Anuschka1978
Hallo! Ich fühle mich ungerecht behandelt von meinem Arbeitgeber!!! Ich arbeite als Angestellte Tagesmutter (35Std/Woche) in einer Großtagespflege. War im März im Homeoffice mit Arbeit für Zuhause. Im April war ich fast ausschließlich in der Notbetreuung eingesetzt oder in der Einrichtung und habe Dinge erledigt, die ich im Homeoffice nicht machen darf (Portfolio) Ich muss mir Überstunden abstreichen, die ich mir erarbeitet habe, meine Kolleginnen dürfen einfach so bezahlt zuhause bleiben (haben keine Überstunden mehr) und ohne sich Minusstunden aufschreiben zu müssen. Ich darf mir geleistete Überstunden (im April) für Notbetreuung nicht aufschreiben (habe ich einfach trotzdem gemacht), da man davon ausgeht, dass ich ja im Homeoffice nie meine 7 Stunden gearbeitet habe. Ich weiß von Kolleginnen die auch im Homeoffice waren, so gut wie nichts gemacht haben. Ich habe tatsächlich einiges geleistet und dabei auch noch meine Kleinkinder versucht zu betreuen. Eine weitere Kollegin (20Std/Woche ist seit März Pausenvertretung und Ersatz wenn jemand krank ist) ist seit dem 13.3. ausschließlich Zuhause, sie meinte letztens noch, ich mach so viel Sport wie schon lange nicht mehr, und hätte sich ein paar lustige Dinge überlegt die sie dann mit den Kindern wieder machen kann. Angeblich muss sich sich Minusstunden aufschreiben. Das wären jedoch jetzt schon ca. 120 Minusstunden!!!!!! wenn man es "gut" meint. Eine andere Kollegin (40Std/Woche) darf zur Zeit immer eine Stunde früher gehen, ohne sich Minusstunden aufzuschreiben. Ausserdem muss ich für ein Kind eine Pädagogischen Stellungnahme/Bericht schreiben, da er leider in seiner Entwicklung verzögert ist und meine Chefin gerne etwas für die Mutter/Arzt/Kindergarten hätte. Ich habe diesen Bericht auch geschrieben, jedoch mit dem Stand von März. Ich habe leider den "Nachteil" das ich studierte Dipl. Heilpädagogin bin und somit dafür ausgebildet bin so etwas zu "können", wenn jetzt alles noch normal wäre, müsste ich auch einen Förderplan schreiben und durchführen (Arbeitsanweisung von "oben") da ich es ja KANN!!! Meine Kolleginnen (in "Ausbildung" zur Tagesmutter) hätten das nicht machen müssen, da sie das ja nicht gelernt haben. Ich werde aber als unter Sozialhelfer bezahlt!! Meine Ausbildung wurde vom Arbeitgeber nicht berücksichtigt! Mir wurde bei Vertragsunterschrift (vor 1 Jahr) in Aussicht gestellt, in der neueröffneten Kita als Heilpädagogin zu arbeiten. Wurde nichts draus, da sie mich angeblich nicht brauchen können. In Wahrheit finden sie nur niemanden, der für den "Hungerlohn" meinen jetzigen Job machen will. So, ist das jetzt ungerecht, oder einfach persönliches Pech? Ich bin sehr pflichtbewusst und bekomme schnell ein schlechtes Gewissen. Habe viel für meinen Arbeitgeber "einfach so" gemacht ohne mir die Zeit dafür aufzuschreiben. War nie krankgeschrieben und habe auch bis auf wenige Ausnahmen meine kranken Kinder anderweitig betreut bekommen. Ich habe auch KEINE Arbeit verweigert. Aber im Nachhinein fühle ich mich ausgenutzt. Gott sei dank bin ich dort zum 1.8 weg!!!
Was möchtest du? Möchtest du die Stunden / die Arbeit bezahlt bekommen, auch noch nachträglich? Oder willst du "nur" recht haben? Du bist zum 1.8. Dort weg. Ganz ehrlich, wenn mich alles ankotzt dort, wo ich bin, und ich mich ungerecht behandelt fühle, UND schon was neues habe ich absehbarer Zeit, dann wäre ich halt jetzt krank.
Gibt es einen Personalrat?
Ich versuche jetzt mal alles zusammenzufassen 1. Problem: Überstundenverrechnung Hast du im Homeoffice tatsächlich nicht die vollen 7 Stunden gearbeitet (die Betreuung der eigenen Kinder währenddessen zählt nunmal nicht dazu) lst der AG berechtigt, diese Minusstunden mit den aufgebauten Überstunden bei der Arbeit zu verrechnen. 2. Problem: „die anderen“ ...interessieren nicht. Das ist Verhandlungssache, sobald ihr keinen Tarifvertrag habt, an den der AG gebunden ist und an den er sich halten muss. Was die anderen machen und nicht, geht dich auch eigentlich garnichts an. Auf die Erzählungen „der anderen“ kann man auch in den meisten Fällen nichts geben. Vom AG kannst du die Infos, aus datenschutzrechtlichen Gründen, nicht haben. 3. Problem: die Bezahlung Auch hier: habt ihr keinen TV ist das alles Verhandlungssache. Es kommt darauf an, wie man sich selber verkaufen kann, was man mit dem AG abspricht und und und. Das ist dann wirklich pP 4. Problem: die Stellenbeschreibung/Einstellung Wenn der AG verspricht, da gibt es demnächst eine Stelle, ja, dann hält man das im Arbeitsvertrag fest. Was man mündlich verabredet und was dann vertraglich festgehalten wird, sind zwar in den meisten Fällen beide bindend, aber kann man mündliche Absprachen beweisen? Nein. Im Arbeitsvertrag aufnehmen lassen, schon hat man eine bessere Handhabe. Also auch hier pP 4. Problem Was juckt dich das alles noch? Du hast einen neuen Job ab dem 1.8. Head up. Po zusammenkneifen und die restlichen 2 Monate (wenn Überhaupt durch Abbau von Urlaub/Überstunden) da durch. Krank machen würde ich nicht, da zeigt man, dass man das aus Gnatz macht und geht nicht grade mit einem „würdigen Abgang“ aus dem Betrieb.
Danke Dir! Mir geht es nur darum, das ich Klarheit in mein Gedankenwirrwarr bekommen möchte. Ich stecke gerade in dem Karussell "ich fühle mich benachteiligt/ungerecht behandelt" fest. Aber anscheinend ist es nicht so ... dafür danke ich dir! Aber vielleicht auch noch ein paar Erklärungen zu Problem 1: Ich wurde mit Arbeit nach Hause geschickt. Die habe ich zu 100% erledigt. Andere hatten nichts zutun!!! Durften also ohne Arbeit zuhause bleiben. Problem 2+3: wir haben alle den identischen Arbeitsvertrag und Bezahlung, einziger Unterschied ist die wöchentliche Arbeitszeit. Ich bin also genauso laut Vertrag "nur" Tagesmutter wie die anderen. Im Nachhinein bin ich auch schlauer.
Wie gesagt, du weißt nicht, was mit anderen genau vereinbart wurde. Und unter Wert verkauft man sich nicht :) und wenn sie jemanden nicht entsprechend der Qualifikationen (wenn sie benötigt werden für die Stelle) bezahlen will, muss man halt auf den nächsten „dummen“ warten. Für den nächsten Job bist du schlauer.
Wenn du bei Fachbook bist, such dir mal die Gruppe "Arbeitsrecht von A-Z" und frage da. Dort tummeln sich u.A. auch Anwälte für Arbeitsrecht, die dir da genauer Auskunft geben können.