Elternforum Rund ums Baby

Schwiegermutter die 1000.

Anzeige Lerne RSV kennen bevor es dein Kind tut
Schwiegermutter die 1000.

Elchkäfer

Beitrag melden

auch ich bräuchte heute Mal einen Schwiegermutter-Input. Sie ist nicht nur in meinen Augen ein etwas schwieriger Mensch (auch meine Schwestern und Freundinnen empfinden es so und auch ihre eigene Tochter, mein Mann wurde aber im Gegensatz zu ihr eher verwöhnt). Ich versuche mich, mit ihr zu arrangieren, schließlich ist es auch die Mutter meines Mannes und unser Sohn kann ihr auch einiges abgewinnen. Bei den typischen Dingen ("wieso hängst du ihn an die Brust, wenn es doch Aptamil gibt?", "du ziehst ihn zu kalt an", Sprüche wegen meine Figur etc.) schaltete ich bisher auf Durchzug. Sie wählt hierfür auch oft Momente, in denen mein Mann nicht dabei ist. Wir verbringen jetzt die Weihnachtsfeiertage bei meiner Schwägerin und deren Familie auf die ich mich auch sehr freue. Meine Schwiegermutter wird aber auch da sein und nun beschäftigt mich folgendes: unser Sohn ist in der schönen Phase der Autonomie angekommen. Teilweise heftige Wutausbrüche, bei denen er sich echt nur schwer wieder beruhigt. Beim letzten Besuch bei ihr hatte er für seine Verhältnisse einen eher leichten. Sie meinte dann, mein Mann sei früher genauso gewesen, "immer so hysterisch gekrischen". Ich müsse meinen Sohn dann einfach ins Bad nehmen und eiskaltes Wasser ins Gesicht schütten, dann würde es ganz schnell aufhören. Dann hat sie lachend meinen Mann als Kind imitiert, wie er wohl nach Luft schnappte. Ich befürchte nun, wenn der Kleine dort wütet (wo ich selbst schon immer tieeef atmen muss), dass sie die ganze Zeit das -und ähnliche Tipps- wiederholen wird. Ich kann mich im allgemeinen einigermaßen abgrenzen, merke aber dass ich in dieser engen familiären Situation Schwierigkeiten habe, die passende Reaktion anzuwägen. Deshalb: was würdet ihr tun? Was dazu sagen? Und was? Oder einfach ignorieren? Vielen Dank für eure Erfahrungen und Meinungen!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Ich würde entweder ablenken, wenn solch ein Kommentar kommt oder ganz direkt sagen, ohne jetzt besonders wertend darauf einzugehen, dass das nicht in Frage kommt. Oder mal an die Ursache ran gehen, hinterfrag sie mal ganz konkret. Meist ist es dann ganz schnell vorbei, weil denjenigen keine Bühne geboten wird und sie selbst ganz peinlich berührt sind. Am besten besprichst du dich da auch nochmal mit deinem Mann - aber am besten keine Diskussionen beginnen und ganz selbstbewusst bleiben. Viel Erfolg und liebe Grüße!


Septemberblume

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Hallo Elchkäfer, Ich würde sagen das kommt am ehesten auf deinen Charakter im allgemeinen an. Bist du jemand,der seine Meinung auch dann vertreten kann wenn starker Gegenwind kommt? Wie reagierst du dann? Mit Wut,Traurigkeit oder ganz anders? Ich würde auf jeden Fall etwas dazu sagen,es betrifft mein Kind. In der oben geschilderten Situation hätte ich gesagt dass man das vielleicht vor 35 Jahren so gemacht hat,man zum Glück heute auf einem besseren pädagogischen Stand ist und sowas nur schadet. Bei Interesse hätte ich das dann noch erklärt. Ist dein Kind denn mal bei der Oma? Da hätte ich schon Bedenken wenn sie solche Ansichten vertritt. Lg September


Elchkäfer

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Septemberblume

Hallo September, wenn ich mir einer Sache sicher bin, kann ich meine Meinung schon vertreten. Bei mir gut bekannten Menschen werde ich dann auch schonmal wütend, aber oft steige ich bei starkem Gegenwind auch aus dem Gespräch aus, weil ich das Gefühl habe, der andere möchte es gar nicht begreifen und die Diskussion ist sinnlos. Unser Sohn bleibt leider weder bei der Schwiegermutter noch bei meinen Eltern gerne ohne uns. Ich bin schon froh, dass es inzwischen mit meinem Mann so toll klappt. Aber es stimmt schon ich dachte dann auch, jetzt fängt es ja schon an, mir schwerzufallen, ihn dort zu lassen.


