Elternforum Der erste Brei - die Beikost

Kann das am Essen liegen?

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Kann das am Essen liegen?

Schwatl

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Hallo ihr Lieben! Mein Kleiner wird am 1. Juni 6 Monate alt. Er bekommt seit zwei Wochen Gemüse Brei, und verträgt das sehr gut. Ich hab mit Kürbis begonnen. Mittlererweile hatte er auch schon Pastinake, und beide Sorten auch mit Kartoffel. Ansonsten wird er nur gestillt. Ab und an mal einen Schluck Wasser aus meinem Glas, um seine Neugierde zu stillen. Nun zu meinem Problem, seit fast zwei Monaten kommt er nachts stündlich. Anfangs hab ich's auf einen Schub geschoben, dann auf seine zwei Zähne, die gleichzeitig kamen, aber jetzt bin ich mit meinem Latein am Ende. Ist meine Milch nicht mehr ausreichend? Kann ich ihm am Abend schon Grießbrei anbieten, damit er satt schlafen geht, oder soll ich auf Flaschennahrung umsteigen? Was mach ich jetzt als nächstes? Oder hat das nichts mit dem Essen zu tun? Er trinkt dann auch ca. 5 Minuten, wenn er nachts kommt, also er nuckelt nicht nur. Er läßt sich auch nicht durch seinem Schnuller zum weiterschlafen bewegen. Ich hab auch schon versucht, ihn bei mir schlafen zu lassen, aber auch da hab ich ihn 6-8 mal gestillt. Vielleicht hat von euch jemand einen Rat?! Noch eine Frage, darf ich ihn den schon ein Stk. Brotrinde, oder ähnliches in die Hand geben? Er ist nämlich schon so neugierig. Vielen Dank jetzt schon für eure Antworten! Glg Kathi


lanti

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Antwort auf Beitrag von Schwatl

