MareikeB
Mir wurde angeboten, dass ich bei meinem Kaiserschnitt zugucken kann und ich überlege jetzt ob ich es machen soll oder nicht. Hat da jemand schon Erfahrungen? Ich fände es glaube ich ganz gut.
Ich wollte das nicht, deshalb hatte ich den Vorhang davor. Ich denke aber, es gibt so hartgesottene Menschen, für die das durchaus spannend sein kann, da ist einfach jeder anders. Du musst allerdings überlegen: Bist Du eher sensibel? Dann könntest Du ein Problem damit haben, denn man verliert bei dieser OP wirklich viel Blut (man ist hinterher sichtbar blutarm und bleich, das ist ganz typisch für KS-Mütter). Auch wird das Baby nicht sanft herausgehoben, sondern eher rausgezerrt, weil man den Schnitt (wegen der Blutung) so schmal wie möglich halten will. Bei mir hat die Ärztin richtig geackert, bis sie meinen Sohn heraus hatte. Es geht also bei dieser OP durchaus rustikal zu. Es könnte für Deinen Kreislauf belastend sein, wenn Du da doch mehr siehst, als Du verkraften kannst. Denn zusätzlichen Stress kann der Körper während dieser sog. Großen Bauchoperation nicht gebrauchen. Vielleicht schaust Du Dir vorher einfach mal ein YouTube-Video zum Kaiserschnitt an, einfach nur um zu wissen, was da auf Dich zukommt. Wenn Du das spannend findest und es Dir nichts ausmacht, wenn es DEIN Körper ist, wäre das sicher eine interessante Option. LG
Ja also ich bin da nicht so empfindlich und hab mir schon einige Videos angeschaut. Ich kann es mir gut vorstellen dass es mir helfen würde da mein letzter KS notfallmäßig mit Vollnarkose gelaufen ist und ich so gar kein Geburtserlebnis hatte. Ich will mal morgen fragen ob es mit Spiegel ist oder ob einfach das Tuch nicht davor hängt. Würde mich interessieren ob schon jemand Erfahrungen damit gemacht hat
Ich selbst hätte es mir gerne später auf Video angesehen, aber es durfte nicht gefilmt werden. Wärenddessen dabei zuschauen, das hätte ich mir nicht zugetraut, und als das Baby draussen war, dann hatte ich es ja auf der Brust und war dann abgelenkt, sodass ich vom Zunähen nichts mehr mitbekam.
Hallo Mareike, Im Studium habe ich zahlreiche gesehen und mit am Tisch gestanden und auch Haken gehalten, es ist ein ganz tolles positives Erlebnis, mach es! Meinen eigenen durfte ich leider nicht sehen. Liebe Grüsse,
Nein möchte ich auch nicht. Also es ekelhaft mich nicht (und so extrem brutal ist das auch nicht, totaler Quatsch), aber diese sehr unnatürliche geburt möchte ich einfach nicht beobachten. Das baby wird ja wenige Sekunden später schon vor die Nase gehalten, das reicht mir.
Ich bin Krankenschwester und würde bei mir selber nicht zuschauen können,allein der Gedanke lässt mich schaudern
Ich fand es schon suspekt dass man halt diffuse Dinge merkt,aber eben keinen Schmerz verspürt,zusammen mit dem optischen hätte ich wahrscheinlich durchgedreht,weil man im Kopf das gesehene mit den taktilen Reizen verknüpft.
