Elternforum Die Grundschule

Hässliches Kind oder hässliche Worte?

Hässliches Kind oder hässliche Worte?

Häsin

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Guten Morgen! Gestern kam Filius (8 Jahre, 2. Klasse) aufgelöst und weinend nach der Schule nach Hause. Auf Nachfrage, was geschehen sei, bekam ich dies zur Antwort: "Frau xy sagte, ich sei hässlich." Äh...bitte? "Wir mussten etwas ausmalen und als mir die Finger weh taten, habe ich den Stift kurz weggelegt und dann sagte sie, ich sei unverschämt und hässlich". Tief durchgeschnauft, Kind beruhigt und nachgefragt, ob er sich nicht vielleicht verhört habe. Sicher nicht, sagte Filius. Also bei einem Klassenkameraden angerufen und gefragt, ob das so stimme. Ja. Genau das hat Frau xy gesagt. Ich bin sicher keine jener welchen, die beim kleinsten Pups in der Schule anrufen und zu diskutieren beginnen, aber eine solche verbale Entgleisung gestehe ich einer pädagogischen Fachkraft nicht zu. Persönliche Abneigungen hat man in diesem Beruf bitte sehr im stillen Kämmerlein zu pflegen, so man sie denn hat. Also Anruf in der Schule. Leider vertröstete man mich im Sekretariat, man wolle einen Zettel mit der Bitte um Rückruf hinlegen, bisher habe ich leider nichts gehört. Nun werde ich den Tag noch abwarten und gegebenenfalls morgen noch einmal anrufen. Bleibt zu sagen: Es gibt keine hässlichen Menschen, sehr wohl aber hässliche Worte. Herzliche Grüße


Birgit67

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bringe Deinen Sohn morgen in die Schule und nimm Dir die Lehrerin gleich zur Seite - dann können sie nicht ausweichen - habe ich auch schon gemacht als so gar keine Rückmeldung mal gekommen ist. Gruß Birgit


Miolilo

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Antwort auf Beitrag von Birgit67

"bringe Deinen Sohn morgen in die Schule und nimm Dir die Lehrerin gleich zur Seite - dann können sie nicht ausweichen -" Ist es wirklich des Elterns (Mütter??) Ziel und Wille die Lehrerin in die Enge zu treiben? Sie morgens abzufangen, wenn sie es eh eilig hat. Wenn sie x Dinge zu klären oder kopieren hat (Lehrerzimmer)vor dem Unterricht oder gleichzeitig die ganze Klasse vorm Unterricht beaufsichtigen muss? Seid doch wenigestens so fair dieses Gespräch in Ruhe zu führen. Und dann muss ich Henni recht geben: Das ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Fall, in dem ein Kind (oder auch mehrere Kinder) was ganz falsch aufgeschnappt haben. Zu mir sind mal recht aufgelöste Eltern gekommen, die fragten, auf welche Sportschule ihre Tochter denn gehen solle, das hätte ich doch so dringend empfohlen? Ich hatte dem Mädel, was sehr laufbegeistert und -begabt war geraten, doch mal zum Lauftreff für Schüler zu gehen, der vom örtlichen Sportverein angeboten wird.... Mio


Mitglied inaktiv

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Und hast du schon einen Rückruf bekommen? Um ein Gespräch sollte die Lehrerin nicht rumkommen. So was sagt man einfach nicht. Viel Erfolg.


Pammi

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Unglaublich. Bin mal gespannt, wie sie sich da rausreden wird - denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie zugeben wird, das so gesagt zu haben.


Pemmaus

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Einen ähnlichen Fall gab es bei uns in der Schule auch mal. Die betreffende Mutti hat einen Zettel geschrieben: Sehr geehrte... ich bin sicher, dass Sie Ihre Worte "....................." anders gemeint haben. Mein Sohn war sehr erschrocken und traurig darüber. Bitte erklären Sie ihm den Sachverhalt richtig. MfG YC Kopie geht an das Sekretariat. Ob die Kopie dann wirklich an das Sekretariat gegangen ist, keine Ahnung. Jedenfalls hat sich die Lehrerin bei dem betreffenden Schüler entschuldigt und ihm gesagt, dass sie es nicht so gemeint hatte. In der Klasse gab es einen solchen Zwischenfall nicht wieder.


