SuriMuri
Liebes Forum Seit mein Mann und ich Eltern geworden sind, gibt es hin und wieder Situationen in denen wir abends anfangen wegen Kleinigkeiten zu Streiten. Teilweise werde ich dabei auch mal lauter. Rückblickend ist dies meist die Folge von Übermüdung und am nächsten Tag bereits eine völlige Lappalie und vergessen. Mein Mann und ich versuchen stets nicht vor unserer Tochter zu diskutieren und leise zu sein, klappt aber nicht immer vollständig. Bekommt sie einmal einen Streit mit, plagt mich im Nachhinein das schlechte Gewissen. Andererseits denke ich, dass gewaltfreie Auseinandersetzungen auch zum Leben gehören und nicht immer nur eitel Sonnenschein in einer Familie bestehen kann. Mich interessiert: Wie handhabt ihr Auseinandersetzungen in der Partnerschaft? Streitet ihr auch mal vor den Kindern oder ist dies für euch ein No-Go?
Ich hab selten mit meinem Mann gestritten, also lautstark !! Diskussionen kann man auch leise führen. Aber immer läßt sich das halt nicht vermeiden.
Manchmal läßt sich ein Streit oder eine Diskussion vor den Kindern nicht vermeiden. Wichtig ist, das man sich wieder versöhnt und die Kinder das dann auch mitbekommen!
Wir streiten, bzw. diskutieren auch regelmäßig, und ja, auch vor unserem Kind. Wir haben darüber gesprochen, dass in unseren Familien früher auch immer "Eitel Sonnenschein" gewahrt wurde, und es daher später sehr schwer fiel, Probleme auch mal anzusprechen und sachlich zu bereden. Wir wollen es so vermitteln, dass Auseinandersetzungen dazu gehören zum Zusammenleben, aber das wir auch ganz klar vermitteln wollen, das "Mama und Papa sich und vor allem dich trotzdem lieb haben". Das sagen wir unsere Tochter dann auch immer (obwohl sie das mit 1 Jahr wohl eher noch nicht versteht).
Ich finde Streiten völlig normal. Dabei kann es lauter werden aber wir bleiben sachlich und es geht auf gar keinen Fall unter die Gürtellinie. Es werden Meinungen ausgetauscht und versucht im Streitgespräch eine akzeptable Lösung zu finden. Und das darf mein Sohn gerne so sehen und übernehmen. Streitkultur muss auch gelernt werden.
Unsere Tochter bekommt durchaus auch mal Streitereien mit. Es gehört zum Leben dazu und warum soll ich ihr vorspielen, dass nur eitel Sonnenschein herrscht. Wir als Eltern haben auch das Recht zu Streiten, genau wie sie mit ihren Freunden.
Wir versuchen, vor unserer Tochter (9 Monate) nicht laut zu werden oder in einen aggressiven Tonfall zu verfallen - die Kleine weiß ja gar nicht, worum es geht, aber sie bekommt die schlechte Stimmung mit und ich will nicht, dass sie Angst bekommt. In einem einigermaßen zivilisierten Tonfall kann man aber mit seinem Partner schon Dinge ausdiskutieren. Meinungsverschiedenheiten sind normal, die Frage ist eben, wie man sie löst (oder, wenn sie nicht zu lösen sind, wie man damit umgeht). Natürlich müssen Kinder nicht in der Illusion aufwachsen, dass alles immer eitel Wonne ist. Allerdings bin ich in einem Zuhause aufgewachsen, in dem ständig nur (und lautstark) gestritten wurde, das möchte ich meinem Kind schon ersparen.
Aber eben wie man das zivilisiert macht, ist doch auch wichtig, dass sie das lernen. Lauter und bedrohlich werden gehört eigentlich weder in ein Streitgespräch noch vor die Augen von Kindern. Die können das nicht einsortieren, das macht ihnen Angst und solche schlechte Streitkultur übernehmen sie natürlich auch. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer ist, sein Verhalten in Konflintsituationen zu ändern, aber vielleicht ist das für Dich ja eine Chance, an Deiner Streitkultur zu arbeiten bzw. eben auch für Deinen Mann. Also ganz bewusst wenn Du spürst, dass Du wütend wirst, nicht lauter, sondern leiser werden. Ich bin früher in Streitgesprächen schnell persönlich geworden so a la denkst Du eigentlich mal nach etc., das hab ich ganz gut abgestellt bekommen. Ich hatte übermüdet richtiggehende Streit und Meckeranfälle, manchmal bekommt man es in der Situation hin, das selbst zu reflektieren bzw. sagt der Partner halt 'Kann es sein, dass Du gerade sehr müde bist? Willst Du Dich nicht erstmal hinsetzen.' Sich vor Kindern auch entschuldigen, wenn man ungerecht und laut war, finde ich sehr wichtig. Wir fordern das so oft von den eigenen Kindern ein, aber mir selbst ist das lange sehr schwer gefallen, so etwas über die Lippen zu bringen. Ich hab ja Recht '-)
Die Eltern meines Mannes werden in solchen Fällen eher leiser als laut und mein Mann sagte mal, dass er das dann als sehr "bedrohlich" empfunden hat. Denn gemerkt, dass es jetzt zur Sache geht, hat er natürlich schon und er meinte, das hatte dann für ihn irgendwie etwas Unauthentisches, ja Unnatürliches ...