Ich hatte drei KS und hab es abgelehnt,mir haben sie es schon vor 18 Jahren bei der Großen angeboten,ich hab in der Klinik gelernt und kannte noch das gesamte OP Team
Aber wenn du es dir vorstellen kannst,warum nicht
Huhu, ich würde es machen, und habe auch tatsächlich während meines Notkaiserschnitts gefragt, ob sie nicht das Tuch wegnehmen können, weil ich es gern sehen würde, aber ich durfte nicht. Ich war angeblich die erste, die diesen Wunsch hatte ;-). Du kennst Dich selbst am besten und kannst am ehesten einschätzen, ob du es sehen magst. Im Übrigen ist bei vielen wahrscheinlich eh der Bauch im Weg. Und wenn du merkst, du magst doch nicht zusehen, dann schaust Du halt woanders hin - zwingt Dich ja niemand... LG
Ich hatte 2 notwendigerweise Kaiserschnitte und zwei völlig unterschiedliche Erfahrungen. Beim ersten Kaiserschnitt hatte ich eine Spinalanästhesie und konnte nichts sehen außer dem OP-Tuch vor meiner Nase. Es ruckelte und schuckelte, es gab einen Babyschrei und man zeigte mir ein eingewickeltes Baby. Ich bin seit über 5 Jahren nicht gänzlich davon überzeugt, dass ich dieses Kind geboren habe. Alle Anwesenden auf der anderen Seite des OP-Tuchs haben gesehen, dass dieses Baby aus mir geboren/ entwickelt wurde. ICH habe das aber nicht gesehen. Resultat war eine sich aus dem Zweifel entwickelnde Bindungsstörung. Und das wünsche ich weder Mutter noch Kind. Beim 2. Kaiserschnitt hatte ich schon im Vorfeld von „Kaisergeburten“ gehört und bei der Geburtsplanung darum gebeten während der OP im Moment des Entwickelns (also wenn der kleine Mensch aus dem Bauch gehoben wird) zuschauen zu können. Meine Erfahrung vom 1. Kaiserschnitt und wie blöd das für mich und Kind 1 mit der Bindungsstörung, etc. war dem Arzt mitgeteilt. Bis zu dem Zeitpunkt führte das Klinikum, in dem ich entbunden habe, auch keine Kaisergeburten durch. Kaiserschnitt Nr. 2: Ich habe eine Spinalanästhesie bekommen und hatte ein OP-Tuch vor der Nase. Da ich Schiss hatte, dass die Anwesenden meinen Wunsch vergessen könnten, habe ich nochmal gefragt, ob ich zuschauen kann, wenn Kind 2 entwickelt wird. Dann wurde ich nochmal gefragt, ob ich wirklich zuschauen möchte. Wollte ich. Kurz danach wurde das OP-Tuch runtergelassen und der Anästhesist hielt meinen Kopf hoch, damit ich über meinen Schwangerschaftsbauch sehen konnte. Ich konnte kein Blut erkennen, dafür 2 behandschuhte Paar Hände mit ein bisschen Glibber dran (vielleicht Fruchtwasser oder was weiß ich) und dann haben diese behandschuhten Hände ganz behutsam einen kleinen Minipo aus den Kaiserschnitt gehoben, zuerst ein Beinchen hinterher, dann das andere, dann ein Ärmchen und das andere und zum Schluss das Köpfchen. Ich war total verzaubert und konnte mich vor Euphorie überhaupt nicht bremsen und sagte immer wieder ganz aufgeregt: „*Name vom Kind* ist da!“, „*Name vom Kind* ist da!“, „*Name vom Kind* ist da!“. Nackt wie es war wurde mir das Kind ganz kurz gezeigt und dann kamen die ganzen Untersuchungen und das OP-Tuch war schon wieder oben und ich wurde vernäht. Ich habe den Moment des Entwickelns nicht als ekelig oder blutig empfunden, sondern sehr klinisch und gleichzeitig erhaben und umwerfend. Effektiv habe ich vielleicht 1,5-2 Minuten beim Kaiserschnitt zuschauen können. Mein Eindruck war, dass es auch für das anwesende medizinische Fachpersonal eine ungewohnte Situation war und meine Reaktion auf das Zuschauen beim Entwickeln bei allen für Erleichterung gesorgt hat. Mein persönlicher Eindruck war, dass das med. Fachpersonal überhaupt nicht einschätzen konnte, wie ich reagieren würde und die auf alle Eventualitäten gefasst waren. Die Erleichterung war zumindest für mich spürbar. Die Bindung zu Kind 2 ist viel enger und intensiver als die zu Kind 1. Den eigentlichen Kaiserschnitt und das Absaugen des Fruchtwassers konnte ich nicht sehen, hätte mich aber auch nicht sonderlich interessiert. Und das Vernähen/ Tackern der Schnittwunde habe ich auch nicht gesehen. Ob eine Schwangere dabei zuschauen möchte oder nicht wie das eigene Kind während eines Kaiserschnitts entwickelt wird, ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Ich hatte auf die Frage nach dem „Warum will ich mir das ansehen?“ bzw. „was ist mir wichtig bei der Geburt und warum?“ eine Antwort. Also eine Antwort nur für mich. Im Vorfeld kann man mit den Ärzt*innen auch ganz konkret besprechen, was man sich selbst wünscht oder ggf. auch vorstellt oder verkraftet. Ich hoffe der einen oder anderen hilft meine persönliche Erfahrung bei der Entscheidungsfindung weiter. Kind 3 wird ebenfalls per Kaisergeburt auf die Welt gebracht und ich möchte wieder zuschauen. Der Moment als dieses kleine Menschenkind aus mir herausgehoben wurde, hat sich in meinen Kopf und mein Herz auf wundersame Weise positiv eingebrannt und wenn ich könnte, würde ich mir die Geburt von Kind 2 gerne nochmal ansehen.
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