Elternforum Kaiserschnitt

Ärzlicher Rat: Kaiserschnitt- Grund:anatomische Missverhältnisse

Ärzlicher Rat: Kaiserschnitt- Grund:anatomische Missverhältnisse

Niciti94

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Hallo zusammen, ich bin in der 40 SSW und habe am 14.08.21 meinen vorraussichtlichen ET. Meine eigentliche Ärztin befindet sich aktuell im Urlaub und hat mir in der 37. SSW den Rat mitgegeben, dass ich mich ab der 39. SSW beim Vertretungsarzt untersuchen lassen soll, ob denn nicht eine vorzeitige Einleitung der Geburt( paar Tage nach ET) Sinn machen würde.Grund: Kind groß geschätzt(3900g in der 38.SSW). Nun war ich in der 39.( an einem Dienstag) und 40.SSW( auch Dienstag) bei der Vertretungsärztin und das Kind wurde weiterhin auf knapp 4 Kilo geschätzt. Auf meinen Wunsch hab ich eine Überweisung erhalten für das KH, dass sich der Arzt dort das ganze nochmal anschaut. Ich war gestern dort. Klarer Rat war hier, geplanter Kaiserschnitt für HEUTE( 1 Tag vor ET), da ich eben von der Anatomie 158 cm gross bin, der Bauch aber relativ gross ist und das Kind auf 4660 g geschätzt wurde. Gewichtszunahme bisher in der SS: 18kg. Vor der SS brachte ich 50kg auf die Waage. Ich habe mich gestern erstmal gegen den geplanten KS entschieden, weil ich innerhalb von 10 Minuten entscheiden musste, überfordert und aufgrund der Corona Bestimmungen leider ohne Begleitung im KH war. Heute hatte ich einen Termin bei einem weiteren Frauenarzt. Baby wurde nun auf 4300g geschätzt…auch hier klar der Rat: Kaiserschnitt geplant. Ich habe nun 3 verschiede Gewichtsmessungen). Gegen einen Kaiserschnitt nachdem die Wehen einsetzen würden, wurde mir von beiden Ärzten abgeraten. KU geschätzt: 35,8cm. Ich persönlich konnte mich wieder nicht entscheiden und möchte das WE abwarten und dann am Montag entscheiden, wie es weitergeht( 2 Tage nach ET). Leider tut sich noch gar nichts, keine Wehentätigkeit am CTG, MuMu geschlossen und der Gebärmutterhals hat sich nicht verkürzt. Ich selber habe auch kaum bis keine Wehen. Ich bekomme einen Jungen . Risiken bei einer normalen Geburt: Geburtsstillstand, da Köpfchen oder Schultern stecken bleiben können. Was ist euerer Rat, soll ich auf beide Ärzte hören und dann spät. am 17.08/18.08.( 3/4 Tage nach ET) den Kaiserschnitt durchführen( vorrausgesetzt die Wehen treten bis dahin nicht ein) oder es wirklich erst auf normalem Wege versuchen? Lg, Nici


Anna F

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Antwort auf Beitrag von Niciti94

Ich würde dir zum geplanten Kaiserschnitt raten, weil das Risiko für einen ungeplanten Kaiserschnitt, ab über 4 kg, sehr hoch ist. Ich bin absolut keine Kaiserschnitt-Freundin, weil ich selber auch keine Wahl habe und die Risiken kenne. Aber in deinem Fall ist es für dich und das Baby wahrscheinlich wirklich die bessere Möglichkeit. Nimm dir am Wochenende nochmal in Ruhe Zeit, mach etwas schönes und versuche den Kopf frei zu bekommen. Bis zum 17./18. sind es ja noch ein paar Tage, um dich mental darauf einzustellen und dich darauf einzulassen. Es ist auch absolut kein Versagen und Kneifen. Auch ein Kaiserschnitt ist kein leichter Weg und vor allem nicht schmerzfrei. Aber du wirst es schaffen und in ein paar Tagen ein süßes und großes Baby in den Armen halten


Niciti94

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Antwort auf Beitrag von Anna F

Ich danke dir für deine ehrliche Meinung!


Anna F

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Antwort auf Beitrag von Niciti94

Gerne. Ich wünsch dir alles Gute


Anita557

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Antwort auf Beitrag von Niciti94

Ich würde auf den ärztlichen Rat hören und auch nicht zu lange warten. Das sich bis jetzt noch nichts tut sagt gar nichts aus das kann dann ganz schnell gehen mit den Wehen. Bei mir kamen die Wehen beim ersten Kind auch ganz plötzlich. Wenn dir zwei verschiedene Ärzte das klar raten dann würde ich mich da nicht drüber hinwegsetzen. Ein geplanter Kaiserschnitt ist sehr viel stressfreier als einer unter der Geburt.


