Elternforum Die Grundschule

Wollte mal berichten: Dyskalkulie wurde uns heute bestätigt

Wollte mal berichten: Dyskalkulie wurde uns heute bestätigt

gewitterhexe96

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Hallo, wir waren heute zum Gespräch im SPZ und der Kinderpsychologe hat unsern Verdacht (habe vor ca. einem Monat schonmal hier berichtet) bestätigt. Es werden jetzt noch weitere Test gemacht, wie ihre emotionale Situation (Selbstwert) ist, für den Antrag auf Kostenübernahme beim Jugendamt. Außerdem sollte unsere Tochter in der Schule einen Nachteilsausgleich bekommen und Förderunterricht in einer Kleingruppe. Den Nachteilsausgleich (keine Noten und mehr Zeit) werden wir bestimmt irgendwie hinbekommen, aber Förderunterricht, da hat die Schule schon abgewuncken. Also bleibt uns nur eine außerschulische Therapie. Also warten wir bis die nächsten Tests durch sind und wir den Bericht bekommen. Und danach kommt das Jugendamt, wird aber wohl anfang nächsten Jahres werden.


Mone76

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Hallo! schon echt schlimm dass von der Krankenkasse jede noch so kleine Krankheit bezahlt wird und bei solch einer Krankheit man 1000Tests über sich ergehen lassen muss, damit dem kind endlich geholfen wird. LG Mone


gewitterhexe96

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Antwort auf Beitrag von Mone76

Hallo am meisten ärgert es mich, dass soviel Zeit zwischen den Tests vergeht und dadurch alles in die Länge gezogen wird. Finde es aber in soweit gut, dass das SPZ jetzt direkt diese weiteren Tests macht und sich dadurch die Chancen beim Jugendamt erhöhen können. Wenn wir jetzt erst den Antrag beim Jugendamt gestellt hätten und dann wäre rausgekommen, das wir noch weitere Tests brauchen, würde es bestimmt noch länger dauern.


Mone76

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Hallo, aber diese tests sind ja auch alle nicht gerade toll für das kind. also uns wurde geraten diese erst nach der 4. klasse machen zu lasen. unsere tochter ist aber auch zudem ein sehr schüchternes und ängstliches kind. nun zahlen wird die private nachhilfe halt aus eigener tasche um ihr dieses testverfahren zu ersparen. Lg MONE


77shy

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Antwort auf Beitrag von Mone76

Denn WENN eine Dyskalkulie in der Schule anerkannt wird, dann nur bis einschließlich 4. Klasse. MfG


gewitterhexe96

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Wir haben schon mit einer Therapeutin gesprochen wie der Ablauf aussehn könnte (noch vor der Diagnose im SPZ). Ein super vorteil wäre für mich, das sie ins Haus, bzw. in die Schule käme. Sie nimmt aber 50€ pro Stunde und meinte das eine Therapie 2 Stunden pro Woche laufen sollte und wir mit 2 Jahren für die Therapie einplanen sollten. Wenn man das hochrechnet kommen wir auf etwas 10.000€ finde das sehr viel. Oderist das normal?


Mone76

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Also hier ist alles ein bisschen ein Sonderfall. hatten auch erst termin mit einer lerntherapeutin. die hätte glaube 120euro pro monat gekostet (unterricht 1x pro woche). sind aber davon abgekommen und machen es ja jetzt privat mit der lehrerin und die macht uns einen "freundschaftspreis". die wäre aber offiziell auch nicht anerkannt.was abe rja egal ist da wir es eh aus eigener tasche bezahlen müssen. LG mone


Mone76

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Antwort auf Beitrag von Mone76

und 2 Jahre sind hier auch mindestens angedacht. Die Leherin macht das aber total super weil sie ja auch gleichzeitig im regen austausch mit alessias mathelehrer steht (selbe schule). Hat also für uns nur vorteile. LG Mone


gewitterhexe96

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Antwort auf Beitrag von Mone76

Wir haben mit der Schule schon vorher gesprochen und da wir kein Förderunterricht angeboten, da dort auch kein Lehrer ist, der mit Dyskalkulie Erfahrung hat. Was die Testung anbelangt hat man uns gesagt, dass diese so früh wie möglich gemacht werden soll, da die Lücken beim Kind und somit auch der Frust als Folge des Misserfolgs immer größer wird mit jedem Schuljahr. Und da unsere Maus schon darunter leidet, dass sie körperlich (sie war ein Extremfrühchen und hat eine Lungenschädigung zurückbehalten) ihren Klassenkameraden unterlegen ist, wollen wir Ihr auf jeden Fall eine Therapie ermöglichen. Zumal sich diese Situation bereits auf ander Schulfächer und ihr gesammtes Selbstbewustsein auswirkt. Bei 100€ im Monat würden wir das auch privat machen können, aber bei uns wären das ja monatlich 400€ zusätzlich noch zu den sonstigen Aktivitäten/Therapien und da ist definitiv unser finanzielle Grenze erreicht.


