Johnnymami
Ein Traum ging in Erfüllung, ich durfte eine komplikationslose Hausgeburt erleben, in unserer großen Badewanne, mein Mann an meiner Seite, der das Baby entgegennahm und mir überreichte < 3 Aber von vorn: Nachts gegen 11 verlor ich etwas Wasser und checkte mit dem entsprechenden Papierchen, ob es sich um Fruchtwasser handelt. Keine Blaufärbung. Also wohl kein Fruchtwasser. Hm? Gegen vier Uhr Abgang von mehr Wasser plus Blut. Fruchtwassertest vermeintlich wieder negativ. Aber naja, dann spinnt halt das Papier, es IST Fruchtwasser. Viertel nach vier setzten dann eindeutige Geburtswehen ein. Ich sagte meinem Mann Bescheid, ließ ihn dann weiterschlafen. Er sagte, er würde den Kleinen dann schon um 7 zum Kindergarten bringen. Hatte den WEcker auf halb sieben gestellt. Ich machte Kindergartenfrühstück für meinen Sohn, machte noch bisschen Ordnung in der Wohnung, veratmete für mich allein die Wehen. Zwanzig nach sechs weckte ich meinen Mann und sagte ihm, er solle den Kleinen zurechtmachen und so losfahren, dass er ihn wirklich um 7 schon abgeben und gleich zurückkommen kann. Wir wollten ja unbedingt ein GEMEINSAMES Geburtserlebnis. Ich hatte starke Wehen und konnte nicht einschätzen, wie lange es wohl noch dauern würde. Als mein Mann unterwegs war, telefonierte ich mit der Hebamme. Sie kam gegen 8 Uhr zu uns und bereitete in Ruhe alles für die Geburt vor. Ich fühlte mich müde und erschöpft, wollte viel lieber ausruhen, schlafen als gebären, legte mich ins Bett. Spürte dass sie Geburt so nicht voranschreiten würde. Sagte "Ich habe keine Lust". Hebamme: Naja, wir haben zwei Möglichkeiten: du bleibst im Bett und wir warten bis in die Nacht, oder.." Ja, sie hatte ja Recht, besser es schnell hinter sich bringen ;) Ich stand auf, lief herum, pendelte zwischn Schlafzimmer (stützte mich zum Wehenveratmen auf die Wickelkommode), Flur (nahm die Kommode als Halt in den Wehen) und Bad (stützte mich knieend auf den Wannenrand. Einige Wehen veratmete ich auch in den Armen meines Mannes, bei manchen sollte er meine Lendenwirbelsäule kräftig massieren, bei einigen wollte ich allein sein. Alles lief ohne viele Worte ab, die Atmosphäre war ganz ruhig und gelöst, die Verständigung lief hauptsächlich nonverbal, über Blicke .. ich kenne die Hebamme seit 11 Jahren, es war unsere dritte gemeinsame Geburt. Für meinen Mann war es das erste Kind, das erste Geburtserlebnis, aber auch er war ruhig, vertraute auf die Erfahrung von mir, von meiner Hebamme und von uns beiden als Team. Er wusste, ich würde ihm jeweils signalisieren, was ich mir von ihm wünsche. Gegen 10 Uhr ging ich in die Wanne, zu dieser Zeit traf auch die zweite Hebamme bei uns ein. Einige Wehen verbrachte ich allein in der Wanne, dann kam mein Mann zu mir herein. Wir hatten beim letzten gemeinsamen Baden einige Tage zuvor mal "geübt" in welcher Position ich wohl gebären könnte, wie wir liegen bzw. sitzen können, damit er mir nicht im Weg ist, mich aber trotzdem gut unterstützen kann, zum Beispiel inden er mein Bein hält, wenn ich in Seitenlage wäre. Wie geübt, so lag ich/saß er nun in der Wanne, er war mir nah, während ich bei mir, bei meinem Körper, unserem Kind war, zu erspüren suchte, wann ein guter Zeitpunkt wäre, unserem Baby zu helfen, es sanft herauszuschieben. Ich brauchte einige Wehen bis ich endlich soweit war ihn entlassen zu wollen. Ich schob, aber es tat sich nicht genug. Mein Mann sollte immer wieder das Gerät zum Herztönehören an meinen Bauch halten (die Hebammen kamen nicht wirklich an mich heran, da die