Sternschnuppe2012
Liebe Mamis Ich lese schon sehr lange in den verschiedenen Foren mit und habe mich nun endlich auch angemeldet. Ich hoffe Ihr könnt mir bei unserem Problem weiterhelfen. Meine Tochter (8 Monate) bekommt seit zwei Monaten Beikost. Zu Beginn hat sie relativ gut gegessen, zwar schon immer sehr wenig aber mit Begeisterung. Seit ca. 4 Wochen ist es jedoch ein regelrechter Kampf. Es beginnt schon wenn sie das Lätzchen anziehen muss, da wehrt sie sich extrem, danach nimmt sie 5-6 Löffel (oder auch weniger) und dann beginnt das Theater. Sie wirft den Kopf nach hinten, tut als wäre sie extrem müde, beginnt zu weinen und will nicht mehr essen. Sobald ich sie aus dem Hochstuhl nehmen ist alles wieder gut, sie spielt, krabbelt und lacht. Egal ob ich selber koche, Gläschen gebe oder ob es nun Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, GOB oder Milchbrei ist es ist immer das gleiche Theater. Brotkruste, Zwieback, Gemüsesticks, Äpfelstücke nimmt sie gerne aber wirklich essen tut sie davon nur wenig. Ihre Flasche trinkt sie mit Begeisterung, meistens ca. 4-5 x 200 ml Pre/1er gemischt. Meine Sorge ist nun, dass sie so nicht genügend Vitamine/Mineralstoffe etc. erhält. Sie wiegt momentan 7300 g bei einer Länge von 68 cm und ist eigentlich sehr lebendig und munter. Soll ich einfach so weiter machen? Vielen Dank für Eure Hilfe, Sternschnuppe2012
Hallo, solche Breiverweigerungsphasen sind gerade nach einem problemlosen Beikoststart nicht selten. Das Wichtigste ist, dass Du - auch wenn das schwer fällt, weil man sich Sorgen macht - ruhig bleibst! Du kannst und musst nicht mehr tun als regelmäßig die gewohnten Breie anzubieten. Deine Tochter darf frei entscheiden, ob und wieviel sie davon essen möchte. Gut ist, wenn Du als Vorbild auch selbst mit Lust etwas isst. Wenn die Kleine nichts oder nicht viel essen möchte, sollte das okay sein und sie kann Milch zum satt trinken bekommen. Du solltest ihr Essverhalten weder bewerten noch kommentieren - auch nicht anderen gegenüber. Ebenso muss ein leer gegessener Teller nicht gelobt werden. Sprich dem Essen insgesamt weniger Bedeutung beimessen. Diesen unterschwelligen Druck "Du musst doch mal was essen" spüren die Kleinen und das verstärkt ihre Ablehnung oft. Deine Tochter ist mit wenigen Löffeln zusätzlich zur Milch gut versorgt. Pre und 1er Pulver mischen würde ich aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung nicht. Vielleicht bleibst Du zumindest tagsüber bei Pre, damit dem Körper durch die in der 1er Milch enthaltene Stärke keine längere Sättigung vermittelt wird und sie mehr Appetit entwickelt. Zwischen den Mahlzeiten sollte natürlich bei Kindern mit wenig Hunger auch nicht allzu viel geknabbert werden und als Getränk würde ich nur Wasser anbieten, da alles andere das Hungergefühl bremst. Bei gesunder Kost brauchst Du Dir keine Sorgen um einen evtl. Mangel zu machen. Kein gesundes Kind verhungert am gedeckten Tisch. Schon Babys nehmen sich, was sie brauchen, wenn sie die Gelegenheit haben und frei wählen können. Wichtiger als die gegessene Breimenge in Gramm ist der Spaß am Kennenlernen neuer Nahrungsmittel wie Du es beim Fingerfood beschreibst. Vielleicht reicht schon ein eigener Löffel oder etwas zum selbst essen in der Hand wie ein Stück Birne oder ein Hirsekringel, um eine entspanntere Fütterungssituation zu schaffen. Ob die Gewichtszunahme okay ist kontrolliert der Kinderarzt bei den Vorsorgeuntersuchungen. Du kannst das aber auch selbst hinten im Untersuchungsheft verfolgen - das Gewicht sollte sich langfristig entlang der gleichen Perzentilkurve entwickeln. Wie sieht euer Essensplan denn aus? Bekommt sie die 4-5 x 200 ml Milch zusätzlich zu den 3 Breien oder nur wenn sie keinen Brei isst? Ansonsten hat sie vielleicht einfach nicht soviel Hunger... LG
