Engel0807
Meine Tochter (inzwischen 7 J.) hatte als Kleinkind beim "Windelfrei-Werden" schon enorme Probleme mit dem großen Geschäft. Nachts war sie trocken und auch "Pipi" konnte sie zuverlässig auf die Toilette machen, aber beim "großen" Geschäft hatten wir monatelang Probleme, sie wollte es weder auf die Toilette noch in eine Windel machen, sie hat es oft tagelang verdrückt, bis dann immer "Hasenköttelweise" der Stuhl in der Hose landete. Mit viel Geduld und übergangsweise Windel haben wir es dann doch geschafft, dass auch das große Geschäft in die Toilette ging. Immer wieder hatten wir Phasen, wo hier und da ein "Bremsstreifen" in der Hose war, ich habe dem aber keine weitere Beachtung geschenkt. Sie geht auch nur alle paar Tage fürs große Geschäft zur Toilette, aber das muss ja nicht täglich sein ;-) Die letzte Zeit kommt es aber wieder häufig vor, dass kleine "Klekse" vom Stuhl in der Hose sind, ich schimpfe nicht, aber fordere sie auf, sich umzuziehen und den Po zu waschen, damit sie nicht anfängt , zu riechen. Ich habe manchmal das Gefühl, sie kann das einfach nicht steuern und verliert den Stuhl vielleicht ganz unbemerkt. Wenn ich zu ihr sage, sie möge sich doch in Ruhe mit einem Buch auf die Toilette zurückziehen, dann hat sie dafür meist keine Zeit (und keine Geduld, dann auch mal 5 min auf dem stillen Örtchen zu verbringen...) Kann es sein, dass da eine organische Ursache dahintersteckt oder ist das wohl eher psychisch? ich weiß mir manchmal nicht mehr zu helfen und überlege zum Doc zu gehen, habe aber keine Lust, mir Movicol aufdrücken zu lassen o.ä. (das haben wir schon bei ihr als Kleinkid durch). Außerdem weiß ich nicht, ob ich's eben dadurch schlimmer mache? Vielleicht kann mir jemand von "seinen" Erfahrungen berichten? Danke schonmal, LG E.
Hallo, das ist oft bei Verstopfung so. Der harte Stuhl ist wie ein Pfropf, der flüssige von hinten drängt sich daran vorbei und landet unkontrolliert im Schlüpfer. Geh mit ihr zum Arzt, das kann man schließlich behandeln. Und wenn es wirklich psychisch sein sollte, kann er dir sicher auch Adressen geben. LG Inge
Hallo, klingt nach "Überlaufstuhl". Wenn ein Kind zu lange zurück hält, dann drängt sich weicher Stuhl am sehr festen vorbei und kann in der Regel nicht selbst gehalten werden. Das nutzt dir nur leider nicht viel. Deine Tochter kann es nicht halten, sie muss aber lernen, rechtzeitig zu gehen. Wenn ihr selber nicht weiter kommt kann, denke ich, nur ein Arzt helfen. Schilder doch mal dem Kinderarzt das Problem, vielleicht weiß der ja Tips, wie man einen Toilettengang normal werden lassen kann. Druck wird das Problem eher verstärken. Liebe Grüße und alles Gute, Ev.
Hallo, bei uns gibt es im örtlichen Kinderkrankenhaus für solche und ähnliche Probleme sogenanntes "Stuhltraining". Vielleicht bei Euch in der Nähe auch? Mein Sohn hatte als er klein war Probleme mit Verstopfung und unsere Kinderärztin meinte, dass wir dort hin könnten, wenn wir es nicht anders in den Griff bekämen. Das Problem hat sich dann aber nach einiger Zeit und verschiedenen anderen Versuchen glücklicherweise in Wohlgefallen aufgelöst, so dass ich Dir nichts genaues sagen kann, wie das abläuft etc. Liebe Grüße.
Ich war auch so ein Kind, habe es zurückgehalten bis es nicht mehr ging und dabei ist auch oft was in der Hose gelandet. Bei mir war es damals Psychisch ich habe mich davor richtig geekelt, habe es zurückgehalten dadurch wurde der Stuhlgang hart, es kamen Schmerzen dabei und die Angst das es das nächste mal wieder so weh tut. Also ein ewiger Kreislauf. Am besten gehst du mit der kleinen zum Arzt und versuchst es mal mit Movicol ( hilft den Stuhlgang wieder weich zu machen).