Wanne groß ist .. dessen waren wir uns alle bewusst). Alles war gut, das Babyherzchen schlug vorschriftsmäßig. In dieser Position (auf der Seite liegend) waren die Wehen zu diesem Zeitpunkt nicht stark genug für ein zügiges Vorankommen, deshalb kniete ich mich hin, stützte mich auf den Wannenrand. Nun wurde die Wehen rasch deutlich stärker, der Druck nach unten enorm. In den Wehenpausen legte ich mich in die Beine meines Mannes, der nun auf dem Rand saß, und verschnaufte. Ich kniete wieder, litt, wollte den Kleinen entlassen, der Druck wurde enorm, ich hielt es nicht aus, dacte, es sei zu stark, ich würde reißen .. fand es auch keine gute Position um sein Kind gut in Empfang nehmen zu können. Die Hebamme sagte, wenn es zu stark drückt, wechsel nochmal die Position, zu schnell soll er nicht rauskommen. Ich legte mich wieder auf die Seite in die mir vertraute Position (ich hatte so auch meinen dritten Sohn geboren, allerdings im Geburtshaus) und nun wollte ich ihn bald in den Armen haben! Ich schob ihn heraus, empfand den Schmerz diesmal sehr schlimm, als das Köpfchen ein Stückchen draußen war, konnte ich nicht mehr, atmete nict mehr richtig, drohte wegzukippen, aber die Hebamme sagte, ich solle sie ansehen und ruhig atmen. "Sieh mich an! Atme so!" Und sie atmete mir vor. Ich hörte auf sie. Und hatte wieder Kraft weiterzumachen. (Obgleich es nicht eben bequem für sie war an mich heranzukommen, gab de zweite Hebamme ihr bestes meinen Damm zu schützen) Der Kopf war geboren. Ich spürte wie der Kleine sich drehte. Der Körper kam nach. Um 11.05 Uhr schwamm unser Sohn vor uns in der Wanne. Mein Mann hielt ihn unter Wasser bis die Hebamme das okay gab ihn nun herauszuheben. Ich nahm ihn von meinem Mann entgegen und wir betrachteten und bestaunten unser kleines Wunder. Nachdem die Nabelschnur auspulsiert hatte, nabelten die Hebamme und mein Mann den Kleinen ab, mein Mann ging mit dem Zwergchen im Bett kuscheln, ich gebar die Plazenta und stieg dann auch aus der Wanne. Während die eine Hebamme mich untersuchte (mit dem Resultat: alles heil), machte die andere die U1. Der Kleine wog 3750 g, war 53 cm lang und hatte einen KU von 34 cm. Er war wohlauf und fit und bewies dass er bereits über ein kräftiges Stimmchen verfügte. Anschließend legte ich ihn an, er saugte wie ein Profi. Nach 2 Stunden gingen die Hebammen. Mein Mann und ich waren unendlich dankbar diese Traumgeburt gemeinsam erlebt zu haben und genossen ausgiebig unser neues Familienglück. < 3
Vielen dank für deinen wunderschönen geburtsbericht!schön dass es noch hebammen gibt die frau und baby gebären lassen und nicht manipulierend eingreifen !
So eine waasergeburt zu hause hätte ich mir auch gewünscht!
Und herzlichen glückwunsch zum kleinen mann!!
Alles liebe!
Lg Bri
Glückwunsch
Es hört sich wirklich nach Verkrampfung an und dann wieder Erleichterung. Echt super geschrieben
Ich glaube dieses nicht reißen wollen und es hinter sich haben wünscht sich jede Frau, egal ob 1.2. Oder 3. Kind.
Eine schöne Kuschelzeit für euch
Es ist mein 4. Kind. Und die 3. Geburt mit dieser Hebamme (mein 1. Kind kam in der Klinik, Kind 2 und 3 im Geburtshaus und das Neu-chen zu Hause).
Vielen Dank für eure Glückwünsche und lieben Worte! :)
Vielen Dank für deinen Bericht. Ich habe ihn mit großem Interesse gelesen, denn in Kürze werde ich mein zweites Kind vielleicht auch Zuhause im Wasser (Pool) bekommen. Und so ein schöner Bericht kommt da gerade richtig. :) Alles Gute für die Zukunft!
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