Wie starte ich korrekt die Beikost?

Es gibt nicht den einen richtigen Weg sein Kind ausgewogen gesund zu ernähren (sondern ganz viele) und somit auch keinen korrekten Beikoststart, da jedes Kind anders ist und die Kleinen bei der Beikost ganz viel selbst mitbestimmen. Am besten achtest Du auf Dein Kind und hörst auf Dein Gefühl - wann Du am besten beginnst, welche Tageszeit am geeignetsten ist, welche Gemüse- und Getreidesorten es mag und verträgt, welche Mengen es essen möchte, in welchem Tempo ihr vorgeht, wie lange es danach noch Milch verlangt etc. Da man das alles nicht vorhersehen kann und sich das Eßverhalten und die Vorlieben immer wieder mal ändern, plant und kocht man am besten nicht zuviel im Voraus. Das erspart beiden Seiten viel unnötigen Stress. Wenn Du das Gefühl hast, Deine Kleine ist bereit für Beikost, kannst Du ihr einfach 50 g Pastinake auftauen und anbieten. Zu welcher Tageszeit man welche Mahlzeit gibt, ist ganz egal. Das Baby sollte ausgeschlafen und gut gelaunt sein sowie Appetit haben ohne schon zu hungrig zu sein. Wenn sie gut und gerne löffelt, kann sie soviel bekommen wie sie mag. Wenn sie den Brei raus schiebt, den Kopf weg dreht, weint oder den Mund gar nicht erst aufmacht, ist es besser noch ein paar Wochen zu warten - dass ist sie noch nicht soweit. Wir Pastinake gemocht und auch gut vertragen, kann man nach ca. 4-5 Tagen eine neue Gemüsesorten pur anbieten (Faustregel: nicht mehr als eine neue Zutat pro Woche). Werden 2-3 Gemüsesorten wie zB Zucchini und Karotte gut vertragen, kann man diese mit Kartoffeln und Öl kombinieren (wenn der Stuhl sehr fest wird, kann man auch schon dem puren Gemüse etwas Öl beimischen). Direkt Kartoffeln zufügen würde ich erstmal nicht, da diese durch den Stärkegehalt zusätzlich stuhlfestigend sind und eine Zutat leichter verdaulich ist als mehrere. Manche Kinder mögen Gemüse aber lieber wenn es in Kombination mit Kartoffeln nicht so intensiv schmeckt - auch das muss man ausprobieren. Weitere geeignete Gemüsesorten sind Brokkoli, Blumenkohl, Aubergine, Fenchel, Avocado, Kürbis und später auch Kohlrabi. Komplett wird die Mahlzeit dann durch eine eisenreiche Zutat wie Hirse, Hafer, weißes Mandelmus oder Fleisch (kann man einzeln einführen und dann untereinander abwechseln). Grundrezept: 100 g Gemüse, 50 g Kartoffeln, etwas Kochwasser, 1 EL raffiniertes Rapsöl oder Beikostöl plus 1 EL Hirse oder Hafer oder 1 Teel. Mandelmus oder 30 g Fleisch bzw. später auch Fisch (Lachs/Kabeljau). Da Gemüsebrei weniger Kalorien und einen geringeren Sättigungswert hat als Milch, kann die Kleine solange und soviel Milch zum satt trinken bekommen wie sie möchte. Auch wieviel eine Portion ist (ein paar Löffel, 50 g oder 250 g) darf immer das Baby selbst bestimmen. Als zweite Beikostmahlzeit ist ein Milchgetreidebrei gut geeignet (Faustregel: nicht mehr als ein neuer Brei pro Monat), damit nicht zu schnell zu viele Milchmahlzeiten entfallen. Denn Milch ist im ersten Jahr das wichtigste Nahrungsmittel des Säuglings. Beikost die vorrangig zur Ergänzung. Bis 9 Mon. bleiben am besten noch 3 Milchmahlzeiten erhalten - ab 10 Mon. reichen auch 2. Für den Milchbrei kannst Du die gewohnte fertig zubereitete Pre Milch nach Gefühl bis zur gewünschten Konsistenz mit Getreidebrei Hirse, Dinkel oder Hafer (nährstoffreicher als Reis und Grieß) von Alnatura anrühren zB 100 ml Pre Milch plus 2-3 EL Getreidebrei Hirse oder 180 ml Pre Milch plus ca. 5-6 EL Getreidebrei Dinkel. Getreidebreie enthalten nur Getreide und Vitamin B, aber kein Milchpulver. Fertige Milchbreie zum Anrühren mit Wasser oder aus dem Glas werden aus Folgemilch hergestellt und sind aufgrund des Zuckergehaltes nicht empfehlenswert. Als dritte Beikostmahlzeit und zweiter milchfreier Brei (neben dem Gemüsebrei) ist ab 7-8 Mon. ein Getreideobstbrei (GOB) aus frischem ungekochten Obst prima: 150 g rohes Obst (Apfel, Birne, Banane, Aprikose, Melone, Heidelbeeren, Nektarine usw.) reiben oder mit etwas Flüssigkeit pürieren, je nach Konsistenz 3-5 EL Getreidebrei Hafer oder Hirse unterrühren, 1 Teel. Öl zugeben - fertig und auch super für unterwegs. Hier sind die Fertigprodukte aus dem Glas ebenfalls keine adäquate Alternative (wenig Nährstoffe, keine sek. Pflanzenstoffe, viel Fruchtzucker). Bei Interesse kann ich Dir dazu gerne eine pdf Zusammenfassung schicken (einfach Emailadresse per PN, da man über RuB keine pddf Dokumente versenden kann).

Lieben dank!!! Ich habe dir eine Nachricht gesendet!