Hallo, wie so oft ist es denke ich eine Kombination aus beidem :) Was den Gemüse Kartoffel Brei angeht (er sollte ausreichend Öl enthalten: 1 Eßßl. raffiniertes Rapsöl pro 200 g selbst gekochten Brei und 1 Teel. pro 190 g Gläschen) ist zu bedenken, dass dieser mit etwa 35-40 Kalorien pro 100 g einen deutlich geringeren Sättigungswert hat als Milch mit ca. 70 Kalorien pro 100 ml. Der Brei macht also erstmal den Bauch voll, hält aber nicht so lange vor. Daher reduziert sich die Trinkmenge im Rahmen der Beikosteinführung oft erstmal nicht nennenswert, was aber völlig ok ist - es ist ja nur BEIkost. Milch bleibt das wichtigste Nahrungmittel. Wenn Babys mehr Milch brauchen, müssen sie häufiger stillen um das dem Körper der Mutter auch zu signalisieren - nur so kann sich die Milchproduktion an den gesteigerten Bedarf anpassen. Uns das tut sie auch - die Nachfrage regelt auch weiterhin das Angebot egal wie alt das Kind ist. Das heißt, Deine Milch ist sowohl nahrhaft genug als auch ausreichend - das wird nicht der Grund für das nächtliche Aufwachen sein - wenn man einmal wach ist, kann man aber bei der Gelegenheit auch trinken - denn dadurch wird ja nicht nur Hunger und Durst gestillt, sondern auch das Besürfnis nach Nähe, saugen, Geborgenheit und Mama in einem. Umstellen auf Fläschchenmilch ist daher nicht DIE Lösung - manchmal ist eher das Gegenteil der Fall. Die Entscheidung, ob und wann Du abstillen möchtest, sollte daher nicht in der Hoffnung auf ruhigere Nächte getroffen werden - sonst ärgerst Du Dich nachher. Und das Schlafverhalten hat nicht vorrangig mit Sättigung zu tun, sondern auch ganz viel mit individueller Reife, die man nicht erzwingen oder beeinflussen kann. Denn das Babys, die Brei bekommen, automatisch durch oder besser schlafen ist ein Ammenmärchen. Satt sein ist eine gute Voraussetzung für einen entspannten Schlaf (überfüttert sein nicht), aber es spielen auch noch viele andere Faktoren eine Rolle. Dass die Kleinen im zweiten Lebenshalbjahr beginnen unruhiger zu schlafen, kommt ganz oft vor - auch ganz unabhängig vom stillen. Das kann vielfätige Ursachen haben: zahnen, Infekte, Entwicklungsschübe, zunehmende motorische Entwicklung (robben, kabbeln, laufen) die den Schlaf unruhig macht, es werden mehr Reize aufgenommen die nachts verarbeitet werden und den Kindern wird bewusster, dass die Eltern nicht im Zimmer sind - daher fordern sie immer wieer Nähe ein um sich zu vergewissern dass sie nicht allein sein. Sprich das ist ganz normal auch wenn man manchmal gar nicht so genau weiß, woran es gerade liegt - es reiht sich eine anstrengende Phase an die nächste... Was mir geholfen hat ist zum einen die Situation und das Kind mit seinem Schlafverhalten so anzunehmen wie es ist und das ganze nicht als unnormal zu betrachten (egal was andere sagen) und zum anderen es sich so angenehm wie möglich zu machen (Kind nah bei sich schlafen zu lassen, um nicht aufstehen zu müssen und direkt reagieren zu können damit alle schnell weiterschlafen können). Falls Du unabhängig davon bzw. probeweise am Abend oder zu irgendeiner anderen Tageszeit einen Getreidebrei anbieten möchtest, würde ich Dir eine der folgenden Varianten empfehlen: milchfreier instant Getreidebrei, der nur Getreide und Vitamin B enthält in den Sorten Hirse, Dinkel oder Hafer (Grieß und Reis sind weniger nährstoffreich) z.B. von Alnatura http://www.alnatura.de/de/produkt/37265 http://www.alnatura.de/de/produkt/35081 http://www.alnatura.de/de/produkt/16757 - entweder angerührt mit Wasser plus anschl. stillen für den Milchanteil - oder angerührt mit abgekochter Vollmilch plus 2 Eßl. ungekochtes Obst - oder angerührt mit einer nach Herstellerangaen fertig zubereiteten Pre Milch Wenn Du nach dem Brei weiterhin stillen möchtest, kannst Du einfach bei der ersten Möglichkeit bleiben. Ab 6-7 Monaten kann man, wenn man Kuhmilch einführen möchte auch die zweite Variante wählen (alternativ Halbmilchbrei aus 100 ml abgekochter Vollmilch, 100 ml Wasser, 3-5 Eßl. Getreidebrei, 2 Eßl. rohes Obst fürs Vitamin C was bei den anderen Varianten nicht nötig ist, da Muttermilch und Pre genug Vitamin C enthalten). Falls Du auf Kuhmilch verzichten und dennoch eine artfremde Milch probieren möchtest, kannst Du den Brei auch wie zuletzt beschrieben mit Pre anrühren. Ich persönlich würde allerdings erstmal noch ein paar Gemüsesorten im Mittagsbrei ausprobieren und diesen um eine eisenreiche Zutat ergänzen (1 Eßl. Getreidebrei Hirse - testet auch gleichzeitig die Vertäglichkeit von Getreide für einen Getreidebrei, 1 Teel. weißes Mandelmus oder 30 g Fleisch jeweils gerechnet pro 200 g Brei). Denn Wunder wird ein abendlicher Getreidebrei was das schlafen angeht nicht bewirken. Manchen Kindern liegt er eher schwer im Magen. Aber Du kannst ja ausprobieren, ob es bei euch eine Verbesserung bringt - das lässt sich nicht vorhersagen... Kannst Dich bei Fragen jederzeit melden! Und schreib mal, wie Du Dich entscheidest bzw. es sich entwickelt, wenn Du magst. LG


lanti

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Antwort auf Beitrag von Schwatl

Hallo Kathi, wann und wie gut ein Baby mit fester Kost zum selbst essen zurecht kommt ist individuell recht unterschiedlich - das muss man ausprobieren. Ab etwa 7 Monaten kann man z.B. Folgendes zum knabbern anbieten: - ohne Salz gegarte Gemüse- und Kartoffelsticks - weiches mildes Obst wie Banane, Melone, Birne, Aprikose, Nektarine - Hirsekringel z.B. von Hipp - fein gemahlenes Dinkelbrot (nicht nur Rinde) oder Brötchen Viel Sapß beim ausprobieren :)