Elternforum Rund ums Baby

Völlig erschöpft - extrem unruhiges Baby

Völlig erschöpft - extrem unruhiges Baby

AnnaKat

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Hallihallo, mein Sohn wird bald 7 Monate alt und ist mein größtes Glück. Wir hatten einen schweren Start, bei der Geburt ist viel schiefgegangen wodurch wir auch lange getrennt waren usw. Jetzt ist er kerngesund, sehr groß und schwer und auch perfekt entwickelt. Er sitzt selbstständig, brabbelt den ganzen Tag und versuch zu krabbeln. Ich wollte das jetzt kurz erwähnen, falls es damit etwas zu tun haben könnte... Unser Problem: er kann keine Sekunde stillhalten. Er braucht den ganzen Tag 300% und ist sehr temperamentvoll. Schlafen ist ebenfalls ein Problem. Nicht nur während des Zahnens oder beim Sprung, sondern IMMER. Er schläft nur beim stillen ein oder nach langem tragen, selbst dann lässt er sich kaum ablegen und ist jede Stunde wach. Seit Wochen. Ich bin wirklich am Ende. Ich schenke ihm den ganzen Tag all meine Aufmerksamkeit und Liebe. Irgendwann muss doch sein "Bindungstank" voll sein, oder? Was kann ich machen? Ich will keinesfalls abstillen oder durch Erschöpfung doch auf ein "Schlaftraining" zurückgreifen da ich davon überhaupt nichts halte. Hebamme, Kinderarzt usw. sagen nur dass es an einem Geburtstrauma liegen kann (wurde durch eine Heilpraktikerin so weit es geht therapiert) oder daran, dass er weiter entwickelt ist als er verarbeiten kann. Ich wäre für eure Erfahrungen und Tipps unendlich dankbar. Liebe Grüße, Anna


Pinguini

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Antwort auf Beitrag von AnnaKat

Oje ich weiß wie erschöpft du bist, meine Maus war auch so. Vor allem in der Krabbel-Lern-Phase. Wenn das dann endlich klappt, hat dein Baby aber viel mehr Möglichkeiten sich ordentlich auszupowern und schläft dann auch besser. Ich habe nach dem 7. Monat angefangen ein Ritual vor dem Mittagschlaf einzubauen, wir tanzen zu einem bestimmten Lied, dann kommt der Schlafsack an, also komplett so wie abends auch. Dann habe ich sie ins Bett gelegt und von dabei geblieben. Wenige Wochen später schlief sie 2 bis 3 Stunden und ich konnte mich raus schleichen. Aber es gibt eben Babys, die sind schlechte Schläfer...vielleicht könnt ihr Ruhepausen einbauen, Bilderbücher angucken? Schläft er beim Spazieren gehen?


AnnaKat

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Antwort auf Beitrag von Pinguini

Vielen vielen Dank für deine Antwort! Es tut so gut zu wissen, dass nicht nur unser Baby so ist. Das ist meine Hoffnung, sobald er krabbelt kann es also ruhiger werden. :-) Das hört sich super an. Das werden wir gleich zum Mittagsschlaf morgen mal probieren und schauen wie er es annimmt. Ruhepausen sind immer schwierig, weil er selbst dabei nicht runterlommt. Ich glaube da müsste ich aber einfach dran bleiben. Meine Nerven haben das in letzter Zeit einfach nicht zugelassen. Beim Spazieren schläft er oft, zwar nur ein leichter Schlaf und nur solange der Wagen rollt aber das klappt zum Glück manchmal.


Pinguini

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Antwort auf Beitrag von AnnaKat

Dann versuche beim Spazieren Kraft zu schöpfen, nimm die Kaffee und Schokolade mit und vesper dann unterwegs. Ich bin früher immer mit einem Kaffebecher und Keksen durch den Wald gelaufen und habe die Ruhe genossen.


Tessi0802

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Antwort auf Beitrag von AnnaKat

Oh je, ich fühle mit dir, unsere Tochter war das Ebenbild deines Kleinen. Die Hebamme hat schon in Woche 3 prophezeit: „Na mit der werden sie Spaß bekommen, die ist chronisch unzufrieden, weil ihr heller Verstand sich schon Sachen vornimmt, die ihr Körper noch nicht leisten kann“ So war und ist es bis heute - es wurde erst ETWAS besser, als sie mobil wurde und sich ihre Welt erobern konnte. Jetzt ist sie knapp 3 und schläft erst jetzt mal 4-5h am Stück aber bei weitem nicht allein oder eine ganze Nacht durch... Wir hatten auch so wahnsinnig schlimme Phasen, zT alle 30min nachts gestillt usw aber es waren Phasen, sie gingen vorbei und irgendwie hat unsere Ehe das überstanden Wir erwarten am Freitag unser zweites Wunder und hoffen inständig, dass der kleine Bruder deutlich entspannter ist als die große Schwester Alles Liebe für Euch und haltet durch ohne diese grausamen „Schlaftrainings“, es lohnt sich!


