Methos
Hallo, Meine Tochter ist 9 Jahre alt und geht in die 3. klasse. Bis vor Weihnachten war alles unauffällig. Sie ist eher der sprachliche Typ, Mathe kommt sie wohl eher nach mir und ist keine Leuchte. Sie hat viel geübt ( ok, üben müssen von mir aus) und ist schriftlich viel besser geworden. Zehner und Hunderter Übergang klappt. Plötzlich hat sie wieder Probleme bei den Platzhalter Aufgaben. Sie benutzt immer noch die Finger und antwortet auf die frage nach 8+7 generell falsch. Sie kommt mit den modernen lösungswegen nicht klar. Geometrie ist auch problematisch. Die Lehrerin habe ich angesprochen, ob evtl. Eine dyskalkulie vorliegen könnte, da meinte sie, nein, sonst hätte sie keine 3 im letzten test geschafft. Nun haben sie wieder Kopfrechnen geübt und sie hat von 10 fragen nur 5 richtig und ist total verzweifelt und sagt, sie kann das nicht im Kopf und die Lehrerin hat ihr den Zettel weggenommen. Ihr seid sicherlich erfahren und könnt mir einen Rat geben....kann es dyskalkulie sein? Vielen lieben dank fürs lesen und für einen Rat. Liebe Grüße Marion
Hallo, sicher kann es irgendeine Form von Dyskalkulie sein, aber anhand deiner Beschreibung würde ich mich da nicht festlegen. Meine Tochter hat Dyskalkulie und hat auch schon vor der Therapie in Mathe teilweise Note 3 geschrieben, es kommt so sehr auf die Aufgaben an, z.B. tut sich meine Tochter mit Multiplikation sehr leicht und kann dann auch halbschriftlich rechnen, addiert z.B. die Teilergebnisse richtig. Tut sich aber schwer im Kopf zu addieren oder subtrahieren, wenn es reine Additions- oder Subtraktionsaufgaben sind. Hatte deine Tochter in der 1.Klasse schon Probleme, Mengenwahrnehmung, Rechnen bis 20 usw.? Ansonsten kann ich dir nur empfehlen einen Test machen zu lassen, egal was die Lehrerin sagt. Viele Ma-Lehrer haben verdammt wenig Ahnung von diesem Thema, bin selber Mathelehrerin und hab da von Kollegen schon erstaunliches gehört. LG
Hallo, keine Ahnung, ob es eine Dyskalkulie sein könnte, aber bei meiner Tochter ist es ähnlich. Sie rechnet teils recht gut, teilweise hat sie große Probleme den Zehnerübergang hinzu kriegen. Dann im zweistelligen Bereich geht es auf einmal ganz gut. Minusrechnen geht fast immer daneben, da hat sie große Schwierigkeiten. Plusrechnen fällt meist sehr leicht, aber auch nicht immer.... Das Einmaleins ist einigermaßen gut, aber auch hier braucht sie lange zur Berechnung. Wenn ich frage was 4x8 ist, wiederholt sie erstmal, überlegt und sagt mir dann 32. Ich bin nicht sicher, wo es hinführt. Der letzte Test war ne 4, der davor ne 2. Keine Ahnung, was wir noch tun können außer lernen und üben. Div. andere Übungen machen wir auch, einfach um ihr Hirn zu trainieren, aber das ist was anderes. Keine große Hilfe für Dich. Aber vielleicht, wenn Du große Sorge hast, wende Dich an jemanden der auf Dys. testet. melli
Das Problem ist ja, egal ob nun Dys oder nicht, diese wird nicht anerkannt, das bedeutet, dein Kind würde keinen Nachteilsausgleich bekommen. Ob das Beschriebene von Dir nun Dyskalkulie ist, keine Ahnung, da würde ich mich mal an den Schulpsychologen wenden oder an den kinderarzt, der Dir Anlaufstellen nennen kann. Vielleicht habt ihr sogar eine Beratungslehrerin in der Schule, dann würde ich da mal einen Termin vereinbaren. Aber das kleine 1x1 sollte man auswendig können! Wenn sie auf Fragen was 8+7 ist falsch antwortet, dann würde ich hier ansetzen und den Grund bis 20 intensiv üben. Hilfswege erklären...wenn man weiß was 8+8 ist (kann man auch auswendig lernen) weiß man auch was 8+7 ist. Kaufe ein 1.Klässlerheft und geh mit ihr diese Grundrechenarten durch. Wer bis 20 sicher rechnet kann das auch bis 100 oder 1000. Übe mit ihr Kopfrechnen, ohne Finger! Erkläre ihr das sie im Kopf zählen muss statt an den Fingern. Übe mit ihr das auf Zeit zu können. Fangt langsam und auch einfach an, steigert das Tempo. Übt einfache Aufgaben: 1+1, 11+11, 111+111, 0+0, 10+10, 100+100....täglich immer ein bisschen, nie zu viel und immer so, das es Spaß macht. Das alles kann ich Dir empfehlen, egal ob nun ohne Dys oder mit. Viel Erfolg.
