Silke11
Mein zweites Kind kam 2015 bei 39+0, zu dem Zeitpunkt war der Muttermund schon seit der 39. Woche 3 cm auf - könnte sein, dass es am Himbeerblättertee lag, keine Ahnung. Morgens um halb zehn bemerkte ich etwas Blut auf der Toilette, Wehen hatte ich schon immer mal wieder gehabt, aber keine schmerzhaften. Ich habe dann noch geduscht, dann sind wir - LG und elfjähriger Sohn mit, es war Heiligabend, alle waren da - ins Krankenhaus gefahren, die Wehen fingen an, wehzutun. Um elf waren wir da, ich wurde kurz untersucht, Muttermund war 5 cm auf. CTG wurde geschrieben, die Wehen kamen so alle 5 Minuten. Nach dem CTG sollte ich noch rumlaufen und bekam Tabletten - keine Ahnung, was für welche, von denen ich 3 alle 20 Minuten nehmen sollte, weil die Wehen zu schwach seien. Ausserdem gab mir die Hebamme Globuli, die ich zerbiss - sie so: "Nein, nicht beissen, lutschen." Ich. "Oh." Wir sind dann ein bisschen rumgelaufen, dann bin ich doch wieder in den Kreisssaalbereich zurück. Mein LG ist mit unserem Sohn in die Cafeteria gegangen, damit er noch was essen konnte, ich habe auch noch was gegessen. So um 12 Uhr meinte die Hebamme, wir könnten noch mal ein CTG schreiben. Die Wehen wurden dann stärker und schmerzhafter und häufiger. Als die Hebamme um 13 h wieder in das CTG-Zimmer kam, sagte ich tatsächlich: "Was gegen die Schmerzen... " Sie trat zu mir, in dem Moment bemerkte ich, dass ich eine Presswehe hatte. Ich stiess hervor: "Pressen!" Sie untersuchte mich und sagte, der Muttermund sei vollständig geöffnet, ich solle in den Kreisssaal rüberlaufen. Ich: "Ich kann nicht." Sie:"Doch, Sie müssen!" Sie rief dann noch jemanden und zu zweit stützen und geleiteten sie mich dann in den Kreisssaal, wo ich auf die Liege krabbelte. Die Hebamme meinte dann, ich solle pressen, sie machte die Fruchtblase auf, weil die so prall sei und mir die starken Schmerzen mache. Als das Fruchtwasser rauslief, liessen die Schmerzen tatsächlich etwas nach. Ich presste also (und schrie "AHHH" dabei). Immer mal wieder verlor das CTG die Herztöne, dann sagte die ärztin, die auch dabei war, zu meinem LG, er möge wieder die gelbe Taste am Gerät drücken, zur Bestätigung. Irgendwann konnte ich fast nicht mehr und sagte: "Kurz Pause!" Bei der nächsten Wehe presste ich dann nicht mit. Die ärztin meinte: "Die Abstände zwischen den Wehen sind der Hammer!" Offenbar waren die Wehen wieder nicht sonderlich stark, das war bei der ersten Geburt auch so gewesen. Die ärztin sagte noch, die Herztöne zeigten, dass die "junge Dame" weniger Stress hätte als Mama... Irgendwann meinte die Hebamme, mein Kind habe ganz viele Haare, also konnte sie den Kopf sehen. Noch zwei, drei mal Pressen und sie war da. Als der Kopf da war, sollte ich kurz nicht pressen, tat ich aber unwillkürlich doch, und dann war sie schon ganz da, um 14.21 h. Die ärztin meinte: "Und ganz ohne Schmerzmittel!" Ich bin gerissen, Dammriss 2. Grades, war aber nicht sooo schlimm. Tat die ersten Tage ein bisschen weh und ging dann. Ich fand das sehr okay, so wie das ablief. Ich bin sehr dankbar, dass ich meine Kinder so, ohne grosse Interventionen, gebären durfte und konnte, ich finde schon, dass das etwas ist, das einem Kraft für das weitere Leben gibt, wenn man daran zurückdenkt. Mir geht es jedenfalls so.
Danke auch für deinen Bericht, hat sich sehr schön lesen lassen und war ja auch eine tolle Geburt!
Auch sieht man hier den klassischen Tiefpunkt in der Übergangsphase, also vor der ersten Presswehe, als du dann nachdem du die ganze Zeit so taff warst, doch etwas gegen die Schmerzen wolltest!
Also schöne Geburt, nächstes mal wieder so!
Die letzten 10 Beiträge
- Geburtsklinik Berlin
- hello world
- Nach 5 Wochen wieder Sex und jetzt Schmerzen
- Vor Geburt: Muttermund "labbrig" und offen?
- 32 + 2 baby zu gross / wurde auf 2196 g geschätzt
- Kennt sich jemand mit CTGs aus ?
- Schock
- Keine Experimente
- Vaginale Entbindung bei Osteoporose
- Wann Geburt nach Schleimpfropfabgang