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wie reagieren, wenn Besucher offensichtlich betrunken ist

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wie reagieren, wenn Besucher offensichtlich betrunken ist

DecafLofat

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Ist hier gestern Abend der Fall gewesen. Mein Schwager ist mit seiner Frau zu Besuch bei ihren Eltern, die Brüder (mein Mann und er) sehen sich eher selten, da mein Schwager und seine Frau im Ausland leben. Für gestern Abend haben wir uns verabredet. Als sie hier angekommen sind, war von ihr kommend eindeutig eine Alkoholfahne warnehmbar, außerdem ist sie geschwankt und hat den ganzen Abend über an einer Flasche aus ihrer eigenen Tasche getrunken. Sie hat dann ständig die Gespräche, die am Gartentisch geführt worden sind, unterbrochen, um irgendwelche "bedeutungsschwangeren" Gespräche anzufangen. So hat sie z.B meiner zwölfjährigen Tochter tief in die Augen geschaut, ihre Hand genommen, ist aufgerutscht zu ihr und hat gesagt: "wer bist du eigentlich? Ich sehe dich so selten und habe keine Ahnung von deinen Interessen, ich würde dich so gern besser kennen" und halb das Heulen dabei angefangen. Meine Schwägerin verwendet auch Kautabak. Mir ist dann im Garten aufgefallen, dass sie ihre benutzten kautabak-beutelchen auf die Wiese geworfen hatte. Ich habe ihr angeboten, ein Zewa für sie zu holen, dann kann sie die aufheben, denn mit unserem Hund ist mir das etwas zu gefährlich. Das war ihr dann ganz unangenehm und sie fing wieder fast das Heulen an, dass das doch keine Absicht war und sie weiß gar nicht, wann ihr die runtergefallen sein. Es waren aber vier oder fünf Stück auf einmal, das ist ungefähr die Menge die Sie innerhalb einer Stunde verbraucht. Also war es ganz sicher Absicht, denn alle 10 Minuten steckt sie sich ein neues in den Mund. Irgendwann fliegen sie am Abend dann auch an, sich zu wenden und hat das ganze mit bauchkrämpfen begründet. Als ihr Mann sie fragte, was ihren helfen würde und ich ihr einen Kräutertee anbieten wollte, meinte sie nur: mich hinlegen und lang machen würde helfen. Aber anstelle zu fragen ob sie sich auf die Couch legen kann, habe ich beschlossen dass zu ignorieren, denn sie ist kein Kind und ich keine Mutter die dann ihre Signale erkennt. Wenn sie sich lang machen und hinlegen möchte, dann muss sie das formulieren und dann können Sie gerne mit dem Auto nach Hause fahren und dann kann sie das dort machen. Plötzlich allerdings stand sie unvermittelt auf ist ins Haus getakelt und hat sich auf das Sofa geworfen (wo meine Tochter die Abschlussfeier von Olympia schauen wollte). Das war dann der Punkt, wo es mir reichte und ich meine Tochter und einen meiner Söhne genommen habe, um mich um die Katzen meiner Freundin zu kümmern, die im Urlaub sind. Eins der Tiere braucht immer zur gleichen Zeit am Abend Medikamente, und daher war es Zeit, uns kurz dahin auf den Weg zu machen. Als wir dann wieder zurückkamen, machten sie sich Gott sei Dank auf den Nachhauseweg. Sie fiel uns allen noch mal ganz sentimental um den Hals, was ich eher befremdlich fand. Der Abend war insgesamt sehr unangenehm und mein Mann und ich waren entsetzt von ihrem Verhalten. mein Schwager kann hier jederzeit zu Besuch aufschlagen, aber ich möchte sie so nicht mehr bei uns haben. Mein Mann und ich haben uns jetzt geeinigt, uns nur noch an einem neutralen Ort mit ihnen zu treffen, denn so eine Situation wie gestern (ich fand besonders die Situation mit meiner Tochter sehr übergriffig) möchten wir nicht mehr erleben. Jetzt die Frage: sollte mein Mann mit seinem Bruder darüber sprechen und ein paar klärende Worte loswerden?    


