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Probleme mit Pille

Probleme mit Pille

Knuffel-Pupsi

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Guten Morgen ihr Lieben Ich hab mich nun entschlossen statt immer nur zu googeln, mich direkt hier anzumelden um vielleicht hilfreiche Tipps oder Erfahrungsberichte zu sammeln. Zum aktuellen Thema: Ich bin Mutter von 3 Kindern (17.; 10, 2) und habe seit der letzten Schwangerschaft bzw Geburt vermehrt Probleme mit Kreislauf und Kopfschmerzen bis hin zu migräne. Auch PMS kannte ich bis dahin nicht persönlich. Migräne habe ich schon seit der teenager Zeit aber die Attacken waren gott sei dank übersichtlich und vielleicht 2x im jahr. Seit der letzten Geburt kamen sie nahezu wöchentlich und somit kaum Erholungsphasen. MRT war nichts besonderes zu finden. Nun entschloss ich mich anfang diesen Jahres der Pille nochmal eine Chance zu geben. In Vergangenheit nur negative Erfahrungen gehabt. Ich bekam die jubrele, angeblich ultimativ geringe Nebenwirkungen. Ich freute mich und nahm sie optimistisch zu mir... am anfang war alles gut doch nach dem ersten monat bemerkte ich zunehmend psychische Veränderungen. Nahezu depressiv und teilweise unglaublich gereizt, beinahe aggressiv... stimmungsschwankungen vom feinsten. Als ich nun nach 2 Monaten einnehmen fast nur noch heulte, entschied ich mich sie abzusetzen und zu prüfen ob es davon kommt. Kopfschmerzen waren im übrigen auch mein treuer Begleiter und wahnsinnige Müdigkeit mit Schlafstörungen ABER keine nennenswerten migräne Anfälle. So, und wie gesagt, habe ich sie vor etwas über einer Woche abgesetzt und siehe da, mir geht es, zumindest mental/ psychisch zunehmend besser.... als wenn ich innerlich aufblühe, ein unglaublich schönes Gefühl. Dieses wurde jedoch gestern von einem bösen migräne Anfall überschattet. Termin beim Frauenarzt erst in gut 3 Wochen da einfach überfüllt. Muss ich mich jetzt wirklich zwischen mentaler Gesundheit und migräne entscheiden? Hab wenig lust auf gut Glück verschiedene Pillen zu probieren um mir selbst jegliche Achterbahnen zu ersparen... Entschuldigt den langen Text


Mijou

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Antwort auf Beitrag von Knuffel-Pupsi

Hallo, man muss da natürlich zwei Themen getrennt anschauen. Das Thema Migräne, und das Thema Pille. Zuerst muss man ganz klar sagen: Es gibt keine Pille ohne Nebenwirkungen, egal welches Präparat man wählt. Künstliche Hormone wirken auf alle Organsysteme, besonders aufs Zentrale Nervensystem. Die Pille kann daher lustlos, depressiv, müde, gereizt oder appetitlos machen. Sie kann Kopfschmerzen auslösen (oft), aber auch Morgenübelkeit, sie kann Eierstockzysten und gutartige Eierstocktumoren begünstigen, Thrombosen verursachen, Haarausfall auslösen. Ich selbst habe X Präparate ausprobiert, und keines war wirklich zufriedenstellend. Deshalb verhüte ich heute anders. Mit Nuvaring, weil seine Hormone an Ort und Stelle wirken und nicht über Magen und Leber verstoffwechselt werden müssen, wobei locker 80 Prozent verloren gehen bzw. den Körper negativ beeinflussen an Stellen, wo sie es gar nicht sollen. Vielleicht sprichst du mal mit deinem/deiner Gyn darüber. Die Pille kann in manchen Fällen Migräne verbessern, aber das klappt eher selten. Eine Freundin von mir hatte wöchentlich für 3 Tage Migräne, und bei ihr wurde es durch die Pille nur kurz besser, dann wurde es schlimmer. Auch sie hat mehrere Pillenpräparate ausprobiert. Was bei ihr half, ist Meditation. Sie hat MBSR nach Jon Kabat-Zinn (Standardmethode) angefangen, eine auch von Ärzten heute sehr empfohlene Methode bei Schmerz- und anderen Erkrankungen (Buch: „Gesund durch Meditation“ von Jon Kabat-Zinn). Die Methode ist sehr einfach. Man wendet sie täglich 20 bis 40 Minuten an, knallhart jeden Tag über Monate und Jahre. Damit konnte sie die Häufigkeit der Migräneattacken von einmal wöchentlich auf einmal jährlich (!) senken. So etwas geht also. Aber nicht von heute auf morgen, auch nur, wenn man die Meditation zu seinem Ding, zu seinem Dauerprojekt macht und nicht damit aufhört, auch wenn der Erfolg nicht sofort kommt. LG


