auf der Reise
K1 (3 Jahre) ärgert neuerdings K2 (noch kein Jahr alt) absichtlich durch zB Kopf runterdrücken, auf Hand treten, mit Fuß so wegdrücken (K1 auf Hochstuhl, K2 zieht sich daran hoch), daß K2 zT umkippt usw. K1 guckt mich dabei zT an & grinst/lacht... oder tut das, wenn darauf angesprochen. Sprich: Absicht ist da, Unrechtsbewußtsein auch. Ich habe einen Verdacht, warum es auftritt (die "nachgeburtliche" Geschwisterkrise ist eigentlich vorbei), und hoffe, in Tagen oder Wochen wird es besser. Ich versuche, bis dahin auch viel positiv in Kontakt zu gehen, Positives zu verstärken usw. Aber: Wie reagiere ich bis dahin auf das Ärgern sinnvoll? Ansprechen: x-mal getan, wird mittlerweile meist ignoriert. Wenn ich bitte, mich anzugucken, und womöglich noch Hände fasse, wird absichtlich weggeguckt, nicht geantwortet usw. Oder gar gerangelt. Schimpfen: ebenso ignoriert. Außerdem zu viel negative Aufmerksamkeit?! (Überreagieren: leider auch schon getan, bringt ja auch nix.) Im ruhigen Moment ansprechen: s.o. Fragen, was "wirklich" los ist / Aktives Zuhören - ergibt Allgemeinschauplätze oder sinnfreie Antworten (heute: weil Karneval ist)... K1 ist halt erst 3. Nur (!!!) zugewandt ("was brauchst Du gerade" / "willst Du auf den Arm?") fände ich ebenso zu einseitig. Ignorieren: möchte ich nicht Ich suche eine Reaktion, die ich einsetze, bis das Verhalten nachläßt. Ich stehe auf der Leitung. Ich wäre dankbar für Ideen!!
Wir hatten jetzt 2-3 Wochen eine Phase da hat der Große (2,5) den Kleinen (11M) immer wieder umgeschubst. Ich hab leider jedes mal überreagiert, da der Kleine sich dabei wirklich wehgetan und auch die ein oder andere blutige Lippe geholt hat. Auf lange Sicht habe ich dem Großen aber etwas mehr Mamazeit eingeräumt, die war in den letzten Wochen zu kurz gekommen da wir hier Baustelle haben, und jetzt hat es wieder aufgehört. PS auch ich habe mit Absätzen geschrieben
Oh ja, das haben wir auch vermehrt - seit K2 zunehmend mobil wurde. Ob wir richtig reagieren weiß ich nicht, aber wir machen folgendes: Handlung stoppen, wenn noch möglich (Stopp! Das tut weh!), K2 trösten, dann K1 trösten bei Bedarf, Kinder trennen (K2 bleibt dann erstmal auf dem sicheren Arm). Wenn es einen konkreten Auslöser gibt, versuchen wir das zu beheben (Bspw wenn Spielzeug weggenommen wurde, bieten wir Alternativen). Grundsätzlich versuchen wir zu schauen, ib beibK1 etwas los ist und gucken, diese Ursache in Griff zu kriegen. Wichtig ist nicht zu erwarten, dass sich K1 "benehmen" kann - dafür isz die Impulskontrolle noch nicht ausgereift genug. Unsere Große schafft es schon prima, uns zu rufen, aber manchmal kommt es doch zur Übersprunghandlung. Wir sagen ihr immer wieder, dass sie uns rufen soll, und melden ihr es in jedem Fall positiv zurück, sodass es mittlerweile gut geht (unsere Tochter ist mit fast 4 J aber auch eine ganze Ecke älter). Wenn es aus heiterem Himmel passiert, dann gibt es dagegen meist strukturelle Ursachen. Da wirst du nicht drum herum kommen, diese anzugehen. Und das zeitnah. Altives Zuhören ist vielleicht noch etwas früh, aber versuchen kannst du es weiterhin. Wie machst du es denn? Ich würde tatsächlich bei so kleinen Kindern nicht zu viel nachbesprechen. Das ist schnell überfordernd. Wir beschränken uns aufs Wesentliche: uns ist wichtig, dass alle heile bleiben, dass sie uns rufen soll, wenn sie sich von der Kleinen geärgert fühlt - viel mehr aber such nicht. Vielleicht ist dein Sohn auch verwirrt, was von ihm erwartet wird, da zu viel Erklärungen und dann macht er noch mehr Blödsinn? Vielleicht kannst du auch ein oder zwei Situationen näher beschreiben?