Anke768

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Ich hab die ganze Zeit beim lesen gedacht "die arme Frau". Der geht's offensichtlich so gar nicht gut, sonst würde sie sich nicht auf den Sonntag mit einem Flachmann besaufen... Da Besuche sowie der Kontakt zwischen den Brüdern ja eher selten zu sein scheinen würde ich da gar nichts sagen. Das hättet ihr wenn am Abend selbst tun können, was soll es jetzt noch bringen?   Nächstes Treffen auf neutralem Boden und gut.


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Sie hätte ja auch einfach zu Hause (bei ihren Eltern, der Urlaubsunterkunft) bleiben können... Hättest du echt gestern Abend konkret was gesagt? Ich bin neugierig, wie spricht man sowas an... Sie direkt? Ihn? "Sag mal, ist deine Frau betrunken?"    


Anke768

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Ja    Ich bin ein sehr direkter Typ Mensch Spätestens wenn es an meine Kinder gegangen wäre hätte ich sie gebeten zu gehen oder sich alternativ zusammenzureißen.    Diplomatisch wäre natürlich gewesen der offensichtlich kranken und sturzbetrunkenen Frau von sich aus einen Liegeplatz anzubieten und einfach anzunehmen dass das halt gerade keine Situation ist in der die üblichen gesellschaftlichen Regeln gelten. Die Zeit in der die Dame irgendwo gelegen hätte hätte man nutzen können um mal mit dem Bruder deines Mannes zu besprechen was denn da los ist.   


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Anke768

unabhängig davon ob die frau ein alkoholproblem hat oder nicht finde ich das verhalten ihres ehemannes respektlos allen beteiligten gegenüber. oder merkt er gar nicht (mehr), wenn seine frau sich danebenbenimmt? ich würde mir jedenfalls wünschen dass mein mann mich im falle eines totalabsturzes sanft und liebevoll in richtung eines ortes begleitet an dem ich nicht negativ auffalle und mich "erholen" kann. und auch als gastgeber würde ich mir wünschen dass der ehemann, der seine frau ja sicher besser kennt als ich, die situation deeskaliert. er hätte ja auch freundlich sagen können: "schatz, vielleicht legst du dich besser ein bisschen hin. decaf, darf sie sich ein paar minuten auf sofa legen?" warum soll der gastgeber reagieren wenn es der ehemann so offensichtlich nicht tut? jedenfalls sollten die brüder sich mal unterhalten. nicht unbedingt mit konkreten anforderungen für das nächste treffen sondern zunächst mal ganz allgemein. ich bin mir sicher dass mein mann es mit seinem bruder besprechen wollen würde einfach weil er besorgt wäre. ich habe mir übrigens mal telefonisch hilfe bei einer suchtberatungsstelle geholt als eine freundin abrutschte. ich kannte sie schon lange und konnte ihr geändertes trinkverhalten nicht einordnen ob es schon problematisch ist oder ob ich überreagiere. und ich wollte wissen wie ich mit meinen sorgen umgehen sollte.


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

"ich würde mir jedenfalls wünschen dass mein mann mich im falle eines totalabsturzes sanft und liebevoll in richtung eines ortes begleitet an dem ich nicht negativ auffalle und mich "erholen" kann. und auch als gastgeber würde ich mir wünschen dass der ehemann, der seine frau ja sicher besser kennt als ich, die situation deeskaliert."   Exakt so. Die Tatsache, dass alle ausnahmslos gemerkt haben, dass bei ihr etwas nicht stimmt, und aber keiner etwas gesagt hat, und der Mann es mMn auch einfach ignoriert hat, spricht für mich eindeutig dafür, dass er es entweder so hinnimmt oder aber (vielleicht sogar: und) damit überfordert ist.  Aber wie gesagt, das ist deren Baustelle. Bei mir zumindest nicht mehr. 


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

ich glaub ich hätte mir meinen mann geschnappt, dass der bitte mit seinem bruder reden möge, dass die jetzt direkt nach hause fahren. die frau ist besoffen und es macht euch und den kindern angst, wie sie sich verhält.  zukünftig die nächsten paar treffen definitiv auf neutralem boden. wenn sich abzeichnet, dass das eine ausnahme war und sie sich fortan gesittet benimmt, kann man wieder über besuche bei euch nachdenken.


