken, jetzt ein Baby zu bekommen, erstmal gewöhnen musstest. Das ist ja auch ein großer Schritt. Ich denke aber, es ist jetzt Zeit, den nächsten Schritt zu tun. Ich möchte ab jetzt nicht mehr verhüten.“ So in der Art. Und dann sollte das mit der Verhütung auch wirklich passé sein. Wenn Dein Freund weiterhin zaudert, musst Du deutlicher werden. Dann kannst Du klar sagen, dass es zwar eine gute Idee ist, weiterhin nach einem Haus zu schauen. Dass du aber über 30 bist und bereits da die Fruchtbarkeit etwas nachlässt (was leider stimmt). Und dass Du, weil ein Kind zu Deiner Lebensplanung dazugehört (und auch zu Eurer gemeinsamen), jetzt nicht mehr warten möchtest. Ich würde jetzt erstmal freundlich im Gespräch bleiben, bei dem Thema aber nun auch nicht mehr lockerlassen. LG


Miri92

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Hey du, ich kann dich sehr gut verstehen. Ich weiss, dass es für meinen Mann sehr schwierig war als ich das thema angeschnitten habe. Ich wollte mir definitiv die Kupferspirale entfernen lassen, weil die Schmerzen einfach zu heftig waren. Für mich war das der Zeitpunkt an dem ich ihm gesagt habe, dass ich gerne danach die Verhütung weg lassen würde und gern schwanger werden würde. Für ihn erstmal sehr gewöhnungsbedürftig. Er meinte dann auch, es wäre ihm lieber ich würde noch übergangsweise mit Nuvaring oder wir halt mit Kondom verhüten bis er quasi soweit ist. Hat ganze 4 Monate dedauert. Ich hab das Thema immer wieder angesprochen und ihm auch sehr deutlich gemacht, dass ich ehrlich "Druck" verspüre (der 30ste stand kurz bevor und für mich war das so ne "Grenze"). Er war als wir dann beschlossen haben die Verhütung wegzulassen immer noch sehr zwiegespalten aber trotzdem dafür. Er wollte immer Kinder, ich glaub aber einfach wenns so real wird, ist das nochmal was anderes. Die Angst was verloren gehen könnte ist einfach zu real und ich glaube bei Männern tatsächlich nochmal auf ne andere Art und Weise als bei uns. Da gut in Kontakt zu bleiben war extrem wichtig. Die Beziehung zu einander wird sich verändern, das eigene Leben wird sich drehen und wenden, der Mittelpunkt liegt dann einfach wo anders und das macht Angst, weil man nunmal nicht weiß, was da auf einen zu kommt. So richtig "dabei" ist er tatsächlich erst seit der ersten Fehlgeburt. Er ist bei dem ganzen Thema sehr offen und ehrlich, genau wie ich. Und ich finde das ist wahnsinnig wichtig. Nur so kann man gemeinsam ne Entscheidung treffen die beide Tragen können, vorallem wenns so ne tiefgreifende Sache ist. Für ihn war der entscheidende Punkt, dass er gemerkt hat, wie lange es dauern kann bis überhaupt ne gesunde Schwangerschaft eintritt. Ich will dir keinen Ratschlag geben wenn du ihn nicht hören willst, deswegen lies nur weiter wenn du ihn hören magst: Rede mit ihm, bleib dabei, mach ihm klar was in dir vorgeht, wieso der wunsch so dringlich wird und was das mit dir macht, nur so kann er auch einschätzen um was es geht. :) Ganz liebe grüße!