Hallo, da hat Deine Tochter wahrscheinlich zwei Baustellen: Bei Schwierigkeiten in Geometrie, das weiß ich noch aus der Ergo meiner Kinder, liegt oft eine verzerrte Raum-Lage-Wahrnehmung vor. D.h. die Kinder haben Schwierigkeiten sich im Raum zurechtzufinden. Typischerweise sind das dann die Kinder, die nicht genau wissen, wo sie hinmüssen und mit der Orientierung Schwierigkeiten haben. Grob gesagt die kannste in der Stadt irgendwo aussetzen, die müssen Dich erst per Handy anrufen und orten, um nach Hause zu finden. Ob es das ist, müsste man abklären lassen. Zum Thema Kopfrechnen: Wie werden die Aufgaben gestellt, in den Raum gerufen? Gestern war eine interessante Sendung im WDR, "Quarks und Co" zum Thema Lärm. Hat der Klassenraum zu viel Störschall und sitzt Dein Kind auch noch hinten, bekommt es nur zu 60% mit, was die Lehrerin da vorne reinruft... Dann muss es ja auch noch schnell reagieren, also setzt es sich selbst unter Druck. Bei so Aufgaben wie '8+7' rechne ich selbst im Kopf übrigens 2x8 =16 -1 =15. Das ist etwas, was ich erst mache, seit ich meinen Mann kenne. Der ist ein guter Mathematiker und 'arbeitet' im Kopf auch immer mit solchen ich nenn sie mal 'Näherungsaufgaben'. LG
Ja, man muss erst eine Taktik mit den Kindern einüben, so wie MamaMalZwei das beschrieben hat, denn im Kopf rechnen ist ja richtig schwierig, man muss sich das irgendwie versuchen bildlich vorzustellen. Bei uns haben sie in der Grundschule verschiedene Taktiken gelernt, die jeder mal ausprobieren musste, und jetzt darf jeder so rechnen, wie es ihm am leichtesten fällt, Hauptsache es ist richtig. Meine Tochter rechnet z.B. erstmal bis zum Zehner und dann den Rest dazu. 8 + 5 = 8 + 2 + 3 = 10 + =13 Ich bin nicht vom Fach, aber ich denke, es gibt keine "Nur-Kopfrechne-Dykalkulie". Es fehlt einfach eine Strategie. Viele liebe Grüße Jule
Ob eine Dyskalkulie vorliegt, kann man nur mit einem entsprechenden Test feststellen. Oder die Lehrerin müsste zumindest-um einen Anhaltspunkt zu bekommen- eine genaue Fehleranalyse von sehr vielen Aufgaben deiner Tochter durchführen, um festzustellen, wo die Schwierigkeiten liegen. Doch Grundschullehrer haben erstens in der Regel keine Weiterbildung in puncto Dyskalkulietherapeut mitgemacht (wenn müssten sie das selbst organisiert und bezahlt haben) und außerdem wird die Lehrerin keinen Grund sehen, so einen Aufwand zu betreiben, da deine Tochter ja im Dreierbereich steht. Guck doch erstmal, welche Aufgaben sie sicher rechnen kann! Sitzen alle Aufgaben bis 10? Dann kann man das als gekonnt "abhaken". Falls nicht, notier dir die Aufagben, die sie im ZR bis 10 nicht kann. Dann guck weiter im ZR bis 20. Kann sie bis auf 8 plus 7 alle Aufgaben? Eine Hilfe ist es, wenn man die Verdopplungsaufgaben (wie 8 plus 8 etc.) richtig gut kann/auswendig weiß! So kann man im Kopf statt 8 plus 7 eben 8 plus 8 rechnen und dann einen abziehen, weil 7 einer weniger als 8 ist. Zu den Verdopplungsaufgaben gab es auch ein Gedicht, mir fällt es aber gerade nicht mehr ein: Eins plus eins ist zwei, ich esse gerne Brei. Zwei plus zwei ist vier, ja, das merk ich mir ... So fing es -glaube ich- an. Gerade wenn ein Kind Schwierigkeiten beim Rechnen hat, würde ich nicht verschiedene Lösungswege anbieten! Lieber eine Methode immer anwenden z.B. bei Aufgaben wie 23 plus 46 immer gleich vorgehen: Erst die Einer, dann die Zehner! (dazu addieren) Man könnte natürlich auch erst die Zehner, dann die Einer rechnen. Nur würde ich immer dieselbe Methode wählen, um nicht zu verwirren. Immer das gleiche Vorgehen, gibt erstmal Sicherheit. Was meinst du denn mit modernen Lösungswegen? Zum Punkt Geometrie: Ich selbst war in Mathe immer gut, mir fiel es leicht, aaaaber Geometrie war für mich ein rotes Tuch. Noch heute mag ich es nicht, so akkurat zu zeichnen oder abzumessen, wie dort gefordert. Ich bin eher der "pi mal Daumen"-Typ ;-) Spiegeln z.B. fiel mir hingegen wohl immer schwer, weil ich kaum räumliches Sehen habe. Einen schlechten Orientierungssinn und gewisse "Probleme" mit links und rechts habe ich auch (mein Fahrschullehrer ist so manches mal verzweifelt, wenn ich auf die Anweisung links nach rechts abgebogen bin und umgekehrt oder beim Aerobic mache ich bei "Jetzt Steptouch rechts" gerne das gleich mit links ;-) - Geometrie nicht gut zu können, hat mit Dyskalkulie nichts zu tun. Das sind zwei unterschiedliche Sachen. Guck mal, was deiner Tochter genau schwer fällt in der Geometrie und überlege, was es evtl. für Gründe haben könnte. Letztendlich ist das klassische Rechnen noch wichtiger, weil man ohne das im Leben nicht (gut) zurechtkommt. Natürlich ist es am angenehmsten, wenn man auch Geometrie beherrscht. Doch letzteres kann man besser ausgleichen.