Monstera

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Alleine die Fahne und das Trinken aus der mitgebrachten Flasche ist in diesem Zusammenhang schon sehr eindeutig.   Dein Mann hätte gestern seinen Bruder ansprechen sollen unter dem Motto: Sag mal, hat deine Frau was getrunken?   Im Nachgang würde ich da nichts mehr sagen und es auf sich beruhen lassen. So oft seht ihr euch ja nicht.


Hexhex

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Hallo, deine angeheiratete Schwägerin ist offenbar schwer suchtkrank. Weinerlich-sentimentales Verhalten ist bei Alkoholikern sehr typisch. Wir haben einen Nachbarfreund, bei dem es exakt dasselbe ist. Ich denke, dass dein Mann hier nicht diplomatisch sein, sondern mit seinem Bruder sehr offen reden sollte. Bei Alkoholsucht hilft dezentes Verhalten nicht, sondern nur Klartext. Das ist die einzige Chance für Betroffene, auch vor sich selbst irgendwann zugeben zu können, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Es wird ja oft viele Jahre geleugnet, dass es ein schweres Problem gibt. Ob dein Schwager co-abhängig ist (die Sucht also ebenfalls leugnet oder verharmlost), sieht dein Mann im Laufe des Gesprächs. Er sollte seinem Bruder in jedem Fall freundlich, aber sehr ehrlich sagen, dass seine Frau und auch er als Angehöriger dringend Hilfe brauchen. Selbst wenn das Streit bedeutet. Das passiert leicht, wenn Außenstehende das bequeme Leugnen und Verharmlosen aufbrechen und stören. Aber das macht nichts, es ist trotzdem wichtig für die Betroffenen.  Dass ihr die Schwägerin nicht mehr bei euch haben möchtet, würde ich dagegen jetzt noch nicht sagen. Der Anstoß, sich Hilfe zu suchen, ist jetzt wichtiger. Wenn wieder mal ein Treffen im Raum steht, könnt ihr immer noch sagen, dass ihr das nicht möchtet. Das ist jetzt aber nicht nötig, denn momentan steht ja kein Besuch auf der Planungsliste. Ermutige deinen Mann wirklich, gegenüber dem Bruder freundlich, aber schonungslos ehrlich und offen zu sein. Wenn der Bruder sauer wird, sollte dein Mann trotzdem ruhig bleiben. Suchtkranke und auch deren Angehörige sind oft sehr hilflos und verbergen das hinter Trotz, Wut und Abstreiten. Das ist okay, man sollte nicht darauf einsteigen und nicht ebenfalls wütend werden. Es reicht, es ihnen unbequem und ungemütlich zu machen, indem man die Wahrheit ausspricht. Betroffene sind sehr darauf angewiesen, dass ihre Umgebung nicht so tut, als merke sie nichts. Dein Mann könnte auch vorab schon recherchieren, welche Hilfsmöglichkeiten es in dem Land, in dem sein Bruder lebt, gibt. Als erste Maßnahme könnte der Bruder mit der Frau sogar schon in Deutschland zu einer Suchtberatung gehen, solange sie hier sind. Es gibt hier auch schnelle Termine (Caritas, Diakonie, Blaues Kreuz etc.). LG


Lourdes

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Dem Text nach ist deine Schwägerin offenbar suchtkrank - also krank. Wenn (so lese ich es) Dein Mann und sein Bruder ein ansonsten gutes Verhältnis haben, sollte er mit ihm darüber sprechen, dass der Eindruck aufgekommen ist, dass seine Frau ein Alkoholproblem hat, ob es bereits Thema ist und seine Frau bereit ist, Hilfe anzunehmen. Das alles solltet ihr tun, bevor ihr beschließt, sie zu isolieren.   Dein Schwager kann versuchen, auf sie einzuwirken. Vielleicht macht er es ja schon. Einsicht muss letztlich aber von ihr selbst kommen. Wenn das ein für Deinen Schwager bekannter und nicht veränderbarer Langzeitzustand ist, benötigt aber vielleicht er selbst Hilfe sich zu distanzieren.    Die Diakonien bieten Beratung im Umgang mit Suchterkrankungen. Vielleicht einmal dort melden...


