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Wütendes Kleinkind in die richtige Richtung lenken

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Wütendes Kleinkind in die richtige Richtung lenken

MeineKleineMaus

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Hallo und noch frohe Ostern, Ich brauche mal einen Rat. Meine kleine ist 15 Monate alt und war und ist ein Schreikind. Sie ist laut und nie, wirklich nie ruhiger, außer wenn sie schläft, was auch nicht gut läuft. Das Problem ist folgendes. Wenn sie etwas nicht bekommt oder wir sie nicht verstehen, nicht richtig reagieren, schreit sie sofort los, gerne mit Tränen. Sie ist wirklich sehr laut, Abends haben wir Kopfschmerzen und sind froh wenn sie im Bett ist. Sie wirft sich manchmal auf dem Boden, können gerade mal ihren Kopf auffangen, weil wir ja wissen was kommt. Sie beißt auch gerne, auch ihre große Schwester. Wie können wir am besten mit ihr umgehen? Wir bekommen wir sie ruhiger? Wie können wir ihr das beißen abgewöhnen? Ich weiß das sie noch Schübe hat und es muss schlimm für sie sein das wir sie nicht richtig verstehen. Sie freut sich immer ein Ast ab wenn wir das was sie meint verstehen, dass ist so süß. Aber manchmal hab ich das Gefühl als sprächen wir verschiedene Sprachen. Die große hab ich immer "verstanden". Die kleine nicht, wie Hund und Katze eben. Der Alltag ist schlimm und wir sind nur noch genervt, wegen dem Schreien, wegen der Lautstärke, weil man ihr nichts recht machen kann. Leider müssen wir auch öfter mal schreien, sie hört nicht, nur wenn sie gerade will. Sie ist viel auf dem Arm, wird von Liebe überschüttet, daran liegt es nicht. Wir gehen voll auf ihre Bedürfnisse ein. Vielleicht zu viel und sie ist deswegen so? Aber ich mag sie nicht alleine sitzen lassen, abgesehen davon kann sie noch nicht alleine spielen. Ich lasse sie aber in Ruhe wenn sie was macht, sie soll sich ja ausprobieren. Wenn es meine erste wäre, würde ich denken, ich kann es nicht. Aber meine Große ist wirklich super erzogen und lieb, alle loben uns und sie dafür. Ja, jedes Kind ist anders, wir sind älter, sie ist das zweite Kind, wir haben nun 2 zum versorgen.... dass alles weiß ich. Aber ich hätte es gerne langsam etwas einfacher. Die große leidet darunter, zu wenig Zeit für sie, kennt sie so nicht, wir beziehen sie zwar ein. Aber mit ihr spielen oder basteln geht nur abends. Mit der kleinen ist nur katastrophal. Und abends brauchen wir dann auch mal Ruhe, Kraft sammeln für den nächsten Schreitag. Wie wird sie ruhiger? Wie bekommen wir sie dazu weniger zu schreien? Wie wird sie geduldiger? Oder kann man sagen, mit Alter X wird es besser? Und wir müssen durchhalten? Aber wie lange? Sie ist immer so wütend. Wir sind genervt und frustriert. Gerade jetzt wo man nur zu Hause ist, spazieren gehen wir täglich 1-2 mal, aber irgendwie reicht das nicht.


Baerchie90

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Antwort auf Beitrag von MeineKleineMaus

Habt ihr es mal mit Bildkarten probiert? Einfach dass sie sieht was ansteht, beispielsweise im Badezimmer erst ein Bild zeigen, auf dem Zähne geputzt wird und dann erst anfangen. Oder ihre wichtigsten Sachen (Spielzeug, Schnuller, Trinken, verschiedene Nahrungsmittel etc) und wichtige Personen (Papa, Mama, Schwester, Oma, Opa, Freunde) fotografieren. Damit sie zeigen kann, was sie möchte. Das lässt sich natürlich beliebig erweitern (Tiere, Farben, Tätigkeiten etc). (Stichwort: Unterstützte Kommunikation) Ich kannte das damals leider noch nicht, bin mir aber sicher, dass uns (Kind und Eltern) das extrem geholfen hätte, da Sohnemann so die Chance gehabt hätte, sich auszudrücken. (Er ist noch heute mit 7 Jahren schwer zu verstehen, da er unter anderem eine Sprachstörung hat.) Wir stießen da erst drauf, als Sohnemann 5 Jahre alt war. Zum kommunizieren brauchen wir das nicht mehr, aber für Abläufe (zb morgendliche Bad-Routine) hilft es uns noch immer enorm. Töchterchen (damals fast 3, normalentwickelt) fand die Bilder auch immer super und orientierte sich da sehr geflissentlich dran. Auch um den Tag vorhersehbar zu machen, helfen Bilder. Wir hatten lange einen Tagesplan, da waren die groben Punkte des Tages zu sehen (zb: Anziehen, Frühstücken, Kindergarten, Mittagessen, Baden, Spielen mit Papa, Bettzeit; inzwischen sind wir da aber bei einer "Monatsübersicht", wo nur noch "Kindergarten", "Spielverabredungen" und "Termine" drin stehen). Vielleicht hilft deiner Maus sowas ja auch schon? Einfach dass sie sich da seelisch darauf vorbereiten kann, dass noch XY passieren wird und nicht plötzlich überrumpelt wird - so kam es mir rückblickend bei Sohnemann vor. Achja, davon ab haben wir zumindest unsere "Hauptaufenthaltsräumen" (Stube, Kinderzimmer, Küche) so gestaltet, dass Sohnemann in der Regel alles haben konnte, woran er kam bzw was er sah. Das war einfach nervenschonender für alle Beteiligten. Andernfalls wäre ich wohl durchgedreht, da er entweder über Stunden schrie oder alternativ versuchte seinen Kopf auf den Fliesen zu zertrümmern. Da war er 1,5 Jahre alt. Nachdem alles verräumt, versperrt (oder festgeklebt ) war, entspannte es sich etwas. (Nein, es blieb nicht für immer so, mit der Zeit konnten wir ihm auch verständlich erklären, warum er diese oder jene Schublade in Ruhe lassen soll, so dass die Sicherungen mit der Zeit auch wieder verschwanden. Aber das ging eben erst später, so mit 2 oder 3 Jahren oder so was).