Achso, noch etwas: das Grinsen ist eine Beschwichtigung, das weißt du aber vermutlich. Die Situation mit dem Hochstuhl ist für mich klar: da würde ich K2 schnellstmöglich bevor K1 handeln kann, wegnehmen. Und wenn K1 tritt: "Stopp! Nicht treten! Du willst nicht, dass K2 zu dir komnt?" - "Ja" - "Okay, am besten du rufst mich, ich kümmere mich dann darum". Warum willst du, dass dein Sohn dich anschaut? Ich empfibde das als sehr herablassend und fühlte mich als Kind bei dieser Aufforderung mehr aks mur unwohl. Was soll das bringen? Gehst du zu ihm runter auf Augenhöhe, wenn du mit ihm sprichst? Wie ruhig bist du? Was genau sagst du denn zu ihm?
Wieso ist das herablassend, wenn man möchte, dass man angeschaut wird, wenn man etwas sagt? Ich möchte auch, dass mich meine Tochter anschaut, wenn ich ihr etwas sage. Ich begebe mich immer auf Augenhöhe und zu ihr, dann erwarte ich auch, dass sie zu mir schaut. Einfach, weil dann sicher gestellt ist, dass sie auch zuhört und sich dem nicht entzieht. Sonst lasse ich es lieber gleich und versuche es später. Weil das Kind dann offensichtlich sowieso nicht aufnahmebereit ist. (das mit dem nicht anschauen und nicht zu hören etc machen ja wirklich noch sehr große Kinder (und Erwachsene!) und da empfinde ich das dann als herablassend) das kann ein Kind schon lernen, das man das tut.)
Ich habe mich nicht eindeutig ausgedrückt - was ich meine ist dieses typische "schau mich (gefälligst) an, wenn ich mit dir rede!" Su hast Recht, dass das Wegsehen ein Zeichen dafür ist, dass das Gegenüber nicht aufnahmebereit ist. Da gehe ich mit. Ich empfinde es aber als übergriffig, dieses natürliche Zeichen für "lass mich in Ruhe! Ich schäme mich, will mich verstecken und Blickkontakt überfordert mich gerade!" zu übergehen. Gerade sozial schüchterne Menschen vermeiden diesen gerne und auch sonst ist es für die meisten Menschen anstrengend, längere Zeit Blickkontakt zu halten. Warst du nach so einer Aufforderung denn selbst jemals kooperativer der anderen Person gegenüber? Ich zumindest nicht. Damit meine ich nicht Gesprächssitzationen, in denen man eher fragend darauf hingewiesen wird: "du schaust mich ja gar nicht an. Hörst du mir zu? Hab ich deine Aufmerksamkeit oder wollen wir später weiterreden?" Das wäre für mich ein respektvoller Umgang miteinander. Oder auch ein zugewandt vorgebrachtes: "ich möchte, dass du mich ansiehst, damit ich weiß, dass du mir zuhörst." Vielleicht reden wir daher doch vom gleichen, aber wie gesagt, ich hatte mich nicht klar genug ausgedrückt.
Machen es hier ähnlich, Wenn die Große (gut 3 jahre) den kleinen hebt oder zieht. Bei uns ist es eigl eher ein Übermaß an "ich will auch mit x kuscheln" Und aktives Zuhören klappt super. Kommt wahrscheinlich einfach darauf an wie sprachgewand die Kinder da sind.
