gigigi
Lang aber lesenswert... So schön, so traurig und so wahr... An jenem Tag, an dem Du mich als alter Mensch siehst und ich nicht mehr ich bin, hab Geduld mit mir und versuche mich zu verstehen. Wenn ich mich beim Essen bekleckere, mich nicht richtig anziehe, hab Geduld. Denke zurück an die Stunden, die ich damit verbracht habe, es Dir damals beizubringen. Wenn ich mich mit Dir unterhalte und ich mich zum hundertsten Mal wiederhole, unterbrich mich nicht, hör mir einfach zu. Als Du klein warst, habe ich mir Dein Geplapper ständig und überall angehört, ob Zuhause, im Geschäft oder bei Bekannten. Falls ich mich nicht wasche, dusche oder bade, schimpf nicht mit mir und vor allem beschäme mich nicht. Erinnere Dich daran, wie oft Du Ausreden hattest und wie oft ich dich ans Baden gehen erinnern musste. Wenn Du meine Ignoranz gegenüber neuen Technologien bemerkst, bitte ich Dich mir die nötige Zeit zum erlernen zu geben. Und bitte lache währenddessen nicht über mich. Ich habe Dir so viele Dinge beigebracht …. Wie man richtig isst, wie man sich benimmt, wie man spricht, wie man sich anzieht und wie man sich in dieser Welt zurechtfindet. Sehr viele dieser Dinge sind das Ergebnis der Kraft und Zusammenarbeit von uns beiden – Dir und mir. Falls ich irgendwann vergesslich werde oder den Faden unserer Unterhaltung verliere, gib mir die nötige Zeit um mich zu erinnern. Und falls ich mich doch nicht erinnern kann, werde nicht nervös und böse, ich glaube nämlich, dass die Unterhaltung nicht das Wichtigste ist, sondern die Nähe zueinander und dass Du mir zuhörst. Zwing mich nicht zum essen, wenn ich es nicht will. Ich weiß am besten was ich brauche und was nicht. Wenn mich irgendwann meine müden Beine nicht mehr schnell gehen lassen, reiche mir deine helfende und stützende Hand, genauso wie ich es für Dich getan habe, als Du laufen gelernt hast. Und wenn ich Dir eines Tages sage, dass mein Leben nicht mehr lebenswert ist und dass ich sterben will, sei mir nicht böse. Eines Tages wirst Du verstehen, dass es gar nichts mit Dir zu tun hat, nicht mit deiner Liebe zu mir und auch nicht mit meiner Liebe zu Dir. Lerne einfach zu verstehen, dass ich in meinem Alter nicht lebe, sondern zu überleben versuche. Eines Tages wirst Du erkennen, dass ich trotz der Fehler die ich gemacht habe, nur das Beste für Dich wollte und dass ich versucht habe, Dir dein Weg durch diese Welt so gerade und eben wie möglich zu machen. Du darfst weder böse noch traurig sein und Dich auch nicht unfähig fühlen, wenn Du mich so siehst. Du musst nur an meiner Seite sein, versuchen mich zu verstehen und mir helfen, so wie ich es gemacht habe, als Du in diese Welt geboren wurdest. Jetzt bist Du an der Reihe, mich auf meinem schwierigen, nicht immer geraden und ebenen Weg zu begleiten. Hilf mir diesen Weg mit Liebe und Geduld zu Ende zu gehen. Ich werde es Dir mit einem Lächeln und mit der unendlichen Liebe, die ich immer für Dich hatte, habe und haben werde, danken...♥♥♥
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und dazu gibt es dieses wunderschöne Bild
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Warum empfindet ich diesen Text jetzt als traurig? weil ich weiß das es der lauf der Dinge ist,das man alt wird? weil ich befürchte das dies genau auf mich zutreffen wird? Nein, ich denke dabei ganz und gar nicht an mich ,sondern vielmehr wird mir bewusst das meine Eltern so langsam in dieses Alter kommen, in einem Alter in dem mir bewusst wird,die "gefühlte" Ewigkeit hab ich nun nicht mehr mit ihnen. Mein Vater wird bald 73 und meine Mutter ist ebenfalls Ende 60
geht mir genau so, ich denke dabei an meine Eltern und empfinde so eine unendliche Liebe, die mich auch traurig macht, weil sie auch nicht mehr die jüngsten sind (ein paar jünger als deine) . Und ich ertapp mich bei diesem Text dabei, wie auch ich ungeduldig werde wenn sie mir 1000x das Gleiche erzählen oder wenn sie etwas nicht ganz so schnell kapieren. Sind nur Kleinigkeiten, aber man sollte sich das immer vor Augen halten, welche Geduld SIE mit uns haben mussten, als wir klein waren... schnieeeeef... Mama & Papa , ich liebe Euch
da ist wirklich viel wahres dabei, das ich selbst schon bei meiner Mama erlebt habe . . . bevor sie mit 65 starb. Ist ne lange Geschichte. Mein Papa wird nächstes Jahr 75 ! Er ist aber noch fit wie ein Turnschuh. Auf ihm trifft der Spruch zu: "Rentner haben niemals Zeit!" LG
man denkt immer,man hat unendlich viel Zeit,schiebt viele Dinge beiseite,mach ich morgen,kann ich nächstes mal machen,sag ich beim nächsten mal und soviel mehr. Ich war vor gar nicht langer Zeit bei meinem Eltern und saß meinem Vater direkt gegenüber, doch diesmal war auf einmal alles anders als sonst,an jenem Tag sah ich ihn als das was er ist ausserhalb des Vater-Seins,ein alter Mann , der zwar noch Fit ist,aber dennoch die Zeit begrenzt ist
Meine Mutter erkenne ich in dem Text zum Glück noch nicht, sie wird erst 60. Aber meine Omi... zumindest in ihren letzten Monaten... sie wurde 91,5 Jahre alt... und ihre grösste Angst und Sorge war immer, anderen zu Last zu fallen und nicht mehr selbständig entscheiden und handeln zu können.