Kaiserschmarrn

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Antwort auf Beitrag von AnnaKat

Hallo. Das war bei uns exakt genauso. Bis auf eine Trennung nach der Geburt. Therapie war auch keine. Aber das Verhalten war wie bei euch. Als ich dann endlich bemerkte, dass unser Sohn auf dem Bauch besser schlafen kann, klappte plötzlich das Ablegen und waren es dann doch ein paar Stunden mehr Schlaf. Als mir das lange "in den Schlaf tragen" mittags zu viel wurde, habe ich dann immer mittags lange Spaziergänge mit dem Kinderwagen gemacht. Irgendwann änderte sich das Verhalten und er wurde vom Essen so müde, dass ich ihn nur noch vom Hochstuhl ins Bett tragen musste. Aber auch das ist inzwischen leider vorbei Es ändert sich ständig. Halte durch. Gehe mit dem Kinderwagen raus oder versuche es mit einer Trage. Es wird irgendwann anders. Liebe Grüße


Himbaer

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Antwort auf Beitrag von AnnaKat

Mein kleiner Sohn, mittlerweile 12, war genauso, ganz ohne Geburtstrauma. Ich kann verstehen, dass du auf dem Zahnfleisch gehst. Wäre er der Erstgeborene , er wäre garantiert ein Einzelkind. Ich kann dir nur sagen, es wird besser, von alleine. Wir haben ihn getragen, ich auch gestillt, es hat sich gelohnt, genauso wie beim großen Bruder auch. Heute ist er ein sehr ausgeglichener, in sich ruhender und v.a. schon lange gut schlafender Junge. Haltet durch, versucht es zu akzeptieren und macht euch klar, am Ende ist es eine nur sehr kurzer Zeit seines Lebens.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von AnnaKat

Du bist nicht allein damit. Unserer ist 11,5 Monate und hätte ihn am besten Zappel- Philipp genannt. Es gibt kaum Momente wo er Stillsitzt. Aufn Arm nie, Boden nicht und selbst im Hochstuhl kaum, im Buggy schon. Ab und an (ja steinigt mich) wenn ich Tv Programm an hab, ist er maaaaal ruhig aber das ist selten weils spielen doch interessanter ist. Er liegt zu 80% aufn Boden, 10% isser im Hochstuhl und die anderen 10% im Gehfrei. Ich versuche ihn schon durch üben von Steckbildern oder Becher stapeln müde zu machsn, aber bringt nix. Er ist quirlig spielt aber auch gut mit sich alleine. Anhänglich ist er seit 3 Monaten stark, vorher wars noch ok, ich denke er hat doch viel in der Schwangerschaft mitbekommen weil ich dort keinerlei Freude oder Bindung herstellen konnte weils nur leid und sorge bedeutet hat. Ich stille nicht aber ziehe mich, auch wegen seinen Hummeln im Po, ins Schlafzimmer zum Flasche geben zurück. Einschlafen tut er eigentlich immer gut, natürlich gibts Phasen wo man das absolut vergessen kann. Sein Schlaf selbst ist mal so mal so. 3-4 Tage waren jetzt Bäh, mit unruhig sein, wandern wach werden und bleiben mitten und der Nacht. Die heutige war dafür wieder gut. Dein Mäuschen ist auch halt in einem Alter wo viel entdeckt wird und ihr viel alles bewusster wird. Einige Babys verarbeiten das im Schlaf und schlafen schlechter wie sonst. Versuche falls du einen Partner hast ihn mal einzubinden und in der Zeit zu schlafen und vorallem immer mit dem Baby Nickerchen halten.


JakobsMutti

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Bitte schmeiß den //Gehfrei// weg!!!


Pinguini

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Antwort auf Beitrag von JakobsMutti

Wir sammeln hier Tipps für AnnaKat, hast du auch einen, oder bist du nur die "Gehfrei-Polizei"?