Cherrybomb

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Hey du, ich kann dich gut verstehen. Ob es den einen Ratschlag gibt, bezweifle ich.. Für mich denkt dein Partner eindeutig, dass man eigentlich sofort schwanger wird. Deswegen will er so vehement alle Dinge auf seiner to do Liste erledigt haben, bevor ihr startet. Das ist an sich nicht verkehrt und gesund. Letztlich ist eine Zeit von bis zu einem Jahr aber völlig normal, in denen man trotz allen Versuches nicht schwanger wird. Mit diesem Zeitfenster sollte man immer rechnen. Aus biologischer Sicht bis du mit über 30 bereits auf dem absteigenden Ast. Das muss man leider so sagen. Es gibt hierzu etliche aussagekräftige Studien. Das muss euch jetzt keine Angst machen (viele Frauen werden in ihren 30ern schwanger), dennoch sollte man das berücksichtigen. Und auch seine eigene Fruchtbarkeit nimmt mit steigendem Alter ab. Ja klar, kann er theoretisch immer Kinder zeugen. Aber die Spermienqualität, die Menge- all das wird auch bei ihm weniger. Ein Haus ist eine arbeitsintensive Angelegenheit. Das kauft man nicht einfach und dann wohnt man am nächsten Tag drin und alles ist wie von Zauberhand erledigt. Er sollte also nicht nur den Punkt des Hauskaufs ins Auge fassen, sondern den kompletten Rattenschwanz dahinter. Und spätestens da muss man sich dann auch fragen, wie lange eigentlich lange genug ist. Ich bin im Februar zum ersten Mal Mutter geworden. Mit 36. Ich habe einen guten Job, einen tollen Ehemann und dachte, ich bin bereit. Und trotzdem kann einen nichts auf der Welt auf das erste Kind vorbereiten. Keine To Do Liste wird ihn auf diese Belastung einstellen. Ich empfehle, noch einmal offen zu sprechen. Wichtig ist keinen Druck auszuüben. Dann geht das ganze sicher nach hinten los. Wenn du gut argumentieren willst, belese dich in relevanten Studien. Und erkläre ihm, dass deine Zeit zu warten verstrichen ist, du Verständnis hast, aber du dich auf konkrete Umstände einigen willst, in denen ihr loslegt. Zum Beispiel "wenn wir in 6 Monaten noch immer kein Haus haben", "wir haben ein Haus gefunden, drei Monate nach Einzug fangen wir an" etc. Wenn er Mal tief in sich hinein hört, wird er wissen, ob es ihm wirklich erstmal um ein Haus bzw. gefestigte Umstände geht oder, ob er das zum Zeitschinden nimmt. Dann muss er aber auch ehrlich sein und Butter bei die Fische machen. Ausflüchte und Vertrösten sind in der Kinderwunschzeit absolutes Gift. Ich wünsche euch alles Gute!


Claudia91

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Hallo Ich kann doch verstehen. Unser erstes Kind war ungeplant. Ich hab inoch sehr schnell daran gewöhnt mein Partner brauchte da Zeit . Waren da aber auch erst knapp 1 Jahr zusammen und erst am zusammen ziehen Lange war es klar nur 1 Kind. Aber plötzlich wuchs in mir der Wunsch nach einem 2. Das wurde so stark das es schon weh getan hat. Aber mein Partner war da noch auf Nein 1 Kind reicht Wir hatten 1 Streit, der erste und einzige Aber wir haben dann noch mal in Ruhe geredet und gesagt, gut wir machen die Spirale erst mal raus und dann sehen wir was passiert Männer haben da einfach eine andere Sicht sie haben oft Angst die Familie dann nicht ernähren oder was auch immer zu können. Muss in der Evolution liegen Dein Partner so wie ich das lese denkt vielleicht man wird sofort schwanger. Aber es dauert durchaus paar Monate bis zu 1 Jahr manchmal. Bei uns hat es 4 Monate gedauert. Bin jetzt 31 und mit dem 2. schwanger Die Zeit in der wir es probiert haben war mein Partner aber plötzlich dann voll bei der sachen Redet noch mal bespricht warum er wirklich noch zeit braucht und erkläre ihm das es nicht sofort klappen muss es kann auch dauern und das es mit der Zeit bei dir schwieriger wird Und das du seine Ängste verstehst aber der Wunsch in dir sooo groß ist das dein Herz schon weh tut . Alles Gute euch


Julefabi2010

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"Aus biologischer Sicht bis du mit über 30 bereits auf dem absteigenden Ast." Was ist das denn für ein bekloppter Satz? Wie kommt man darauf, solch eine dumme Aussage zu tätigen? Wie alt bist du? 12? Unfassbar


Schmetterfink

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Bei meiner Schwägerin hat die Biologie wohl auch versagt. Die hat mit 31, 33 und 35 alle drei Kinder im 1. ÜZ direkt nach dem Absetzen der Pille empfangen.


Mitglied inaktiv

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Wer sich ein Baby wünscht. Der versucht es. Im Leben ist die Liste die man „abarbeiten“ soll nie zu Ende. Ein Baby kann auch mitreinwachsen. Auch wenn ihr ein Haus habt .. (Gott bewahre) könnte es abbrennen. Und? Will man dann das Baby abgeben? Nein.. Man wächst und reift zusammen mit dem Baby, egal in welcher Lebenssituationen. Das oben war ein harter Beispiel, nimm mir das bitte nicht übel. Diese ganzen Ausreden hören sich an, als würde er er einfach nicht wollen. Es tut mir leid Ich wünsche dir viel Glück Ps. Allein überhaupt schwanger zu werden .. ist ein Wunder, meist klappt es erst nach vielen Monaten/Jahren.