Windpferdchen

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Antwort auf Beitrag von Niciti94

Hallo, ich schreibe Dir mal auf, was mein eigener Arzt zum Thema gesagt hat. Er sagte, entscheidend sei nicht die Größe des Babys. Sondern ob sich das Baby optimal ins Becken einstellt. Der Babykopf ist im Querschnitt oval, und der Beckenausgang ist im Querschnitt ebenfalls oval. Diese beiden Ovale müssen sauber übereinander liegen. Ist das nicht der Fall, passt auch ein nur 2500 g leichtes Baby nicht durch. Ist das Baby dagegen gut ins Becken eingestellt, passt auch ein 4500 g-Baby hindurch. Er hat Spontangeburten von bis zu 5000 g schweren Babys erlebt. Es ist aber tatsächlich so, dass große und schwere Babys sich etwas häufiger nicht optimal ins Becken senken. Sie haben ein erhöhtes KS-Risiko. Das heißt aber nicht, dass man einen geplanten KS machen muss. Man kann auch einfach zunächst eine spontane Entbindung ausprobieren. Jede Geburtsklinik ist 24 Stunden am Tag in Kaiserschnitt-Bereitschaft, man kann jederzeit abbrechen und das Kind holen. Ich selbst muss leider sagen, dass meine Kinder sich beide nicht gut ins Becken eingestellt haben. Meine Tochter (3950 g) senkte sich nicht, auch nicht unter der Entbindung. Mein Sohn (gut 4000 g) rutschte sogar wenige Tage vor dem ET noch in Querlage, und die kann man nicht spontan entbinden. Beide Kinder waren daher KS-Kinder. Bei meiner Tochter habe ich die spontane Entbindung versucht, bei meinem Sohn war der KS von vornherein geplant. Es gibt aber noch etwas, das man dazu wissen muss, und auch das betonte mein Gyn: Wenn man einer Frau immer wieder erzählt, wie groß ihr Baby ist und dass es schwer durchpassen wird, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt. Weil nämlich eine Entbindung auch eine starke psychische Komponente hat. Sobald man Angst hat oder nicht an einen guten Ausgang glaubt, wird der Geburtsfortschritt blockiert. So war es bei meiner Tochter. Mein (neuer) Gyn sagte hinterher, es sei von meiner vorherigen Ärztin falsch gewesen, mir ständig zu erzählen, ach wie schwer das Kind sein werde. Mein neuer Gyn sagt seinen Patientinnen gar kein exaktes Gewicht, sondern: „Ihr Kind passt perfekt zu Ihrem Körper, es ist genau richtig!“ Auf diese Weise bekommen seine Patientinnen wohl überdurchschnittlich oft auch sehr große Babys spontan. Ich finde es toll, dass Du Dich nicht zum KS hast drängen lassen, und dass Du Dir Zeit nimmst zum Überlegen. Ich bin kein Arzt, aber ich glaube, ich würde eine spontane Entbindung versuchen. Und innerlich fest davon ausgehen, dass das gehen kann. Ich wünsche Dir eine gute Hebamme, die Dir Mut macht, auch das ist sehr entscheidend. LG und eine gute, harmonische Entbindung, egal auf welche Weise.


mamavonbaby

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Antwort auf Beitrag von Windpferdchen

Windpferdchen kann ich nur zu 100% zustimmen. genaus so macht es auch mein Frauenarzt. Mir selbst wurde beim Sohn zu keinem Zeitpunkt zu einem KS geraten sondern genau das gesagt was du schreibst...er wurde auf 57cm und 4500gramm geschätzt. Auch das KH sah darin keinen Grund für einen Kaiserschnitt. Ich selbt wollte den aber haben, also bekam ich einen Kaiserschnitt. Das Baby war dann übrigens nur noch 49cm groß und 3700gramm schwer. Er hatte aber lange Oberschenkel. Mir wurde da hinterher nämlich erklärt, das man gar nicht mehr das gesamte Baby misst, sondern nur den Oberschenkelknochen misst und ann eine Hochrechnung vornimmt. Und bei den Werten fürs Gewicht genauso. Die setzten verschiedene Punkte am Bildschirm und der Computer berechnet dann das Gewicht. Setzt der Arzt den Punkt auch nur einen halben Milimetere weiter kommen andere Werte dabei raus. Das gilt fürs Größe und Gewicht nach unten genauso wie nach oben.


