Fuchsina
Es gibt hier ja öfters Posts darüber, dass Mütter sehr lange mit ihrer Kaiserschnitte hadern. Ich fände es interessant, wenn uns hier darüber austauschen, weshalb dies sein könnte und wodurch man sowas vielleicht verhindern kann. Mein Theorie: verklärte, viel zu hohe Erwartungshaltung bzgl. Geburt sowie Hochstilisieren gewisse Sachen wie z.B. Bonding. Die Natur hat es ja einerseit gut eingerichtet. Die Frau erleidet furchtbare Schmerzen, etliche Stunden lang, hat vielleicht Geburtsverleztung etc. Dennoch, kaum ist das Kind da und ein wenig Zeit vergangen, wird vieles vergessen. Gut so, denn ansonsten wäre vielleicht unser Spezies nicht mehr existent. Führt dieser Schutzmechanismus aber nicht dazu, dass die Erzählungen über die Geburt verzerrt sind und somit die Ansprüche und Erwartungshaltung von Schwangeren komplett unrealistisch? Hört man doch ständig die Berichte über zauberhafte Geburten, alles toll, alles enstpannt, die Schwangere in Ruhe die Wehen veratmend ?Sind diese Geschichten aber ht nicht nur Ergebnis der "Vergesslichkeit" und sind in Wirklichkeit nie so passiert? Ich hatte ja "nur" eine Nacht Wehen - nach Aussage der ach so einfühlsamen Hebamme aufgrund meines Wimmerns ja auch keine "echten" Geburtswehen da ineffektiv, danke auch - aber das war keineswegs toll und ich sass auch nicht tiefenentspannt auf einen Pezziball und habe die Wehen veratmet. Meine Zimmernachbarinnen denke ich - aufgrund deren teils fürchterlichen Geschrei - hatten wohl auch nicht die zauberhaftesten Momente ihres Lebens. Nun gut, wenn die Geburt dennoch spontan klappt, kommt wieder die "Vergesslilchkeit" und im nachhinein erinnert man sich an die Schmerzen als nicht so schlimm wie sie tatsächlich waren. Womöglich funktioniert dies beim KS aber nicht so gut. Oder die Tatsache, dass man nicht die "Zauber der Geburt" hatte wie "versprochen" wird dem KS zugeschoben. Was meint Ihr?
ich vermute mal, dass hat einfach auch was damit zu tun ob man sich mit dem thema auseinander gestzt hat oder nicht. wie gesagt ich wurde von jetzt auf gleich, ohne vorbereitung, zum notkaiserschnitt gebracht. ich war in keinster weise drauf vorbereitet und hatte mich nie mit der option auseinandergesetzt. ich wurde auch vor der op nicht aufgekärt was jetzt passiert und warum bzw. mit mir ist nicht über die situation gesprochen worden. klar es war eine notsituation, da war auch die zeit nicht dafür... und dennoch hab ich nur mit bekommen wie die hebamme und der arzt hektisch geworden sind und im op angerufen haben und dann bin ich schon dort hingebracht worden... und ich denke dann kommt noch dazu, wie der kaiserschnitt in den krankenhäusern abläuft. oftmals kommt das kind, wenn es keine komplikationen gibt, sofort zu der mutter. aber wenn das kind direkt danach weg kommt und man noch nicht mal mitkriegt dass es richtig "geboren" wurde weil es nicht schreit/man es nicht sieht, dann find ich dass schon problematisch. du liegst da auf dem op tisch und bekommst ja gar nichts mit und dann sagt man dir dass dein kind da ist, aber dass man es dir nicht zeigen kann weil es komplikationen gegeben hat. ich denk bei mir ist es nicht nur der kaiserschnitt der mich belastet, sondern auch die "zeit" danach auf der ü-station. da kommen halt einfach mehrere punkte zusammen die einen belasten können.
Ich bin mir sicher, dass es daran liegt, dass kaum eine Hebamme, kaum ein Arzt darauf aufmerksam macht, dass ein KS gar nicht so unwahrscheinlich ist, auch wenn man eine Spontangeburt plant und alles gut aussieht. Ich erinnere mich noch heute, wie die Hebamme beim Geburtsvorbereitungskurs auf die Frage einer Schwangeren, wieviele Geburten denn per Saugglocke/Zange oder KS beendet werden - sagte: Das kommt nicht so häufig vor und aus unserem Kurs würde es sicher niemanden treffen. Punkt, das war alles. Durch den Mailvertreiler haben wir dann erfahren, dass von uns 9 Schwangeren bloß 3 eine "normale" Spontangeburt hatten. 2 weitere haben mit Saugglocke entbunden, 1 hat ihr Kind bei der schwierigen Geburt verloren. 1 hatte einen eiligen KS aufgrund von HELPP. 2 weitere Kinder lagen nach einem Not-KS (beide lange nach Wehenbeginn) tagelang auf ITS (1 davon war meins). Der 2. Punkt ist, dass ein KS immer noch als "nicht richtig entbunden" angesehen wird - da hat sich Frau ja um die Arbeit gedrückt und es ist weniger "wert". Ich hab es selbst innerhalb der Familie so erlebt und das ist extrem entwürdigend. Weil die Leute einfach keine Ahnung haben.