Christin mit Zwulchi im Bauch

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Antwort auf Beitrag von Baerchie90

Wow. Tolle Antwort, finde ich. Ich könnte mir vorstellen, dass das „MeinekleineMaus“ hilft. Ich werde es mir auf jeden Fall merken, weil mein Zwulchi ein Schreibaby war und nun ein recht anspruchsvolles Baby ist. Euch beiden weiterhin viel Kraft mit euren geliebten Kleinen.


Carinchen1105

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Antwort auf Beitrag von Christin mit Zwulchi im Bauch

Vielleicht auch mal zum Padaudiologen gehen. Vielleicht hört sie sich auch nicht so laut wenn sie weint/schreit. Manchmal liegt es wirklich auch an den Öhrchen. Oder einen Positiv verstärker mit Stickern. Wenn sie ich sag mal 5 Sticker zusammen hat ein pixi buch kaufen oder ein ü ei irgendwas was sie vielleicht gerne mag.


Jumalowa

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Antwort auf Beitrag von MeineKleineMaus

Wie groß ist der Altersunterschied deiner Kinder? Meine Schwester war ein Nachzügler, hat viel geschrien und war oft bockig. Wir waren drei Kinder und meine Eltern waren mit den Nerven am Ende! So krass es klingt, meine Mutter meinte mal zu mir, da konnte Sie das erste mal verstehen, warum Eltern Ihre Kinder schütteln. Es hat recht schlagartig mit 3 Jahren aufgehört. Ich würde auch mal Ohren abklären lassen, Osteopath etc. Vielleicht ist Eure Kleine aber auch einfach temperamentvoll. Das kann man aus der Ferne nicht beurteilen. Mein Sohn hatte das mit 2 Jahren. Heftige Wutanfälle. Ich habe Ihn schreien lassen (er wollte nicht getröstet werden) das ging jedes mal ca 20 min. War in der Nähe hab irgendwas gemacht. Wenn er sich dann ausgetobt hat kam er zu mir und ich habe Ihn getröstet. Manchmal muss die Wut auch raus ohne das jemand versucht es zu verhindern.


Mamamaike

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Antwort auf Beitrag von MeineKleineMaus

Hallo, habt ihr vielleicht "zu viel" Mitleid mit ihr? Ja, es ist total frustrierend, Dinge machen zu wollen oder haben zu wollen und es nicht zu können oder zu bekommen. Aber: Wenn das ins Tyrannische abgleitet (und so verstehe ich Dich), muss auch mal Schluss mit Mitleid sein. Das heißt jetzt nicht, dass sie euch nicht leid tun soll und dass ihr nicht mehr auf sie eingehen sollte, aber offensichtlich muss sich ja etwas ändern. Ja, die Zeit wird es richten, aber es hört sich nicht so an, als ob Du bzw die Familie so lange warten kann. Wo ihr wirklich eine Grenze setzen solltet, ist beim Beißen. Da müsst ihr auch die große Schwester schützen. Wenn sie beißt, setzt euch mit der Großen etwas abseits und tröstet sie ganz offensichtlich, ohne die Kleine "schlecht" zu machen (also nicht "die böse Kleine" sondern "du arme Große"). Die Aufmerksamkeit wird ihr nicht gefallen und sie wird auf Dauer das Beißen lassen. Wenn sie euch beißt, sagt laut "Nein, aua" und setzt sie auf den Boden, so schnell wie möglich. Sie wird bestimmt protestieren, aber da muss sie kurz durch. Dann erklärt ihr, dass ihr euch nicht weh tut, sondern lieb miteinander seid (mein Sohn haut aus Frust, ihm erkläre ich, dass wir uns "ei" machen). Bindet sie ein in eure Tätigkeiten, lass sie Sachen angeben oder wegräumen usw. Lass sie sich viel bewegen (läuft sie schon?). Teilt euch auch mal auf, dass Du und Dein Mann abwechselnd etwas alleine mit den Mädchen macht, damit auch für die Große Zeit ist. Versucht euch auch mal gegenseitig freie Zeit zu verschaffen. Dann regt man sich auch nicht unbedingt so schnell auf (so ist es zumindest bei mir). Und manchmal hilft nur, die Ohren auf Durchzug zu stellen und das Kind schreien zu lassen (man kann ihm ja gerade eh nicht helfen). Ein Stück weit ist das alles bestimmt auch Charaktersache, aber vielleicht hilft ja etwas von dem, was Du hier insgesamt unter Deiner Frage liest. Viele Grüße