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von AnnaKat

Hallo AnnaKat, hier auch eine Stimme mit ähnlichen Erlebnissen. Meine Tochter hatte ein anspruchsvolles Motorikprogramm, von Geburt an war sie da und wollte in die Welt. Wir hatten überhaupt keine traumatischen Erfahrungen. Super Schwangerschaft und Geburt. Sie wollte immer mehr als sie konnte und überforderte sich permanent mit ihrem Aktivitätsprogramm. Beim Pekip-Krabbelkurs musste sie sich danach mehrere Tage von dem Stress erholen. Ich hörte damit auf. Alle Babys lagen da herum, spielten liegend mit Sachen, sie rollte und robbte kullerte immer auf die anderen Babys und war in kürzester Zeit komplett drüber. Sie ist auch heute noch sehr feinfühlig, nimmt sehr viel wahr, auch vieles, was sonst kaum jemand merkt. Sie brauchte viel Schlaf, braucht sie auch heute noch, und einen vernünftigen Rhythmus. Wir haben 6 Monate voll und dann ziemlich lange nahezu voll gestillt, mit anfangs viel, später nur spärlicher Beikostannahme. Ich war von Anfang an quasi rund um die Uhr am Stillen. Auch mit 3 Jahren waren die Abstände so, wie bei manchen ganz jungen Babys, 2-4 Stunden, zumindest, wenn ich da war. Weil alles so anstrengend für die alles wahrnehmende und komplex verarbeitende Maus war, gab es kaum je Situationen, in denen sie "muckelte". Es war 150% da oder komplett fertig. Schlafen dann ging gar nicht. Am ehesten an der Brust, aber auch das dann in der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahrs nicht mehr. Als sie anfing, sich zum Stehen zu ziehen (ca. 8 Monate jung), war Mittagsschlaf eine Katastrophe. Sie dockte an, ab, schrie, dockte an, schlief fast ein, schrak hoch, schrie.......... Immer so weiter. An Schlaf war nicht zu denken, obwohl sie ihn so dringend brauchte. Ich war verzweifelt, wollte ihr so gern helfen, wusste aber nicht, wie. Ich habe schließlich auf unsere Hebamme gehört, die auch Schreibabyberaterin ist und unheimlich viel Erfahrung hat (Hausgeburtshebamme und sehr bedürnisorientiert). Das war ihr Vorschlag: Stille Dein Kind, sorge dafür, dass alle äußerlichen Bedürfnisse gestillt sind. Dann sage Deinem Kind, dass Ihr jetzt schlaft, sie sicher und beschützt bei Dir ist, Du sie hältst und bei ihr bist und sie nun schlafen kann. Wenn sie sich wieder hochziehen will (das war so ein Motorikautomatismus, den sie gar nicht mehr selbst zu kontrollieren schien), halte sie fest, kuschele sie an Dich und atme tief in den Bauch ein, aus, konzentriere Dich auf Deine Atmung, nur darauf, egal, wie sehr sie schreit und zappelt. Sie WIRD einschlafen. Es fiel mir schwer, aber ich wusste keine andere Lösung, und so entspannte ich mich und konzentrierte mich darauf, tief zu atmen und den Kopf freizumachen. Am ersten Tag, als ich das machte, schlief mein Kind nach lächerlichen 12 Minuten Geschrei, Gezappel, fast einschlafen, wieder aufschrecken, schreien, ganz friedlich ein. Ich schlief einfach mit. Wäre ich aufgestanden, sie wäre gleich wieder wach gewesen, und sie sollte wissen, dass sie nicht allein war. Nach ca. 10 Minuten (zwischendurch wachte sie meist auf und dockte dann an der BRust zum Weiterschlafen an, was ich zuließ, weil sie wirklich schlafen musste, und die Ruhe war himmlisch!) konnte ich aufstehen und hatte 10-15 Minuten, um etwas zu tun, dann wachte sie halb auf und wäre im selben Drama zurück gelandet, das sie beim Einschlafen gehabt hatte. Deshalb "verlängerte" ich sie dann, indem ich mich, später mit Buch und Trinken usw., rechtzeitig vorher wieder dazulegte und wieder in den Schlaf stillte. Sie schlief auf diese Weise locker 3-5 Stunden. Abends war sie dann meist auch gegen 21:00 Uhr wieder schlafbereit und schlief nachts recht gut, mit Stillunterbrechungen, aber die waren in dieser Zeit überschaubar. Dieses "Verlängern" hat lange gedauert. Sie hat es sehr lange gebraucht. Wir haben auch sehr lange gestillt. Sie hatte schreckliche Nachtschreckepisoden auch beim Mittagsschlaf, von denen sie dann halb wach wurde, halb im