Immerzu liest man : " Bei KS kann man ja nicht mitreden wie sich eine Geburt anfühlt " Ich bin nun fast sieben Jahre Mutter, kenne etliche Mütter, und noch nie habe ich mich über das Gefühl einer vaginalen Geburt ausgetauscht. Ich finde es viel bedeutsamer, dass in mir drin ein Mensch gewachsen ist, der dann, egal wie, auf die Welt gepurzelt ist. Ich denke und so lese ich es hier auch, dass diejenigen die so schlecht mit einem KS zurecht kommen oder drüber sprechen diejenigen sind, bei denen er überraschend kam, oder die, die nie einen hatten. Und für die finde ich es auch traurig, dass sie nicht so entbinden konnten, wie sie es sich wünschten. Bezeichnend ist allerdings, dass Kaiserschnittmamas niemals jemanden bekehren würden, der vaginal entbinden möchte. Umgedreht sieht das ganz anders aus.
ich glaube dieses - nicht mitreden - stört mich weniger. eher die tatsache dass die schwangerschaft so apprupt beendet worden ist, ohne dass man sich vorher mit dem gedanken auseinandergesetzt hat. und ich gar nicht richtig mitbekommen habe dass die schwangerschaft überhaupt beendet wurde. also so gehts mir zumindestens. klar du merkst, dass an dir rumgerissen wird, aber du siehst nichts/fühlst es auch nicht richtig und dann heißt es auf einmal dein kind ist da. (ohne dass es dir gezeigt wird, du es siehst, es schreit, etc.)
Also für mich kann ich deine Theorie nicht bestätigen. Bonding habe ich vorher für reichlich überschätzt gehalten und ich habe auch nicht erwartet, dass die Geburt schön werden würde sondern anstrengend, langwierig und sehr schmerzhaft. Ich habe auch vorher nicht ausgeblendet, dass es zu einem KS kommen könnte (angesichts der heutigen KS-Raten ja nicht so unwahrscheinlich) aber gehofft, dass es nicht so kommt. Aber nicht weil ich "mitreden" wollte oder eine natürliche Geburt "schaffen", sondern einfach weil ich noch weitere Kinder mit kurzem Abstand haben wollte und keine zusätzlichen Risikofaktor "Zustand nach Sectio". Nach der Geburt habe meine Meinung völlig geändert. Ich weiß jetzt dass Bonding kein neumodischer Krempel ist, sondern so unendlich wichtig, dass man es gar nicht überschätzen kann. Und dass ein KS eine unendlich viel schlimmere Erfahrung sein kann, als ich vorher befürchtet habe. Allerdings hat man sich bei mir im KH auch Mühe gegeben, den KS für mich so traumatisch wie möglich zu machen, und das nicht etwa weil die Situation so dramatisch gewesen wäre (im Gegenteil in vielen anderen KH hätte man in der Situation vermutlich nicht mal einen KS vorgeschlagen), sondern einfach "weil man das so macht" (z.B. die Mutter ohne Informationen über den Zustand des Kindes nach der OP in den Aufwachraum schicken, während das muntere Kind im Kreißsaal mit dem Papa kuschelt, keine Erklärungen geben, Hektik, Unfreundlichkeit,...). Ich denke es gibt nicht DIE eine Ursache psychische Probleme mit einem KS sondern viele verschiedene z.B. die Erwartungshaltung der Mutter, ob sie grundsätzlich und ob sie in dieser Situation mit einem KS gerechnet hat (geplante KS sind meist viel leichter zu ertragen), die Umstände (muss es schnell gehen, ist das Personal freundlich), die Narkoseform, eine mögliche Trennung vom Kind, mögliche Komplikationen, das Umfeld (das unterstützt oder ggf. blöde Bemerkungen macht), der Heilungsverlauf (wenn man nach dem KS wochenlang Schmerzen hat, sieht man in logischerweise negativer als wenn man schnell wieder fit ist), mögliche Spätfolgen, Erfahrungen im Umfeld (unkomplizierte Spontangeburten können ggf. Neid auslösen, "Horrorgeburten" eher Erleichterung), die Familienplanung (muss man wegen des KS seinen Kinderwunsch aufschieben, hat man Angst dass man vielleicht irgendwann nicht mehr schwanger werden darf obwohl man weitere Kinder möchte), das Verhältnis zum eigenen Körper (stört die Narbe oder ist die Frau froh zumindest "untenrum" keine Verletzungen bekommen zu haben), usw...
