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Schlimme Trinkverweigerung & Sondierung

Schlimme Trinkverweigerung & Sondierung

Alessia200486

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Zwillinge (15 Wochen) und mein Sohn trinkt seit seiner Geburt nicht selbstständig. Wir müssen alles sondieren weil er alles verweigert und sämtliche Fläschchen Sauger etc. grässlich findet. Wir sind nervlich am Ende vor allem wegen allen drei Stunden sondieren wobei eine Mahlzeit schon immer 90 min dauert. Unser Mädchen würde langsam anfangen durchzuschlafen und wird ständig geweckt von dem Geschrei ihres Bruders. Nur wollen wir nicht ewig getrennt schlafen müssen. Milchsorten haben wir alles mögliche durch von Kuh Ziege laktosefrei Soja ... er nuckelt am schnulli aber sobald Milch dabei ist ist es furchtbar und schlimmstenfalls erbricht er wieder so gut wie alles. Wir bitten dringend um Hilfe oder auch um Ratschläge!!!


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Alessia200486

Ich hab deinen Beitrag im Hauptforum nun auch schon gesehen und deine Antwort dazu gelesen. Deine Zwillinge kamen bei 37+0, schreibst du dort. Und dass ihr schon sämtliche Untersuchungen durch habt. Hmm... ich kann dir nicht wirklich einen Rat geben, außer, dass auf keinen Fall Druck beim Essen erzeugt werden darf. Ich habe ein Frühchen aus 25+2, er hat seinen Schnuller auch schon sehr früh geliebt. So bald er konnte, wollte er auch essen, aber er hat die Koordination zwischen saugen/schlucken/atmen lange nicht können und hat dann somit beim Essen immer zu atmen aufgehört und hat auch keine ausreichenden Mengen selber essen können. Wir haben teilweise für 20 ml eine ganze Stunde gebraucht. Das war natürlich unmöglich und somit wurde er auch lange sondiert. Wir sind mit Sonde entlassen worden, nach 16 Wochen KH-Aufenthalt. Zuhause haben wir die Sonde aber zum Glück schnell wegbekommen. Mit viel Ruhe, Geduld, häufigem Essen. Er hat seine Tages-Soll-Menge auch oft nicht geschafft, aber er hat zugenommen. Mittlerweile ist er 16 Monate alt und isst wie ein Weltmeister. Er mag zwar schon lange keine Flaschen mehr, das war scheinbar einfach nicht seines, er hat auch die ganze Flaschenzeit über nie mehr als 130 ml auf einmal getrunken und das war schon selten. Aber er isst brav, alles, was wir essen und Brei. Das hilft dir jetzt aber nicht. Aber ich weiß nur, dass bei uns im KH das Wichtigste war, ein Frühchen oder eben Neugeborenes nicht zum Essen zu zwingen. Denn das ist fast die einzige Macht, die die Kleinen haben: essen verweigern. Gegen alles andere sind sie hilflos ausgeliefert, aber beim Essen können sie selber entscheiden. Vielleicht wurde ihm am Anfang einfach zu oft die Flasche hineingezwungen? Ich würde an deiner Stelle jetzt wieder einen Schritt zurück gehen und ihm mal ein, zwei Tage gar keine Flasche anbieten, sondern nur sondieren und Schnuller geben. Vielleicht auf den Schnuller mal ein, zwei Tropfen Milch draufgeben und schauen, was er dann macht. Oder an einem milchgetränkten Wattestäbchen lutschen lassen. Wir hatten auf der Neo so Stieltupfer, die bekommen die Frühchen schon sehr früh mit Muttermilch getränkt zum drauf rumlutschen, während sie sondiert werden. Danach würde ich bei jeder zweiten Mahlzeit probieren die Flasche anzubieten und zwar wirklich nur, wenn er will. Sobald er Zeichen von Verweigerung zeigt, würde ich es wieder lassen. Und mich dann so durchhangeln, je nachdem wie es läuft. Ihn auf jeden Fall immer nur so viel essen lassen, wie er will und nicht zwingen. Läuft es gut, es ausdehnen, läuft es schlecht, wieder einen Schritt zurück. Es wird halt vermutlich dann noch dauern, bis ihr die Sonde wieder los seid, aber besser jetzt so, als die Essverweigerung bleibt und er will monatelang gar nichts essen oder hat sich das so eingeprägt, dass er dann eine Essstörung zurückbehält. Was meinen denn die Ärzte dazu? Ihr seid doch sicher noch in engmaschiger Kontrolle. Ich würde schon darauf bestehen, dass sie wirklich alles noch mal durchchecken, ob es irgendeinen körperlichen Grund für sein Verhalten gibt oder auch das Hirn anschauen, ob da irgendetwas passiert sein könnte, dass die Essverweigerung erklärt. Wurde sein Zungenband auch angesehen? Bei manchen Babys ist das Zungenband zu kurz und sie können deshalb nicht richtig saugen. Das würde mir noch einfallen, ansonsten weiß ich es leider auch nicht... Genauso würde ich die Zwillinge vorerst schon auseinander legen. Damit die Schwester zur Ruhe kommt und nicht dauernd geweckt wird. Da hat ja niemand was davon und nur wenn das im Moment so ist, heißt das ja nicht, dass das für immer so ist. Klappt das mit dem Essen besser, können sie ja wieder zusammen schlafen. Aber für die nächsten Wochen würde ich mit dem Jungen zusammen schlafen und die Schwester z.Bsp. beim Papa, sodass sich jeder nachts auf ein Kind konzentrieren kann und du für den Jungen auch genug Zeit und Ruhe fürs Sondieren und Füttern hast, ohne dass du dich auch noch um die Schwester kümmern musst. Ich wünsche euch alles Gute, dass ihm bald der Knopf beim Trinken aufgeht und gute Nerven und ein gutes Durchhaltevermögen. Es ist so anstrengend, aber es lohnt sich bestimmt. Alles Liebe!


