Clumsi
Mein gerade vierjähriger Sohn beißt und tritt mich manchmal, manchmal fährt er mich mit dem Roller an oder haut mir z.B einen Käscher auf den Kopf. Das Merkwürdige ist, dass es oft aus heiterem Himmel kommt. Beim Kuscheln wird er plötzlich übermütig und beißt oder springt auf mich drauf... Ich kann auch jetzt nicht von mir behaupten, dass ich immer ,,professionell " reagiere. Wenn er mir wirklich weh tut, schreie ich laut auf und rufe ,,Verdammt nochmal, was soll der Scheiß" oder so. Wenn man ihn zur Rechenschaft zieht, kommen häufig intereressante Gründe: "Ich will wie Findus sein" (Wie Peterson zu Findus kam: Kleines Katzenbaby beißt Besitzer) oder nach dem Anfahren mit dem Roller ,,Ich hab dich nicht gesehen" oder beim Schlagen mit dem Käscher ,,Ich wollte Dich nur einfangen"... Er ist insgesamt ein fröhlicher, sehr aufgeweckter Junge, der kognitiv und motorisch ,,Futter braucht", was wir ihm nach Möglichkeit bieten (Baden, Bücher, Puzzle...).
https://www.rund-ums-baby.de/forum/Kleinkind-beisst-und-kneift_5433052.htm Vielleicht ist ja ein Rat für dich dabei.
Bisschen übermütig der junge Mann. Mit deiner Reaktion „was soll der Scheiss“ kann er bestimmt wenig anfangen. (obwohl ich mir seine Überraschungsangriffe nicht witzig vorstelle) Ihm echt deutlich sagen, dass das was er da macht weh tut und wenn er das noch einmal macht, ins Zimmer schicken (wenn er es hasst) und ihn da mal etwas schmoren lassen. Er sollte zumindest merken, dass Mama‘s Schmerzgrenze erreicht ist. Wenn er das immer noch nicht lässt würde ich ihm keine Filmchen mehr schauen lassen. Es bekommt ihm scheinbar nicht. Also hat das Konsequenzen. Meine Meinung.
Pettersson und Findus sind Bücher
War nicht das Thema!
Peterson und Findus läuft auch im TV
Der Junge ist 4, da würde ich ihm auch erklären das es nun endgültig reicht. In dem Alter verstehen sie es ja
Ihn auf's Zimmer schicken und schmoren lassen ... Wie muss ich mir das denn vorstellen? Ein Vierjähriger kann doch Türen öffnen? Würdest du das Kind dann einsperren? Persönlich finde ich diese Art der Erziehung nicht sehr zielfördernd. Was lernt der Kleine denn daraus? Er wird weg geschickt und soll was genau in seinem Zimmer tun? Sich in andere hinein versetzen ist ein komplexer Lernprozess, der begleitet gehört. Mal ehrlich, das können hier viele erwachsene Frauen im Forum noch nicht mal, aber ein Vierjähriger soll das alleine in seinem Zimmer herausfinden?
Klar schließe ich ab, drehe zweimal den Schlüssel nach links, um auf Nummer sicher zu gehen! Was denn sonst?
Ja aber wie kommst Du auf Filmchen? Davon hat sie doch gar nichts geschrieben!
Nur ganz, ganz kurz - ich unterschreibe dick und fett bei meiner Vorschreiberin "kleineTasse". Und genauso würde ich es auch machen.
Es könnten Übersprungshandlungen sein. Das passt gut zu deiner Beschreibung, dass er beim Übermütig sein "zuhaut", beißt. Ich glaube, dass es wirklich seiner Wahrheit entspricht und er dich nicht mit dem Käscher hauen wollte, sondern einfangen und einfach nicht die entsprechende Wahrnehmung besitzt um vorauszusehen, dass dein Körper nicht in den Käscher passen kann. So kam es dann zu dem Malheur. Ich würde es so hinnehmen und seiner Neugier freien Lauf lassen, aber z.B. beim übermütigen "beißen" dann schon sagen, dass ich es nicht möchte und er langsamer machen soll, sich runterfahren soll. Ist er eher verträumt? In seiner eigenen Welt? Er scheint mir sehr viel Fantasie zu haben. P.S. ICH würde jetzt nicht unbedingt sagen "was soll der Scheiß". Er meint es ja nicht böse und könnte sich missverstanden fühlen. Nachfragen was los sei und warum er das getan hat, könnte mehr helfen.