Ich sehe das auch ganz ähnlich. Die Erwartungen sind viel zu hoch!! Es wird doch immer so dahin gestellt, dass wenn man spontan entbinden möchte, dies auch so abläuft - total komplikationslos und man erwartet das meeeega Gefühl danach - was man so niemals wieder im Leben so erleben wird. Ich hab eine Bekannte, die hat vor kurzem entbunden, sagt im Nachhinein dass es wirklich eine leichte Geburt war und sie es überhaupt nicht schlimm fand. Hat mit PDA entbunden, aber diese Schmerzen an der Dammnaht die man danach hat, damit hätte sie nicht gerechnet. Sie hätte geheult vor Schmerzen und das ganze ging 2 Wochen so. Warum wird man über sowas nicht aufgeklärt? Beim KS wird man doch auch über Wundschmerzen aufgeklärt. Ganz viele wichtige Details werden einfach verschwiegen bei einer Geburt. Die ganzen Komplikationen und natürlich die Gefahr auf ca. 15% dass es in einen sec. KS endet. 15% sind nicht wenig! Aber es ist ein Tabuthema. Es wird in GVK nicht besprochen und wenn dann sagt man ja das kommt schon nicht vor. Ich finde man sollte allgemein wie bei einem geplanten Kaiserschnitt, auch über die Risiken einer spontan Geburt aufgeklärt werden. Und zwar immer und nicht nur wenn ein Risiko vorliegt. Und eins der größten Risiken der sec. KS sollte hier auch dringlichst besprochen werden. Dazu kommt natürlich noch, dass man in der Gesellschaft blöde angeguckt wird, wenn man einen KS hatte. War er gewünscht oder man fand ihn gar gut - bekommt man blöde Sprüche und wenn er sein musste, bekommt man fast Beileidkarten nach Hause geschickt. Finde das ganz schlimm. Wenn sich die Gesellschaft und die Hebammen mal den Stock aus dem Hintern ziehen würden und das ganze mal als normal ansehen, was es ja definitiv ist, denn ein KS ist kein Teufelswerk, würde das ganze schon anders aussehen. Klar Notsituationen egal ob diese spontan oder per KS beendet wurden und das Kind muss weg, sind tragisch. Aber das hat doch dann wirklich nichts mit dem Weg nach draußen zu tun, sondern einfach dass es scheiße gelaufen ist. Wodrin das größte Risiko aber ja eben in den Komplikationen der spontan Geburt liegt und worüber jeder aufgeklärt werden sollte. Was noch ein wichtiger Punkt ist, die Medien! Überall im Netz finden man Berichte über KS wie schlimm er doch ist und wie schädlich es vor allem fürs Kind ist. Eigentlich nach den Berichten nach, sollte man sein Kind am besten direkt einschläfern lassen - wäre wohl das beste, bei den ganzen Spätfolgen von Fettleibigkeit, Diabetes, Asthma, Kriminalität, Gefühlskalt bis hin zu dass sie eh dauernd krank sind und mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch am Kindstod versterben. -Was natürlich totaler Humbug ist!!!- Ich weiß ehrlich gesagt nicht was diese Propaganda soll. Nutzen soll wahrscheinlich sein, dass die KS Quote nicht steigt und mehr Frauen sich für die spontane Geburt entscheiden. Aber das sind doch nur gerade mal 2-3% die einen KS wollen. Beim Rest musste es einfach sein und sind da solche Falschmeldungen nicht total überflüssig und richten nur Unheil an? Also zu dem Thema muss einiges getan werden und dann fühlen Frauen sich nach einem plötzlichen KS auch nicht mehr so schlecht und überrumpelt.
Ich bin nach wie vor der Meinung, der ks ist da und wichtig, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht. Oder die Frau eine traumatische erste Geburt hatte. Verstehen kann ich noch immer keine Frau, die ihr Kind per Wunschks bekommen will, weil sie da weniger schmerzen hat. Ich hatte beides und habe die schmerzen und die Zeit nach dem ks schlimmer empfunden als nach der spontanen Geburt. Und bonding halte ich nicht für humbug, sondern für extrem wichtig. Klar, ich hab auch zwei Individuen und die sind natürlich unterschiedlich, aber alles ist viel einfacher. Und wenn zusätzlich zum verpassten bonding noch eine Trennung von der Mutter kommt, gibt es für die Babys das Gefühl verlassen worden zu sein. Und auch was dann den Kindern angetan wird, wenn sie allein sind, Mama nicht da ist, kann zu traumatischen Erlebnissen führen, die sich im Leben immer wieder zeigen. Das will aber niemand sehen!!! Davor machen alle die Augen zu... Aber fragt mal gute Osteopathen, Physiotherapeuten und Heilpraktiker, die sagen ALLE da ist was dran. Natürlich ist es das wichtigste die Kinder auf die Welt zu holen, aber es darf auch jeder entscheiden wie. Ich glaube jedoch, ich kann sehr wohl beurteilen was für mich die bessere Art war mein Kind zu bekommen! Und für einige andere Frauen hier im Forum war es ähnlich traumatisch. Und nochwas, in dem GVK, den ich damals besucht habe, wurde sowohl über zange und saugglocke (letzteres wurde sogar gezeigt) und über ks gesprochen! Viele grüße
Was hat denn ein WKS jetzt bitte mit dem Thema zu tun?? Und warum verbindest du immer WKS mit Verminderung von Schmerzen? Wegen diesem Grund macht das fast keiner. Ein verpasstes Bonding und die Trennung zum Kind sind natürlich tragisch, aber das kann man eben nicht vermeiden wenn es so sein muss. Es sei denn durch WKS - da kommt das am seltensten vor. Aber unter einer spontan Geburt KANN es dazu kommen, dass auf einmal eine Notsituation auftritt. Besser ein verpasstes Bonding als ein totes Kind oder? Und von Heilpraktikern und Osteopathen halte ich ja mal gar nichts. Die erfinden sich schon ihre Arbeitsbereiche. Aber das ist nur meine Meinung. Wobei sie eventuell recht haben könnten, dass so eine Trennung Spuren hinterlässt. Ich denke aber wirklich nur vorübergehend. Gibt so viele Frühchen, die müssten ja alle ein an der Klatsche haben. Ich denke die Mutter interpretiert da viel falsch rein. Irgendwie verstehe ich deinen ganzen Post nicht, der passt so gar nicht zum Thema...
