Brookesia
Mein 2. Kind kam 2023 vaginal auf die Welt. Die Geburten gingen mit einem Dammriss Grad 2 einher. Verliefen aber sonst ohne weitere Interventionen, wie Geburtszange, kristellern,... . Ich bin 40 Jahre alt und habe nun eine Blasen-, Gebärmutter- und Darmsenkung mit Symptomen, wie Fremdkörpergefühl, Urinverlust, Stuhlentlehrungsprobleme und Druckgefühl. Ich trage jeden Tag ein Pessar und mache Übungen für eine stabile Mitte, bin in der Physiotherapie und habe sonst viel ausprobiert. Seit dem Auftreten der ersten Beschwerden habe ich eine Marathon hinter mir, um zu verstehen, was mit meinem Körper los ist. Ein Arztbesuch steht noch aus, um zu klären, ob ich einen unentdeckten Schließmuskeldefekt habe. Gerade Damrisse werden direkt nach der Geburt häufig falsch diagnostiziert. Zurückzuführen sind meine Probleme alle auf die vaginalen Geburten, wobei ich nach der ersten Geburt symptomlos war. Vor meiner 2. Geburt informierte ich mich über Risiken und sprach die Risiken auch bei Ärzten und meiner Hebamme an. Von beiden Seiten wurde klar die vaginale Geburt favorisierten. Ich verließ mich auf deren "Expertise" Heute weiß ich, dass das falsch war. Laut UR-CHOICE for Pelvic Floor Disorders war mein Risiko für Geburtsschäden hoch. Heute weiß ich auch, das weltweit sehr viele Frauen direkt nach der Geburt oder erst Jahre später mit ähnlichen oder noch weitreichenderen Problem ihren Alltag meistern müssen. Über Geburtsrisiken wird hauptsächlich einseitig aufgeklärt (pro vaginale Geburt) und die medizinische Versorgung nach Verletzungen ist sehr dürftig. Frauen wie ich erhalten in eine Facebookgruppe von betroffenen Frauen mehr Unterstützung als durch Fachpersonen. Termine in Beckenbodenzentren, bei fachkundigen Ärzte und spezialisierte Physiotherpeuten sind mit langen Wartezeiten verbunden. Wie steht ihr zu dem Thema, welche Erdahrungen habt ihr, was sollte sich aus eurer Sicht ändern? Für mich gibt es da große Potenzial nach oben!
Hey du, finde das ein sehr spannendes und wichtiges Thema, das du da ansprichst. Ich habe zwei Geburten hinter mir, eine vaginale und einen Kaiserschnitt. Nach der vaginalen Geburt bei meinem Sohn war ich damals ganz entsetzt, wie das meinen Körper verändert hat, obwohl ich eigentlich laut Hebamme eine relativ problemlose Geburt hatte. Trotzdem Dammschnitt, Hämorrhoiden und diverse "kleine" Sachen, die mich aber sehr belastet haben. Laut den Ärzten immer alles tipp topp, gute Heilung und Rückbildung. Beim zweiten Mal hat es mich total nervös gemacht, dass ich das alles nochmal durchmachen muss und war dann fast erleichtert, einen Grund für einen geplanten Kaiserschnitt zu haben (Kind war in BEL). Es haben trotzdem viele versucht, mir eine vaginale Entbindung aus BEL schmackhaft zu machen, ein Kaiserschnitt sei ja so schlimm und eine große Bauch-OP etc. Ich weiß, dass für viele ein Kaiserschnitt auch sehr schlimm ist und es zu vielen Komplikationen kommen kann, aber ich finde den Kontrast, wie über die Risiken eines Kaiserschnitts aufgeklärt wird im Gegensatz dazu, wie wenig das bei einer vaginalen Geburt getan wird, ziemlich krass. Nun fühle ich mich nun, 3 1/2 Monate nach der Geburt, körperlich wesentlich besser als damals beim ersten Kind. Ich weiß nicht, ob es damals wirklich alles so schlimm war, oder ob es mich einfach überfordert habe, weil ich so wenig darauf vorbereitet war. Wie du auch geschrieben hast, hat man auch das Gefühl, dass sich niemand wirklich um einen kümmert, es gibt nur diesen einen Arzttermin nach der Geburt. Mir hat der Rückbildungskurs damals auch ziemlich geholfen, aber wenn man sehr spezifische Beschwerden hat, braucht man eventuell sehr präzise Übungen. Alles in allem habe ich das Gefühl, man will die Frauen unbedingt zum vaginalen Gebären bringen, weil das ja auch an sich das Beste für Mutter und Kind ist, wird dann aber mit seinem Körper und den Folgen alleine gelassen. Bin da ganz bei dir, da ist definitiv Luft nach oben.
