Elternforum Kaiserschnitt

Wie äußern sich eigentlich Bindungsprobleme?

Wie äußern sich eigentlich Bindungsprobleme?

cuppa

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Das ist für mich eher eine theoretische Frage, aber es interessiert mich einfach! Es kommt bei Diskussionen pro/contra KS ja immer wieder das Argument "Ein Kaiserschnitt führt oft zu Bindungsproblemen" und irgendjemand (ich weiß jetzt nicht mehr wer), hat weiter unten geschrieben, eine Bekannte habe sogar 7 Jahre nach dem KS mit ihrem Sohn noch Bindungsprobleme. Ich kann mir dann immer gar nicht vorstellen, wie das konkret aussieht! "Mag" man dann sein eigenes Kind nicht? Sorry für die vielleicht etwas naive Frage, aber vielleicht könnt ihr sie ja trotzdem beantworten...


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von cuppa

Hallo Cuppa, ich finde die Frage gar nicht naiv. Eine echte Bindungsstörung kann nur der Profi diagnostizieren. Wo aber jeder Therapeut hellhörig wird, ist wenn Frauen beschreiben, dass sie emotional gleichgültig gegenüber ihrem Kind sind, dass sie vielleicht sogar ambivalente Gefühle haben oder aber im Gegenteil völlig übertrieben besorgt sind. Bei einer sicheren Bindung reagiert eine Mutter "richtig und angemessen" auf ihren Säugling, i.d.R. innerhalb von Sekunden: Körperkontakt geben, wenn Kind Nähe sucht usw. Bei einer echten Bindungsstörung ist das dann nicht so, der hungrige Säugling wird dann z.B. schreiend im Körbchen liegen gelassen.


Lina301

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Das bedeutet, dass sich das eigene Kind fremd anfüht und im Grund gleichgültig ist. Man spürt keine Liebe, kein "warmes Gefühl", wenn man es anschaut, man hat kein Bedürfnis, es auf den Arm zu nehmen oder zu berühen und vermisst es nicht, wenn es gerade weg ist. Man kümmert sich nur darum, weil es erwartet wird- so wie eine Babysitterin, die sich aus Pflichgefühl um ein fremdes Kind kümmert. Bestenfalls findet man das Kind süß, so wie man jedes x-beliebige andere Baby süß finden würde, aber man unterscheidet nicht zwischen dem eigenen und anderen Kindern. Würde jemand kommen und sagen, das Kind sei verwechselt worden, würde man das Kind ohne jedes Zögern wieder abgeben. Gleichzeitig kann es sein, dass man das "eigene" schon in der Schwangerschaft geliebte Kind vermisst, sich schmerzlich danach sehnt oder sogar darum trauert. Es ist einfach so, dass man das Kind, das einem nach dem KS (oder einen anderen schwierigen, vielleicht mit längerer Trennung verbundenen Geburt) "fertig" angezogen und gewaschen in den Arm gelegt wird, überhaupt nicht mit dem Kind, das man monatelang mit sich im Bauch rumgetragen und auf das man sich gefreut hat, in Verbindung bringen kann. So als sei das Kind verwechselt worden. Meist bessert sich das mit der Zeit, weil das Kind einem durch die gemeinsam verbrachte Zeit ans Herz wächst, weil man vielleicht eindeutige Ähnlichkeiten zu sich selbst oder dem Partner erkennt oder auch durch bestimmte Rituale (z.B. Bondingbad). Aber es gibt auch Frauen die tief drinnen auch noch nach Jahren irgendwie das Gefühl haben, bei ihnen würde das falsche Kind aufwachsen, auch wenn sie vom Verstand her wissen, dass eine Verwechslung eigentich ausgeschlossen ist.


RoteTulpe

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Hallo, vielen Dank für deinen Beitrag. Ich habe mich in allen Punkten wieder erkannt. Gleichzeitig tat es mir wahnsinnig Leid für unser Baby,das unschuldig in diese Situation geraten ist.


Sunmet2017

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Antwort auf Beitrag von Lina301

Du erzählst den größten Schwachsinn aller Zeiten auf den ich auch nach Jahren noch antworten muss... was gibt dir das Recht zu behaupten, dass KS-Kinder die einem "fertig"auf den Bauch gelegt werden eine geringere Bindung zur Mutter haben als die"normal" geborenen? Ich bin total entsetzt und frage mich was dich dazu gebracht hat so zu denken! Du verunsicherst damit werdende Mamas, das geht nicht! Denn es ist sowas von falsch! Schäm dich! Bin ebenso verwundert warum sich bisher noch niemand über diesen Stuss geäußert hat... Mein Sohn und ich sind seit der ersten Sekunde ein vollkommenes Team!!


