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Lesungen

Thema: Lesungen

Lesungen - besucht Ihr welche und welche Auswirkungen hat das auf das Leseverhalten? Ich gehe häufiger mal, unsere Bibliothek und das Schauspiel sind beide recht rührig. Ein paarmal war ich wirklich enttäuscht: Axel Hacke, den ich immer so lustig fand, liest genau nur seine bereits veröffentlichten Kolumnen vor - nicht einen Satz extra. Max Goldt, der wirklich genau meinen Humor trifft, ist live eine totale Schlaftablette. Ursula Krechel ("Landgericht", tolles Buch) fand ich prätentios und mühsam. Ich trauere noch Reich-Ranicki hinterher: DAS war jedesmal toll. Auch einige Übersetzer (z.B. eine Dame, die Charles Dickens übersetzt) fand ich prima, die haben viel über den Hintergrund, die Person, berichtet.

von tonib am 14.01.2019, 08:48



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Ich besuch öfter Lesungen in einer etwas größeren Buchhandlung bei mir ums Eck. Bis jetzt war ich immer ganz zufrieden. Meistens, habe ich von denen dann noch 1-2 Bücher gekauft..... Annette Hess - Deutsches Haus war super

von Maxikid am 14.01.2019, 08:52



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Hej! Früher war das ja sowas wie "freiwillige Zwangsarbeit" für mich, auch wenn (meistens) due Buchhänbdler im Ort sowas durchführren. es war ein kleiner Ort, wo man uns Bibliothekare kannte und erwatete, daß wir teilnahmen. Dafür gab es aber hinterher oft noch gemütliches Beisammensein,w enndie Autoren was gegessen haben oder auch nur für alle mit einem Umtrunk zum Ausklang des Abends, das war natürlich immer sehr interessant. Aber es gab es auch oft Überraschungen und manchmal war das, was ich nacheinem 10-Stunden-Tag + 2 Std. Arbeitsweg/Mittagspause außer Haus wirklich nur als lästige Pflicht empfand, am besten. Da erinnere ich mich ganz an Birgitte Hamann, bei er ich mich viel zu müde fühlte und die supertoll ihr Buch "erzählte", mit vielen Drums und Drans, superspannnd. Und auch hinterher beim Umtrunk ausgesprochen net und engagiert. Toll war seinerzeit Siegfried Lenz, volles Haus und natürlich Stareffekt Volles Haus anderswo - nämlich in Hannover - hatte damals auchGünther Wallraff! War natürlich auch etwas anderess Publikum Hier macht die Bibliothek auch viel, ich habe aber abends meistens zu wenig Zeit, um hinzugehen. Interessant war ein dänischer Verfasser, der über die Stasi geschrieben hatte - er kannetdie DDR durch Austausch etc. recht gut und hattesehr gutrecherchietr, leider geht dann oft vieles am Verständnis der Dänen vorbei,weilsie sich Diktatur und sowas doch eher aus der Ferne vorstellen können und nicht richtig ahnen, wie tief das in das private Leben hineingreift. Bekannt in Dtld. ist immerhin z.B. auch Inger Gammelgaard Madsen,deren Kirmis ins Deutsche übersetz sind - die hat sehr gut erzählt,wie sie recherchiert und überhaupt dazu kam, Krimis zu schreiben - überhaupt lesen die Verfasser weniger aus ihren vor, sondern erzählen drumherum. Gretelise Holm stellte ihren Krimi vor,der just genau die Flucht vieler Ostpreußen (nachDK) überdie Ostsse zum Thema hatte - DAS war sehr gut rechchiert,auch mit Hilfe eines selbsternannten kundigen lokalen Archivars, der enorm viel darüber wußte und Kontakte herstellte. Doch, es lohnt sich, die Verfasser in echt zu sehen und zu hören, finde ich - mein Leseverhalten hat das allerdings noch nie sonderlich beeinflußt, denn nur weil jemand gut oder schlecht vor Publikum agiert, muß das Buch ja nicht gut oder schlecht sein: Verfasser sollen gut schreiben - wie sie dann mit ihrem Publikum agieren, ist Werbung - wenn die jemand nicht so gut kann, schreckt mich das vom Buch nicht ab. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 14.01.2019, 10:03



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Ui, die Dickens-Übersetzerin wäre auch etwas für mich gewesen. Ich war mal bei Merlin Holland, das fand ich sehr beeindruckend.

von stjerne am 14.01.2019, 11:17



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Wenn ein Autor den ich gerne lese Lesungen in meiner Nähe hält, dann versuche ich schon daran teilzunehmen. Auch Leserunden mit Autoren in Foren mache ich gerne mit - sofern ich eben vom Autoren schon was kenne. Zum neu kennen lernen wäre das nichts für mich, aber ich lerne gerne die Menschen hinter dem Buch "kennen". Aber auch die Prima Vista Lesungen der LauscherLounge finde ich klasse.

