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Silopo

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Mucksilia

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Wir haben zwei Kunden, ein gleichgeschlechtliches Ehepaar, die sehr regelmäßig kommen. Beide ganz lieb, ich mag die unheimlich gerne. Sie sind beide geistig eingeschränkt (das sag nicht ich, das ist amtlich). Der eine ist gesundheitlich nicht gut beisamen, er geht am Rollator und ist tatterig. Der andere naja, lebt etwas in einer anderen Welt. Nicht falsch verstehen, ich meine das gar nicht böse, ich freu mich, wenn die kommen. Jetzt hatten sie leider die dumme Idee, sich einen Welpen zuzulegen. Jetzt ist gut, der Hund ist inzwischen ca. 8 Mo. Ein wunderschöner und schlauer Hund, nur kommen die beiden gar nicht mit ihm parat, was mir von Anfang an klar war. Er ist relativ groß (Schäferhundgrösse) , sehr lebhaft und braucht viel Bewegung und Input. Kriegt er alles bei den beiden leider nicht. Er geht inzwischen über Tische und Bänke, zerfetzt zu Hause alles und ist null erzogen. Als Strafe binden sie ihn teilweise den ganzen Tag an (was ja kontraproduktiv ist) und scheinbar schlagen sie ihn auch, er zuckt total zusammen, wenn man ihn anfasst. Ich kann recht gut mit Hunden, mein Vater war Jäger, wir hatten immer Jagdhunde und ich selber später auch. Sie wollten mir die feine Fellnase jetzt schenken, was aber nicht geht. Wir haben zwar keinen mehr, mein Mann ist aber krank und wird irgendwann nicht mehr laufen können, an mir hängt alles (wir haben noch zwei Kinder). Ich meine, für einen Hund braucht man mind 2-3 Std am Tag, das kann ich nicht leisten, so gerne ich wollte. Es wäre für das Tier unfair. Und auf die Kinder (13 + 18) verlasse ich mich nicht. Ich muss die ganze Zeit an diesen tollen Hund denken, der wegen falscher Haltung irgendwann eskalieren wird (dann ist es der böse Hund) und dann mglw als Problemhund im Heim landet. Ich finde das so unfair und fühle mich so machtlos. Dann überlege ich, wie ich es doch managen kann oder was ich für den Hund tund kann. Ich weiß, ihr könnt da auch nicht helfen, versteht aber vllt., das es mir mit der Situation schlecht geht, obwohl es mich ja eigentlich nichts angeht.


cube

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Antwort auf Beitrag von Mucksilia

und entsprechend Erfahrung hat oder bereit ist, die Zeit in Hundeschule etc zu stecken? Vielleicht über die Jagd-Kontakte? Ja, ich kann dich gut verstehen - mir tut sowas auch total leid für das Tier, dass eben nichts dafür kann und über kurz oder lang sicher im Tierheim landen wird. Und dann eher schwer zu vermitteln sein wird. Aber ich prangere eben auch an, dass Tiere so falsch vermittelt/abgegeben werden.


sojamama

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Wenn ihr sie kennt als Kunden, kannst du nicht einen Aushang im Laden machen? Vielleicht meldet sich darauf jemand. Bist du selber in einem Verein mit Hunden? Evtl. darüber nachfragen oder über früherer Kontakte, wenn du sagst, Jagdhunde usw. Tierheim evtl. dennoch mal kontaktieren, ob die ihn auf eine Suchliste setzen und er weiterhin dort wohnen bleibt oder bei dir zur Pflege? Er würde sich sicher anpassen und ruhiger werden, wenn er lernt, einen geregelten Ablauf zu haben. Hundeschule ist doch meist abends, vielleicht wäre das ne Option für einige Zeit bei euch? Ich kann dich da gut verstehen, mir täte es auch sehr leid. Aber ich frage mich wirklich immer wieder, warum die Züchter/Verkäufer/Vermittler da nicht besser schauen, wo ein Tier hinkommt..... die Umstände, die Zukunft usw. Jedesmal ist dann das Tier der Leidtragende.....und kann nichts dafür. melli