Hallo lanti Vielen Dank für Deine super Antwort. Du hast recht ich mache mir wohl zu viele Sorgen bezüglich dem Essen und sollte da viel lockerer werden. Unser Essensplan sieht in etwa so aus: 6:30 Uhr 200 ml Milch 10:30/11:00 Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (ein paar Löffel) anschliessend trinkt sie zwischen 150-200 ml Milch 14:30/15:00 3-4 Löffel GOB, auch hier trinkt sie anschliessend noch 200 ml Milch 19:00 3-4 Löffel Milchbrei 20:00 200 ml Milch vor dem Schlafen Wenn sie bereits um 4:00 Uhr aufwacht dann trinkt sie bereits dann 200 ml Milch und dann alle vier Stunden die gleiche Reihenfolge wie oben. LG
Versuche dich von den Sorgen freizumachen und nimm den Druck aus dem Essensthema raus. Dein Kind trinkt noch recht viel Milch und wird einfach nach 5 Löffeln Brei keinen Hunger mehr haben. Dräng ihr kein zusätzliches Essen auf, auch wenn es schwer fehlt. Biete ihr Brei oder/und Fingerfood an. Wenn sie es isst: prima, Wenn nicht: kein Beinbruch. Mit Säuglingsmilch ist sie im 1. Jahr bestens versorgt. Lass dir nichts anders einreden. Vorallem nicht von der Werbung oder den übervollen Babynahrungsregalen. Solche Breiverweigerungsphasen können viele Ursachen haben. Manchmal stecken die Zähnchen dahinter, selten auch Halsweh oder Schluckbeschwerden. Meist liegt es aber auch einfach daran, dass die Kinder, egal wie klein sie noch sind, ihren eigenen Willen entdecken. Und das ist doch auch gut so. Essen soll Spass machen!!! Irgendwann isst jedes Kind. Manche mit 4 Monaten andere erst nach dem 1. Geburtstag (meine Tochter). Da hilft nur eine gehörige Portion Gelassenheit. LG D.
Hallo, ich kann mich den anderen Beiden nur anschließen! Entspannt bleiben!! Meine Tochter entdeckt auch gerade ihr eigenes ICH, sprich sie versucht auch beim Essen z.Z. zu tricksen (Kopf wegdrehen u warten wie ich mich verhalten, prusten etc.).. musste auch lernen entspannt zu bleiben! Ich sage mir dann selber, wenn sie nicht essen will, dann holt sie es sich in der nä Mahlzeiten! ABER wir brauchen zBsp feste Zeiten! Ich persönlich finde, dass deine Tochter ja noch sehr viel Milch über den Tag verteilt trinkt (was ja nicht schlecht ist), aber wahrscheinlich wird sie von der Milch einfach satt sein!! Unsere Maus bekommt zBsp nur morgens u zur Nacht eine Flasche mit je gut 170-200ml 1er Milch. Ansonsten bekommt sie Wasser o Fencheltee, u Milch nur dann, wenn sie wirklich keinen Brei gegessen hat o sehr wenig! Am Tag kommt sie insgesamt auf 500 - 600 ml Milch (inkl dem Abendbrei) u isst lt unserem KiA ausreichend! Vielleicht probierst du es, indem du einfach eine Flasche weglässt u stattdessen ihr Wasser anbietest?! Aber das ist nur eine Idee von mir!
Vielen Dank für Eure Hilfe und Ratschläge, Ihr habt mir sehr geholfen! Ich werde nun versuchen das Ganze viel entspannter anzugehen und ihr einfach die Sachen anbieten die ihr spass machen zu essen. Dann werde ich auch versuchen die Milchmenge etwas zu reduzieren, vielleicht bringt auch das eine Veränderung. Ihr seid ein super Forum, vielen Dank!!!
Das hört sich doch gut an - wenn Du entspannter bist, ist das schon sehr viel wert! Und das spüren dann auch die Kleinen... Da Du die Beikost vor der Milch anbietest, dürfte sie eigentlich erstmal nicht zu satt sein. Aber da sie ja weiß, dass es danach eine Flasche gibt, was gut und richtig ist, kann sie sich natürlich darauf verlassen. Ob sich etwas ändert, wenn Du ihr mal z.B. nur 150-170 ml pro Milchmahlzeit anbietest, musst Du ausprobieren. Mit der Zeit kommt das Interesse an mehr fester Kost von selbst - in welchem Alter das ist, ist wie schon beschrieben ganz unterschiedlich. LG & alles Gute