A und O ist erstmal Opferschutz betreiben. Egal ob es um kleine Geschwister geht oder Haustiere. Also das Kind nicht allein lassen mit seinem Geschwister. Das große Kind z.B. beim Haushalt machen oder Kochen bei sich behalten. Begründen. "Ich kann mich nicht drauf verlassen, dass Du X nicht wehtust, deshalb musst Du hierbleiben." Einbinden ins Arbeiten. Weiche Sachen schneiden lassen, Putzlappen geben. Kinder auseinandersetzen am Tisch. Auf der Coach dazwischensitzen usw. Es gibt meist zwei Motivationen, warum ältere Geschwister das machen. Einmal die Neugierde, was passiert, wenn man z.B. den Kopf runterdrückt. Oder aber es geht eher um das Machtgefühl, das man genießt, wenn man jemandem weh tut. Es ist sinnfrei, das Kind zu fragen, die können in dem Alter noch nicht mal Gefühle eindeutig benennen. Sie bekommen den Impuls besser kontrolliert, wenn es Ihnen selber gut geht. Also Selbstbewusstsein stärken. Helfen lassen, loben, Mama Zeit,Papa Zeit. Zugewandte Aufmerksamkeit schenken. Und dann Empathie fördern. Immer und immer wieder Perspektivwechsel üben, Gefühle benennen. Man kommt sich als Normalmensch irre doof dabei vor (Ich hab mir das bei den Psychotherapeuten und Pädagogen aus meiner Familie abgeguckt), aber es hilft. "Ich bin gerade so.wütend, dass es regnet und wir nichtrauskönnen. BistDu auch wütend? Wie fühlt sich Wut an? Kannst Du die im Bauch spüren?" "Ich freue mich so,dass mein Herz hüpft. Freust Du Dich auch?" Siehst Du das Mädchen? Was denkst Du, was sie fühlt? Konkurrenz zwischen den Kindern nicht auch noch anfeuern. Wenn sie älter sind, immer die Zwei in ein Team packen gegen Euch Eltern. Das stärkt ihre Bindung. Das kleine Geschwister dem großen Kind Süßigkeiten später geben lassen. Mein ältester Sohn hat scgnell gelernt, dass sein Bruder nicht nur lästig ist, dass man den prima vorschicken kann, umzuckersüß nach Fernsehen, Obsttellern etc. fragen zu lassen. Ich hab das bewusst gemacht. Damit er ihn besser in seiner Nähe toleriert.
Die "nachgeburtliche Geschwisterkrise" ist vielleicht vorbei, aber die "normale" Geschwistereifersucht kommt und geht oft in Wellen. Gern, wenn das Baby etwas Neues kann und damit wieder zum "Störtfaktor" wird. Oder wenn das große Kind durch einen eigenen Entwicklungssprung oder sonstige Ereignisse aus der Bahn geworfen wird. Ich glaube, da hilft die ganze schöne Theorie nichts und es gilt einfach Verletzungen zu vermeiden. K2 aus der Gefahrenzone holen. Vorausschauen, was K1 stören könnte und der Aggression zuvorkommen. (Z.B. bei der Essenssituation Baby gleich in seinen Stuhl oder auf den Arm/Schoß). K1 in anderen Situationen stärken (Lob für Dinge, die es schon kann, kleine Vorteile wie darf mit Papa einkaufen oder später ins Bett, Exklusivzeit). Ich habe immer in der folgenden Reihenfolge reagiert: "Stop" o.ä. zum großen Kind, sich dem Baby zuwenden (trösten, auf dem Arm nehmen), dem großen Kind kurz und knapp erklären, was nicht ok war. Je nach Schwere des Angriffs schimpfe ich auch. Auf "Warum" habe ich von meinen Kindern meist keine sinnvolle Antwort bekommen, die Frage überfordert sie schlicht. (Die Antwort aus Sicht des Kindes ist immer "aus dem Impuls heraus", die wahre Ursache können sie oft nicht reflektieren.)
Danke für all Eure Antworten!! Viele hilfreiche Tips, Denkanstöß und Erinnerungen! ••••• Genau: K2 ist vor ein paar Wochen mobil geworden (und wird schneller, zieht sich mehr hoch usw). K1 entwickelt sich selbst weiter (warum-Phase). Verschärfend kommt jetzt ein Urlaub dazu: Wegbruch der Routine, viel mehr gemeinsame Zeit (K1 geht in den Kindergarten), dazu ist meine Mutter dabei, mit der ich leider immer mal Spannungen habe und die (davon unabhängig) K1 zT "schwierig" findet oder altersbedingt andere Anforderungen stellt usw. (kurz: für K1 schön, aber auch manchmal schwieriger als der Alltag), und obendrein bin ich leider sehr übermüdet im Urlaub gelandet und kann dann oft nicht gut auf K1 reagieren. Also genug Gründe, daß K1 gerade mehr Probleme und weniger "Puffer" für den Umgang damit hat. (Sind das "strukturelle" Gründe? Den