nilo1988
Mit Verabschiedung meine ich die Engültige, weshalb ich Umfrage in Anführungszeichen gesetzt habe. Wie handhabt ihr das? Gerade mit Kindern. Von was macht ihr es Abhängig?! Ich bitte schlussendlich mehr um außenstehenden Rat, da ich mir selbst unsicher bin. So viele "ungewisse" Faktoren. Am Montag werden wir einen geliebten Menschen im Kreise der Familie am offenen Sarg verabschieden. Es gibt so viel pro und kontra in dieser Sache, dass ich sehr gern außenstehende Meinungen haben würde, wie man es selbst gehandthabt hat, oder eben machen würde. Was sind eure Gedanken dabei?! lg Nilo Und vielen lieben Dank für eure Gedanken und Meinungen.
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Das würde ich auf keinen Fall mit Kindern machen!! Ich habe es selbst vermieden, aber ich kenne zwei Erwachsene, gestandene Männer, die jeweils ihre Omas so verabschiedet haben. Sie waren davon so mitgenommen, dass ich es auf keinen Fall einem Kind zumuten würde.
Tatsächlich ist in meinem Umfeld/Familie und der meines Mannes noch niemand verstorben ausser kürzlich mein Opa (mit dem ich kaum was zu tun hatte,war nichtmal auf der Beerdigung weil zu weit weg und mit Kindern zu stressig). Ich glaube ich würde mich auch "von Angesicht zu Angesicht" verabschieden wollen,grade wenn es ein naher Angehöriger war. Ich glaube der liebe Gott weiss dass mich sowas fertig machen würde und erspart es mir deshalb. Jeder bekommt von Gott nur das Päckchen,das er tragen kann. Ich wünsche dir viel Kraft!
dann ist Gott ein Arschloch und merkt scheinbar nicht, dass er manche in den Suizid treibt, weil sie ihr Päckchen nicht mehr tragen KÖNNEN (Sorry, am Thema „Verabschiedung“ vorbei, aber ich bin so genervt von diesem satz, den ich auch dauernd zu hören bekam als mein Sohn schwerst krank mit dem Tod gerungen hat)
"Jeder bekommt...bla..." Ich habe selten einen Spruch gelesen, der meinen Unglauben an irgendeinen Gott besser bestätigt hätte. Danke!
Es ist aber definitiv nicht so. Aber beneidenswert finde ich, wenn jemand so gefestigt in seinem Glauben ist, das er für alles eine Begründung finden kann. Und andererseits schade, denn man hat doch viel in seinem Leben was man selber lenken muss. Das kann bei so einer Einstellung auf der Strecke bleiben.
Natürlich muss man sein Leben selbst lenken,das schliesst der Satz auch nicht aus. Und ja,auch den Menschen die durch Suizid sterben,war vorherbestimmt dass sie so sterben. Wer sagt dass sterben etwas schlimmes ist? Das wird uns nur suggeriert;zumindest kann auch niemand das Gegenteil beweisen. Ja,natürlich ist es schlimm wenn man sein Kind begraben muss oder es eine schlimme Krankheit hat,aber man würde doch als normale Mutter sowieso alles tun,was in seiner Macht steht,den Rest kann doch niemand beeinflussen. Das soll keine Grundsatzdiskussion über Gott werden,aber es gibt unendlich viele Dinge,die Ärzte nicht beeinflussen und Wissenschaftler nicht erklären können....
Frag die Kinder was sie wollen. Verabschiedung vom offenen Sarg ist schon etwas was man auch wollen muss. Dagegen ist trauergottesdienst und Beisetzung meistens was was Kinder gut packen mit entsprechender Hilfe der Eltern.
als mein opa vor vier jahren da waren meine kinder 5 und 9 habe ich sie nicht mit genommen hätte ich auch gar nicht geschafft. wir sind nach der Trauerfeier mit den Kindern ans Grab haben eine Kerze angezündet und sie konnten sich verabschieden. Sie haben vor kurzen gesagt mama danke das wir das so gemacht haben. ihre uroma ist jetzt schwer krank und wird nicht mehr all zu lang haben. da dürfen sie es selber entscheiden wie sie es machen wollen. es kommt aufs alter an wie nah die im und auch du der person standest. meine kinder wussten damals nicht wie sie mit meiner trauer und den vielen tränen umgehen sollten
Ich habe meinen Opa vor der Beerdigung aufgebahrt und "zurecht gemacht" gesehen, m mich zu verabschieden. Für mich war es gut - aber auch sehr ergreifend und eigentlich unfassbar, dass da mein toter! Opa liegt. Einen geliebten Menschen da liegen zu sehen, wie schlafend, aber tot - das führt einem ganz unmissverständlich vor Augen, dass gleich im Sarg, in der Erde jemand liegt, der vor ein paar Tagen noch gelebt hat. Und jetzt weg ist - für immer. Ich hatte bei der eigentlichen Beerdigung immer vor Augen, dass dort im Sarg ein Mensch liegt. Nicht ein Toter - ein Mensch. Für ein Kind gar nicht fassbar. Nein, dass würde ich unserem Schulkind nicht zumuten wollen. Bei Teenies würde ich fragen - aber alles darunter, nein. ich bin mir relativ sicher, dass unser Kind nicht wirklich fassen könnte, dass xy - der nur wie schlafend wirkt - tot ist und es ok ist, dass er gleich in der Erde vergraben wird. Denn so würde ein Kind es wohl sehen - ein Mensch, den wir einfach in der Erde vergraben.