marie74

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Eine Bekannte, die Dyskalkulietherapeutin (zertifiziert nach BVL) ist, nimmt 40 Euro pro Stunde. Sie hat aber trotzdem keine offizielle Zulassung des Jugendamtes unserer Stadt. Die Therapie läuft wohl in der Regel einmal die Woche je 60 min und das über im Schnitt 2 bis 3 Jahre. Sie gibt auch Übungsmaterial und Arbeitsblätter für die Woche mit, die zuhause gemacht werden sollen. Manchmal gibt es Therapeuten, die sich schon weitergebildet haben und während ihrer Fortbildung oder für den Bericht vor der Zertifizierung noch Schüler brauchen, über die sie einen Bericht schreiben. Dann zahlt man weniger. Meine Bekannte hat dafür z.B. in dem Rahmen nur 20 Euro pro Stunde genommen. An den Schulen wird das ja sehr unterschiedlich gehandhabt. Eine Freundin meiner Tochter, der Dyskalkulie bescheinigt wurde, hatte in der Grundschule zwar im Mathematikunterricht teilweise auf sie zugeschnittenen Förderunnterricht (Förderung durch eine Förderschullehrerin, die sowieso für zwei weitere lernbehinderte Kinder in die Grundschulklasse kam), doch sie musste trotzdem alle Klassenarbeiten mitschreiben. Da gab es für sie regelmäßig Fünfen und Sechsen. Und in Mathe auf dem Zeugnis eine Dauer-5. Die Schule soll Dyskalkulie in NRW in Anlehnung an den LRS-Erlass behandeln. Es ist aber leider nur eine Empfehlung im Schulgesetz, d.h. die Schulkonferenz kann in NRW entscheiden, die Note auszusetzen, muss es jedoch nicht. An der Gesamtschule meines Sohnes gibt es zwar als Nachteilsausgleich z.B. mehr Zeit bei den Klassenarbeiten, aber auch keinerlei Notenschutz. Den gibt es dort nur für Schüler mit Legasthenie und LRS. Andere Schulen sind da kooperativer.


gewitterhexe96

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Antwort auf Beitrag von marie74

Mit der Schule muss ich noch wegen eines Nachteilausgleiches sprechen. Aber ihr momenten Mathelehrer hat ihr bei der letzten Arbeit auch keine Note drunter geschrieben. Ausschlag geben war dafür zum einen das wir schon bekannt gegeben haben, das unsere Tochter auf Dyskalkulie getestet wird und wir einen Antag gestellt haben sie ein Schuljahr zurückstufen. Werde wohl beim Jugendamt mal nachfragen, mit welchen Therapeuten die zusammenarbeiten.


77shy

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"Wir" bezahlen 40 € pro Stunde, einmal pro Woche, Einzelunterricht. Wir gehen auch von 2 Jahren aus, aber fast ein Jahr haben wir schon hinter uns. Das Jugendamt hat 80 Stunden genehmigt. Von den 40 € bezahlt das Jugendamt 38 €. MfG


77shy

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Antwort auf Beitrag von gewitterhexe96

Wir hatten auch alle Tests durchführen lassen und trotzdem hat es bis zur Genehmigung des Jugendamtes 14 Monate gedauert. Mit der Therapie haben wir dann schon vor der Genehmigung angefangen (wenn die Genehmigung kommt, gilt sie ab Antragstellung). Und obwohl alle Tests "positiv" waren, hat das Jugendamt dreimal abgelehnt und wir haben dann einen Anwalt eingeschaltet. Diese Kosten hat das Jugendamt aber auch übernommen. MfG


Mone76

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Antwort auf Beitrag von 77shy

Hallo, schon traurig wie sich das Jungendamt da anstellt. Bei uns hiess es es reicht nicht nur dass das kind Dyskalkulie bestätigt bekommt sondern es muss auch ein test erfolgen der belegt, dass das Kind auch psychisch so sehr darunter leidet, dass eine therapie überhaupt nötig ist. Armes armes Deutschland....... LG Mne


gewitterhexe96

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Antwort auf Beitrag von 77shy

