Mitglied inaktiv
Hallo, wer hat denn hier wirklich Ahnung? Ab wann kann man Gluten füttern? Mit wechem Getreide beginnt man dann am besten? (Dinkel?,Hafer? Weizen?) Wenn es vertragen wird kann man es dann "endlos" füttern oder sollte man sich damit im 1 LJ etwas zurück halten, also nur 2-3 die Woche z.B? Danke! Mamakenny
Ich kenne mich ein bischen damit aus, da mein Onkel eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) hat. Diese Krankheit kann angeboren sein, sie kann aber auch anerworben sein. Manche Menschen bekommen diese Krankheit durch Stress, andere haben sie schon immer in sich, sie bricht aber u.U. erst mit 40 oder noch später aus! Deshalb zählt für mich diese Aussage "mein Kind kann es vertragen" nicht so richtig, denn das wieß man nicht. Mein Onkel hat diese Krankheit mit ca. 35 Jahren bekommen, es wird darauf zurückgeführt, dass er als Kind schon recht früh Haferbrei bekommen hat (mit 12 Wochen). Durch diesen Brei wurde sein DArm zu sehr belastet und heute hat er die Probleme. Wobei man meiner Oma da keine Vorwürfe machen kann, sie wusste es damals nicht besser!! Da man nicht weiß, ob ein Kind eine angeborene Glutenunverträglichkeit hat oder nicht, ist es sinnvoll etwas länger auf glutenhaltige Lebensmittel zu verzichten, als es die Babygläschen-Hersteller vorgeben! Allerfrühestens kann man mit 6 Monaten anfangen, glutenhaltige Lebensmittel zu füttern. Da die meisten Kinder aber in dem Alter erst anfangen, Beikost zu essen, sollte man auch nicht gleich mit glutenhaltigen Lebensmitteln beginnen. Im Prinzip ist es so, dass es umso besser ist, je länger man auf Gluten verzichtet. Beim Mittagsgläschen ist das nicht so schwierig, da steht drauf, ob Gluten enthalten ist oder nicht, oder man kocht gleich selber, dann weiß man es ja auch. Schwieriger wird es dann beim GOB am nachmittag, denn da enthalten die meisten Sorten Gluten, was aber auch auf dem Gläschen drauf steht. Je älter das Kind wird, desto schwieriger wird es mit der glutenfreien Ernährung. Es kommt ein bischen drauf an, ob jemand von den näheren Verwandten (Vater, Mutter, GEschwister, Großeltern) an Zöliakie leidet. Ist das der Fall, sollte man im 1. Lebensjahr ganz auf Gluten verzichten. Ist das nicht der Fall, kann man mit 9-10 Monaten bedenkenlos glutenhaltige Lebensmittel füttern. Anfangen kann man dann gut mit einem Mittagsmenü, was Gluten enthält, also z.B. ein Gläschen mit Nudeln. Der Anteil an glutenhaltigen Lebensmitteln ist hier so gering, dass der Darm damit nicht direkt allzu stark belastet wird. Und dann kann man ja auch ein wenig drauf achten, dass das Kind nicht gleich zu jeder Mahlzeit was glutenhaltiges isst, sondern anfangs vllt. nur 1x am Tag oder alle 2 Tage... man muss das zwar nicht nach Plan machen, aber so kann man auch austesten, ob das Kind es verträgt. Es gibt auch Kinder, die sofort auf Gluten reagieren... z.B. mit Blut im Stuhl. Das muss dann weiter untersucht werden. Manchmal ist das auch eine Krankheit, die nur in jungen JAhren auftritt und sich mit der Pubertät "verwächst". Unsere Große hat damals mit knapp 10 Monaten das erstemal ein Mittagsmenü mit Nudeln bekommen. Bis zum 1.GEburtstag hab ich ein bischen drauf geachtet, dass sie nicht immer nur kleine Mengen davon isst. Danach nicht mehr. Unsere Kleine ist jetzt 8 Monate alt und bekommt noch kein Gluten. Zum knabbern zwischendurch gebe ich ihr z.B. Reiswaffeln oder Knäckebrot aus Mais (gibts bei DM). Ich habe auch ein bischen den Eindruck, dass die Hersteller das Thema Gluten aufgefangen haben, es gibt immer mehr Breie und Getreideflocken, die kein Gluten enthalten! Es ist aber dennoch schwierig, wenn das Kind mal 8-9 Monate alt ist, auf glutenfreie Ernährung zu achten... denn je älter die Kinder werden, desto mehr Dinge essen sie, wo auch mal Gluten drin ist! Und dann erzählt mal der Oma oder gar der Uroma, dass das Baby kein Brot darf, weil Brot Gluten enthält... die erklärt dich für verrückt. Gluten hat die wahrscheinlich noch nie gehört! Zöliakie ist eine fiese Krankheit, ganz klar. Aber nicht jeder bekommt sie. Ich sehe das nur so, dass ich das beste geben möchte, um mein Kind davor zu schützen. Aber man muss es auch nicht übertreiben! Ein guter Mittelweg ist immer das beste :) LG; ANdrea
Hallo, hab mich eine Weile beruflich mit der Ernährung im ersten LJ beschäftigt und maße mir deshalb an zu behaupten, etwas Bescheid zu wissen. Meine Vorschreiberin hat ja schon alles ausführlich beschrieben. Und mit kleinen Abweichungen stimme ich ihr zu. Aber da scheiden sich die Geister, wie immer. Das sind jedenfalls die Empfehlungen von AID und WHO: Abhängig von der Allergieneigung (familiär) kann früher oder später, aber frühestens jedoch mit 8 bis 9 Monaten begonnen werden. Bis dahin glutenfreie Getreidesorten (Reis, Meis, Hirse). Dann Getreidesorten, die wenig Gluten enthalten (Haferflocken). Dann kann man zu Dinkel übergehen, erst mit einem Jahr dann reiner Weizen. Wenn die Anpassung ohne erste Reaktionen geklappt hat (typisch ist z.B. der Fettstuhl), dann kannst Du das Getreide jeden Tag geben. Hilft Dir das weiter? Ulla
Hallo, dankesehr ihr beiden! Hat mir sehr weitergeholfen!
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