Alessia200486

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Antwort auf Beitrag von sunnydani

Vielen Dank für deine ausführliche und lange Antwort. Erst mal Respekt das du es so lange ausgehalten hast und so geduldig warst. Ja wir können das auch mit den 20 ml in 1 Stunde, deswegen mussten wir ja jetzt wieder ins Krankenhaus und haben die Nasensonde bekommen. Er hat einfach zu viel abgenommen und hat den Ärzten einfach nicht gefallen. Wie lange hast du denn dein Kind die Sonde? Ab wann hast du mit Beikost angefangen und was hast du denn gefüttert? Wir sind wirklich am verzweifeln vor allen Dingen weil unsere Tochter immer mehr in den Hintergrund gerät und ständig irgendwo im Hoch Stuhl oder in der Wippe geparkt wird weiß ich alles nur um ihren Bruder dreht, der entweder weint oder nicht trinkt oder spuckt etc. es kann schon sein dass er sich genötigt für die Flasche zu nehmen und zu viel Druck aufgebaut wurde. Allerdings von unserer Seite aus eher weniger weil ich mich schon sehr Zeit intensiv Um ihn kümmere und bisher auch alles versucht habe mit verschiedenen Fläschchen und saugen und verschiedene Milchsorten etc. auch mit Trinkbecher und Löffel aber nichts hat geholfen. Ich weiß allerdings nicht was in den sieben Wochen im Krankenhaus passiert ist und ob er einfach das trinken nach seinem letzten Aufenthalt im Krankenhaus einfach eingestellt hat. Es klingt blöd aber allzu lang darf das mit der Sonne leider nicht dauern da ich ab September wieder arbeiten muss, weil mein Mann ohne das Elterngeld, dass sie jetzt bekommen es nicht finanziell stemmen kann alleine. Deswegen stehen wir auch innerlich sehr unter Druck weil wir wissen dass unser Sohn spätestens bis August ohne die Sonde sein muss oder wir brauchen einen integrativen Kindergartenplatz oder eine Tagesmutter die sich um ihn kümmert. Das tut mir zwar in der Seele weh aber ich habe keine andere Wahl. Nicht bei allen Eltern funktioniert es dass einer von beiden länger als ein Jahr zu Hause bleibt. Bisher konnte uns wieder die Physio noch die Logopädin noch die Ärzte im Krankenhaus sagen an was es liegt. Momentan wird er auf Prader Willi Syndrom getestet, Allerdings sprechen da auch einige Anzeichen dagegen!


