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Einleiten kann auch schön sein

Einleiten kann auch schön sein

sterntaler82

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Vorab, Ich habe fünf Kinder, drei Jungs und zwei Mädchen. Meine jungs wurden alle eingeleitet, jede Einleitung hatte seinen Grund. Mein erster Sohn wurde wegen extremen psychischen Stress einen Tag vor Termin eingeleitet. Wir hatten einige tage vorher einen Brustkrebs Fall in der Familie, der Vater meiner großen drei hat extrem stress gemacht und ich hatte ein Problem mit der Bandscheibe. Mein zweiter Sohn wurde bei 39+2 eingeleitet weil ich die komplette Schwangerschaft durchgehend gebrochen habe, was man da noch nicht wusste war das ich Gallensteine hatte und deshalb auch noch Koliken hatte. Von der dritten möchte ich euch heute genauer erzählen, es geht um meine letzte Geburt die jetzt elf Wochen zurück liegt. Eigentlich wollte ich dieses Mal ambulant entbinden, ich hab seit einigen Jahren einen tollen partner der mich auch schon in der letzten Schwangerschaft extrem unterstützt hat, natürlich auch bei der Geburt und dem Wochenbett. Leider hat sich mein Körper überlegt beim fünften Kind eine Insulinpflichtge schwangerschaftsdiabetis zu entwickeln. Somit war in der 30 ssw der Traum der ambulanten Geburt geplatzt. Meinem kleinen ging es der ganzen Schwangerschaft über gut, er war zwar etwas größer ( wurde von meiner Ärztin auf ca 4kg zwei Tage vor der Geburt geschätzt) aber mein Mann , seine Geschwister und ich sind alle groß und wie sagte mei FÄ immer: groß und groß wird auch ein großes Kind bekommen. Leider ging es mir die letzten Wochen nicht sehr gut, ich habe fast jede Nacht unterzuckert ( zum Teil Werte von unter 40) und dadurch auch starke Kreislauf Probleme bekommen. Es war schnell klar das ich in der uniklinik entbinden werde, da dort sicher gestellt werden konnte das 24 Stunden am Tag auch ein Diabetolge und Neurologe auf Abruf da sind, ich hatte als Kind Krampfanfälle und es bestand der Verdacht das ich durch den Zucker wieder einen Anfall bekomme könnte. Ein anderes level 1 Krankenhaus wollte aus diesem Grund sogar Ei en geplanten Kaiserschnitt machen, schließlich wäre das Kind auch recht schwer ( seine nächst ältere Schwester wog bei ihrer Geburt 3,9 kg also nicht wir leichter als die vier geschätzten von ihm). Für die Uniklinik war das Schwachsinn, ich hatte vier , auch recht schwere kinder, spontan bekommen, also könnte auch Nummer fünf spontan kommen. Weil es mir vom Kreislauf her immer mieser ging wurde ich bei 38+5 eingeleitet per Zäpfchen das vorm Muttermund gelegt wurde. Nach dem morgens erst ctg dann Zäpfchen und dann wieder ctg geschrieben wurde, wurden mein Mann und ich spazieren geschickt, wir soll entweder gegen 18 Uhr ( es war zu dem Zeitpunkt gegen halb 12 ) wieder kommen oder wenn sich eher was tun würde. Also sind mein Mann und ich essen gegangen in der Mitarbeiter Kantine ( mein Mann arbeitet in der Klinik) und dann etwas spazieren und zum Schluss auf mein Zimmer. Dort bemerkte ich das ich meine Hausschuhe vergessen hatte, während mein Mann mir von einer privatstation Hausschuhe besorgte ( die bekommen die Patienten da, ok sind halt so Schlappen) merkte ich das dass ziehen was ich seit dem legen morgens gespürt habe immer stärker wurde. Als mein Mann wieder da war sagte ich ihm das ich in den Kreißsaal wollte. Dort angekommen wurde ich wieder im wehenzimmer ans ctg angeschlossen und was sah man? Nicht eine Wehe!!!!! Obwohl ich sie mittlerweile veratmen musste. Bei der Untersuchung von der Hebamme kamm aber raus das mein Muttermund bei 8 cm war!!! Die Hebamme wurde sehr flott und versuchte alles für die Geburt noch fertig zu machen, als ich dann in den Kreißsaal gehen sollte konnte ich nicht mehr aufstehen da ich extremen Druck nach unten hatte und auch noch genau dann meine Fruchtblase platzte!!!! Mein Mann, die beiden diensthabenden Hebammen und eine anwesende Ärztin haben mich dann mit der liege auf die ich lag in den Kreißsaal geschoben. Die Ärztin und die zweite Hebamme haben sich danach sofort zurück gezogen und auch die Hebamme die bei mir blieb hat sich sehr im Hintergrund gehalten, so das ich mit Hilfe meines Mannes die Wehen veratmen und dann den kurzen aber doch sehr heftigen Wehen Sturm über mich ergehen lassen. Ich habe sie nur einmal wahr genommen als sie das geburtsbett höher gefahren hat ( sie hatte Mitleid mit meinem Mann den ich wohl halb am erwürgen war) Und dann wurde unser Sohn geboren!!!!! Ich konnte ihn selbst hochheben und in die Arme schließen!!!! Die Hebamme hielt sich immer noch zurück und mir ( und auch meinem Mann ) war gar nicht aufgefallen das in den letzten Minuten noch die Ärztin reingeschlüpft ist.Unser Sohn war in den ersten Minuten etwas sehr ruhig und so wurde er von der Ärztin abgehört ( er lag die ganze Zeit auf mir) allerdings war da nichts auffälliges. Uns beiden ging es so gut das wir nach zwei Stunden auf die Wöchnerinnen Station entlassen wurden, dort sollten unsere Zucker Werte die nächsten 48 Stunden beobachtet werden. Auch auf der Station wurden wir in Ruhe gelassen, der kleine war 24stunden bei mir und für das Personal war es selbstverständlich, wenn ich am stillen war später wieder zu kommen ( die Ärztin für meine Abschluss Untersuchung musste 3 mal wieder kommen, aber nie hatte ich das Gefühl das es sie nervte) stillen hatte oberste Priorität!! Ich wollte meine Geschichte erzählen damit andere Mamas sehen das auch wenn nicht immer alles 100 % nach wunsch läuft es doch gut und auch schön sein kann . Meinem Sohn und mir geht es gut und das sicher auch zum Teil deshalb weil ich mich sicher gefühlt habe, ich wusste wenn was mit uns ist sind in Sek die richtigen Fachärzte da! Es lief so gut das mein Mann und ich uns noch ein Wunder wünschen, etwas was ich mir in der Schwangerschaft nicht hätte vorstellen können!!!! LG


sterntaler82

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Antwort auf Beitrag von sterntaler82

Mein Sohn war ja auf knapp 4 kg geschätzt worden von meiner Ärztin ( die Werte in der Klinik waren für mich uninteressant da ich sehr viel von meine FÄ halte) Er hatte 3980 g auf 55 cm verteilt! Ich kann es nicht bestätigen das die Werte so weit abweichen. Bei meiner FÄ habe ich jetzt Kind 3,4und 5 bekommen und sie war immer sehr nah am Gewicht ( maximal 100g entfernt)


MayasMama

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Antwort auf Beitrag von sterntaler82

Toller Bericht! Mir gefällt das Verhalten der Hebamme und der Ärzte und überhaupt der Klinik sehr. Das ist keine Selbstverständlichkeit, dass die sich während der Geburt so zurückhalten und auch nicht, dass ein potenziell unterzuckertes Kind so "in Ruhe" gelassen wird. Finde ich super.