Du musst das auch nicht verstehen, wenn du es so enstirnig siehst, ich versteh deinen absolute Haltung zu ks ist das beste auch nicht. Ich hab auch niemals behauptet, dass ein ks unnütz ist. ICH finde es jedoch nur sinnvoll unter medizinischer Notwendigkeit! Klar, ist ein lebendes Kind wichtiger als das bonding. Das steht ausser Frage. Aber es gehört eben dazu. Überleg dir mal wovon wir abstammen und wie es da abläuft?!? Meinst du die Affen tragen ihre Kinder umsonst so viel? Sicher kommst du jetzt mit was soll der Vergleich... Unsere Ansichten sind eben grundverschieden. Und ich bin sehr dankbar, das es Heilpraktiker und Osteopathen gibt, die die Dinge ernst nehmen und verstehen. Die meisten Frauen, die hier schreiben und von dem ks negative Erlebnisse zurückbehalten, haben sich eben eine vaginale Geburt gewünscht, weil es einfach dazu gehört. Wir wollten unsere Kinder so bekommen. Wir sind natürlich dankbar darüber unsere Kinder jetzt dank ks zu haben. Und wenn dann zusätzlich noch komplikationen Auftreten wie z.b. eine Infektion, macht es die Situation nicht besser. War fur mich aber kein Grund die nächste Geburt spontan erleben zu wollen!!! Wir werden nie auf einen Nenner kommen. Unsere Ansichten sind halt zu verschieden. Ist ja auch gut so. Jeder soll seine Meinung haben, aber man sollte versuchen die anderen zu verstehen! Und das versuche ich!
Dennoch verstehe ich deine Beiträge zum Thema hier nicht. Hier geht es nicht darum für was man sich entscheidet oder was man besser findet, sondern wo der Knackpunkt liegt warum so viele Frauen nach sec. KS oder Not-KS sich schlecht fühlen. Das Bonding nach einem "nicht Not-KS" ist genauso vorhanden wie nach einer "unkomplizierten" vaginalen Geburt. Worauf willst du also hinaus? Es gibt nun mal gut verlaufende KS und spontan Geburten, wo auch Bonding etc. alles statt findet und dann gibt es eben nicht gut verlaufende KS oder spontan Geburten wo das Kind sofort weg muss. Und dann muss das so sein und dann tritt eben die Devise ein "lieber ein verpasstes Bonding, was man in jedem Fall ja aufholen kann, als ein totes Kind"... Ich glaube du willst auch immer noch nicht verstehen, dass diese Notsituationen meist wegen spontan versuchten Geburten passieren. Sonst käme es doch gar nicht zum KS. Sicherlich gibt es auch plötzlich eintretende Notsiatuationen, Unfall, Plazentaablösung oder sonstiges. Am letzteren kann man nichts ändern. Das erstere Risiko geht jeder freiwillig ein und ich zB. würde das niemals freiwillig tun, daher WKS, aber das ist hier nicht Thema. Aber genau darum geht es, dass nicht genügend über die Risiken der spontan Geburt (und dazu gehört der sec. KS) aufgeklärt wird. Die meisten werden über rein gar nichts aufgeklärt. Höchstens über die Risiken einer PDA, weil das ja nicht natürlich ist. Jeder denkt, ja wenn alles natürlich abläuft, ist auch alles prima, aber das ist es noch längst nicht. Gerade die Natur hat die meisten Risiken. Und sicher soll jeder so entbinden wie er es sich wünscht. Aber der Risiken sollte man sich bewusst sein, dann passieren auch nicht so viele Traumen nach Geburt. Man liest es doch IMMER wieder "ich hätte nie im Leben gedacht, dass es bei mir ein KS werden könnte"... Das passiert aber leider mit ca. 15% häufig!
eigntlich kann ich da nicht mitreden, weil ich keinen KS hatte. Trotzdem hier mein Gedanke dazu: Meine Freundin hatte drei geplante - alle aus medizinischer Notwendigkeit. ich würd sie jetzt nicht als traumatisiert einschätzen, aber sicher hätte sie lieber wenigstens ein Kind spontan entbunden - bestimmt nicht nur um "zu wissen wie es ist". Sie hat gesagt: beim zweiten mal wusste ich, dass ich mich drauf einstellen muss, dass es ganz schnell geht. Ich glaube es ist wirklich diese Abruptheit, die es schwer zu verarbeiten macht. Im idealfall hat man vor der OP wenigstens etwas Zeit, sich innerlich vorzubereiten. Und bekommt das Baby bei PDA gleich auf die Brust. Das macht es sicher leichter. Trotzdem kein Vergleich mit den Schmerzen beim Pressen - ob mit oder ohne PDA - wo man dem Ende ja wirklich entgegenfiebert, da ergibt sich die innere Einstellung auf das Ende der Schwangerschaft von selber. Und schaut Euch mal um, wenn irgendwo von einer Sturzgeburt geschrieben wird: die Frauen haben manchmal auch schwierigkeiten, dieses Erlebnis zu verarbeiten. Naja, aber wie schon viele hier geschrieben haben - da kommen bestimmt viele Probleme zusammen, das Verhalten der Ärzte, Komplikationen mit dem Baby, Getrenntsein nach der geburt, Notsituation, blöde Kommentare später... K