SYA

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Antwort auf Beitrag von Lina301

Du beschreibst so ziemlich genau wie es mit mit meinem 3M alten Sohn geht. Ich habe Glück, weil er echt ein tolles Kind ist. Aber es ist ein Kampf. Ich sehe mir selbst hilflos zu, wie mir einfach Geduld und Verständnis für ihn fehlen wenn er mal nicht der pflegeleichte Sonnenschein ist, wie meistens. In anderen Momenten überwiegt mein Gefühl der Hilflosigkeit und ich erlebe einen enormen Stress und Schuldgefühl, weil ich nicht erlebe ihm helfen zu können. Es ist als würdest du darauf warten dass gleich seine echte Mama nachhause kommt und dich ablöst. Wenn mein Mann, meine Mutter oder eine Verwandte ihn herumtragen oder beruhigen bin ich einfach nur erleichtert, fühle mich aber natürlich gleichzeitig schlecht weil ich das nicht konnte oder wollte. Und dabei habe ich schon um unser Band gekämpft wie eine Löwin und tue es jeden Tag Aufs Neue: wir haben Rebirthing gemacht, schlafen jede Nacht Bauch auf Bauch, meist Haut auf Haut. Ich habe erfolgreich ums Stillen gekämpft (stille ihn seit fast 2M voll),  was gefühlt mein letzter Strohhalm war. Wenn er im Tripptrapp liegt/sitzt oder auf dem Wickeltisch liegt, tanze ich mit ihm, also bewege seine Beinchen im Takt der Musik und singe ihn an und er strahlt... Ich achte auch genau auf seine Zeichen und Bedürfnisse, ao ist es nicht...nur am Körper tragen könnte ich ihn evtl häufiger, aber das kann mein Mann einfach so viel besser, sowohl körperlich, als auch aushalten dass er die ersten 10min schreit bis er endlich einschläft... vielleicht kämpfe ich an dem Punkt einfach noch nicht konsequent genug, vielleicht wird das noch, aber es fällt mir einfach schwer meinen eigenen Stress zu regulieren (immer schon, war damit einfach allein von Geburt an). Vielleicht schaffe ich aber auch das noch. Mit ihm war es übrigens ein ungewollter KS. Habe aufgrund meiner eigenen Bindungsgeschichte einer schlechten Beleghebamme vertraut, mich dementsprechend alleine,  hilflos und gehetzt bei der Geburt gefühlt und dann zu PDA, Wehentropf drängen lassen, der KS war dadurch  leztzlich unvermeidbar, weil die mir aufgedrängte Intervention schlichtweg physisch alles verbaut hat. Jedenfalls werde ich weiter um unsere Bindung kämpfen. Seine kleine Schwester, die es hoffentlich auch noch geben wird (oder Bruder, hehe) wird jedenfalls via Hausgeburt mit meiner jetzigen Hebamme auf die Welt kommen, zu der ich nach der Geburt gewechselt bin. V.a. hier im Saarland sind die KS-raten der Krankenhäuser irre hoch, da wäre der nächste KS vorprogrammiert, auch weil mich am KS einfach inzwischen alles triggern würde.


Else2011

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Also ich hatte bei meinem Sohn genau diese Gefühle, die schon beschrieben wurden. Ich habe mich gekümmert, das war es dann aber auch. Keine besonders tiefen Gefühle, ich war froh, wenn er bei der Oma war, etc. Keine Ahnung, ob man da wirklich von "Bindungsstörung" sprechen kann/konnte. Jetzt ist davon jedenfalls nichts mehr da. Ich liebe ihn total und glaube, unsere Bindung ist wirklich gut. Zumindest bin ich beim trösten etc. seine Nummer eins. Er ist jetzt 16 Monate alt. Bei meiner Tochter, genau drei Jahre, war es am Anfang total anders. Ich konnte sie nicht eine Minute weggeben, ohne sie zu vermissen. Ohne sie war ich praktisch nicht glücklich. Unsere Bindung ist heute wie bei meinem Sohn. Beide Kinder kamen per KS. Ich glaube daher, dass bei meinem Sohn eher eine Wochenbettdepression vorlag und keine wirkliche Bindungsstörung. Diese erkennt man als Laie und vielleicht auch als Experte erst nach Jahren, denke ich. Ich glaube, da wirkt so viel mehr mit als die Geburtsart und auch als die ersten Lebenswochen, vielleicht gar -monate, das kann man als Laie gar nicht überblicken und einschätzen.