Trini

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Ich wäre mit der "Diagnose" einer Suchtkrankheit nicht so schnell. Bisher habt ihr das nur einmal erlebt und die mitgebrachte Flasche klingt schon verdächtig, aber, die diagnostizierten Alkoholiker, die ich kenne, habe ich nie offensichtlich betrunken erlebt. Eine frühere Kollegin hatte auch immer ihr "Wässerchen" dabei, stank wie die Hölle und wirkte absolut nüchtern. Betrunken erlebt habe ich eher Leute, die selten trinken. Außerdem ist die Wirkung von Alkohol auch absolut tagesformabhängig. Ich hatte schon von einem einzigen Glas Sekt "einen Knoten in der Zunge". Im konkreten Fall hätte ich meinen Schwager beiseite genommen und ihn gebeten, sie nach Hause zu bringen. Ihr wegen dieses einmaligen Auftritts den Stuhl vor die Tür zu stellen, finde ich allerdings arg übertrieben. Natürlich sollte dein Mann fragen, was denn los war. Aber nicht als Vorwurf oder Angriff sondern aus echtem Interesse. Trini


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Trini

Doch, dieses unkontrollierte Trinkverhalten am hellichten Tag mit Flachmann etc. weist sehr klar auf eine Alkoholsucht hin. Es gibt beide Typen: die heimlichen Pegeltrinker, denen es man (fast) nicht anmerkt, aber auch die regelmäßigen Entgleiser. Bei letzteren ist es vielleicht unbewusst auch ein Hilferuf. Sie wollen in ihrem Leid gesehen werden, damit jemand hilft. Und das ist in diesem Fall der Job des Ehemannes. LG


Neverland

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Nein, es deutet auf ein Alkoholproblem hin, nicht aber auf eine Sucht. Wirklichen Alkoholikern merkt man es fast nie an, die sind eher nüchtern auffällig. Gerade wenn sentimental und nicht aggressiv.  Sie hat aber ein Problem, auch mit dem Alkohol, ziemlich sicher besteht die Gefahr einer Sucht. Nur egal ob Problem oder Sucht, sie muss es selbst erkennen. 


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Danke für alle Antworten. Wir haben für uns jetzt entschieden, dass wir uns das nächste Mal einfach neutral treffen. Sie ist erwachsen, ich ziehe mir in diesem Leben nicht den Schuh an, auf Dinge hinzuweisen, die sie bzw er selbst erkennen muss. Not my monkies, not my Business. Mir geht's nur darum, dass ich das bei mir zu Hause nicht möchte.  


kattta

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Hört sich doch vernünftig an. In fast allen Kreisen gibt es Menschen mit Suchterkrankten. Das ist ein trauriges Feld. Unter den Brüdern kann da , wenn dein Mann seinem Bruder nahe steht, auch mitfühlend sein, das mal anzusprechen. Das ist ja eh kein Geheimnis mehr und je weniger man das "Theater" ( also so zu tun, als wenn man es nicht merkt) mit macht, desto besser.


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Ich sehe das etwas anders. Natürlich ist es nicht dein Business, aber das deines Mannes. Denn es ist ja sein Bruder, der in einer Ehe mit einer Alkoholikerin lebt. Und als vermutlich Co-Abhängiger finde ich sehr wohl, dass er Hilfe braucht, und dass es der Job deines Mannes wäre, mal mit ihm zu reden. Das ist ja das Prinzip der Co-Abhängigkeit: dass man ebenso hilflos ist und deshalb ebenso fleißig verdrängt, wie der eigentlich kranke Partner. Dein Mann muss sich da nicht total reinhängen, aber ein Gespräch mit dem eigenen Bruder darf schon drin sein, wofür hat man schließlich Geschwister. LG


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Ich würde sogar einen Schritt weitergehen: jeder, der wegschaut, macht sich mit schuldig. Falls die Schwägerin an ner Alkoholleber stirbt, sich was antut oder anderen im Suff etwas antut, wird es heißen: warum hat niemand eingegriffen? Finde ich persönlich echt schlimm, da offenkundig wegzugucken. Und dann hat man noch Kinder - möchte die TE der etwa das mitgeben ins Leben, besser weggucken als unbequem werden?