Ausdruck kenne ich noch nicht.) ••••• Stimmt, ich überfordere bestimmt oft mit Reaktionen, die "zu lange" dauern. Und auch wenn ich Blickkontakt (idR auf Augenhöhe, ich will ja etwas mitteilen) wichtig finde, muß ich mal schauen, wie ich damit umgehe, wenn K1 ihn zur Zeit in solchen Situationen sehr absichtsvoll verweigert / nicht aufnahmbereit ist. Ich weiß noch zu wenig, warum und wie später auflösen. Ich fürchte, ich erwarte insgeheim auch immer noch irgendeine "erwachsene" Form der Zurkenntnisnahme, wenn ich etwas sage - wohingegen Kleinkinder unmittelbar ja oft nicht sichtbar regieren. Vermutlich ist schon das ein wichtiger Punkt. ••••• Dazu gibt es Situationen, die wir entschärfen können. Auch verlange ich K1 bestimmt manchmal zu viel ab an "Toleranz" ggü K2 (weil es ja oft so simpel aussieht, wenn es nicht eskaliert). ••••• Die Ärger-Situationen sind übrigens nicht sooo häufig, aber bunt gemischt: Manchmal eine unmittelbare Verteidigung (K2 greift nach Spielzeug von K1), aber öfter oder für mich auffälliger ist, wenn K2 mit mehr oder minder sanfter "Gewalt" irgendwo entfernt wird, uU so, daß K2 hinfällt (bzw. idR ohne meine Intervention hingefallen wäre, was K1 dann nicht unbedingt versteht) oder es wehtut (zB Lösen der Hände von K2 dort, wo K2 sich festhält)... und v.a. die wenig oder scheinbar gar nicht provozierten Reaktionen: K1 geht an K2 vorbei und drückt den Kopf runter... einmal löste sich K1 aus einer Kuschelei mit mir, ging zu K2 und faßte unangenehm nach dem Hals usw. Und manches sind Graubereiche zwischen Kuscheln und Übergriffigkeit: Festhalten, zu hartes "Streicheln", ... auch bei neuerdings erfolgendem Protest von K2. Insgesamt einfach viel, was ein Mensch mit sehr geringer Empathie schon nicht mehr täte. Wenn ich müde, abgelenkt bin oä, bewerte ich solche "Übergriffe" zT ungewollt so, als habe sie ein empathischer (älterer) Mensch getan, was dann zu unangebrachter Emotionalität auf meiner Seite führt. Ich habe noch keine gute Lösung, um da rauszukommen, außer immer weiter zu üben. :-/ ••••• Ja, Umgang mit Gefühlen versuche ich immer mal zu üben, sollten wr noch mehr machen. Danke für die Anregungen. ••••• Aktives Zuhören: Ja, offenbar können manche Gleichaltrige da schon etwas verbalisieren. Aber das ist nicht nur Sprache. Mein Kind kann sich sprachlich idR ausreichend ausdrücken. Aber ich glaube, für ein Erkennen und Verbalisieren von Eifersucht, Auslösern usw. fehlt noch anderweitige Gehirnentwicklung. Und eben auch Gesprächsbereitschaft (s.o. zu Blickkontakt). Momentan scheint das Thema (oder allgemein potentielle Scham?) sehr/ zu unangenehm zu sein... was auch an meinen Reaktionen liegen dürfte. :-( ••••• Entschuldigt die lange Antwort. Bin gerade zu müde zum präziseren Schreiben bzw. Kürzen... und sonst komme ich vermutlich erst in 2-3 Tagen zum Schreiben. :-( ••••• Jedenfalls vielen Dank! Ich werde mir all Eure Antworten noch einige Male auf der Zunge zergehen lassen!! :-)
Ich kenne das auch, dass man immer wieder in die Falle "aber K1 ist doch schon groß und müsste XY verstehen / können" tappt. Aber wie du richtig schreibst, darf man da keine "erwachsene" Erkenntnis oder Einsicht erwarten. Meine Tochter ist zum Beispiel mit knapp 3 richtig empatisch, tröstet mich, wenn ich mir weh getan habe oder fängt sogar an zu weinen, wenn Papa "Au" ruft, weil sie ihm unabsichtlich weh getan hat. Benennt auch korrekt Gefühle von anderen Kindern im Buch oder auf dem Spielplatz. Sie hat aber trotzdem keine Hemmungen, auf ihren großen Bruder einzuschlagen. Da reicht aus, dass es ins selbe Buch gucken will wie sie 🙈 Also selbst mit vorhandener Empathie agieren und reagieren Kinder in dem Alter körperlich. Wenn es ein "Angriff" vom großen Kind ist, kommen halt die Beschützerinstikte bei uns Mamas durch und vernebeln manchmal die Sicht. Mein Mann reagiert in solchen Situationen zum Beispiel viel neutraler als ich.
Würde ich ebenfalls so sehen, außer, dass es kein Mama Ding ist. Bei uns bin ich neutraler und mein Mann wird richtig wütend.
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