Hallo, wir haben seit vielen Jahren Probleme mit Verstopfung, das liegt aber mit an der Behinderung meines Sohnes (9), da er den Stuhldrang nicht so merkt, wie wir. Als erstes muss ich den Vorrednern recht geben, das klingt stark nach Überlaufstuhl aufgrund der Verstopfung. Das bedeutet aber auch, dass ihr dringend etwas tun müsst. Durch die Verstopfung sammelt sich der Stuhl im Dickdarm. Je länger er im Darm verbleibt, um so mehr Wasser wird entzogen, es kann zu Kotsteinen kommen. Auch dehnt sich der DIckdarm und es kommt zum Megacolon. Die Perestaltik des Darms (Eigenbewegung zum Stuhltransport) verlangsamt sich. Dies bedeutet, dass das Absetzen des Stuhls immer schwerer und schmerzhafter wird. Es kommt zu Einrissen am After. Auch wird das lange Verbleiben des Stuhls im Darm mit einem erhöhten Risiko für Darmkrebs und entzündlichen Erkrankungen das Darms in Verbindung gebracht. Ich hoffe, es wurde klar, dass es sich nicht nur um ein kleines Problemchen handelt. Du musst darauf achten, dass sie regelmäßigen Stuhlgang (in großen "Portionen") hat. Kinderärzte sagen oft, dass es alle 3 Tage reicht. Ich habe bei meinem Sohn die Erfahrung gemacht, dass es dann schon für einen normalen Stuhlgang zu spät ist (das ist natürlich individuell unterschiedlich). Das angesprochene Toilettentraining ist eine gute Variante, aber SEHR anstrengend. Dabei wird Movikol gegeben. Anfangs in einer hohen Dosierung. Das wäre bei euch wahrscheinlich sowieso nötig, damit die Klumpen herauskommen. Und wenn du sagst, du möchtest das nicht: die Alternativen wären Darmspülungen und eventuell manuelle Entfernung!!!!! Also bestimmt nicht besser als Movikol. Ziel beim Toilettentraining ist, dass das Kind lernt regelmäßig auf Toilette zu gehen. Deshalb soll es am Anfang nach jeder Mahlzeit gehen (deshalb auch viel Movikol). Das wird dann langsam reduziert (beides Movikol und die Anzahl der Toilettengänge). Alternativ, aber auch nur mit Movikol und nur wenn mögliche Kotsteine raus sind, kann man das auch zu Hause etwas sanfter probieren: mit einer geringeren Dosis Movikol (nur so dass der Stuhl weich bleibt) kann man über ein Belohnungssystem die erfolgreichen Toilettengänge trainieren. So etwas machen wir gerade sehr erfolgreich: Mein Sohn bekommt ein großes Kreuz in seinen Kalender, wenn er erfolgreich Stuhlgang auf Toilette hatte. Es gibt aber nur 1 Kreuz pro Tag. Nach 3 Kreuzen gibt es ein kleines Tatoo. Seit ein paar Wochen haben wir kein Movikol und bis auf eine Ausnahme (da war er krank) kein Microklist gebraucht. Liebe Grüße Anja
Wir hatten auch das Verstopfungs- und Verweigerungsproblem mit schmerzhaftem Stuhlgang. Wir haben 2 Jahre Stuhlweichmacher gegeben und das Kind mit DVDs dazu bestochen auf dem Klo (in unserem Fall ein bequemer Topf) zu sitzen. Graduell, aber sehr langsam, ließ die Angst vor dem Klogang nach. Inzwischen ist das Problem keines mehr, hat aber viel Zeit in Anspruch genommen. Ich würde den Überlaufstuhl in der Hose mit keinem Wort erwähnen, Stuhlweichmacher geben (heimlich untergemischt) und das Kind zu Klositzungen bestechen. Nimm den Druck raus und sorge für regelmäßige Sitzungen.
Vielen Dank für Eure zahlreichen und ehrlichen Antworten! ich habe heute mit meiner Tochter gesprochen und wir haben uns einen "Termin" (1.5.) gesetzt, bis dahin wollen wir versuchen, das Problem mit regelmässigen "Toilettenzeiten" und Belohnungssystem eigenständig (ohne Arzt, da will sie nämlich partout nicht hin - wahrscheinlich überträgt sich das von mir...) versuchen. Wenn wir bis dahin keinen deutlichen Erfolg haben, holen wir uns Hilfe beim Doc. Sie hat ja generell kein Problem, Stuhl abzusetzen, wenn sie denn alle 3 Tage mal geht, ist es auch eine große Menge, aber ich habe das Gefühl, dass eben dieses alle drei Tage nicht reicht. und zwischendrin vermute ich, hat sie keine Lust oder keine Zeit, zur Toilette zu gehen. Durch die Regelmässigkeit wird sich diese Zeit eben hoffentlich in den normalen Tagesablauf einbauen lassen (und ihr nicht "fehlen"). Sie ist in der 1. Klasse und fängt an, Bücher zu lesen, ich werde mit ihr die Tage noch ein "Klo-Buch" aussuchen, das sie eben nur "auf dem Klo" liest / anschaut, um ihr das genze noch etwas "schmackhafter" zu machen. Vielen Dank nochmal für die Tipps und Anregungen! LG E.
... z.B. jeden Tag nach dem Mittagessen zieht sie sich auf die Toilette zurück und macht es sich dort gemütlich (aufpassen, dass die Beine nicht baumeln, ist sehr unbequem und nicht förderlich. Daher evtl. Tritt hinstellen.)
Empfehlung: ein Körbchen aufstellen, in dem die so geliebten Kinderzeitungen liegen (Bibi, Pferde, Lillifee, Geolino oder ähnliches je nach Geschmack und natürlich regelmäßig mal eine neue spendieren.)
Funktioniert !
Gruß
N.
..obwohl ich gar nicht der Frager war...
Haben genau das gleiche Problem (Tochter ist 8) und mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, dass die "Spuren" daher kommen könnten..die Erklärung leuchtet mir ein..ich finde Euch prima... ....da werde ich jetzt mal mit ihr reden und dann handeln....freut mich TOTAL...