Elternforum Hilfe für kranke und behinderte Kinder

Probleme mit Geräusche bei behindertem Kind

Probleme mit Geräusche bei behindertem Kind

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, hab neulich den Beitrag geschrieben, dass ich meinen 12jährigen behinderten Sohn jetzt so akzeptieren lernen will wie er ist und bin auch drangeblieben an dem Vorsatz. Aber ein ganz großes Problem habe ich damit, dass mein Sohn ständig irgendwelche Geräusche macht und das in einer ziemlichen Lautstärke. Ich weiss, dass ist ungerecht ihm gegenüber, er kann ja nichts dafür, aber mir geht das so an die Substanz, bin davon so genervt, dass ich manchmal den Verstand verlier und in anschreie oder aus dem Zimmer schicke, weil ich es nicht mehr aushalte. Am schlimmsten empfinde ich das, wenn wir im Auto sitzen, weil dann der Raum so klein ist. Wem geht es ähnlich und wer kann mir einen Rat geben wie ich lerne, damit umzugehen. Wenn ich ihm sage er soll damit aufhören, wird er aggressiv und er wird noch lauter. Manchmal denke ich er provoziert mich nur damit. Jeannette


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Jeanette, leider habe ich den Beitrag nicht gefunden, den du letztens geschrieben hast, wo du nun meintest, du willst lernen dein Kind zu akzeptieren. Deswegen weiß ich nicht was dein Kind für eine Behinderung hat. Dennoch möchte ich dir folgendes mit auf den Weg geben. Ich selbst habe kein behindertes Kind, doch habe ich sehr lange mit behinderten Kindern /Menschen gearbeitet, die auch "Geräusche"gemacht haben. Deswegen möchte ich dir ganz doll Mut machen! Das was du Tag für Tag mit deinem Kind leistest, ist nicht nur eine große Herausforderung, nein, es Bedarf auch an ganz viel Kraft und Liebe, die du deinem Kind jeden Tag aufs neue herüber bringst. Menschen die mit "Behinderten" arbeiten, legen nach 8 Stunden ihren Kittel ab und dürfen gehen...., dürfen andere Gedanken haben, dürfen abschalten. Doch du bist eine 24 Stunden Mama, hast keinen Knopf zum ausdrücken und genau aus diesem Grund, solltest du lernen...., durchaus auch mal wütend zu sein, um Hilfe zu schreien, dich zu verkriechen und es steht dir auch zu, schlechte Gedanken zu haben. Liebe Jeanette, du bist auch nur ein Mensch, mit Gefühlen, Wünschen und Sehnsüchten. Halte daran fest! Wenn dich die Geräusche deines Kindes so sehr beeinträchtigen und auf die Palme bringen, dann gönne dir eine Auszeit, setze dir Kopfhörer auf und höre schöne Musik oder nehme dir Ohrstöpsel und lenke dich mit etwas anderem ab. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind diese Geräusche vermehrter macht, wenn er merkt wie sehr es dich stört, dann versuche nicht darauf zu reagieren. Vielleicht möchte er damit nur Aufmerksamkeit erreichen, was ihm ja wohl auch gelingt. Kinder mit Behinderung haben meist ganz besonders starke Wünsche und Bedürfnisse. Ich hoffe bzw. wünsche mir, dass du jemanden hast, der dich auch mal entlasten kann..., denn für eine Person allein all diese Bedürfnisse zu erfüllen, ist wohl kaum möglich. Ich wünsche euch alles Gute und Kopf hoch!!!!!!! Liebe Grüße Cindy


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich weiß nicht, ob Dir meine Idee hilft, aber probiers doch mal aus: Wenn er es wieder macht, mach einfach mit! Ich merke, wenn ich genervt bin, daß ich dann immer verkrampfter werde, wenn ich mich aber eine Weile auf das "nervige" Spiel einlasse, löst sich eine Menge Spannung. Heißt ja nicht, daß Du den ganzen Tag mit Deinem Sohn Krach machen sollst, aber ab und an kann es schon helfen. Vielleicht sogar ihm ?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Liebe Cindy, vielen Dank für Deine Mail. Solche Worte helfen mir mehr als alles Geld der Welt. Mein Sohn ist zu 80 % geistig behindert (Sauerstoffmangel bei der Geburt). Ich bin seit 1 Jahr alleinerziehend und habe noch einen 5jährigen hyperaktiven Sohn, der auch ziemlich laut ist aber auf andere Art. Leider imitiert er seinen Bruder sehr, er findet das toll und dann hab ich den Krach im Doppelpack. Und das schlaucht mich eben so. Mein EX kümmert sich nicht um die beiden, steh halt mit allem allein da. Hab meinen Sohn seit dem letzten Jahr im Internat die Woche über, freitags kommt er immer nach Hause und montags wieder in die Schule. Hab das einfach nicht mehr geschafft, nachdem ich zweimal zusammengebrochen bin. Muß jetzt einfach auch mal an mich denken, sonst haben beide nichts mehr von mir. Deswegen hab ich mir die Entlastung geschaffen und ihn weggegeben. Ich freue mich über jede nette Geste, die mir zeigt, dass man nicht allein ist. Alles Gute auch für Dich. Ich drück dich - Jeannette.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Danke für den Tipp, das hab ich auch schon probiert. Aber da fühlt sich mein Sohn angegriffen so als ob ich ihn nachäffe und er flippt dann total aus und brüllt auf mich ein. Er ist total aggressiv und wird dann auch schon mal sehr ausfällig.