Kommt auf das Alter der Kinder an. Kann man sie mitentscheiden lassen? Ich habe mich im Alter von ca. 8 selbst entschieden, meinen verstorbenen Opa nicht im offenen Sarg sehen zu wollen. War gut so. Bei der Beerdigung war ich dann dabei.
In unserer Familie haben sich die beiden 15 jährigen Enkelkinder dagegen entschieden, ihre tote Großmutter noch einmal "im offenen Sarg" zu sehen. Unseren 10jährigen hätte ich sowieso nicht mitgenommen, weil er sehr sensibel ist.
wir hatten vor 4 jahren eine verabschiedung, die von einem bestattungsinstitut ausgerichtet wurde, die sich auf kinder als trauernde angehörige spezialisiert hatten. die haben dann eine bemalung des offenen sargs organisiert. meine tochter war damals 10 und ich habe es ihr freigestellt, ob sie gehen wollte oder nicht. erst wollte sie, dann hat sie aber doch abgelehnt. mir selbst ist ein stein vom herzen gefallen, ich wäre niemals mit reingegangen, ich wollte auch meine toten eltern nicht mehr sehen..... bei der beerdigung selbst waren wir natürlich. die, die vorher dabei gewesen waren, machten keinen traumatisierten eindruck. kinder haben noch eine andere art, mit dem tod umzugehen.
Bei uns in der Familie ist eine Verabschiedung am offenen Sarg üblich. Ich selbst war das erste Mal im Grundschulalter dabei und ich fand es nicht schlimm. Ich hätte es schlimm gefunden, wenn der Opa einfach weg gewesen wäre und ich hätte ihn nicht nochmal ansehen dürfen. Ich finde, das hilft auch dabei, wirklich zu verstehen, dass die geliebte Person nicht mehr da ist. Verstorbene sehen zurechtgemacht im Sarg doch irgendwie anders aus als schlafend zu Lebzeiten. Ältere Kinder verstehen das. Wie alt sind deine Kinder denn? Wenn du es ihnen zutraust, würde ich sie mitnehmen. Der Tod gehört zum Leben dazu, man kann danach ja auch nochmal darüber reden, falls sie Bedarf haben.
Ich habe mich von meinem Papa am offenen Sarg verabschiedet. Da hatte ich noch keine Kinder. Ich würde das mit Kindern auf keinen Fall machen! Kannst mir gerne schreiben, wenn du noch was fragen willst. Möchte das hier nicht so öffentlich machen.
Es kommt natürlich darauf an, wie alt die Kinder sind und wie nah sie der verstorbenen Person standen. Grundsätzlich aber sollte man Kinder nicht vom Thema Tod "abschotten" oder es gar tabuisieren. Es ist ein sehr emotionales Thema für alle Beteiligten und wird auch an Kindern nicht "spurlos" vorbeigehen, einem sollte dabei aber folgendes bewusst sein: 1. Kinder nehmen die Welt noch so vereinfacht war! Da gibt es kein schreckliches Todesszenario, kein Verwesungsprozess und dergleichen. Sie sehen den Sarg und den Verstorbenen so, wie er dort liegt und nicht anders. 2. Kinder gehen mit Trauer anders um, als Erwachsene. Dass man dem Verstorbenen nochmal zum Abschied die Hand schüttelt, oder ein fröhliches Lied singt, ist in den Augen eines Kindes nicht "unpassend" oder "unangemessen" und man sollte sie meiner Meinung nach auch nicht an diesem Weg der Trauerbewältigung hindern. 3. Weinende Erwachsene auf einer Beerdigung sind für Kinder ebenso verstörend wie lachende Kinder am Sarg für die Erwachsenen. Da treffen zwei Welten aufeinander. Deshalb sollte so etwas auch gut mit allen Beteiligten vor- und nachbereitet werden, damit es nicht am Ende zu empörten, wutentbrannten Verwandten und völlig verstörten Kindern kommt. Im Zweifelsfall würde ich mit den Kindern ein seperates Erlebnis daraus machen, wenn das möglich (und nötig) ist. 4. Es werden Fragen kommen, auf die man vorbereitet sein muss, denn sie werden direkt und vielleicht unangenehm sein. Ganz wichtig ist bei Fragen nach dem Tod, dass Kinder sie meist rational meinen und dieses Ereignis einfach verstehen möchten. Deshalb werden sie alles wortwörtlich nehmen. Also bitte keinesfalls von "friedlich eingeschlafen" und anderen Metaphern reden, denn das kann Kindern große Angst (vor dem Einschlafen) machen. Dann eher noch aus biologischer Sicht erklären (also z.B. "das Herz war sehr alt und hatte jetzt keine Kraft mehr, weiter zu schlagen ", bitte kein Autopsiebericht!). 5. Endgültigkeit ist für (junge) Kinder ein abstrakter Begriff. Sie werden Begriffe wie "nie wieder" oder "für immer" unter Umständen nicht verstehen. 6. Kinder sind hochempathisch und haben sehr feine Antennen. Sie aus einem Trauerprozess komplett rauszuhalten und dann zu erwarten, dass sie nichts merken, wird nicht funktionieren. Sie werden höchstens sehr irritiert sein, weil alle "so anders" sind, es ihnen aber keiner so richtig erklärt. Deshalb: lieber gut und gründlich erklären, was, wann, wieso und warum. Es gibt etliche Bücher für fast alle Altersgruppen, die mal symbolischer, mal direkter gestaltet sind. Am besten mal in der Kita nachfragen, um Einschätzungen/Empfehlungen zu bekommen. Sowieso sollten auch Erzieher/Lehrer informiert werden, damit ein verändertes Verhalten zugeordnet und berücksichtigt werden kann. Ich hoffe, ich konnte ein bisschen helfen.
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