Wir streiten selten. Aber wenn was drückt, dann wird es auch vor den Kindern gesagt. Es gehört zum Leben und sie sollen nicht in einer Seifenblasen groß werden. Wir bereden viel beim Gassi gehen. Das hilft. Auch frage ich bei bestimmten Themen meinen Sohn ob ich überreagiere. Er ist mit 15 schon sehr direkt und offen. Tief durchatmen und vertagen klappt auch manchmal
Streit gehört natürlich einerseits zum Leben dazu. Ob man vor den Kindern streiten darf, hängt für mich persönlich von zweierlei ab: Zum einen sollte so ein Streit nicht abwertend und beleidigend sein oder von Drohungen begleitet werden (Wenn du so weiter machst, gehe ich...). Zum anderen sollten die Kinder - wenn man schon vor ihnen streitet - auch unbedingt die Versöhnung miterleben. Nichts ist verunsichernder für Kinder, wenn Mama und Papa sich scheinbar nicht mehr mögen. Jeder Streit sollte also sichtbar mit einer Umarmung etc. enden. Wenn Ihr diese beiden Kriterien nicht erfüllen könnt (was bei großer Wut ja passieren kann), dann würde ich immer sagen, dass es besser ist, möglichst nicht vor den Kindern zu streiten. Es macht einen Unterschied, ob Kinder einen leisen Streit vielleicht doch am Rande mitbekommen, oder mitten in den Schusswechsel geraten. Letzteres ist sehr viel belastender. Von daher würde ich persönlich sagen: Wenn man es schafft, Streitpunkte möglichst vertagen, bis die Kids im Bett sind. Man kann das auch sagen: „Du, ich sehe das ganz anders. Lass uns nachher mal darüber reden.“ Wenn man das nicht schafft, dann sollte man zumindest möglichst konstruktiv vor den Kindern streiten. Mein Mann und ich haben es bisher zwar meistens, aber nicht immer geschafft, nicht vor den Kids zu streiten. Wir achten aber zumindest beide darauf, dass die Kinder auch die Versöhnung miterleben. Sie fragen sogar ausdrücklich danach, wenn sie es nicht mitbekommen haben. Das ist sehr wichtig für sie. Wir lassen auch nie die Sonne über einem Streit untergehen, vertragen uns also noch vor dem Insbettgehen. Das ist eine wichtige Absprache für uns. Es hat in über 20 Jahren immer geklappt, bis auf zwei Anlässe. Ich finde, das ist okay. LG
Streit ist OK, und passiert. Aber es ist wichtig, dabei nie respektlos zu werden. Sobald respektlose Bemerkungen oder Beleidigungen dabei sind, ist das nicht nur für die Kinder schlecht. Man kann lauter werden, sollte sich aber nicht (hysterisch) anschreien, da bekommen die Kinder (und die Nachbarn) angst! Streitkultur ist wichtig, Kinder müssen lernen, wie man mit Meinungsunterschieden umgeht, oder mit einer Streitsituation. Und von wem lernen sie das als ertes? Genau. Wichtig ist, dem Kind zu sagen: "Wir hatten gerade Streit, aber das ist nicht schlimm! Mama und Papa haben sich trotzdem lieb." Bevor man streitet, Luft holen, und überlegen, warum man in den Streitmodus kommt (Übermüdung), und ob es das wert ist. Oder sagen: Vertagen wir das. Wenn es zum Streit kommt, siehe oben. Und man sollte beachten, dass der Streit nicht so ausartet, dass einer der Sieger sein will, das hinterlässt nämlich nur verbrannte Erde.
Wir streiten nicht wirklich, ab und an mal eine kleinere leise Diskussion, das war es. Das liegt aber eher daran das mein Freund nicht streiten kann, also schlucke ich vieles einfach runter. Ich will nicht das mein Sohn das Streitverhalten von meinem Freund lernt. Ansonsten finde ich Streit wichtig und finde es auch wichtig zu lernen wie man es macht.
Irgendwo würde ich das auch von den Kindern selber abhängig machen... Also wie alt sie sind, Charakter etc. Kinder dürfen definitiv Streit auch mal mit bekommen bzw Diskussionen. Gut geführte! Gekeife, Beleidigungen, herabwürdigende redeweise etc geht gar nicht! Aber warum sollten die nicht sehen, dass man bei verschiedenen Meinungen einen weg finden kann, auf einen Nenner zu kommen? Sie sollen ja auch das mal lernen.
Danke vielmals für all eure Beiträge und die Tipps. Sie helfen mir, an unserer Streitkultur zu arbeiten ;-)
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