Knuffel-Pupsi

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Antwort auf Beitrag von Mijou

Meine Frauenärztin meinte, das für mich eben die östrogenfreie Pille die beste Wahl sei... Von ring und Co riet sie mir ab, aber da unterscheiden sich ja alle Meinungen irgendwie. Mit der Meditation habe ich tatsächlich schon mal gehört und wollte es probieren doch allein bekomm ich nicht wirklich für mich die innere Ruhe rein.... da muss ich wohl professionelle Hilfe suchen


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Knuffel-Pupsi

Ich habe sehr selten Migräne, daher ist mein Leidensdruck geringer und meine Erfahrungen nicht auf deine Situation übertragbar. Aber meine Gedanken dazu sind, dass ein schlechter psychischer Zustand durch die Pille am Ende ja höchst wahrscheinlich auch wieder zu mehr Attacken führen KANN. Stress und Co kann ja auch eine Migräne triggern. Daher sehe ich es eigentlich nicht, dass du langfristig bei einem Präparat bleiben solltest, dass sich so auf deine Psyche auswirkt. Wer behandelt derzeit deine Migräne? Gibt es eher hier Möglichkeiten zu schrauben? Vielleicht Mal andere Medikamente über den Neurologen ausprobieren? Immerhin hat sich deine Migräne Situation ja verändert (d.h. deutlich verschlechtert) - wäre also durchaus auch ein Ansatz, von der anderen Seite ranzugehen. Manche Leute sollen mit den richtigen Triptanen zum richtigen Moment (auch das muss man "lernen") da viel bewirken können.


Knuffel-Pupsi

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Antwort auf Beitrag von Ruto

Ich war beim Hausarzt und Neurologen und wurde von beiden mehr oder weniger belächelt. Meine migräne lässt sich tatsächlich super mit ibu 600 in Griff bekommen, insofern ich sie rechtzeitig nehme was meist Dank der aura auch klappt. Deshalb bin ich mit dem Neurologen so verblieben das ich, so lange es so funktioniert, auf triptane verzichte.... Ganz los werde ich sie wohl nicht, wobei eben die Pille da augenscheinlich gegen gewirkt hat...


Anni3

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Antwort auf Beitrag von Knuffel-Pupsi

Wenn du sie mit Ibu wegkriegst, versteh ich das Problem nicht. Dann brauchst du doch nicht die Pille nehmen.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von Knuffel-Pupsi

In dem Fall würde ich auch die Ibuprofen bevorzugen. Die Pille nimmst du jeden Tag und sie wirkt sich auf den gesamten Körper aus, mit in deinem Fall massiven Nebenwirkungen. Dann doch lieber gelegentlich die Ibuprofen, in der Hoffnung, dass die Anfälle mit Einpendeln der Hormone wieder seltener werden. Versteh dich dennoch gut und es ist nie schön, nicht ernst genommen zu werden. Sofern es männliche Ärzte waren: Die kennen das Teufelszeug der hormonellen Verhütung natürlich nicht durch eigene Erfahrung (hatte selber auch ganz fiese Nebenwirkungen, musste deshalb teils sogar notoperiert werden, aber anderes Thema...). Lass dich da nicht klein reden.


Shanalou

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Antwort auf Beitrag von Knuffel-Pupsi

Du musst dir selber erstmal über ein paar Dinge klar werden. Wie möchtest du weiter verhüten? Wie oft benötigst du Schmerzmittel wegen Migräne und Kopfschmerzen? Waren es wirklich die Hormone, die dich runtergezogen haben oder gäbe es noch eine andere Erklärung? Du musst deine Prioritäten klären. Bei Migräne gibt es sicher noch andere Ansätze, manchmal funktioniert es, manchmal aber auch nicht. Nur wegen etwas selteneren Migräneanfällen würde ich nicht unbedingt die Pille nehmen. PMS hast du wohl auch neu dazu bekommen. Überprüfe deine Gesamtsituation einfach mal. Wie gestresst bist du? Machst du Sport? Hast du genug Ruhephasen für dich? Etc.