Lourdes

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Ich könnte das auch nicht unausgesprochen lassen, also zumindest den Mann bitten, mit seinem Bruder zu sprechen. Zumal eventuell auch der Bruder Hilfe benötigt (siehe oben).


DecafLofat

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Lustig, dass so ein Einwand von einer Userin kommt, die sich Miss Silence nennt. Danke für deine Meinung. Mir ist egal, nicht ob, sondern DASS sie sich krank säuft, darum geht es mir nicht. Aus Gründen (!) werden wir als Ehepaar uns da auch raus halten.  


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von misssilence

ernsthaft? ich kann mir vorstellen dass man sich evtl. schuldig FÜHLT, aber man ist es nicht. ja, alkoholismus (wenn es denn einer ist) ist eine krankheit, aber wie bei depressionen oder einem gebrochenen bein sind die menschen die die (potentiell) erkrankte person nicht gegen ihren willen zum arzt schleppen trotzdem nicht schuld an negativen konsequenzen der nichtbehandlung. ich finde deine einstellung sehr perfide. man sollte definitiv bei konkreten situationen eingreifen (z.b. wenn sich eine besoffene person hinters lenkrad setzt) aber die te wird die frau nicht heilen können aus der ferne und muss es auch nicht versuchen. es gibt so viel wo viele menschen jeden tag wegschauen..... aber man kann sich nicht alle probleme der welt aufhalsen und auch das dürfen kinder lernen. abgrenzung, eine unterschätzte tugend, gerade bei frauen/mädchen.


Lourdes

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Ja, Abgrenzung ist wichtig. In der Konstellation finde ich es dennoch seltsam, dass nicht mal seitens des Mannes ein Gespräch mit seinem Bruder(!) versucht wird - auch um eventuell diesen Halt zu geben oder nötigenfalls seinerseits bei einer eventuell erforderlichen Abgrenzung helfen zu können.  Man kann nicht die Welt retten und so ein Gespräch ist sicher alles andere als angenehm. Es ist sicher eine Frage der Abwägung und der eigenen Einstellung. Aber ich für meinen Teil finde es bedenklich, wie viele Menschen sich bei allem raushalten und nicht mal ein Gespräch führen mögen - sogar im näheren Umfeld.    Es wundert mich aber inzwischen auch nicht mehr: In den vergangenen Jahren haben mein Mann (der eine ähnliche Einstellung hat wie ich) häufig kleinere, auch für uns unangenehme, Hilfen geleistet, während so viele Menschen einfach teilnahmslos weggesehen haben. Ganz spontan fallen mir fünf solcher Situationen aus den letzten Jahren ein. Und - sollte ich mal ganz unten sein - wünschte ich mir etwas Zivilcourage von meinem Umfeld, um wenigstens eine Chance zu haben.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Lourdes

Genau das meine ich....


Neverland

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Warum ist man daran schuld?  Wenn die Nachbarin kiloweise süßen in sich stopft und dann im Alter riben Diabetes bekommt, ist man.dann auch schuld weil man nichts gesagt hat?   Zur Co-Anhängigkeit kommt es auch nicht über Nacht. Ein Alkoholproblem.wotd auch nicht sofort zur Sucht. Alles Dinge die ein Ehepartner lange vorher sehen sollte und wo dieser entsprechend reagieren könnte. Nur belügt nan sich halt oft lieber selbst. Sind Kinder involviert, dann würde ich Stress machen. Aber bei zwei Erwachsenen? Nö.   