Wir haben den Antrag auch schon hier liegen, und sobald wir den Bericht bekommen wird der Antrag ans Jugendamt zu Post gehen. Und das die Kosten ab Antragstellung auch rückwirkend übernommen werden steht bei den Antragsinformationen bei und dann werden wir auch versuchen mit der Therapie zu starten. Mit dem Anwalt ist ein guter Tip, muss mal bei unserer Rechtschutz nachfragen, ob die das auch abdecken. Muss man denn mehrere Absagen abwarten, bis man den einschalten kann, oder würde das auch schon nach der ersten Absage gehen?


f.j.neffe

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Was unsere Unterrichtsvollzugsandstalten alles nicht können, ist wirklich beschämend. DYSKALKULIE ist eine LEHRschwäche der Pädagogen. Das kann man konkret untersuchen und man kann ebenso konkret PRAKTISCH zeigen, wie LÖSUNG funktionierten kann. Ich gebe ein Ich-kann-Schule-Beispiel: Als Sonderschullehrer fing ich mit einer 2.Klasse (L) an; nach 1 Jahr mit den Zahlen von 1 - 6 kommt man da endlich in den 20er-Raum. Die Kinder sind aber keineswegs geistigbehindert, das sind höchsten "Profis" sie dermaßen doofe Vorgaben machen. Ich sagte meinen Kinder nach ca. 3 Wochen: "Das muss Euch doch langweilig sein!" und ich schlug vor, ich zeige ihnen - zu 100 % auf mein Risiko, dass sie alle schwere Aufgaben aus der 4.Klasse Grundschule können. Nach einer halben Stunde konnten sie alle bis zu 10 Millionenbeträge richtig addieren. Sie wollten gar nicht mehr aufhören. Endlich hatten sie einmal zeigen können, WER SIE WIRKLICH SIND. Ich habe als Lehrer meine Kinder niemals als die Trottel behandelt, als die sie in unseren Lehrplanvollzugsanstalten vorgesehen sind. Für mich waren alle meine Schüler GENIES. Ihre Talente haben mir meine Wertschätzung gedankt und sich bei mir wieder gezeigt, wenn sie vor der Pädagogik sonst schon die Flucht ergriffen und sich in Sicherheit gebracht hatten. Wenn die Rechen-Talente Deines Kindes rauskommen, sich entwickeln und wachsen sollen, dann brauchen sie dafür WENOIGSTENS EINEN FREUND. Da sie ihn in der Schule in der Regel nicht finden, solltest DU das sein. Freunde glauben immer an dich, stehen immer voll hinter Dir und glauben immer an dich. Wenn Du das Vertrauen der Talente deines Kindes erworben hast, lassen sie mit sich reden. Die sog. Schlafsuggestion ist eine besonders intensive Hilfe für ihr Wachstum. Im Coué Brief 9 finden sich Beispiele dazu. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder, deren Talente in Not geraten, mit diesen Talenten BESONDERS BEGABT sind. Wenn wir diesen Talenten die Treue bewahren, sie stärken und achten, können sie mit ihnen noch viel mehr als mit den unauffälligen Talenten. Ich würde also Dein Kind immer - ohne auch nur 1 Milligramm Druck zu machen - als besonders rechenbegabt behandeln und achten. Dann wachsen die Talente und zeigen bald,was sie können. Ich freue mich auf Euren Erfolg. Franz Josef Neffe


Miolilo

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Antwort auf Beitrag von f.j.neffe

"Nach einer halben Stunde konnten sie alle bis zu 10 Millionenbeträge richtig " und garantiert hatte keines der Kinder einen echtes Matheverständnis erlangt. Sie haben mechanisch irgendas "berechnet" in das sie nicht wirklich eine Einblick hatten. Die Wichtigkeit der Stellenwerte, die Basis- die Zerlegung bis zur 10 -, die Zahl als Mengenvorstellung; als Lehrer sollte dir doch klar sein, wie unglaublich wichtig das alles für ein richtiges Verständnis in die Mathematik ist. Sehr gefährlich, den Kinder das Vorzugaukeln.


gewitterhexe96

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Antwort auf Beitrag von f.j.neffe

Hallo, meine Tochter ist für mich ein echtes Wunderkind! Sie war ein Extremfrühchen mit reichlich Komplikationen und der Prognose einer schweren Mehrfachbehinderung. Und heute ist sie eine "gesunde" 9Jährige, die eine Regelschule besucht. Und wir haben sie immer da unterstützt wo sie es brauchte und haben ihr an anderen Stellen Freiheiten gelassen um sich zu üben, auszutesten und zu erfahren. Wir haben für sie schon viele Schlachten geschlagen, mit Ärzten (die sie in Schubladen abstempeln wollten auf Grund der Vorgeschichte) mit Therapeuten, der KK und dem Kindergarten. Und nun werden wir wieder versuchen das Beste für unsere Tochter zu erreichen und sie unterstützen wo immer wir können.