Mali3

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Antwort auf Beitrag von Niciti94

Hallo ich kann kurz von meinen Geburten berichten. Kind 1 hatte dreimal die Nabelschnur um den Hals und hat sich beim tiefertreten fast stranguliert. Eine Notsectio folgte. Kind 2 wurde über 4 kg geschallt. Ich wollte spontan versuchen aber nach 5! Tagen frustraner Wehentätigkeit habe ich sie doch holen lassen. Ich habe eine ähnliche Statur wie du. Die Entscheidung war richtig sie hat sich nicht richtig mit dem Kopf einstellen können. Kind 3 war dann geplant ein Kaiserschnitt. Und was soll ich sagen? Es war der entspannteste Kaiserschnitt. Geplant und in Ruhe. Und nicht überstürzt im Dienst zu unmöglichen Nachtzeiten . Ehrlich ich hätte gerne spontan entbunden aber mir war es wichtig dass die Kinder gesund auf die Welt kommen. Im Bekanntenkreis habe ich leider auch einige die es unbedingt spontan wollten, entgegen der ärztlichen Empfehlung. Das ging nicht immer gut aus. Aber auch anderer positive Fälle gibt es immer wieder. Dein Körper deine Entscheidung aber du triffst die für dein Kind mit!


Felica

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Antwort auf Beitrag von Niciti94

Ich kenne das Problem zu gut. Kind Gross wurde immer unter 4000g geschätzt. Eher klein. Ein paar Tage nach dem ET platzte die FB. Bis dahin bilderbuchmässig. Regelmäßig senkewhen, Kind im SL, gebärmutteehals verstrichen, MM auf 3cm offen, köpfchen tief im Becjen, war morgens noch beim FA. Nun war an dem Tag der KS sehr voll, bei mir gab es zwar Wehen, aber MM öffnete sich aber nicht ausreichend. Also gab es irgendwann die PDA und Wehenmittel. Was ich nicht wusste, nach PDA darf man nur noch liegen, die ungünstigste geburtsposition. Vorallen dann wenn man wie ich im Rücken-Beckenbereich einige Baustellen hat. Dazu kam eine überdehnte Blase. Es kam wie es kommen musste, Kind blieb stecken. Schulterdystokie. Hebamme und Ärztin bekamen diese aber gelöst wenn auch erst nach einigen Manöver. Kind und ich haben das aber soweit gut überstanden. Ich hatte einen schweren Scheidenriss und Dammschnitt. Kind 4000g. Etwa 500g schwerer wie geschätzt. Und kleiner Kopf. Über 22 Std nach platzen der FB und Wehenbeginn. Mehrere Jahre später war ich mit Kind 2 schwanger. Ärzte natürlich genauer am schauen. Trotzdem empfahl man erst einmal natürliche Geburt. Blöderweise drehte sich Kind irgendwann in BEL. Aber auch da, wir warten erst einmal ab. Dank moxen und Akkupunktur drehte sich das Kind dann am Tag bevor die äußere Wendung angesetzt war. In der 37ten SSW. Also war wieder warten angesagt. Eibe Woche nach ET weit weg von geburtsreifen Bericht, ja Kopf lag auf dem Becken, Wehen gab es, aber sonst nichts. Sonntags wegen Wehen ins KH, für Montag Gespräch wegen Einleitung welche ab Dienstag angesetzt war. Nochmalige Kontrolle ergab, definitiv mehr als 4500g. Egal wie man gemessen hat, Gewicht lag zwischen 4500 und 500g. Nun wusste ich, meine Schwestern hatten alle einen ks weil Kopf nicht ins Becken ging. Auch bei dem Kind ging der Kopf nicht ins Becken. Messen kann man da ja nicvt mehr wirklich. Team empfahl KS, einfach wegen geschätztem Gewicht und dem hohen wiederholungsrisiko der Schulterdystokie. Und weil wie gesagt Geburtsbefund weit weg von es geht los. Jedenfalls, morgens Gespräch, mittags ging es in den OP. Dort platzte die FB in dem Moment indem ich auf dem op-tisch wechselte und Wehen von einer Minute auf die nächste im minutenabstand. Es war dann doch etwas schwierig einen rubriken zu machen wenn man Wehen veratmet, damit die spinale gesetzt werden konnte. Aber es klappte. Minuten später war Kind 2 da und hat für die Woche alle Werte im KH gebrochen. Weim Gross, weil riesen Kopf, weil mit fast 4700 g schwer. Ich bin ehrlich und mache mir da nichts vor, natürlich hätte es nicht geklappt. Arzt meinte 2 Wochen vor ET hätte man es.mit Einleitung probieren können, so aber war das dee klassische Fall für: Dafür gibt es KS. Er meinte auch, nur wegen dem Gewicht alleine hätten sie nicht zum KS geraten, es war das Gesamtpaket. Vom Gewicht her hatten sie schon schwerere Kinder, ohne Komplikationen. Viel Text jetzt. Und ich werde dir entgegen der anderen zu nichts raten. Den du musst entscheiden. Ich finde, da das eigene bauchgefühl weit wichtiger. Für dich.


Meyla

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Antwort auf Beitrag von Niciti94

Ich würde ebenfalls den KS nehmen. Sich und das Kind aus falschem Ehrgeiz heraus in Gefahr zu bringen ist kein Gewinn für irgend jemanden. Wenn dann wirklich etwas passiert, kann das böse enden. Ein Kaiserschnitt ist keine Schande….