von shinead am 14.01.2019, 14:30



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Ich gehe mittlerweile recht häufig zu Lesungen. In unserer Stadt gibt es alle 2 Jahre ein Krimi-Festival zu dem wirklich sehr viele bekannte Krimi-Autoren kommen. Das ist hier natürlich das literarische Highlight. Unser Buchhändler und die Bibliothekare sind da auch immer sehr engagiert. Und wenn tolle Autoren kommen geht man in der Zeit dann auch mehrfach hintereinander. Es kommen sehr viele Autoren im Rahmen des Festivals, nicht nur die Deutschen, auch international bekannte. Letzteres ist meist sehr spannend, weil dann die deutsche Übersetzung idR von renommierten Schauspielern gelesen wird. Ich werde nie vergessen, wie Esther Schweins aus den Büchern von Kathy Reichs gelesen hat. So ein toller Vortrag: ganz angenehme Stimme und perfekt vorgetragen. Ein Genuss dem zuzuhören. Und sie ist in natura unglaublich schön. Ich war sehr beeindruckt. Toll als Vorleser war auch Joe Bausch (der Gerichtsmediziner aus den Kölner Tatorten). Da sieht man echt live, was eine gute Schauspielausbildung ausmacht. Generell ist es sehr interessant, wenn die Autoren aus dem Nähkästchen plaudern wie sie ihre Ideen finden, wie sie schreiben, was auf den Lese-Reisen passiert usw. Manche tragen es wirklich sehr kurzweilig und spannend vor. Mein Highlight bisher: Sebastian Fitzek. Das war nie langweilig. Und Klaus-Peter Wolf hatte seine Frau dabei, die ihn auf der Gitarre begleitet hat. Ein wenig enttäuscht war ich von Charlotte Link. Die hat viel interessantes erzählt, aber sie hat sehr langweilig vorgelesen. Das Buch war super spannend, aber der Vortrag nicht. Da hätte ich mir dann doch wieder einen Schauspieler als Leser gewünscht.. Durch die Krimi-lastigkeit treten hier nicht soviele andere Autoren auf, aber bestimmt ergibt sich das irgendwann auch noch. Hier in NRW gibt es ja viel Angebot.

von kuestenkind68 am 15.01.2019, 00:36



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Im Rahmen des Krimifestivaks war ich auf der Leseung von Simone Buchholz in der JVA Hamburg oder Thea Dorn im Strafgerichtsgebäude. War auch super spannend gelesen..

von Maxikid am 15.01.2019, 07:56



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Ist ein anderes Festival bei uns. ;). Ich wohne ja leider schon ewig nicht mehr in Hamburg, nur meine Verwandschaft noch. Ich wohne jetzt in NRW, in einer mittleren Kreisstadt, wo sonst nur mäßig viel Kulturbetrieb ist. Daher ist das Festival hier ein echtes Highlight. Natürlich könnte man in Dortmund, Bochum, Essen, Düsseldorf usw viele Lesungen besuchen, aber da fährt man (dank Dauerstau) auch nicht unbedingt gerne öfters hin.

von kuestenkind68 am 16.01.2019, 00:57



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Wenn es meine Zeit erlaubt, dann gehe ich sehr gerne. Leider klappt es nicht oft. Sehr gerne wäre ich zu einer mit Rufus Beck "Harry Potter" gegangen. Leider konnte ich keine Karten kaufen. Aber ich habe den Live-Mitschnitt im Internet gesehen. Einfach nur toll. Unsere hiesige Bücherei hat regelmäßig Autoren da. Schön fand ich die Lesung von Sebastian Fitzek. Als Kind gefiel mir eine Lesung mit Paul Maar sehr gut, ist bis heute in Erinnerung geblieben.

von Luna Sophie am 15.01.2019, 19:26



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"Krawehl, krawehl, Taubtrüber Ginst am Musenhain, Trübtauber Hain am Musenginst. Krawehl, krawehl." Da muss ich doch sofort an den wunderbaren Lothar Frohwein denken. Wer kennt ihn noch? Zu meinem eigenen Entsetzen muss ich feststellen, dass ich, seit ich Kinder habe, auf keiner Lesung mehr war. Es ist also sehr lange her. Irgendwie kann ich mich nicht mehr aufraffen oder es passt terminlich nicht. Dabei gäbe es durchaus interessante Veranstaltungen, und auch die Lit.Cologne reizt mich immer mal wieder (und ist dann beim Gewünschten schnell ausverkauft). Allerdings war ich wohl mehr auf "Vor"Lesungen als auf Autorenlesungen. Ich hatte noch das Vergnügen, die alten Herren Quadflieg und Westphal live erleben zu dürfen.

von Tai am 16.01.2019, 19:17



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Ich liebe die Thomas Mann Vorlesungen von Gert Westphal. Nichts ist schöner! Leider habe ich ihn nie live gehört.

von tonib am 17.01.2019, 10:12



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Ich war auf einer großartigen Lesung von Gisa Pauly. Sie hat aus einem Buch mit Mamma Carlotta vorgelesen. In den Pausen wurde gemeinsam italienisch gekocht. Einmal war ich bri Giovanni di Lorenzo, auch toll. Jetzt gehe ich zu einer Lesung von Joe Bausch, ich freue mich schon.

von KKM am 23.01.2019, 15:16