Unser 3 Kind (5J.) macht das auch. Und gerade wie du beschreibst aus heiterem Himmel, wenn man meint das alles gut ist. Ich habe gemerkt, dass er sich selber nicht gut wahrnehmen kann. Ihm ist wirklich das Ausmaß nicht klar. Mit der Erzieherin haben wir beschlossen kleine Schritte zu gehen. Ihm muss wirklich 30x erklärt werden, dass das weh tut. Immer und immer wieder. Ich finde aber auch, dass wir Mütter keine Roboter sein müssen. Unsere Kinder sagen alle 3, dass ich ohne Schreien erziehe. Aber wenn mir jemand auf den Fuß fährt und ich auch "Verdammte Scheiße" und alle wissen das es ernst ist. Unser mittlerer Sohn hat angefangen genauso zurück "zu geben". Aber das war schädlich, weil der Kleine jetzt meint, weil er die kleinste Bewegung als "Angriff" interpretiert und sich "wehren" möchte. Ich entscheide unterschiedlich, wenn er ausrastet vor Wut, darf er einfach gegen eine Wand treten und er soll aber sagen was er machen möchte. Derzeit belässt er es oft beim sagen. Er geht dann wütend herum und sagt; "Ich will das Spiel jetzt runterschmeißen, ich will die Lampe umwerfen, blödes Sofa dich will ich treten, blöde Mama will ich dich beißen." Ich stachel ihn an, dass zu sagen und zeige ihm wo er ohne Schäden treten kann. Ärgert er um Aufmerksamkeit und haut die Geschwister, muss er in de Ecke stehen. Da fängt er erst recht an zu toben und zu wüten, aber wird zunehmend ruhiger und entschuldigt sich dann. Manchmal steht er wirklich auch nachdenklich weiter und man hat das Gefühl " er ruht sich aus" Die Tage ist er mir auch mit vollem Karacho mit dem Kettcar im Kindergarten auf mich zugerast, ich konnte aber noch rechtzeitig die Sohle heben und ihn stoppen.. Es war ihm wirklich nicht klar, was es bewirkt. Man konnte in seinen Augen das Erstaunen sehen, als ich ihn die Blechschilder vorne fühlen ließ, wie scharf die waren und wenn man den Finger drauf drückt, wie weh das tut. "Ich wollte einen Unfall machen, dass ist doch witzig" Er konnte nicht verstehen, warum ich nicht gelacht habe. Und Toben hilft, richtig wild auf dem Bett ihn purzeln lassen, ihn werfen, springen und an den Armen fassen. Dann massiere ich ihn oft "grob" also richtig den Rücken kneten, Haut zupfen (dieses Pizzabacken auf de Rücken). Er liebt es. Dabei rede ich auch oft über "angenehmes Klopfen" und "schmerzhaftes Hauen" Rückentätscheln interpretiert er bei sich auch als Hauen. Unser Kleiner versucht den Impuls zum Pipimachen zu unterdrücken. Er muss wirklich sehr häufig, will aber nicht und dann ist er so "extrem" um den Impuls nicht zu spüren. Da trag ich schon mal ein tobendes Rumpelstilzchen auf Toilette und heraus kommt ein Dalai Lama. Es wird sich geben mit den Jahren. Besser jetzt, als wenn sie die Wut nach Innen lenken und dann als junger Mensch jemanden plötzlich eine Bierflasche über den Kopf ziehen. Mir macht noch Sorge, dass er es vom Herzen witzig findet, wenn sich jemand weh tut. Aber das muss ich einfach noch weiter mit ihm besprechen. Bei den großen Kindern halfen Bücher zum Theme zu lesen, die die Gefühle verdeutlicht haben. Beim Kleinen kommt die Botschaft nicht an. Er schafft diesen Perspektivwechsel nicht, kann sich nicht reinfühlen, was die anderen so traurig macht.