sunnydani

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Antwort auf Beitrag von Alessia200486

Vielleicht habt ihr auch zu viele verschiedene Sachen ausprobiert und jetzt ist er verwirrt. Ich würde nur mehr mit einem Sauger füttern und sonst nichts. Bei uns hatten sie im KH auch vier verschiedene Flaschen ausprobiert und das hat ihn einfach total verwirrt. Zu Hause hab ich dann nur mehr eine Flasche genommen, die, von der ich gedacht habe, dass er mit der am besten zurecht kommt. Er hat auch viel gespuckt und auch oft Milch neben seinem Mund hinauslaufen lassen. Ich hab ihn sehr oft aufstoßen lassen während dem Füttern und ihn ziemlich hoch gehalten beim Füttern. Dann ist es besser gegangen. Wir hatten zu Hause nur mehr ca. ein bis zwei Wochen sondiert. Also er war ca. 18 Wochen alt, als er komplett ohne Sonde gegessen hat. Beikost hab ich dann schon früh begonnen, weil er so an unserem Essen interessiert war. Da war er korr. gerade 4 Monate und vom richtigen Alter war er 7,5 Monate. Ich hab ihm zuerst nur einen Schluck Wasser am Löffel gegeben, weil ich sehen wollte, wie er mit dem Löffel macht, weil er eben noch so jung war. Er hat ihn aber sofort total gierig genommen und es hat geklappt. Deshalb hab ich dann Karotten gekocht und püriert und ihm anfangs nur drei Löffel gegeben. Er hat richtig danach gegiert und wollte mehr, hat gebrüllt, weil er anfangs nicht mehr bekommen hat. Deshalb hab ich dann schnell täglich die Menge gesteigert und ihn bald so viel essen lassen, wie er wollte bzw. eben auch anderes Gemüse und Kartoffeln und bald auch Fleisch dazu gefüttert. Recht bald hat er die Flasche nach dem Brei komplett verweigert und dann schon recht große Mengen vom Brei gegessen. Ab da wurde das Flaschen-essen immer mehr zum Kampf, da er einfach viel lieber Brei wollte. Ich hab dann drei Wochen später bereits den zweiten Brei eingeführt. Wieder zwei Wochen später dann schon den dritten. Und mit 9/10 Monaten (korr.ca. 7/8 Monate) wollte er die Flasche gar nicht mehr nehmen. Da gab es dann einen vierten Brei am Tag und nur mehr nachts ganz wenig Flasche. Das wurde auch schnell immer weniger und jetzt isst er bereits seit Monaten gar keine Flasche mehr, auch nachts nicht. Ich habe mir anfangs auch Sorgen gemacht, dass er zu wenig Milch hat, weil gerade im ersten Lebensjahr die Milch ja so wichtig ist. Ich habe dann zwischendurch sogar die Pre-Milch mit dem Löffel gefüttert. Aber der Kinderarzt hat dann gesagt, dass es in Ordnung ist, weil er sich gut entwickelt und gut gedeiht und ich ihn ja schlecht zum Flaschen essen zwingen kann. Hauptsache er isst irgendwas. Das hat mich dann beruhigt. Manche Kinder mögen die Flasche eben nicht so gern... Er hat auch recht bald zum Brei Fingerfood bekommen und liebend gerne auch daran gelutscht, gekaut, gebissen und gegessen.


Jani81

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Antwort auf Beitrag von Alessia200486

Warst du Mal beim Chiropraktiker, um eine Funktionsstörung ausschließen zu lassen?