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die unendliche geschichte- wirklich erst ab 13?

Thema: die unendliche geschichte- wirklich erst ab 13?

ich frage mich gerade, warum "die unendliche geschichte" erst ab 13 jahren (bei thienemann) empfohlen wird. ich kenne die geschichte nur aus kindertagen als film. mein sohn ist 9 und liest im moment den harry potter (band 5) und hat sämtliche warrior cats bücher durch. ist denn die unendliche geschichte komplizierter oder grausamer oder tiefenpsychologischer als harry potter (der ja bereits ab 10 empflohlen wird)? zumal bei momo 12 jahre als altersangabe steht. und das buch finde ich für 9 jahre zum verstehen grenzwertig. aber da geht es ja auch mehr um psychologische bzw. philosophische aspekte. aber die unendliche geschichte ist meiner meinung nach doch eher ein fantasy abenteuer-roman. oder lieg ich da falsch? bitte klärt mich mal auf.....:-) ich suche nämlich ein schönes spannendes (dickeres) buch für weihnachten für ihn und möchte nicht schon wieder eine unendlich-serie a la warrior cats und co ins haus haben lg anja

Mitglied inaktiv - 10.09.2013, 10:01



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Ich selber habe das Buch mit 11 Jahren gelesen und fand es super. Ich denke, wenn dein Sohn Harry Potter liest, kann er auch die Unendliche Geschichte lesen.

von 1xenia am 10.09.2013, 10:30



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Meine Tochter hat es mit 10 oder 11 Jahren gelesen. Momo wollte sie bis heute noch nicht ;-) Vielleicht liegt die Altersempfehlung ja auch daran, dass das Buch ziemlich dick ist.

von einafets am 10.09.2013, 12:22



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Ich habe es mit 10 oder 11 gelesen. Wenn Dein Sohn HP liest (die sind ja jetzt auch nicht gerade schmal), dann geht auch die Unendliche Geschichte!

von shinead am 10.09.2013, 12:59



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Wenn er Harry Potter liest, ist Unendliche Geschichte ok. Aber: wirf nicht den Film und das Buch in einen Topf. Der Film ist nämlich tatsächlich eine nette kleine Fantasy-Action-Story, das Buch ist weitaus tiefgründiger und "gehaltvoller". (Nicht ohne Grund hat Michael Ende damals sich vom Film distanziert)

von Morla72 am 10.09.2013, 14:51



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was ist denn z.b. tiefgründiger und gehaltvoller? wäre ja schade, wenn er es liest und (hoffentlich) mag, aber den eigentlichen sinn nicht verstanden hat...... lg anja

Mitglied inaktiv - 10.09.2013, 15:24



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Hm, es ist jetzt schwer, dir den Hintergrund eines solchen Wälzers in ein paar Sätzen zu erklären. Lies es doch einfach mal selbst?

von Morla72 am 10.09.2013, 16:16



Antwort auf Beitrag von Morla72

Mal ganz schnell reinschleichen, Morla winken *huhu* und antworten :) Ich lese gerade die Unendliche Geschichte. Und zwar mit meinem 5jährigen *lach*. Papa hatte das Buch entdeckt, ihm angeboten, und nun sind wir beim letzten Drittel, er verlangt nichts anderes mehr, es muss Bastian und Atreju sein :) Aber das soll keine Antwort auf Deine Frage direkt sein, denn wie Morla schon schrieb, ist das Buch ein streckenweise philosophisches Stück mit viel Tiefgründigem, aber immer irgendwie spannend verpackt. Der Film streift nur in Ansätzen das erste Drittel des Buches, wenn ich mich recht erinnere. Allerdings, wie man an meinem Kind sieht: man muss nicht alle Ebenen des Buches verstehen, um Spaß daran zu haben. Und Da Deiner mehr als doppelt so alt wie meiner ist, machst Du mit dem Buch sicher nichts falsch ;)

von Püminsky am 12.09.2013, 17:18



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Huhuuu Püminsky, dich gibts noch! Wie schön! Und nun ontopic: ich bin übrigens grundsätzlich ein Gegner von "das Kind darf nur lesen, was für sein Alter gedacht ist". ich habe als Kind ALLES gelesen, was mir in die Quere kam (auch mit 11 Jahren Konsalik, *hüstel*) Was man als Kind nicht versteht, kann man erfragen oder einfach drüber hinweglesen, das können Kinder gut. Umso schöner, wenn man die Bücher in späteren Jahren nochmal liest und wieder neues entdeckt. Auf jeden Fall lernt man so eine Menge. (ich rede hier jetzt nicht von expliziten Sex- oder Gewaltszenen in Büchern, das muss in der Tat nicht sein. Aber sowas hätte ich als Kind auch freiwillig weggelegt nach den ersten Seiten)

von Morla72 am 12.09.2013, 17:26



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Ich habe letztens sowohl Momo als auch die Unendliche Geschichte nochmals gelesen und mein Sohn (10) hat jetzt auch Momo gelesen. Ich finde, die Buecher bewegen sich auf einem viel hoeheren Niveau als Harry Potter. Es geht unterschwellig auch bei der Unendlichen Geschichte um mehr als nur um Phantasy, waehrend die HP Buecher englische Schulgeschichten mit einem Zauberaspekt sind. Mein Sohn hat HP mit 7/8 Jahren ohne Probleme gelesen, aber mit Momo hatte er mehr Schwierigkeiten und die UG habe ich ihm zwar bereits hingelegt, hat er aber noch nicht gelesen. Insofern finde ich nicht, dass 12/13 absolut uebertrieben waeren. Wie waer's denn als Alternative mit Timm Thaler von James Kruess oder dem Beschuetzer der Diebe von Andreas Steinhoefel oder dem Herrn der Diebe oder Drachenreiter von Cornelia Funke. Die sind auch dicker und in meinen Augen fuer 9-10 Jahre angemessen. Gruss FM