….. das kann kein 4-Jähriger verstehen! Benutze klare Ansagen. Keine Verniedlichungen, keine Synonyme und keine Umschreibungen. Sag: Hör auf! Das tut mir weh! Ich schlage Dich auch nicht!
Wenn das Überreaktionshandlungen sind, dann lass solche Situationen nicht entstehen. Wann genau die auftreten, kannst nur Du beurteilen. Also, hat er Dich wirklich nicht gesehen? Dann erwarte eine Entschuldigung mit 4 Jahren. Macht er es bewusst, aus der übermütigen Handlung heraus, muss sofort eine Ansage erfolgen: Aufhören! Das tut mir weh! Ich fahre Dir auch nicht in den Beine! Im schlimmsten Fall beendet Ihr das fahren mit dem Roller.
"Was soll der Scheiß" kann ein 4-Järhiger nicht verstehen. Solche Ansagen kann man sich eigentlich sparen, übrigens auch beim Erwachsenen.
Also erstmal vielen Dank für die vielen Antworten und z.T. das Verständnis.
Natürlich ist meine Reaktion nicht zielführend! Wenn morgens 19 kg auf meinem Magen landen oder meine Achillessehne angefahren wird, bin ich nicht immer dazu in der Lage, vernünftig zu reagieren. Ich versuche ihm auch zu erklären, dass mir das extrem weh tut und nich sogar verletzen kann, aber es kommt scheinbar nicht an. Wenn ich sage,,Ich beiße Dich doch auch nicht" sagt er:,,Nein, nur ich darf dich beißen" (Eindeutig kein Kant-Fan :-) )
,,Filmchen" gibt es bei uns fast gar nicht.
Ich habe wenig Vergleiche, aber Bücher und Fantasie spielen eine große Rolle bei ihm und er spielt vieles nach, veträumt ist er laut Erzieherin absolut. Er lässt sich wenn es meine Zeit zulässt, 2-3 Stunden täglich Geschichten vorlesen...
Diese ,,Auszeiten" finde ich gar nicht so verkehrt (wird bei Michel aus Lönneberga ja auch gemacht :-) ).
Funktioniert bei ihm aber nicht. Also er bleibt nicht im Raum/auf dem Stuhl.
Ich denke auch, es wird sich legen, da er ansonsten ja fröhlich, verschmust, psychisch robust und sowieso total toll ist
Finde ich:-)
Aber es ist schon irgendwie etwas belastend, wenn ich tatsächlich etwas Angst vor unerwarteten Atacken haben muss...
Vielleicht könnt ihr ja die Situationen mit Figuren nachspielen. Meine Große kann mit ihren fast 5 sehr gut unterscheiden zwischen "im Spiel" und "in echt". "Im Spiel" fährt sie mich ganz sanft an, ohne mir weh zu tun, "In echt" hat sie sich mal noch mehr als ich erschrocken, sich sofort entschuldigt, und mich gefragt, ob ich Kühli oder sonst etwas brauche. Vielleicht kann er sich ja angewöhnen, erstmal neue Sachen im Spiel ausprobieren, und wenn er dein Okay hat, darf er sie auch in echt wiederholen.
..... wenn dein Kind Dir antwortet, dass es dich beißen darf, dann solltest Du am Kommunikationsumgang arbeiten. Ich glaube nämlich, dass es da am Grundsätzlichen hapert. Grenzen austesten ist vollkommen okay, aber hier werden mir deine Grenzen nicht respektiert und ich tippe mal, das auch Du die Grenzen deines Sohnes nicht respektierst. Dein Sohn wirft sich auf Dich, er fährt Dir in die Beine, „schlägt“ Dich mit einem Netz und argumentiert: er darf das. Da stimmt etwas Ursächliches bei Euch nicht! Ich rate Dir zu einer Erziehungsunterstützung. Für mich klingt das nämlich nach einem Schrei nach Aufmerksamkeit, die dein Kind eben bekommt, indem er deine Körpergrenzen überschreitet. Dann hat er sie. Und wenn er sie hat, verstärkt er sie noch, indem er Dir eben antwortet: ich darf das!
