Elternforum Kaiserschnitt

Probleme die Narbe anzunehmen...

Probleme die Narbe anzunehmen...

Pixie91

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Hallo Ihr, Im März habe ich eine sekundäre Sectio bekommen, nach 48 Stunden langer Einleitung nach Blasensprung. Das Alles hat mich ziemlich mitgenommen, obwohl mein Kind kerngesund ist und die Heilung komplikationslos verlief. Und trotzdem habe ich schwere Probleme, mir die Narbe anzusehen oder sie anzufassen.Mir wird leider manchmal sogar übel, wenn ich versuche sie länger anzufassen, weil das Gebiet darum bis zum Bauchnabel Gefühlsstörungen hat. Hat Jemand von Euch auch Schwierigkeiten gehabt, die Situation anzunehmen? Was kann ich tun? Ich habe das Gefühl mich anzustellen, weil ja am Ende Alles noch gut geworden ist :/


Bonnie

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Hallo, naja, die Narbe fasse ich auch noch nicht gern an, obwohl meine zwei Kaiserschnitte schon Jahre zurückliegen. Die Narbe selbst und der Bereich drumherum bleiben leider etwas taub, weil Nerven durchtrennt wurden. Ich muss sagen, mir half es am meisten, die Narbe zu ignorieren. Irgendwann gehört sie einfach dazu. Ich hatte keine Lust, ein großes Ding daraus zu machen, weil man ja nichts an der Situation ändern kann. Wenn Du große Probleme mit der Narbe hast, wage ich mal etwas Küchenpsychologie und sage, dass es hier weniger um die Narbe geht, als um den Kaiserschnitt an sich. Ein ungeplanter Kaiserschnitt ist seelisch oft schwer zu verkraften, das ging mir auch so. Ich habe etwa ein Jahr gebraucht, bevor ich mit der Geburt, die so ganz anders verlaufen war, als ich es erwartet hatte, klarkam. Nach dem zweiten (wegen Querlage geplanten) Kaiserschnitt ging mir das seltsamerweise überhaupt nicht so, ich hatte damit gar kein Problem. Die Umstände spielen also schon eine Rolle, und auch, ob man sich darauf einstellen konnte oder nicht. Gib Dir die Zeit, die Du brauchst. Dafür, solche unschönen Erlebnisse zu verarbeiten, gibt es keine Abkürzung, es geht nicht auf die Schnelle. Es braucht die Zeit, die es braucht. LG


IsiMom

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Wegen dem Taubheitsgefühl empfehle ich zu einem Heilpraktiker zu gehen. Ich war damals bei einem und es wurde eine Faszienverbindung gemacht. Glaub das hieß so. Damit der Fluss des Energie wieder fließen kann. Ich habe wieder volles Gefühl. LG Isi


Tante_Erna

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Ich bin auch kein Fan der Narbe, aber ich weiß, dass ich ohne diese Möglichkeit keine zwei gesunden Kinder hätte. Das ist ein Punkt, den ich mir immer wieder sage. Was mir noch hilft, sie anzunehmen: ich kümmere mich absichtlich um sie, ich Creme sie ein, ich massiere sie leicht. Wenn du das selbst nicht kannst, vielleicht kann eine dir vertraute Person das übernehmen? Hast du eine Hebamme? Meine Hebamme hat meinen Bauch regelmäßig geölt, das tat sehr gut.


Anna F

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Wenn es nur das Narbeannehmen an sich, dann würde ich dir eine bewusste "Umsorgung" der Narbe empfehlen. Wenn es um die Annahme der Geburt an sich geht, würde ich dir eine Therapie empfehlen. Ich hatte März 20 eine sehr traumatische Geburt, für unsere ganze Familie. Die Narbe hat mich natürlich jeden Tag daran erinnert. Eine Therapie hat mir geholfen


Lana1987

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Hallo, das Wochenbett ist ja noch nicht Mal rum. Die Heilung noch nicht vollends abgeschlossen. Der Körper längst noch nicht wieder so, wie er Mal war. Deine Gefühle sind ganz natürlich und OK! Das erstmal vorn weg! Du bist nicht bescheuert oder übersensibel oder sonst was. Ich denke auch, dass es gut ist, sich besonders um die Narbe zu kümmern (Narbenroller von Bepanthen). Bei mir ging das Taube tatsächlich wieder weg. Die Narbe gehört zu mir (hatte 2018 eine sek. Sectio nach 20 Stunden Wehen...). Du und Dein Körper habt enormes geleistet. Ich hatte eher immer Probleme mit den Schwangerschaftsstreifen bis ich zufällig, ca 3-4 Monate nach der Geburt in einer Art "Motivationspost" einer Bekannten folgendes las: "Für jede Frau die mit ihrem Körper hadert, weil er Narben von der Geburt hat, gibt es mindestens eine auf der Welt, die sich nichts sehnlicher wünschen würde, als diese Narben zu haben". Irgendwie war das der ultimative Schlüsselmoment für mich. Ansich froh darüber sein zu können, ein Kind (noch dazu ein gesundes) bekommen haben zu dürfen und die Narben (in meinem Fall sowohl die Schwangerschaftsstreifen als auch die Kaiserschnittnarbe) mit Stolz und Dankbarkeit zu "tragen", denn es gibt genuf Frauen, die keine Kinder bekommen können, obwohl es ihr größter Wunsch ist und die alles dafür geben und ein "paar" Narben zu gern in Kauf nehmen würden. Es braucht sicher noch Zeit, aber vllt. kannst Du es in einigen Wochen/Monaten auch so sehen. Erst Recht, wenn Du Deinen Körper wieder hast und Erholung, Fitness und Rückbildung vonstatten gegangen sind.


Milchkaffee14

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Die Gefühlsstörungen sind normal und geben sich mit der Zeit. Solange ist das ja noch nicht her. Und nein, du sollst dich nicht hinten anstellen. Lass dir Zeit. Die ersten paar Monate nach der Geburt spielen ja die Hormone noch verrückt. Rede darüber , das hilft. Am besten mit anderen Müttern, bei denen das auch noch präsent ist. Nach meiner ersten Geburt kam das Baby auf die Intensiv und ich habe ein paar Monate später angefangen, damit zu hadern, dass sie nicht von Anfang an bei mir war. Mir war, als ob was fehlte, als ob jemand mir die erste Zeit gestohlen hatte. Letztlich ging es ja gar nicht anders. Aber Gespräche haben mir geholfen und ich habe sie dann viel getragen . Zu deiner Narbe: Du hast ein Kind zur Welt gebracht! Dein Körper hat einen kompletten Menschen gebaut. Sieh es als Kampfnarben an. Sei stolz auf dich! Du hast unglaubliches geleistet! Versuche, sie als Teil von dir anzunehmen, als Erinnerung an den Tag, an dem dein Kind geboren wurde. Vielleicht hilft das ein bisschen?!