Zitat: "3. klasse. Bis vor Weihnachten war alles unauffällig. ........ und antwortet auf die frage nach 8+7 generell falsch" 8+7 ist eine Aufgabe aus der 1. Klasse. Wie kann es dann sein, dass bis vor Weihnachten alles unauffällig war? Was sind für dich(sie) moderne Lösungswege?
Sie ist in der ganztagsklasse und man bekommt leider nicht immer mit wenn sie dann etwas nicht verstanden hat. Die Test vor Weihnachten waren ok. 2 oder 3. die Herbstferien haben wir mit der Wiederholung des kleinen 1x1 verbracht...nach den Weihnachtsfeiern kam dann eine 4' danach eine 3 und die Aussage der Tochter das sie es nicht versteht. Die Hausaufgaben in Mathe waren immer problematisch, aber wenn mein Mann mit ihr das besprochen hatte, klappte das. Wir haben mit der Lehrerin besprochen, sie sollen die Übungsblätter unter der Woche mit nach Hause geben, das Heft gibt nicht immer viel her. Also, das sie nicht die Leuchte in Mathe ist weiß ich und das ist auch im...ich weiß ja von wem es kommt ;) Aber sie sollte den rechendem verstehen und nicht so daran verzweifeln...wir haben da immer sehr heftige tränenreiche Ausbrüche. 8+7 ist mir halt schon ein paar mal aufgefallen. Ich vermute aber, es ist das Kopfrechnen, schriftlich war sie recht gut in der letzten zeit bis auf Flüchtigkeitsfehler. Moderne lösungswegen sind für mich die aktuellen reihenwege und oben eines Klauen und dann wieder abziehen... Wir haben es ja noch mit dem untereinander schreiben und 1 gemerkt gerechnet. Aarg, kann ich nicht gut erklären und mir fallen die Bezeichnungen der lösungswegen Grade nicht ein... Lg Marion
... Ich werde am Wochenende mal alles mit meinem Mann besprechen und wir werden einen Test auf dyskalkulie mit ihr machen lassen. Ich werde mal das Ergebnis melden. Aber vielen lieben Dank Euch allen für die Tipps und Anregungen. Schönes Wochenende Marion
Hallo Marion, Ob es Dyskalkulie sein könnte, ist die falsche Frage, weil es Dyskalkulie im Sinne eines Grundes für schlechte Matheleistungen nicht gibt. Dyskalkulie ist nur eine Definition zu einem Test, der die Kinder miteinander vergleicht. Man müsste herausfinden, was sie nicht verstanden hat. Leider meinen viele Leute, Mathe sei ein Übungsfach. Dadurch wird aber alles noch viel schlimmer. Die Kinder gewöhnen sich an, alles nur durch merken und Pauken auszugleichen. Wenn sie dann das gepaukte anwenden sollen, wissen sie nicht mehr, was sie warum machen sollen. In Wirklichkeit haben sie oft einfach nichts verstanden - z.B. was eine Zahl ist, was eine Menge ist, Unterschied, Teil, Ganzes, Vielfaches usw. Das ist, wenn man so will, dann Dyskalkulie. Deshalb muss man eine Untersuchung machen, die die Verständnisprobleme offenlegt. Diese Untersuchung nennt man Lernstandsanalyse. Dann kann man dem Kind auch helfen, vorausgesetzt man arbeitet Schritt für Schritt auf dem Verständnisniveau des Kindes und sichert ständig ab, ob und was sie versteht und wie es danach weitergehen muss. siehe auch: http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/resi.html Gruß yacofred
Die letzten 10 Beiträge
- 3. Klasse- krass hohe Anforderungen von Lehrerin
- Wie lange habt ihr die OGS genutzt / plant sie zu benutzen?
- Kind zieht Mütze von anderen kind
- Schulranzen Ergobag Maxi
- Geht es euch auch so?
- Toilettenverbot 2. Klasse
- Mehrmals täglich an Hausaufgaben erinnern?
- Rückstellung
- Rechtschreibung und Benotung
- Mehrere Tics aufeinmal :( kann mir jemand Mut machen ?