Denise04

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Mein Sohn ist jetzt 2 Wochen alt und wurde per ks geholt. Ich habe gesehen wie er "rausgeholt " wurde, da sie den Vorhang dann fallen gelassen wurde. er wurde sofort auf meine offene Brust gelegt und dass bis ich "fertig"war. ich hatte ihn nur die 5 min. nicht wo ich vom op Tisch ins bett gemacht wurde. das war ein unbeschreibliches Gefühl. Ich liebe ihn so sehr und würde ihn am liebsten garnicht mehr her geben .


Sabsi85

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Meine Tochter wurde auch vor 4 Wochen per Wunschkaiserschnitt geholt. Als ich sie hab schreien hören kamen mir die Tränen, bei meinem Freund genauso. Da ich nicht viel machen konnte aufgrund der Schmerzen, war mein Freund der Mittelpunkt für meine Tochter. Ich bin froh dass er rund um die Uhr da war. Deshalb konnte ich so schnell nicht realisieren, dass ich tatsächlich jetzt Mutter bin. Ich war sehr ängstlich, bin es immer noch zum Teil. Weiss aber aufgrund der Routine, warum sie wann schreit. Eine enge Nähe konnte ich im Krankenhaus nicht aufbauen. Trotz des Bondings, allerdings waren die Schmerzen zu stark, als dass ich sie stundenlang auf meinem Bauch liegen haben konnte. Dennoch habe ich zur Zeit wohl noch eine kleine Wochenbettdepression die sich dadurch äußert, dass ich nervlich zur Zeit noch etwas angespannt bin. Ich kuschel mit ihr und knutsch sie dauernd, sie ist einfach bezaubernd. Sie bringt mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und ich kann mich an ihr nicht satt gucken. Aber dass ich jetzt sagen kann, ich vermisse sie wenn sie mal nicht in meiner Nähe ist, ist nicht so. Das liegt wohl eher daran, dass ich einfach weiss sie ist in guten Händen (bei meinem Lebensgefährten). Dabei bin ich meist nur ne Stunde kurz was erledigen. Er ist da sowieso offener und verspielter was der Umgang mit der Kleinen betrifft. Ich bin ein verschlossener Typ, mehr so der Kuschelfreak.... und so gleicht es sich gut aus. Wenn sie älter wird, werde auch ich verspielter. Ich denke aber nicht, dass das mit Bindungsproblemen zu tun hat. Die ersten Wochen sind schon hart, die eine Mami freut es und wartet praktisch neben ihrem Baby, bis es wieder aufwacht, der anderen Mami freut es da eher, ne Stunde mehr Schlaf zu bekommen. Daher denke ich auch, dass es sich in Laufe der Wochen/ Monate (erstes Lachen ect....) stetig ändert und man stressfreier wird.


cuppa

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Jetzt kann ich mir was darunter vorstellen.


Xeniachan

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Ich hatte vor 1 jahr mein sohn per not ks endbunden heißt voll nakose... Teils habe ich mit den ks noch meine kleinen probleme.. Zu mein sohn konntd ich erst als ich zu hause war eine bildung aufbauen da ich wie gesagt ekn not ks hatte habe ich den ersten schrei meines dohnes nicht mit bekommen man hatte mir auch ein fremdes kind geben konnen und sagen konnen es ware mdin kind...im kh wurde der kleine oft ins ndbenzimmer gebrscht weil ich damit erst mal nicht klar kam wollte eigentlich stillen ging nicht...wollte selber wickeln ging nicht...erst als ich zu hsuse war konnte ich nach und nach mutter sein auch das ich im snfang hilfe brauchte von meinen mann, familie und hebamme Jetzt ist mein Sohn 1 jahr und mein Leben


11Friede

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hi, viele stillberaterinnen berichteten, dass man heute wisse, dass das bonding auch noch bis zu drei monate möglich sei. auch dieses von selbst an die brust gehen des babys soll noch möglich sein. weiss jemand mehr darüber?