Hallo, diesbezüglich wage ich keine besondere 'Theorie' aufzustellen, aber ich kann mittlerweile mit einigen Jahren Abstand sehr gut sagen, warum ICH mit MEINEM KS damals Probleme hatte. Meine Mutter hatte zwei KS-Geburten, nie eine spontane und als ich schwanger war habe ich mich immer auch mit der Möglichkeit befasst, dass es zu einem KS kommen könnte. An schlechtere Bindungen zwischen Mutter und Kind nach KS glaubte und glaube ich nicht, denn ich selbst war ja (logischerweise) eine der zwei KS-GEburten, die meine Mutter hatte und ich fühle mich nicht als gestörten Mensch, deswegen. ABER, mein Sohn wurde sechs Wochen vor Termin ganz plötzlich per Notsectio wegen Hellp geholt. Ich hatte mich auf die sechs letzten Wochen ohne Baby, endlich im Mutterschutz gefreut, wollte endlich auch mal NUR schwanger sein, auf dem Sofa sitzen und meinen Bauch streicheln (überspitzt ausgedrückt). Statt dessen war ich plötzlich und völlig unerwartet Mama eines Frühchens. Ich verbrachte viele Stunden auf der Intensivstation, bangte um mein Kind, freute mich über winzige Fortschritte und verzweifelte manches Mal fast an kleineren Rückschritten. Ich wollte bei meinem zweiten Kind soooo gerne eine Spontangeburt, ich wollte 'dabei' sein, wenn mein Sohn geboren wird, ich wollte die ersten Momente mit ihm genießen, niemand sollte ihn eilig aus einem kalten OP tragen, ich wollte die Möglichkeit ihn als allererste in den Armen zu halten. Mein Wunsch wurde erfüllt. Und natürlich waren die Wehen nicht die tollste Erfahrung meines Lebens und es gab eine Phase unter der Geburt (kurz vor den Presswehen), als ich allenfalls jemanden mit einem Peziball abgeschossen hätte, aber sicher nicht ruhig darauf Wehen veratmet hätte. Aber das Gefühl MEIN Kind, in MEINEN Armen zu halten, niemand, der auch nur ansatzweise vor hatte dieses kleine perfekte Wesen von mir zu trennen, war auf jeden Fall alles Wert. Und, vielleicht klingt das unglaubwürdig, aber als es wirklich zur Geburt kam, dachte ich noch, dass ich mein Glück kaum fassen konnte, die Ärztin sagte, sie könne den Kopf sehen, die Hebamme fragte, ob ich mal fühlen wolle und ich dachte nur: 'Es klappt tatsächlich, er wird ohne KS geboren.' Ich hätte einen zweiten KS verkraftet und falls ich dieses Mal in meiner dritten SS einen KS bekommen sollte kann ich damit auch leben, aber für mich, die ich nun beides erlebt habe, bleibt die spontane Geburt ganz ohne Romantisieren die Form der Entbindung, die ich jederzeit vorziehen würde. Hätte ich also für meine dritte Geburt einen Wunsch frei, dann bitte eine Wiederholung dieses zweiten Geburtserlebnisses.
Aber du kannst doch nicht eine Notsituation mit einer geglückten Geburt vergleichen. Da würde doch jeder die geglückte nehmen. Was wäre denn gewesen, dein ersten Kind wäre am Termin per gepl. KS ganz entspannt gekommen und du hättest es sofort im OP auf die Brust bekommen im Vergleich zur spontanen wo das genau so war. DAS wäre ein Vergleich. Also ich glaube niemand bevorzugt eine Geburt mit Notsituation, egal ob spontan oder per KS.
- Vaginal - geplanter KS - Not-KS 1 und 2 kann man vergleichen, 3 wünscht sich keiner.
dem kann ich zustimmen. es ist etwas ganz was anderes ob du freiwillig in einen kaiserschnitt machen lässt, oder ob dieser plötzlich aus dem nichts heraus ohne jegigliche vorbereitung/auseinandersetzung durch eine notsituation heraus entsteht.
Theoretisch muss man eigentlich noch mehr unterscheiden. Not-KS und sekundären KS sollte man nicht gleichsetzten, auch wenn die Begriffe oft vermischt werden. Die wenigsten sekundären KS werden in echten Notsituationen gemacht sondern eher wegen Geburtstillstand, langsamer Geburtsverlauf, leichteren Auffälligkeiten im CTG o.ä. so dass noch genug Zeit bleibt den KS in Ruhe vorzubereiten, Nur in den seltensten gibt es echte Not-KS mit (Lebens-)Gefahr für Mutter und/oder Kind, Hektik, Vollnarkose und dann auch mehr Risiken. Trotzdem sind auch sekundäre KS für die Mütter oft eine Enttäuschung, die eigentlich eine vaginale Geburt gewünscht haben. Bei vaginalen Geburten muss man noch die vaginal-operativen Geburten abgrenzen, wo Saugglocke oder Geburtszange eingesetzt werden, oft in Kombination mit einem großen Dammschnitt, Kristellern und reichlich Hektik und die entsprechend belastender für die Mütter sind als die Mehrzahl der normalen vaginalen Geburten ohne solche Eingriffe. Ich habe irgendwo eine Studie zur Zufriedenheit der Mütter nach der Geburt gelesen, da waren Frauen mit vaginalen Entbindungen und geplanten KS deutlich zufriedener als Frauen mit sekundären KS, Not-KS aber auch vaginal-operativen Geburten.