Schreckschraube

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Ich denke mal, dein Sohn hat vergessen, seinen Beitrag vollständig darzustellen. Keine Frage, dass man so etwas nicht sagt, ich will da nichts schönreden. Aber bestimmt kam das nicht, weil er mal den Stift hingelegt hat...


golfer

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ich pers. denke auch es ist nicht vollständig......kann es sein das er häßlich ausgemalt hat..... wobei ich nicht unterstelle dein Kind lügt....er hat es so wahrgenommen.....deshalb ist es zu kären....aber nciht mit Vorwurf sondern ganz normal.....


Henni

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Hallo das ist sicher ein klassischer Fall von "anders passiert als aufgefasst"! Ich habe auch schon mal eine heftige Strafarbeit erteilt (was ich SEHR selten mache) weil ein Schüler "Guten Morgen" zu mir gesagt hat. Ohne Zusammenhang sicher völlig unglaublich und unmöglich.... IM Zusammenhang aber absolut angemessen und korrekt gelaufen... Also: ganz freundlcih nachfragen was da wohl dein Kind falsch verstanden oder rübergebracht hat. fertig.


Mitglied inaktiv

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Sowas aehnliches ist mal bei uns passiert: meine Tochter kam heulend nach Hause und hat behauptet, die Lehrerin haette gesagt, ihr Bild, das sie gemalt hatte, sei bloed und hat es weggeschmissen... Ich habe mir auch Gedanken gemacht, aber erstmal nicht reagiert. Spaeter stellte sich ( am Elternsprechtag) durch Zufall raus. dass die Lehrerin nicht das Bild bloed fand, sondern, dass meine Tochter sich " vermalt" hat und daraufhin gesagt hat: " Och, das ist aber bloed ( fuer Dich). Ich tu das hier weg, und Du faengst nochmal von vorne an" Mit solchen Kinderaussagem muss man immer vorsichtig sein.. LG claudia


Mitglied inaktiv

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Und das ist meine große Bitte an alle Pädagoginnen unter uns: Nicht sich rechtfertigen und Schuld von sich weisen, sondern die Perspektive des Kindes einnehmen. Egal, ob die Lehrerin genau das gesagt hat, oder was Anderes. Wichtig ist wie das beim Kind angekommen ist. In diesem Fall gibt es hier um einen sehr verletzten Grundschüler und die Lehrerin sollte wissen, wie es dem Kind dabei geht. Daher sollte es in jedem Fall eine Klärung geben! Ich selbst habe auch schon mal Sachen zu meinem Sohn gesagt, die ihn komplett aufgebracht haben, obwohl es eigentlich gar nicht so gemeint war. Das Thema: Sender und Empfänger Bin mal gespannt, was dabei raus kommt. Gruß Milla


Miolilo

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"Egal, ob die Lehrerin genau das gesagt hat, oder was Anderes. Wichtig ist wie das beim Kind angekommen ist. In diesem Fall gibt es hier um einen sehr verletzten Grundschüler und die Lehrerin sollte wissen, wie es dem Kind dabei geht. Daher sollte es in jedem Fall eine Klärung geben! " Dem stimme ich grundsätzlich zu, nur es muss eben der Lehrerin die Chance gegeben werden zu erfahren (und das in einem ruhigen Gespräch auch ohne Schuldzuweisung), DASS da was falsch angekommen ist. Denn das weiß sie offensichtlich noch nicht. Dann hat sie auch die Chance alles klarzustellen. Ich finde es nur - sagen wir mal bedenklich - wenn Mütter daraufhin morgen die Lehrerin abzufangen versuchen (und das eher negativ gemeint, also, wenn die Lehrerin nicht "entweichen" kann). Solche und ähnliche Tipps habe ich hier leider immer wieder gelesen und finde sie schlicht falsch. Besser wäre: -ein Brief in einem sachlichen Ton (und keine postwendende Anwort am selben Nachmittag erwarten), in dem die Situation/der Sachverhalt geschildert wird. - sich einen Termin in der Sprechstunde geben lassen (und nicht gleich hibbelig sein, wenn die Lehrerin nicht am selben Tag zurückruft) Mio


