Jolle1981
Hallo zusammen, da unser Kleiner (7 1/2 Monate) nun brav seinen Mittagsbrei verspeist, wollen wir nächste Woche mit dem Abendbrei starten. Bin aber bzgl. der Uhrzeit noch etwas unsicher. Den Mittagsbrei bekommt er gegen 12 Uhr und trinkt danach noch ein paar Schlucke an der Brust. Gegen 15.30/16.00 Uhr wird er dann noch mal gestillt und dann wieder gegen 18.30 Uhr, danach geht er um ca. 19.15 Uhr ins Bett. Nun bin ich mir unsicher, ob ich den Abendbrei um halb 7 geben kann, wenn er danach gleich ins Bett geht (zwecks Verdauung). 16 Uhr erscheint mir hingegen etwas früh für den Abendbrei, oder etwa nicht? Ich hoffe, ihr könnt mir mit euren Erfahrungen weiterhelfen!? Würde mich sehr freuen! Viele Grüße Jolle
Hallo, wie bei allen anderen Mahlzeiten ist es auch beim Milchgetreidebrei, der nur meist verwirrenderweise als Abendbrei bezeichnet wird, egal zu welcher Tageszeit man ihn gibt - dem Körper kommt es nicht darauf an, wann er welche Närhstoffe bekommt (unsere Vorstellungen vom Brot am Morgen, warmem Mittagessen sind rein kulturell bedingt) und dem Baby auch nicht. Du könntest den Milchbrei also ebenso morgens wie auch um 16 Uhr oder 18.30 Uhr füttern - wichtig ist nur, dass es für euch gut passt. Wenn es um halb sieben gut klappt, was man ausprobieren muss, spricht nichts dagegen dann den Brei zu geben. Falls der Kleine am Abend zu müde zum löffeln ist oder ihm der Brei schwer im Magen liegt, würde ich ihn eher vor- oder nachmittags geben. Ich persönlich würde ihn bei den ersten Versuchen mal nachmittags geben, schauen wie er angenommen und vertragen wird und es dann, wenn Dir das lieber wäre mal abends testen. Da Schlafverhalten beeinflusst ein abendlicher Brei meist aber sowieso nicht nennenswert positiv (manchmal auch im Gegenteil) und ihr könnt die Abfolge auch immer wieder euren Bedrüfnissen anpassen Wenn Du nach dem Brei weiterhin stillen und (noch) auf artfremde Milch verzichten möchtest, wäre ein milchfreier Getreidebrei wie Hirse, Dinkel oder Hafer, der nur Getreide und Vitamin B enthält (siehe Zutatenliste) zB von Alnatura, den Du mit etwas Wasser anrührst gut geeignet - das entspricht dann im Bauch einem Milchbrei. Ansonsten wäre auch ein Milchbrei aus bis zu 200 ml abgekochter Vollmilch, den man ab 6 Mon. füttern kann, wenn man möchte eine Alternative: Halbmilchbrei (in der Einführungsphase leichter verdaulich) 100 ml abgekochte Vollmilch (frische Vollmilch oder H-Vollmilch 3,5 %) 100 ml Wasser 3-5 EL Getreidebrei Dinkel Hirse oder Hafer 1 Teel. Öl zum Ausgleich des im Wasser fehlenden Milchfetts 2 EL frisches ungekochtes Obst oder alternativ 3 EL Saft fürs Vitamin C Vollmilchbrei (sollte nur einmal täglich im Speiseplan enthalten sein) 200 ml abgekochte Vollmilchbrei 3-5 EL Getreidebrei einrühren oder Getreideflocken mit aufkochen 2 EL rohes Obst wie geriebene/r Birne/Apfel oder zerdrückte Banane Auf fertige Milchbreie zum Anrühren mit Wasser oder aus dem Glas, die aus Folgemilch hergestellt werden, würde ich aufgrund des Zuckergehaltes sowie des zum Teil enthaltenen Aromas komplett verzichten. LG, viel Spaß beim ausprobieren & guten Appetit