Ich würde zeitnah beim Kinderarzt eine Frühförderung und/oder Ergotherapie anregen.
Seine Wahrnehmung scheint, deinen Beschreibungen nach, noch etwas Förderung zu benötigen.
Das heißt nicht, dass dein Kind krank ist oder geändert werden muss. Sondern einfach, dass es Hilfestellung in gewissen Bereichen braucht um sich so zu entwickeln wie DEIN Kind es ganz individuell darf und soll.
Und DU hast in der Erziehung nichts falsch gemacht.
P.S. Das ist nur eine Anregung und soll dich nicht angreifen oder verurteilen
"Natürlich ist meine Reaktion nicht zielführend!" Natürlich nicht, aber ich kann auch verstehen, dass einem da auch mal sowas herausrutscht. Das ist doch ganz normal, denn keiner reagiert darauf noch nett und höflich. Hm - und wenn bei ihm so gar nichts fruchtet, was Du alles aufzählst, dann würde ich doch mal - so hart das ist und klingt - doch etliche Annehmlichkeiten, die er sehr gerne mag (und da MUSS es doch etwas geben!) abblasen und streichen, BIS er es lernt/gelernt hat. Denn was willst und sollst Du sonst noch machen? Denn auch wenn wir (Erwachsenen) uns falsch verhalten (natürlich nicht auf diese Art; das ist sonnenklar), dann bekommen wir schließlich auch Konsequenzen zu spüren; wie z.B. Kündigung der Arbeitsstelle, Kündigung irgendwelcher Freundschaften/Kontakte... usw... usf... nur um mal ganz wenige Beispiele zu nennen. Wie gesagt; klingt zwar hart, was Deinen Sohn anbelangt, aber wie sonst willst Du das in den Griff bekommen? Und ja, ich würde da tatsächlich mal sämtliche/(etliche) Annehmlichkeiten, die er sehr gerne mag, abblasen. Dann gäbe es halt mal keinen Ausflug, wo er gerne hin möchte (wenn auch schon geplant), kein Vorlesen... usw... usf... - Du kennst ihn ja am allerbesten. Denn mir IRGENDETWAS musst Du ihn doch "kriegen" können!?
Ich finde deine Empfehlung nicht zielführend. Das Kind überschreitet körperliche Grenzen der Mutter. Warum? Es argumentiert: ich darf das! Warum? Das Kind ist 4! Das möchtest Du jetzt mit Strafen für das Kind „behandeln“? Böses Kind, du, du, du! Ich sehe hier ein viel tiefgreifenderes Problem. Das Problem ist nicht das Kind, sondern die Mutter. Mein Appell: Hilfe für die Mutter, nicht „Konsequenzen“ für das Kind.
Ob es zwingend an der Mutter liegt, weiß man nicht. Aber beim Rest bin ich völlig deiner Meinung. Ein Kind, welches es nicht besser weiß oder nich anders "kann" für sein So-sein zu bestrafen, anstatt ihm Alternativen bzw. Hilfe zukommen zu lassen, finde ich auch nicht zielführend. Er will der Mama ja nicht aus Böswilligkeit weh tun. Ich vermute eine Wahrnehmungsstörung (Störung klingt doof weil es nach krank klingt, aber so wird es leider genannt). Das kann man mit professioneller Hilfe gut regulieren. Strafen haben noch niemanden wirklich geholfen. Höchstens kurzfristig
Also vielen Dank noch einmal für mannigfaltige Theorien. Ich könnte mir tatsächlich am ehesten vorstellen, dass es etwas mit der Wahrnehmung zu tun hat, denn bei Pizzamassagen entspannt er wirklich sehr, er liebt es, wenn ich ihn ,,ganz fest drücke" und er fährt gern mit dem Roller gegen Mauern.