Ein Not-KS kann ja auch ein primärer KS sein, also einer vor Wehenbeginn. Muss nicht immer im Zusammenhang mit vaginaler Geburt stehen. Aber auch beim sec. KS wird Frau einfach nicht genügend drüber aufgeklärt, dass es dazu kommen kann. Dies hier ist die Studie: http://europepmc.org/abstract/MED/21380993/reload=0;jsessionid=nCOjQDS2IJ6M5q9buvEf.2
Selbstverständlich war bei mir das Problem nicht der KS an sich, den habe ich nämlich gut überstanden, ich hatte auch hinterher keine schlimmen Schmerzen oder Komplikationen. Schwierig war die Situation, aber meiner Meinung nach ist doch genau das die Frage, denn ich persönlich kenne praktisch keine Frauen, die mit geplantem oder u.U. sogar Wunsch-KS anschließend mentale Probleme haben oder hatten. Das sind doch meist die, für welche der KS völlig überraschend kommt, unabhängig davon ob nun unter der spontanen Geburt wegen bspw. Abfall der Herztöne, oder aus welchen Gründen auch immer, wie bei mir, schon vor Einsetzen von Wehen...
"Bezeichnend ist allerdings, dass Kaiserschnittmamas niemals jemanden bekehren würden" Das stimmt nicht.
Also ich habe noch nie irgendwo gelesen, dass eine Mutter die spontan entbinden möchte von einer KS-Mama zum KS überredet wurde bzw. dieses Vorhaben hatte. Anders herum, fast immer! Jetzt noch vorgestern in einem anderen Forum erlebt. Frau hat ihr erstes Kind fast bei ihrer Geburt verloren, es wurde in letzter Sek. ein Not-KS. Nun will sie WKS - und alle versuchen sie zu einer weiteren spontan Geburt zu überreden! Überall das gleiche.
Ok, falsch ausgedrückt. Ich selbst habe das noch nie erlebt oder gelesen. Geben wird es das sicherlich auch.
Zeige mir bitte einen Thread hier im RUB Montpelle, indem eine Mutter die per KS entbunden hat versucht eine anderen Mutter zu "bekehren" auch einen KS machen zu lassen.
Wie man mit einem (traumatischen) Erlebnis umgeht kommt immer auf einen persönlich an. Ich hatte selber einen Not Kaiserschnitt. Mit Vollnarkose. Meine Tochter wurde direkt nach der Geburt in ein anderes Krankenhaus verlegt und ich hab sie erst Abends um 20 Uhr das erste mal gesehen (Geboren wurde sie um 10 Uhr morgens). Ich hatte absolut keine Probleme mit dem Kaiserschnitt. Auch wenn es sehr schnell ging. Ich wurde aufgeklärt nach dem Motto "Wir machen da und da nen Schnitt, Risiken gibts die und die..sind Sie einverstanden?! Ok, los gehts.." und ehe ich mich versah lag ich im Op und gefühlte 20 Leute friemelten an mir rum. Es kommt immer auf die Frau selber an.
Über den Kaiserschnitt war ich aufgeklärt. Ich dachte nur nicht, dass ich einen bekommen würde... Das Schlimme am Kaiserschnitt - so empfand ich - ist das Gefühl, versagt zu haben. Ich empfand die natürliche Geburt, besser gesagt die Wehen, nicht furchtbar schlimm. Leider war mein Baby ein Sterngucker und rutschte in der Übergangsphase nicht richtig ins Becken. Als die Presswehen einsetzten, wurden die Herztöne des Babys schlechter, aber nicht bedrohlich schlecht. Die Ärztin dokterte 2h an/in mir rum und versuchte den Kopf des Babys zurück zu schieben und zu drehen. Irgendwann sagte sie mir, dass wir es noch eine Stunde so versuchen, und dann einen KS machen. Ich bestand aber dann darauf, bald einen KS zu machen, weil ich keinen Not-KS in dem Sinne wollte. Niemand wusste, wie lange mein gestresstes Baby sich in den Wehenpausen noch ausreichend erholen würde. Ich hatte also noch ca. eine Stunde Zeit mich auf den KS mit PDA vorzubreiten. Trotzdem hatte ich wochenlang am KS zu knabbern...nicht an den Schmerzen, sondern an dem Wissen, dass meine Tochter vor 100 Jahren die Geburt nicht überlebt hätte. (Ja ich weiß, das ist doof, aber man denkt nach einer Geburt ja nicht zu 100% rational.) Nicht zu vergessen sind die sensiblen,netten und was einen KS betrifft, absolut unerfahrenen "Natürliche Geburt"-Mütter, die Sätze vom Stapel lassen, wie "Ach so, du hattest einen Kaiserschnitt..dann kannst du ja gar nicht mitreden, wie schlimm so eine Geburt eigentlich ist." Ich finde, dass man den KS in 3 Fälle untergliedern muss: -Wunschkaiserschnitt - sekundärer Kaiserschnitt - Notkaiserschnitt Ich hatte keine Probleme wg. Bonding. Ich bekam die Kleine sofort auf die Brust gelegt. Später hatte sie mein Mann im Arm, was mich auch nicht störte. Die Kleine hat - bis dato - auch keine Anzeichen eines Traumas. Ich bin ein sehr ehrgeiziger und schmerzunempfindlicher Mensch. Und genau das war bei der Kaiserschnitt-Verarbeitung das Problem. Ich selbst hatte meine Ziele zu hoch gesteckt und konnte sie aus einem Grund, für den ich nichts konnte, nicht erreichen. Zum Schluss noch ein Zitat einer einfühlsamen Hebamme (Ich war in einer Hebammenpraxis mit mehreren Hebammen), die aber bei der Geburt nicht dabei war: "Hmmmm, Kaiserschnitt, hmmmm, dann hast du dich nicht genug angestrengt. Das wäre schon ohne gegangen."