WonderWoman

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Antwort auf Beitrag von Lourdes

aber du weißt doch nichts von dem mann der te und seinem verhältnis zu dem bruder. überhaupt nichts. da dann gleich mit der "alle schauen immer weg, was für eine schreckliche gesellschaft!"-jammerkeule zu kommen und die singuläre, evtl. gut durchdachte und begründete entscheidung der te als exemplarisches beispiel für die verkommenheit der welt herzunehmen ist absolut übertrieben. zumal der mann am zug wäre, wenn überhaupt. und nicht die te, der oben mal eben pauschal die schuld (!!) an allen zukünftigen malaisen der möglicherweise suchtkranken person und deren umfeld zugeschrieben wird. tatsache ist: die allermeisten frauen müssen nicht lernen alle probleme der welt zu lösen sondern auf sich zu achten. und damit es dir jetzt besser geht in dieser bösen welt: du bist eine weltrettende heldin und alle anderen sind moralisch verkommen. ich gehe in die ecke und schäme mich.


Lourdes

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Antwort auf Beitrag von Neverland

Einfach mal über den Tellerrand blicken. Es ist vielleicht für manch einen Ehepartner nicht einfach, sich einzugestehen, dass die Frau/der Mann ein Problem hat. Vielleicht hat man auch einfach Angst vor gesellschaftlicher Ächtung. Vielleicht versucht man auch schon seit Jahren, seinen Partner zu bewegen Hilfe zu suchen und bräuchte eigentlich dringend selbst Zuspruch, um die Abgrenzung zu schaffen. Schuld ist hier natürlich ein sehr weit ausgelegter Begriff. Mir persönlich fiele es allerdings schwer, ein "rein gar nichts tun" mit meinem Gewissen zu vereinbaren 🤷🏻‍♀️


Lourdes

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Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Manche können konstruktiv und sachlich diskutieren, manche beziehen jegliche Kritik auf sich 🤷🏻‍♀️ Ich gebe niemandem irgendeine Schuld. Und nein, ich möchte mich nicht selbst beweihräuchern.


misssilence

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Antwort auf Beitrag von Lourdes

Ich habe das mit dem schuldig geschrieben - und meinte damit nicht i.S.v. "ursächlich", sondern eher i.S. einer unterlassenen Hilfeleidtung..Ich sehe es iW wie Lourdes - es entspricht nicht meinem Wertekompass, einen Missstand zu ignorieren. Vielleicht ist es kein Alkoholproblem, aber das Verhalten war äußerst auffällig. Und die TE schrieb zwar aus guten Gründen und die mag es geben, MIR fällt spontan keiner ein, der ein Schweigen und Wegsehen rechtfertigen würde, aber das heißt nicht (!) dass es keinen geben kann. Nur, dass ich da nicht kreativ und lebenserfahren genug bin, um mir da etwas einfallen zu lassen.


Lourdes

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Da möchte ich mich gern noch anschließen und betonen, dass ich den Sachverhalt natürlich nur insoweit kommentiert habe, wie er hier beschrieben ist und ich ihn interpretiert habe. Es mag nachvollziehbare Gründe für die TE dafür geben, dass sie bzw. ihr Mann nichts tut, die ich mir einfach nicht vorzustellen vermag. Die gehen mich aber natürlich auch einfach nichts an.


Neverland

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Ich würde mir meinen Teil denken und die persönlichen Kontakte in Zukunft auf ein minimum beschränken. darüber hinaus würde ich - als Bruder/Schwester - nicht als Schwager/Schwägerin - mit den Bruder/die Schwester schnappen und ihr einfach anbieten, wenn du jemanden zum reden brauchst, dann melde dich - Jederzeit. Und das dann auch einhalten.     


ak

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Antwort auf Beitrag von Neverland

Ich fand die Aussage : Sie muss forumlieren, was sie möchte, persönlich ganz schlimm. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass sie dieses in diesem Moment gar nicht mehr konnte ? Und ja... dein armes Töchterchen musste von der Couch weichen... echt eine Frechheit.  Oh Mannnn, wie kalt muss man sein. Ich hätte sie mir mal an die Seite genommen, und gefragt, ob alles o.k. ist... wenigstens das hättest du mal übers Herz bringen können. Verstehe, wenn man sich raus halten möchte... aber die Brüder könnten zumindest einmal versuchen miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Reaktion darauf, weißt du auch nicht ... wird sich dann erst zeigen. Dieses ist bestimmt nicht zuviel verlangt....