RR

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Hallo mich wundert, dass ein Züchter einen Hund in der Größe an so jemanden vermittelt. Wir wurden gleich "ausgefragt" was wann wie wir mit dem Hund was machen können u. ob wir schonmal einen hatten etc. Als wir dann bezahlt haben sagte uns die Züchterin wenn irgendwas ist u. ihr könnt den Hund nicht halten nehme ich ihn zurück u. ihr kriegt auch das Geld wieder. Das finde ich mehr als großzügig, sie möchte auf keinen Fall dass eines ihrer Tiere im Tierheim o. sonstwo landet. In eurem Fall schätze ich ist das leider anders abgelaufen. Was ihr aber machen könnt, wäre verabreden wer wann mit dem Hund z.B. Gassi gehen könnte. Dann habt ihr keinen eig. Hund aber ihr könnt Gassi gehen u. ggf. mit ihm spielen u. auch mal trainieren. Hunde schlafen ja viel, rund 20 h am Tag. Wenn in der Nachbarschaft noch mehr Menschen sind, die auch mal gerne mit dem Hund was machen würden wäre es ja "gedeckelt". Füttern u. streicheln werden die Besitzer bestimmt können..... Hundesteuer zahlen u. Tierarztkosten auch....... viele Grüße


Berlin!

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Ich glaube, das eine:e seriöse Züchter:in an diese beiden keinen Hund abgegeben hätte. Aber einen Welpen bekommt man ja nicht nur von Züchter:innen, da gibt es ja viele Möglichkeiten. Und vielen ist es egal, wo der Hund hinkommt, solange sie Geld dafür bekommen. Die Frage ist ja auch vielmehr, was jetzt zu tun ist. es klingt für mich so, als wenn der Hund jetzt schon im Heim besser aufgehoben ist. da hat er wenigstens Artgenoss:innen und wird vernünftig betreut. Und so junge Hunde werden auch in aller Regel schnell vermittelt. Vielleicht einfach mal mit den beiden Haltern sprechen und dann mit dem Tierschutzverein? Den kannst Du auch so kontaktieren, aber wenn Du die Halte kennst und magst, ist es anders vielleicht netter.


Mitglied inaktiv

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Wenn Du ein bisschen Zeit, Ahnung und Mitgefühl für den Hund hast, übernimm den Hund. Hauptsache er ist erstmal da raus. Meine Nachbarin ist Altenpflegerin und versorgt u. a. eine psychisch kranke Frau, die mit ihrem lebhaften Hund völlig überfordert war. Der wurde immer an die Heizung gekettet, bekam zwar keine Schläge wurde aber ständig angeschrien. Meine Nachbarin hat den Hund mit Einverständnis der Besitzerin gerettet. Sie konnte ihn aber nicht selber behalten und hat ihn dann in wirklich total gute Hände vermittelt, der Hund hat jetzt das schönste Leben überhaupt, bei einer Tierärztin direkt an der Ostsee, die schickt oft Bilder, da kann man nur neidisch werden. Ich wünsche deinem Kundenhund auch ein solches Happyend


DecafLofat

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Ich würde den Hund an deiner Stelle erst mal als Notfall übernehmen und dann ein neues Zuhause für ihn suchen.


Mitglied inaktiv

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Dann wird der arme Kerl wohl kaum von einem seriösen Züchter oder einem Tierheim stammen. Wer hat ihnen denn den Hund besorgt oder fahren sie noch selber Auto? Hier ist es so, dass gerade Tierheime und Züchter nicht mehr an Menschen vermitteln, die über 70 Jahre alt sind. Klingt zwar böse, aber wenn man darüber nachdenkt, logisch. Ein Hund wird im Schnitt 15 Jahre alt, dann wären die Herrschaften 85 und guckt mal, wieviele dann wirklich noch in der Lage sind, einen Hund zu halten. Wie oft liest man auf der Tierheimseite: Hund abzugeben, weil der Halter krank wurde oder ins Pflegeheim kam usw und wenn ich wüßte, der Hund wird festgebunden und evtl. geschlagen, wäre bei mir der Ofen aus, egal wie lieb und nett die Menschen sonst sind. Das ist Tierquälerei und wenn man davon weiß und nix unternimmt, geht gar nicht. Der Hund braucht keine 2 - 3 Stunden Auslauf am Tag. Das schaffen die wenigsten. Wir auch nicht. Dafür steht er dann am Wochenende im Mittelpunkt mit Agility und Fährtensuche ect. Ich würde den Hund vorübergehend aufnehmen und vermitteln.