von Foreignmother am 11.09.2013, 10:11



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Hej allesammen! Ich bin Bibliothekarin und wei,daß alle meine deutschen , aber wohl auchdie dänischen sowohl harry Potter als auch Die Unendliche Geschichte in die höhere Altersgruppe einstufen. In Dtld. systematisiert man meistens die Gruppevon 13 aufwärts, die meisten kollegen sehen Harry Potter auch am liebsten erst ab 10, und so habe ich es auch privat mit meinen durchaus lesetüchtigen Kindern gehalten. Zum thema "Was man nicht versteht, kann man fragen" - das bezeht sich auf Wörter, auf Begriffe, meinetwegen noch auf Situationen (also z.B. wenn eine Handlung vorkommt,die heutzutage ausgetorben und daher eher unverständlich für kinder ist - also dann. Muttern, warum ruft der nicht einfach mit dem Mobilseine Eltern zu Hilfe?" oder "Wieso wohnen die in ...") Einen Text quasi in siener Beduetung, also seinen tieferen Sinn zu erfragen, ist ja schier unmöglich - manche INterpretationen erschließen sich eben erst mit einer gewissen "Lebenserfahrung", in der Pubertät fangen die Jugendlichen z.B. an, sich auch um den Sinn des Lebens zu kümmern, (wer bin ich, woher komme ich, was soll ich hier) - wie soll ein 8-10J. sowaserfragen, wenndie Thematik sich ihm gar nicht steltl? Und so liest er dann ein tiefgründiges Buch als Abenteuergeschicht, und enthuligt, wenn ich das so schreibe: Aber für mich heißt das perlen für die Säue werfen, während die Perlen für die 8-10J. nicht gelesen werden,weil die Kinder ja mit Harry Potter und der Unendlichen Geschichte und Konsalik befaßt sind. Wen njemand das für sinnvoll erachtet, schadet es dem Kind vermutlich nicht - aber nützen tut es ihm auch nicht, und daher habe ich schon beruflich vorgeimpft durchaus ein bißchen "gesteuert", was (vor-)gelesen wurde. Es geht (mir) also eigentlich weniger um den Schaden als um den Nutzen. Lesen üben, Spannung empfinden, konnten meine Kinder auch bei altersgerechten Büchern - Gott sei Dank gibt es heutzutage geniale Kinderbücher. Meine Große kam übrigens später zu mir und erklärte, es sei richtig gewesen, daß ich ihr Harry Potter erst ab 10 erlaubte (und nur zum Selberlesen), obwohl sie mich natürlich auch nicht verstand und nett fand, als ich da stat --- der erste Band erschien, als sie noch deutlich unter der 10-Jahres-Grenze war, die späteren wuchsen dann mit ihr. Der Vater hat bei Freunden dem Jungen, im Alter meiner Jüngeren, Harry Potter vorgelesen - kein protest --- aber geliebt hat der Junge dann die Bücher, die ich ihnen anbot, woraufhin der vater Harry Potter für sich lesen mußte und der Junge wartete. Nur weil "alle" was tun, muß es noch nicht richtig sein - und manchmal macht das Warten ein Buch nur umso interessanter! Mich wundert manchmal, daß ein Reisenaufstand um ein paar Bonbons uz viel oder uz früh gemacht wird --- aber um die geistige Nahrung so wenig! Gruß Ursel, DK --- übrigens keine verbissene Bibliothekarin, sondern durchaus mit Lesefutter sowohl in der Kinderbücherei als auch zuhause

von DK-Ursel am 16.09.2013, 23:19



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Hallo Ursel, ich verstehe vollkommen, was Du sagst. Mein Sohn hat auch eher an dem Interesse, was fuer sein Einfuehlungsvermoegen verarbeitbar ist. Allerdings ist fuer mich Harry Potter in einer Kategorie mit Enid Blyton als "Lesefutter", das Kinder alleine lesen sollten. Ich denke nicht, dass es hohe Literatur ist (steinigt mich), obwohl ich es selber auch immer gerne gelesen habe und die Sprache (zumindest im Original) durchaus schoen ist. Aber viel tieferen Sinn dahinter finde ich bei HP nicht. Da ist im Englischen z.B. Michael Mopurgo weitaus anspruchsvoller. Insofern denke ich auch nicht, dass es "Perlen vor die Saeue" geworfen ist, wenn ein Kind HP oder aehnliches Lesefutter frueher liest. Die Perlen fuer die 8-10-jaehrigen kann es ja trotzdem noch lesen. Michael Gove (engl. Bildungsminister) hat kuerzlich gefordert, dass Kinder zum 11+ (letzte englische Grundschulklasse) 50 Buecher pro Jahr lesen sollten, da gibt es noch genuegend Spielraum fuer Anspruchsvolleres. Gruss FM deren Sohn sich gerade aus der Klassenbibliothek "Das Medici Siegel" von Theresa Breslin auf franzoesisch ausgeliehen hat mit der Begruendung, er moege die Renaissance (bei Amazon empfohlen fuer 12-15). Na, mal sehen, wie ihm das gefaellt. Immerhin hat die Lehrerin nichts dagegen gesagt und kann dank des "reading records" Einfluss nehmen, sollte er sich vergriffen haben...

von Foreignmother am 17.09.2013, 17:17