Mitglied inaktiv
Hallo an alle! Ich suche den Erfahrungsaustausch mit Mütter, deren Kindern eine Hemiparese haben. Mein Sohn hatte im Mutterleib einen Schlaganfall (Gehirnblutung). Man hat uns Hoffnung gemacht, dass er die völlig unbeschadet überstanden hat, da er im Krankenhaus keine Auffälligkeiten zeigte. Er war von der Motorik, den Reflexen und neurologisch völlig unauffällig und wir sind schon einer Woche nach Kaiserschnitt (37+2) entlassen worden. Er entwickelte sich gut und machte keine Schwierigkeiten. Ende des dritten Monats fiel auf, dass er die rechte Hand weniger benutzte und sie oft faustete. Er greift damit nicht bewusst. Jetzt ist er fast 6 Monate alt und ein Kinderorthopäde hat den Befund "Hemiparese rechts" in den Raum gestellt. Meine Physiotherapeutin hatte eigentlich den Eindruck, dass das rechte Bein nicht betroffen ist. Der Orthopäde spricht von einer spastischen Hemiparese, die insbesondere den rechten Arm (rechte Hand - Faust) betrifft aber auch etwas den Rumpf und die Beine trifft. Wir fielen in ein tiefes Loch, aus dem wir uns jetzt langsam herauskämpfen. Der kleine ist unser 5. Kind und ich habe wahnsinnig viele Termine. Trotzdem möchte ich sein Bestes und suche Infos von Euch. Welche Therapien habt Ihr unternommen? Habt Ihr eine Reha-Maßnahme mit Eurem Kind besucht? Wenn ja, welche Einrichtung empfehlt Ihr? Was erwartet uns und den Kleinen für sein Leben? Wie weit wird er kommen? Wie sieht bei Euch die Entwicklung aus? Bitte helft uns bei diesem Thema. Ich möchte ihm so gern den besten Start wie möglich geben, allerdings darf ich die anderen 4 Kinder auch nicht vergessen mit ihren Ansprüchen. Vielen Dank im voraus. Gruß Sisiro
Hallo, ich hatte 2003 einen schweren Anaphylaktischen Schock im Krankenhaus während meiner Schwangerschaft. Mein Sohn wird, so die Gutachten, dadurch seine vorgeburtliche Hirnblutung bekommen haben. Nach der Entbindung (Frühchen) bekam er weitere Blutungen I. und II. Grades. Er hat leider u.a. auch eine rechtsseitige Hemiparese. Wir haben Bobath und probeweise Vojta "geturnt". Neben den vielen anderen Bewegungs-/Musiktherapien, Schwimmen und Co hatte Junior wohl insgesamt sehr viel Glück. Denn er hat sich super entwickelt bis jetzt (4 Jahre), wir können deutliche Erfolge verzeichnen. Das das Bein bis jetzt nicht auffällig war, hört sich für mich erstmal positver an (im Gegensatz zu uns). Was habt ihr den bis jetzt alles durch? Wie schwer ist die Hemi denn ausgeprägt (er ist ja "erst" 6 Monate alt)? sandra
Hey! Schön, was gehört zu haben. Die Ursache für die pränatale Blutung konnte bis jetzt nicht geklärt werden. Wir waren in der Uniklinik Münster, die auf Trombosen und Schlaganfälle bei Kindern spezialisiert ist. Der Befund steht noch aus. Wie gesagt: Seine rechte Hand faustet viel, öffnet sich aber auf Streicheln und Zuspruch. Im entspannten Situationen ist sie auf, bei Anspannung geht sie leicht mal zu. Auf schnelle Stellungswechsel (wenn ich ihn also ruckartig mal hochnehme oder so) reagiert er sofort. Er schmeißt dann den rechten Arm leicht nach verdreht, lang ausgestreckt nach hinten. Der Rumpf reagiert auf Streicheln und sonstiges. Das Bein können wir zur Zeit schlecht beurteilen, da er ja noch nicht krabbelt, drehen auch noch nicht. Er bewegt das Bein, aber das ist ja beim Arm auch der Fall. Wann konnte Dein Sohn denn laufen? Kann er überhaupt laufen? Was sieht man ihm jetzt an? Wir machen Vojta, ich versuche das zu Hause auch. Er ist jedoch sehr widerspenstig und hat viel Kraft. Ich weiß dann nie, ob ich es richtig mache, weil er mir über den gesamten Tisch wandert. Hast Du mal eine Reha besucht für deinen Sohn? Warst Du im kinderneurologischen Zentrum in Bonn? Wäre sehr schön, wenn Du mit mir Kontakt halten könntest. Ich habe so viele Fragen und bin so besorgt. Lieben Gruß Sisiro
Hallo ich kann dir nur das Kinderneurologische Zentrum in Bonn empfelen. Wir waren vorgestern erst da. EInen Beitrag tiefer. Die waren sehr nett da und haben so weit ich erst mal aufnahme fähig war alles erklärt. Kann auch da jeder zeit anrufen wen ich Frageb habe. LG Peggy
Hallo! Also ich kann nur mal aus dem Erfahrungsbereich "Altenpflege" sprechen, weil ich in der mobilen Krankenpflege arbeite. Ist natürlich nicht mit Kindern zu vergleichen aber mal so zum vergleich. Wenn ein alter Mensch einen Schlaganfall erleidet ist das Resultat daraus ja leider auch oft eine Hemiparese, diese Hemiparese lässt sich relativ gut behandeln je früher der Apoplex erkannt wurde. Also mal zu deinem Sohn, ich denke nicht das wenn ihr jetzt im Frühstadium ihn in Form der Frühförderung Krankengymnastlich behandeln lasst, er Lebensbeeinträchtliche Spätfolgen zurückbehalten wird! Kinder sind in der Hinsicht ja oft phänomenal wie gut sie manche Körperlichen Beeinträchtigungen aufholen wenn sie gezielt gefördert und behandelt werden. Also ich sehe das ja oft schon mit erstaunen bei den Alten Leuten wie gut sie ihre Beeinträchtigungen wieder aufholen und dann nachher wieder laufen, sprechen und alleine essen bzw schlucken können, was vorher überhaupt nicht möglich war und man schon teilweise ans schlimmste gedacht hatte. Möchte dir Mut machen und denke du kannst Positives für die Zukunft deines Sohnes erhoffen, wenn ihr jetzt gezielt daran arbeitet! :o) Alles Gute!!!