MM

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Antwort auf Beitrag von Miolilo

... kann man auch der Lehrerin eine E-Mail schreiben, evtl. auch SMS oder anrufen. Bei uns ist es so, dass die Klassenlehrerin ihre E-Mail-Adresse und Handynummer am ersten Tag den Eltern mitgeteilt hat. Ich finde Mail (evtl. SMS) immer ganz gut, weil man da eben NICHT in die Enge getrieben wird, sondern reagieren kann wenn es einem passt; und zugleich hat man das Anliegen es schwarz auf weiss vor sich. Und ich würde wohl auch etwas in dem Sinne schreiben/sagen, dass es ja wahrscheinlich falsch verstandenn wurde und sie es doch bitte dem Kind gegenïber klarstellen solle, weil es so traurig ist...


momworking

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Hallo, ich bin vollkommen baff. KEINE EINZIGE Kollegin kann ich mir vorstellen, die zu einem Kind sagt: "Du bist hässlich." Never. Ich kann mir vorstellen, dass das Wort "hässlich" gefallen ist. Vielleicht ist auch das Wort "du" gefallen. Aber im Zusammenhang mit der Tatsache, dass dem Kind die Finger weh taten? Was für einen Sinn würde das ergeben? Ich bin definitiv dafür, umgehend nachzufragen. Ruhig, sachlich, gelassen. Dem Kind würde ich auch deutlich machen, dass so ein Satz etwas Schlimmes wäre und nochmal nachfragen, ob es das wirklich richtig verstanden hat. Kurzum: Dem Kind die Chance geben, einzuräumen, ob und inwiefern da Dinge/Konversationen vielleicht schräg gelaufen sind. Nachhaken: Ja. Vorverurteilen: Nein. VlG Annette


Häsin

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...zunächst für alle Eure Antworten! Mit etwas Abstand und möglichst objektiv betrachtet denke ich nun auch, dass es sich um ein Missverständnis handeln muss. Leider gab es bislang noch keine Möglichkeit der Aufklärung, da ich noch auf Rückruf warte. Mir liegt auch nichts ferner, als die Lehrerin "in die Ecke zu drängen", lediglich geklärt wissen möchte ich den Sachverhalt ( und dies mit aller nötigen Sachlichkeit, Ruhe und selbstverständlich freundlichem (!) Umgangston. Vielen Dank nochmal!


yellow_sky

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...was rausgekommen ist. bin gespannt. ich kann mir das auch nicht so recht vorstellen, aber wenn, puhhh dein armer sohn...


bubumama

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Ich kenne diese Aussage von meiner SchwieMu, die betitelt auch manchen Umstand als "hässlich". Das Wetter ist hässlich, der Wind ist hässlich, wenn man haut ist das auch hässlich und wenn mein Sohn (2) frech zu ihr ist, ist das auch hässlich. Vielleicht war es so gemeint. Anders kann ich es mir nicht vorstellen, denn wenn sie ihn als hässlich (also er als Person) bezeichnet, fände ich das gelinde gesagt "unter aller Sau". So eine Frau darf nicht unterrichten.... melli


Mitglied inaktiv

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Mir ist dazu noch mal eingefallen, dass in der Klasse meines Sohnes folgendes ganz gut klappt: wenn sich jemand ungerecht behandelt fühlt - egal ob von Mitschülern oder Lehrern, meldet er sich und das Thema wird direkt am besten noch in der Stunde besprochen. Ob alle Kinder den Mut haben, sich zu melden, wenn etwas im Argen ist weiß man nicht, aber es scheint recht diplomatisch dort zuzugehen. Also mir fiele es auch sehr schwer, mich in so einer ungeklärten Situation zu gedulden und dann stelle man sich vor, dass für ein Kind die Zeit noch viel langsamer vergeht. Viel beschäftigt oder nicht - der Rückruf ist überfällig! Milla