Bei meinem ersten KS (sekundärer nach Geburtsstillstand) habe ich auch lange zu knabbern gehabt.... 1. es ging so plötzlich! Klar, ich hatte 24std. in den Wehen gelegen im KH und wusste bald hab ich meinen Sohn im Arm, aber das es dann doch mit KS endete, da war ich nicht vorbereitet! Ja...mir fehlte der Abschluss der Geburt, weil ich andere Erwartungen hatte!! 2. Kind passte nicht durch mein Becken! Warum kann ich nicht normal Gebären??? 3. Von anderen zu hören das man nur eine "zweitklassige" Geburt hatte! Mit der zweiten SS konnte ich mich besser mit der ersten Geburt auseinander setzen...ich habe mich gründlich informiert, wollte sobald klar ist wie die Maße vom Kind sind entscheiden, ob KS oder normal! Wurde dann auch KS weil die Maße von meiner Maus identisch wie die von meinem Sohn waren! Während des KS hatte mir auch die OP-Ärztin gesagt, das es die richtige Entscheidung war...sie hätte nicht durchs Becken gepasst!!! Diese Geburt lief genau nach Wunsch und mir ging es wunderbar!!! Also kann ich für mich sagen, nein...es liegt NICHT am KS sondern an fehlender Aufklärung und der emotionalen Verarbeitung!! LG Tanya
Es gibt genügend Frauen, die eine "normale" Geburt hatten und auch mit dieser hadern! Ich glaube nicht, dass das nur KS Geburten betrifft. Eine Geburt ist immer hochemotional und auch schnell mal traumatisch. Aufklärung im Vorfeld ist sicher wichtig, aber viele können sich die Realität einfach nicht vorstellen (wie auch?). Man kann zwar im Vorfeld über Dammrisse, PDA, Notkaiserschnitte sprechen, aber wie jemand die Realität empfindet, ist etwas völlig anderes. Ich glaube, man muss nach einer Geburt einfach das Gefühl haben, das alles gut und richtig war, was Hebammen und Ärzte gemacht haben. Ist dieses Gefühl nicht da, wird es schwierig, egal ob KS oder normale Geburt. Ausserdem sollte auch noch die Frau nach einer Geburt als wichtig angesehen werden und nicht nur das Kind! Und das ist eben sehr häufig nicht der Fall!
Du hast absolut recht! Auch damit dass es auch traumatische "normale" Geburten gibt. "Ich glaube, man muss nach einer Geburt einfach das Gefühl haben, das alles gut und richtig war, was Hebammen und Ärzte gemacht haben. Ist dieses Gefühl nicht da, wird es schwierig, egal ob KS oder normale Geburt." Genau das ist mein größtes Problem. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es in einem anderen KH überhaupt ein KS geworden wäre und ich weiß ganz genau dass viel am Ablauf 100% komplett unnötig war einschließlich der Trennung von meinem Kind und die daraus resultierenden anfänglichen Bindungsprobleme mit entsprechenden Schuldgefühlenen usw. Es ist einfach schrecklich wie wenig in manchen KH auf Mutter und Kind geachtet wird. Da geht es nur darum die Routinen durchzuziehen, wenn nicht sogar nur ums Geld verdienen (auch ein KH ist ein Wirtschaftsunternehmen, das Gewinne machen will). Zum Glück sind nicht alle so...
Bevor ich entbunden habe, habe ich mir die schärfsten Stories von Entbindungen anhören dürfen, allesamt aus dem Freundeskreis. Wie schlimm der Kaiserschnitt war, und man das Kind nicht als zugehörig empfand, und dass das nur am Kaiserschnitt lag; die Gegenmeinung, dass das auch passieren kann bei einer spontanen Entbindung, von 35 Std. Wehen, Notkaiserschnitten, schnellen Geburten etc. Irgendwann hieß es dann, die, die schnell entbunden hatten (4 Std.) können gar nicht mitreden, da sie nicht lange genug Wehen gespürt hätten, also der Kampf um die krassesten Geburten geht nicht nur unter den Spontan- oder Kaiserschnittgeburten; Nein! Es unterteilt sich dann noch einmal: Kaiserschnitt oder Notkaiserschnitt. Spontangeburt nach 35 Std. Wehen, oder nur 5 Std. Wehen, mit PDA oder ohne, mit Dammriss oder Dammschnitt, mit Zange oder Saugglocke...und jeder hatte die schlimmste Entbindung, also nichts mit verherrlicht! Das war so mein Eindruck von allen Geschichten! Ich war also auch auf alles vorbereitet und letztendlich kann ich bei keiner dieser Stories mitreden, da bei mir eingeleitet wurde (das fehlte noch im Freundeskreis), das passt wieder in keine dieser Schubladen...und dann ging es auch noch schnell....verpeilt war ich trotzdem danach und hab nicht begriffen, dass das Baby aus mir rauskam! Wenn es um das Wohl des Kindes oder der Mutter geht oder andere Gründe wie Panikanfälle etc. einer Spontangeburt entgegenstehen, warum soll man das dann auf Teufel komm raus als Spontangeburt versuchen? Für mich persönlich wäre das freiwillig nicht in Frage gekommen, da ich ein absoluter Angsthase bin, was OPs angeht (also es geht auch anders, weniger Angst vor der Geburt als vor Nadeln, Spritzen und Betäubungen)! Aber das muss jeder selbst entscheiden und dazu gibt es ja auch die Anmeldungsgespräche im Krankenhaus! Und ja, nachdem das Baby auf meinem Bauch lag, war komischerweise alles vergessen/verdrängt, hätte ich nie für möglich gehalten! dem Baby ist es doch Wurst, ob es vaginal entbunden wurde oder per Kaiserschnitt geholt wird, es wird geliebt, man ist froh, dass es da und hoffentlich gesund ist! Das ist das Wichtigste! Persönlich finde ich es aber fies, wenn man sich viele viele Stunden abgekämpft hat um spontan zu entbinden, und dann kommt doch alles ganz anders und es endet nach aller Plackerei im Kaiserschnitt, jetzt nicht aus einer Notlage heraus (da erfordert es die Situation eben sofort), sondern bei zB einem Geburtsstillstand also als sekundärer Kaiserschnitt.