ist dein Vater krank?
Meine Mutter ist 66, mein Vater 71.
Meine Mama ist zwar trotz einiger Krankheit topfit, Schon immer die dominante und Powerfrau, ein richtiges Steh-Auf-Männchen
Mein Papa war schon immer der weiche, liebe, und er macht mir Sorgen,
er ist nicht so stark wie meine Mama.
uffffffz...was für ein emotionales Thema. Aber auch darüber kann man / muss man reden, Das RUB ist ja nicht nur zum Quatsch machen da.
Dennoch sorry, wenn ich damit nerve ![]()
ich hab sooooooooooooo RESpEKT vor alten Menschen
wenn man bedenkt, was die für Zeiten durchgemacht haben...
naja er hat Altersdiabetis ( seit 2 Jahren) und bekommt Tabletten, Bandscheibenvorfälle (2) hatte er auch,er wurde dann mit 63 Jahren operiert und seitdem geht es. Aber man sieht ihm sein Alter (fast) an, vielleicht ist es auch an diesem Tag ein anderer Blickwinkel meinerseits gewesen,ich weiß es nicht. Als er mit 65 in Rente ging fragte ich ihn nach 6 Monaten: na? Paps wie ist das so? Er antwortete nicht,sondern stellte eine Gegenfrage: meinst du das Rentner Dasein oder die 10-15 Jahre die ich noch zu leben habe??
ich habe tiefsten Respekt vor jenen Menschen,die sie pflegen,ehrlich gesagt?? ich weiß das ich!!! dafür nicht geschaffen bin
Ja das haben sie, wird aber oft von den jüngeren Generationen vergessen. Leider. Ich hab mir immer so gern von früher erzählen lassen. Das konnte meine Oma ja bis zum Schluss, auch wenn sie oft nicht mehr wusste, was sie am Vortag zu Mittag gegessen hatte. Aber am allerbesten waren die Geschichten meines Uropas, Jahrgang 1897, der wurde fast 94. Klar war auch der gebrechlich, keine Frage. Aber der Verstand... glasklar bis zur letzten Sekunde. Und nen bissigen Humor hatte der... herrlich!!!
ich auch absolut!!!! umso schlimmer find ich, dass solche Pflegeberufe nicht genügend Achtung und gute Bezahlung bekommen. Füttern / Waschen könnte ich meine Eltern auch, wenn sie mal nicht mehr könnten, aber wenn es am Windeln wechseln ginge...bzw. Fäkalien wegmachen...oh Gott, könnt ich nicht....hat nichts mit mangelnder Liebe zu tun, aber ich glaub da könnt ich gleich dazu liegen und die Pflegeperson müsste meine Kotze (tschuldigung den Ausdruck) gleich mit wegmachen
das find ich klasse, wenn man noch im Kopf klar ist. Ich liebe es auch, alten Menschen zuzuhören, bei Geschichten aus der Vergangenheit. Als Kind gab es für mich nichts schöneres, als von der Oma Geschichten von Früher erzählt zu bekommen
ich weiß!!! das ich weder die Kraft noch die nötige Geduld hätte, ich weiß!!! ich würde es nicht ertragen wenn mein Vater oder meine Mutter z. B sie Nahrungsaufnahme verweigern würde, oder mir zum 10x in 20 min erzählen ließe,das es ja heute den Tatort im Fernsehen gibt. Das hat ebenfalls nichts mit mangelnder Liebe oder zuneigung zutun,vielmehr damit,das ich es nicht ertragen könnte,diesen physischen und psychischen Zerfall mit zu erleben,wo die beiden doch gestandene Leute im Leben waren, ich empfinde sowas als nicht!!! fair
ich weiß!!! das ich weder die Kraft noch die nötige Geduld hätte, ich weiß!!! ich würde es nicht ertragen wenn mein Vater oder meine Mutter z. B sie Nahrungsaufnahme verweigern würde, oder mir zum 10x in 20 min erzählen ließe,das es ja heute den Tatort im Fernsehen gibt. Das hat ebenfalls nichts mit mangelnder Liebe oder zuneigung zutun,vielmehr damit,das ich es nicht ertragen könnte,diesen physischen und psychischen Zerfall mit zu erleben,wo die beiden doch gestandene Leute im Leben waren, ich empfinde sowas als nicht!!! fair
kann ich voll nachvollziehen
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