Traum, halb im Schlaf, nie wieder einschlief, wie es in Berichten dazu erzählt wird, sondern komplett panisch wurde, nach mir rief, mich teilweise verstand, wenn ich beruhigend etwas sagte, und doch weit weg war. Daraus ergab sich, dass sie tagsüber auf keinen Fall über den Schlaf hinaus fremdbetreut werden konnte. Das konnte außer mir wirklich niemand begleiten. Nur das Stillen half in dieser Zeit, und ich war sehr froh, dass ich es hatte. In den Wachphasen war sie sehr aktiv, outgoing, kontaktfreudig, neugierig, motorisch und sprachlich früh sehr weit, aber sie hatte eben eine kurze Zeitspanne, in der sie Reize aufnehmen konnte. Dann musste ich für Ruhe und Entspannung sorgen. Viel Besuch, viele Unternehmungen - das ging nicht. Wir hatten danach tagelang ein komplett fertiges Kind. Ein Ergebnis war, dass unsere sozialen Kontakte sich sehr begrenzten, Freundschaften auseinanderliefen. Es hatte für diese Situation kaum jemand Verständnis. Weil das normalerweise im Umfeld niemand versteht, waren wir damit sehr allein und unverstanden. Das musste ausgehalten werden. Das Kind war so, es ließ sich auch diesbezüglich nicht "erziehen", es konnte ja nicht anders. Heute haben wir ein Kind, das immer noch gern einschlafbegleitet wird (9 Jahre), aber auch auswärts schlafen kann (tut sie nicht gerne, außer Schulschlafen) und normalerweise schon längst durchschläft, wenn sie nicht zu viel Aufregendes erlebt hat. Nachtschreckepisoden kommen jetzt nur noch in Krankheitszeiten vor. Auch dann sind sie für das Kind sehr beängstigend. Wir wissen aber mittlerweile gut, wie wir damit umgehen können. Wir haben es übrigens recht früh so gehandhabt, dass ihr Papa sie abends in den Schlaf begleitet hat. Sie schlief sonst auch nicht. Da war es mit ca, 2-3 Monaten wie oben beschrieben, Kind konnte nicht runterkommen, obwohl sie komplett fertig war, egal, ob an der Brust oder wie auch immer. Auch hier war ich so verzweifelt, dass die Hebamme meinem Mann sagte, nun sei er dran. Kind gestillt, Kind erklärt, was nun passiert und dass sie immer zu mir kann, wenn sie wieder stillen muss. Papa legte Kind ins offene Beistellbett neben sich, blieb im Körperkontakt, machte "den Kopf leer", sagte ihr, sie sei sicher und beschützt und könne nun schlafen, und ich lag im Nebenzimmer und weinte mit. Anfangs eine Stunde lang. Aber das wäre auch sonst so gewesen, mit dem Unterschied, dass sie nun nach dieser Stunde einschlief und fest schlief, sogar damals ein Mal 8 Stunden lang, sonst eher so 4-6. Dann brachte mein Mann sie zu mir, sie stillte, ich brachte sie zurück. Das nächtliche Wandern hat uns Schlaf gebracht, den wir sonst nicht gehabt hätten, und nach wenigen Tagen schlief sie sehr zufrieden mit meinem Mann ein. Das hat ihre Beziehung zueinander auch unheimlich befördert. Später brachte er sie irgendwann zu mir, und sie blieb dann bei mir bis zum Aufwachen. Da wurde dann nicht mehr gewandert, und es war auch nicht mehr nötig. Vielleicht ist aus unseren Erfahrungen was dabei, das Euch hilft. Meine wesentliche Erfahrung im Umgang mit unserem Kind ist: Du musst das tun, was sich für Dich stimmig anfühlt, egal, welche MahnerInnen oder Kritikerinnen Euch mit 94785 Ratschlägen traktieren. Wichtig ist, dass frauman das macht, was für alle am besten FUNKTIONIERT. Wir haben eine wundervolle, feinfühlige, pfiffige, kompromissfähige, humorvolle Tochter, die ihre Grenzen da hat, wo Dinge zu anstrengend werden. Hält man das ein und stellt sich ggf. auch schon mal zwischen sie und die von außen entgegengebrachten zu hohen Anforderungen (Ganztagsbetreuung war z.B. immer unmöglich, sie war dann quasi immer krank), dann kann sie sich toll entwickeln und macht allen Freude. Sie kann dann ihr ganzes Potential ausleben, und das ist oft erstaunlich. Kinder (und Eltern) sind alle verschieden. Macht das, was Euch hilft, lasst Euch nicht zu Methoden oder Handlungen drängen, die für Euch nicht passen. Eines ist sicher: Es WIRD besser! Wirklich! Alles Liebe und Gute! VG Sileick