Sehr spannendes Thema! Ich hatte zwei vaginale Geburten. Die erste war komplikationslos und bis auf kleine Abschürfungen bei den inneren Schamlippen, hatte ich keinerlei Verletzungen. Diese wurde zwar jeweils mit einem Stich genäht, allerdings sagte die Ärztin, dass sie es eher aus kosmetischen Gründen getan hat. Mir ging es nach der Geburt sehr gut und war direkt danach wieder viel auf den Beinen und am ersten Tag zu Hause gleich mit dem Kinderwagen spazieren. Hatte keinerlei Probleme mit dem Beckenboden etc. außer beim Trampolinspringen, was allerdings auch die Königsdisziplin für den Beckenboden ist. Es wurde jedoch mit der Zeit besser. Die zweite Geburt ging sehr schnell und ich hatte gar keine Verletzungen. Körperlich genau so fit, wie nach der ersten Geburt. Gyn war bei der Kontrolle danach auch sehr zufrieden mit dem Beckenboden. Und nach der zweiten Geburt, ging es mir mit dem Beckenboden sogar deutlich besser, als nach der ersten. Ist mir direkt aufgefallen beim Trampolinspringen mit der Großen. Liegt evtl auch daran, dass ich nach der zweiten Geburt wieder mehr geritten bin. Reiten ist ja auch ein super Sport für den Beckenboden. Ich kann mich erinnern, dass die beiden Mamis, mit denen ich nach der ersten Geburt im Zimmer war, beide einen Kaiserschnitt hatten und denen ging es 4 Tage danach immer noch recht fertig mit vielen Schmerzen. Wir wollen noch ein drittes Kind und möchte es auch vaginal entbinden (solange es natürlich keinen Grund für einen Kaiserschnitt gibt). Gott sei Dank gibt es den Kaiserschnitt, allerdings bin ich froh, keinen gebraucht zu haben.
Hi, finde es gar nicht gut, wie du deine persönlichen Probleme nur auf die vaginale Geburt zurück führst. Es gibt genug Frauen die weit aus mehr Kinder vaginal auf die Welt gebracht haben, die keine, bzw . kaum Beckenboden Probleme haben und genauso kann Inkontinenz, etc. bereits nach einer Schwangerschaft + Kaiserschnitt auftreten! Die Größte Belastung für den Beckenboden ist jedoch die Schwangerschaft an sich und nicht die Geburt. Es gibt sooo viele Faktoren, die da eine Rolle spielen! Aber die Schuld NUR der vaginalen Geburt zu geben, ist definitiv der falsche Weg!
Ich finde es gar nicht gut, wie du hier urteilst, obwohl du nicht weißt, ob nicht in diesem beschriebenen Fall die Geburt eben genau das ausgelöst hat. Dass das sein kann, ist unbestritten. Darüber darf dann ja wohl auch gesprochen werden? Nur weil es für viele genau die richtige Entscheidung ist, kann es doch in diesem Fall auch die falsche gewesen sein. Dass es nach einem KS diverse Folgen haben kann, wird ja auch offen kommuniziert. Es geht doch lediglich um eine Offenheit zu mehr als einer Seite. sorry, aber dein Beitrag liest sich nur nach man darf bloß nichts gegen das vaginale Entbinden sagen und genau das ist doch das Problem für die Frauen offenbar, die eben dadurch Schäden erlitten haben.
Hallo, eure Beiträge sind zwar schon etwas älter, aber ich gebe trotzdem mal meinen Senf noch dazu
Ich stehe kurz vor der dritten Entbindung. Die beiden vorher waren vaginale Entbindungen und ich hoffe auch jetzt wieder auf eine. Nach der zweiten hatte auch ich etwas mehr Probleme als nach der ersten. Aber ich glaube das Problem liegt eher im Einhalten vom Wochenbett. Alle Frauen sind so happy so schnell wie möglich wieder aktiv zu sein. Aber genau das ist nicht optimal. Die Schwangerschaft ist wirklich der Hauptstressor für den Beckenboden und dieser benötigt viel Zeit zum regenerieren. Selbst wenn man direkt nach der Entbindung total fit ist, kann es sein man bekommt Jahre später große Schwierigkeiten weil man sich eben nicht die Regenerationszeit gegeben hat.
Meiner Meinung nach sollte viel mehr über die Wichtigkeit des Wochenbett aufgeklärt werden und mehr geführte Rückbildung stattfinden. In der Gruppe und zur individuellen Förderung auch in Einzelbehandlungen.
Es klärt dich auch keiner über Hämorrhoiden beim Abführen auf. Das sind wirklich Risiken,die das Leben birgt. Wenn es eine OP ist,muss halt ungeklärt werden. Würde deine Baby beim Kaiserschnitt verletzt oder du hast eine Endometriose nach der OP und bist dein Leben lang und den damit verbundenen Schmerzen gestraft,hättest du eine vginale Entbindung bevorzugt. Nur weil du Schwierigkeiten hast,ist es wirklich unreflektiert so darauf denken.
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