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clomi etc. was ist das genau?

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Hallöchen, hab mal ne Fragen: Einige sprechen hier davon, dass sie Clomi oder so bekommen haben. Was genau bewirkt das? Ab wann bekommt frau es verschrieben und was ist da alles drin? Hatte vor ca. einem Monat eine FG. Bin im 7. ÜZ schwanger geworden, wäre das 1. Kind gewesen. Wir wünschen uns halt sehr ein Kind, vor allem jetzt ist der Wunsch noch größer geworden! Können einige hier von ihren Erfahrungen berichten? Vielen Dank LG Gabi


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Zur Kinderwunschbehandlung wird der Wirkstoff Clomiphen in Form der Tabletten Clomifen (Dyneric, Pergotime, Clom50 etc.) verabreicht. Wirkstoff und Wirkungsmechanismus Clomifen ist das am längsten bekannte synthetische Präparat zur medikamentösen Anregung des Eisprunges. Über seine Anwendung wurde erstmals 1961 berichtet. Obwohl das Medikament seitdem überaus erfolgreich angewendet wurde, ist über seinen genauen Wirkungsmechanismus wenig bekannt. Auf alle Fälle bewirkt es eine Ausschüttung der Hirnanhangsdrüsenhormone LH und FSH und damit die Eizellreifung. Anwendung Die Standarddosierung von Clomifen beträgt 50 mg/Tag (= 1 Tablette/Tag) über 5 Tage. Eine Steigerung bis auf 150-250 mg/Tag wurde beschrieben, erscheint bei bis dahin ausgebliebener Eierstocksreaktion aber ziemlich aussichtslos (siehe Nebenwirkungen). Die Uhrzeit der Einnahme (morgens oder abends) spielt keine Rolle. Wie jedes andere Medikament auch sollte Clomifen nicht auf nüchternen Magen geschluckt werden. Das häufigste Einnahmeintervall ist der 3. – 7. oder der 5. – 9. Zyklustag. In den letzten Jahren zeigte sich jedoch, dass diese Einnahme nicht so starr gesehen werden muss. Zu berücksichtigen bleibt: Je kürzer der Zyklus ohne Clomifen, desto früher (eher ab 2./3.Zyklustag) sollte mit der Einnahme des Medikamentes begonnen werden! Es wurden vereinzelt auch Gaben von bis zu 10 Tagen beschrieben, die jedoch nicht als Standard gelten. Kontrolle der Clomifenwirkung Selbst die Regulierung des Zyklus auf 28 Tage bei vorher unregelmäßigen Blutungen spricht noch nicht 100prozentig für einen vorhandenen Eisprung. Daher sollte die Wirkung der Tabletten möglichst wenigstens durch die Temperaturkurve, LH-Messungen, bei Unklarheiten auch durch Ultraschall und Blutentnahmen kontrolliert werden. Insbesondere der Ultraschall ermöglicht auch eine Aussage über die Anzahl der reifenden Eibläschen (Mehrlinge!, Überanregung!). Aufgrund einer manchmal schlechten Beeinflussung des Gebärmutterhalsschleimes erscheint eine gelegentliche Untersuchung gerade bei höheren Clomifendosierungen (ab 100 mg) sinnvoll (siehe Nebenwirkungen). Vorteile Der Vorteil dieses Medikaments ist zweifellos die einfache Gabe als Tablette, weshalb es in vielen gynäkologischen Arztpraxen das erste Mittel der Wahl darstellt. Außerdem spricht für Clomifen: einfache Einnahme preiswertes Medikament geringes Risiko der Überanregung der Eierstöcke bei 50-100 mg (1-2 Tbl.)/Tag Nachteile Allerdings hat es auch einige Nachteile, die bei einigen Methoden der Kinderwunschbehandlung störend sein können. Die Einnahme ist zwar einfach, aber auch schlecht auf die einzelne Patientin abzustimmen. Einmal in der Blutbahn, läßt sich die hormonelle Stimulation der Eierstöcke nicht mehr durch eine Dosiserhöhung oder -senkung steuern. Diese Nachteile haben dazu geführt, dass bei der Kinderwunschbehandlung zunehmend Gonadotropine zur Anwendung kommen. Außerdem hat dieses Medikament auch eine "anti-östrogene" Wirkung an einigen Organen. Von besonderer Bedeutung ist dies am Gebärmutterhals, wo das Gebärmutterhalssekret zähflüssig werden kann und die Spermien am Eindringen in die Gebärmutter hindert. Bei einigen Patientinnen verursacht Clomifen zwar einen "guten" Eisprung, aber andererseits eine "Verfestigung" des Gebärmutterhalsschleimes. Daher erklärt sich unter anderem die Diskrepanz zwischen einer Eisprungwahrscheinlichkeit von 40-80% bei einer nicht annähernd so guten Schwangerschaftsrate. Die Spermien haben nach dem Verkehr Probleme bei der Durchwanderung des Gebärmutterhalses. Diese Verfestigung tritt manchmal erst bei Dosierungen > 100 mg/Tag auf, gelegentlich aber auch schon bei 50 mg/Tag. Man kann versuchen, dies durch die gleichzeitige Gabe einer Östrogentablette zu bessern, was aber nicht immer gelingt. Wichtig ist daher die Untersuchung des Schleimes (Anfassen des Schleimes bei der gynäkologischen Untersuchung durch den Arzt mit einer Pinzette und Kontrolle der Elastizität oder Selbstuntersuchung der Frau) vor allem bei hohen Clomifendosierungen. Auch aus diesen Gründen erscheint eine Dosissteigerung > 100-150 mg/Tag nicht sinnvoll. Aus Erfahrung weiß man außerdem, dass Patienten, die auf 100-150 mg/Tag nicht reagieren, dies bei höheren Dosen auch nicht tun. Bei längerer Anwendung von Clomifen, gelegentlich auch schon von Beginn an, haben manche Frauen eine dünne Gebärmutterschleimhaut, so dass eine eventuell befruchtete Eizelle nicht anwächst. Das hängt ebenfalls mit dem Wirkmechanismus von Clomifen zusammen und lässt sich nur im Ultraschall sehen. Sogenannte Überstimulationssyndrome mit Reifung vieler Eibläschen und Bauchschmerzen treten unter Clomifen nur überaus selten auf. Wie bei allen Medikamenten zur Anregung des Eisprunges können unter Clomifen gelegentlich sogenannte funktionelle (nicht bösartige) Zysten entstehen, welche bei 95% der Frauen innerhalb von 3 Monaten wieder verschwinden. Manche Patientinnen berichten über kurzzeitig leicht verschwommenes Sehen bei Dosierungen > 100 mg. Gelegentlich sahen wir dies auch schon bei 50 mg/Tag. Gerade "Vielautofahrerinnen" sollten das wissen. Von allen zur Anregung des Eisprunges benutzten Medikamenten weiß man, dass sie das spätere Risiko, zum Beispiel an Eierstockskrebs zu erkranken, nicht erhöhen. Für Clomifen gab es 1995 eine wissenschaftliche Arbeit, die bei einer Einnahme > 12 Monate (unabhängig von der Dosis) eventuell über ein gering erhöhtes Krebsrisiko berichtete. Obwohl dies nie bestätigt wurde, sollte Clomifen nicht länger als 6 Monate gegeben werden. Diese Empfehlung erwächst auch aus der Tatsache, dass danach die Schwangerschaftsraten stark sinken und über eine andere Diagnostik/Therapie nachgedacht werden sollte. Über Nachteile einer gleichzeitigen Einnahme von Mönchspfeffer gibt es keine Daten Lg, Chaos


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