ich hatte mir 3 KH angesehen und das für welches ich mich entschieden hatte, leitet zB auch nicht bereits 7 Tage nach ET ein, sondern 10 Tage und ich konnte Wünsche vorher angeben (Tja, ich hatte nichts zum Planen, wollte mich spontan entscheiden, was ich will und was nicht), so konnte ich aber sagen, dass ich panische Angst vor einer PDA, einen Kaiserschnitt oder Dammschnitt habe, dass ich Zangen- oder Saugglockenentbindungen nur im äußersten Notfall möchte. Und die Hebamme und Ärztin haben alles gegeben, um das möglich zu machen! Meine Maus hat sich als Sterngucker entpuppt, die Hebamme hat versucht sie in den Wehen zu drehen (hat auch geklappt, andere KH machen dann zB einen Kaiserschnitt soweit ich weiß), für eine PDA ging eh alles zu schnell durch die Einleitung, und um den Dammschnitt bin ich herum gekommen, weil ich schneller gerissen bin, als sie ansetzen konnten zu schneiden (hatten ja auch alle Hände voll zu tun, da war dafür keine Zeit mehr). Ich hatte also ein tolles Team zur Entbindung, trotz Hebammenwechsel oder gerade deswegen! Und obwohl ich beim "Planungsgespräch" meine persönlichen Ängste vor einem Kaiserschnitt geäußert habe, wurde ich über alle Risiken des KS, einer Saugglocken- oder Zangengeburt, Dammrisse etc. aufgeklärt, vorsichtshalber!
Warum das für andere schwer ist, kann ich nicht sagen. Ich war jedenfalls sehr erleichtert, dass ich nach einer ewig langen Zeit starker Wehen endlich einen Kaiserschnitt bekommen habe. Ich bereue das im Nachhinein auch nicht. Falls ich nochmal schwanger werden sollte, habe ich allerdings vor einer spontanen Geburt Angst. Ein weiterer Kaiserschnitt wäre mir dann lieber.
Ich weiß nicht, ob es DEN Grund dafür gibt, dass viele Frauen einen KS nicht so einfach verarbeiten können, und ganz sicher gibt es mindestens genauso viele Frauen, die lange an einem unschönen Geburtserlebnis zu knabbern haben ... Aus meiner Sicht fand ich es enttäuschend, morgens um 7 Uhr nüchtern im Krankenhaus zu erscheinen und nach diversen Vorbereitungen um 10 Uhr ein Kind gezeigt zu bekommen, dass meines sein sollte. Ich kam mit meinen Gefühlen gar nicht hinterher. Dazu kam, dass es mir anschließend einige Tage nicht gut ging. Ich konnte mich kaum um meine Tochter kümmern, jedenfalls nicht so, wie ich es gerne getan hätte. Das Krankenhaus nervte mich tierisch und überdies wurde es dort so gehandhabt, dass die Kinder die meiste Zeit des Tages im Säuglingszimmer waren. Wenn ich sie bei mir haben wollte, musste ich sie holen, aber das war schwierig, denn die ersten beiden Tage nach dem KS kam ich nicht mal allein aus dem Bett. Ich hatte lange Wochen mit einem schrecklichen Babyblues zutun. Heute glaube ich, dass das schon mehr in Richtung Depression ging. Dafür mache ich verantwortlich, dass meine Tochter und ich anfangs nicht so viel Zeit miteinander hatten. Bei meinem Sohn einige Jahre später lief es ganz anders. Ihn habe ich spontan entbunden, hatte ihn von Anfang an immer bei mir (anderes Krankenhaus) und habe, als wir 3 Tage später nach Hause kamen, schon ängstlich auf den einsetzenden Babyblues gewartet, weil ich das in so schrecklicher Erinnerung hatte. Aber da war nichts. Gar nichts. Ich war dafür sehr dankbar. Grundsätzlich hadere ich nicht mit dem KS ansich, denn er hat mir geholfen, mein Kind gesund auf die Welt zu bekommen. Aber die Bedingungen im Krankenhaus haben uns keinen guten Start ermöglicht. Es wird allerdings so sein, dass du, wenn du zehn Frauen nach ihren Gründen fragst, mindestens 10 verschiedene Antworten bekommst. Agnetha
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