Hallo lanti, ich danke dir für deine ausführliche und hilfreiche Antwort. Ich denke, ich werde den Brei zunächst um 16 Uhr austesten, da er tatsächlich um halb 7 für Neuerungen schwer empfänglich sein wird und ich ihn nicht unnötig stressen möchte. Ich habe mir bereits reine Getreidebreie besorgt. Meine Hebamme gab mir den Tipp, Ziegenmilch zu verwenden. Ich bin gespannt, ob er diese nehmen wird. Dies war für mich bisher die einzige Option, da mir die Möglichkeit der Zubereitung mit Wasser nicht bekannt war. Hat dies denn dann den gleichen Nährwert oder muss ich dann unbedingt noch zusätzlich stillen? Ansonsten hat er dann noch 3 Stillmahlzeiten, also 3 Milchmahlzeiten. Ich hätte zunächst aber mal einen Halbmilchbrei versucht. Jetzt hat sich eine weitere Frage bei mir ergeben: füge ich dem Brei grundsätzlich Obst hinzu, also auch schon von Anfang an? Irgendwie fürchte ich mich sehr davor, etwas falsch zu machen... Viele Grüße Jolle
Huhu, jederzeit gerne :) 16 Uhr ist sicher eine gute Zeit. Bio Getreidebrei ist prima und in den Sorten Hirse, Dinkel und Hafer pur besonders nährstoffreich. Was spricht denn für Dich gegen die Zubereitung mit normaler Vollmilch? Wenn Du (egal aus welchem Grund) noch keine Vollmilch geben möchtest, würde ich den Brei erstmal nur mit Wasser anrühren (Babys essen ihn trotz des faden Geschmacks). Für den Milchanteil der Mahlzeit spricht genug Energie/Fett und Nährstoffe solltest Du dann später allerdings noch stillen eben damit es eine vollwertige Mahlzeit ist, die einem Milchbrei entspricht. Erst die dritte Beikostmahlzeit ist dann ein Getreideobstbrei, der wie der Gemüsebrei milchfrei ist... 3 Milchmahlzeiten (hierzu zählt sowohl stillen als auch ein Milchbrei) sind prima und sollten am besten noch bis einschl. 9 Monate erhalten bleiben (also zB 2x stillen und 1 Milchbrei) Wenn Du den Getreidebrei mit Wasser anrührst und später stillst, braucht der Brei kein Obst zu enthalten, weil Muttermilch alle nötigen Vitamine liefert. Ein Voll- oder Halbmilchbrei sollte 2 EL rohes Obst fürs Vitamin C enthalten. Das wird mit 7,5 Monaten meist auch schon gut vertragen. Testen kannst Du das vorab mit kleinen Mengen rohem Obst (ebenfalls 2 EL) als Nachtisch nach dem Gemüsebrei, der durch das enthaltene Vitamin C gleichzeitig die Eisenaufnahme aus Fleisch, Hirse, Hafer oder weißem Mandelmus verbessert. LG
Guten Morgen, oh super, ich danke dir für diese vielen hilfreichen Tipps. Warum keine Vollmilch? Hm, ich muss ehrlich gestehen, dass ich es nicht hinterfragt habe, als meine Hebamme mir sagte, Kinder sollten im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch bekommen. Vielleicht sollte ich sie diesbezüglich noch mal kontaktieren. Bin gespannt, wie der erste Getreidebrei ankommen wird :-) Liebe Grüße Jolle
Du kannst auf Kuhmilch bzw. artfremde Milch verzichten, wenn Du möchtest - das ist überhaupt kein Problem. Man kann aber auch einen Milchbrei aus abgekochter Vollmilch geben, wenn man möchte. Darüber hinaus sollten Babys im ersten Jahr in der Tat keinerleit Kuhmilch/-produkte bekommen. Hier dazu ein Auszug aus einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: "Die Empfehlungen für die optimale Abfolge der Beikost basieren auf dem Ernährungsplan des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund (FKE). Danach wird zwischen dem 5. und 7. Monat als erster Brei ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei eingeführt. Jeweils einen Monat später folgen zwischen dem 6. und 8. Monat ein Milch-Getreide-Brei und zwischen dem 7. und 9. Monat ein Getreide-Obst-Brei. Trinkmilch (Kuhmilch) ist im 1. Lebensjahr nur in kleinen Mengen zu verwenden als Zutat des Milch-Getreide-Breis. Zum Trinken erhalten Säuglinge sie erst gegen Ende des 1. Lebensjahres und nur im Rahmen der Brotmahlzeiten (aus Becher oder Tasse). Sie ist nicht als Roh- oder Vorzugsmilch einzusetzen." Quelle: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=print&sid=1135 http://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/erstes-lebensjahr/zeit-fuer-breikost/#c764