Lyn

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Hallo! Ich gehe bei sowas entweder gar nicht drauf ein oder erkläre, dass das normal ist (Entwicklung des Kindes). Mir hilft da der Blog/ Buch das gewünschteste wunschkind, dass ich die Antworten parat habe. Würde mich auch freundlich aber bestimmt abgrenzen, was Erziehungsratschläge betrifft, ist schließlich euer Kind. Und auch sagen, dass dich Bemerkungen zur Figur o.Ä. verletzen. Freundlich, mit Ich- Botschaften, ohne Vorwurf. Aber vielleicht nicht an den Feiertagen, da ist Ignorieren um des Friedens Willen wohl das beste. Wünsche dir gute Nerven!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Normal rate ich gerne dazu, diese ach so tollen Ratschläge einfach gelassen zu ignorieren. Sich aber ständig irgendwelche Sprüche anhören zu müssen und nur runterschlucken tut auf Dauer nicht gut! Bei der nächsten Situation kurz und sachlich, aber freundlich sagen, dass Du das auf DEINE Art regelst und keine Einmischung möchtest. Ich hab das auch durch. Leider sind meine Leute da ziemlich resistent, so dass ich das immer wieder anbringen muß - aber immerhin vertrete ich meinen Standpunkt und hab für eine Weile meine Ruhe.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Ganz einfach: "Wir handhaben es mit unserem Kind anders." und nicht auf ihre Diskussionen eingehen. Wie sagte Mark Twain noch? "Es gab in meinem Leben viele Katastrophen. Einige sind sogar passiert."


Hurch

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Ich schlage vor (und zwar mit leicht schockiertem Na - servas - Gesichtsausdruck rüber zu bringen): "na zum Glück zucken bei uns nur die Kleinkinder so leicht aus. Wir Eltern können uns dann doch schon ein bisschen regulieren" Oder wie wärs mit: "ja, die Trotzphase ist hart, und alle Eltern kommen mal an ihre Grenzen. Nach so vielen Jahren kannst du eh nichts mehr dran ändern, so reagiert zu haben. Scheinbar hattest du ja Glück und hast keinen schlimmeren Schaden angerichtet" Oder vielleicht: "gut zu wissen wer sicher nicht auf mein Kind aufpassen wird" Oder wenns sarkastisch sein soll: "wie ineffizient, nur anschütten. Google mal ein bissl, Waterboarding soll sehr effektiv sein." Aber ich will dich warnen, solche Antworten muss man auch vertreten können..


Schniesenase

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Hallo Elchkäfer, das ist eine schwierige Sache. Einerseits sind die Treffen zeitlich begrenzt, und man möchte keinen Streit, andererseits fängt die Oma Streit an bzw. provoziert (die Bemerkungen zu Deiner Figur etc.). Was immer sie für ein Problem hat, und sie HAT ja eines, ein Teil davon ist sicher Neid und Eifersucht auf Dich, Misstrauen, Du könntest meinen, sie habe Dinge mit Deinem Mann falsch gemacht etc. Sie provoziert also - vermutlich unbewusst - um zu sehen, wie Du reagierst. Du wirst sie nicht mehr ändern. Sie ist so alt geworden, mit der Art, wie sich nun einmal ist, und Du weißt natürlich auch selbst, dass sie als Kind ihrer eigenen Geschichte gewachsen und geworden ist. Was nützt es? Du müsstest für Dich herausfinden, wo Deine persönliche Grenze anfängt. Was darf sie zu Dir nicht sagen und muss das auch dann unmissverständlich wissen? Vermutlich sind die abfälligen Bemerkungen Dir gegenüber für Dich zu verletzend. Dann wäre es an Deinem Mann, ihr klar zu verstehen zu geben, dass sie solche Bemerkungen (Beispiele nennen) in Zukunft zu unterlassen hat. Das ist nämlich übel, und wer damit konfrontiert wird, braucht normalerweise Backup von Unterstützern mit klarem Menschenverstand. Die Kommentare, was sie mit ihrem Sohn gemacht hat? Ich bin selbst sehr geradeaus und kann nicht gut um Ecken reden, erst Recht nicht, wenn es unvorbereitet kommt. Ich würde mich um Kopf und Kragen reden, vermute ich, denn ich suche immer Konsens, und den bekommt man von solchen Leuten nicht, ihr Ziel ist ja kein Konsens. Darum habe ich mir zwei "Leitlinien" für solche Fälle überlegt. Vielleicht passt was für Dich. Sehr gut funktioniert, betreten zu schauen und eine Weile gar nichts zu sagen, sich dann an jemand anderen mit einem Smalltalkthema zu wenden. Sie bekommt keine Aufmerksamkeit, und alle merken, dass es ihr Fauxpas war, ohne dass jemand dazu etwas sagen muss. Das ist für sie möglicherweise unangenehm genug, dass sie es in Zukunft lässt. Das Schweigen muss man aushalten können. Zweite Möglichkeit war für mich lange: "Wir machen das so." oder "Bei uns ist das so." oder "Wir handhaben das anders." Und auch dann nicht abwarten, sondern direkt ein anderes Gespräch beginnen, Smalltalkthemen lege ich mir tatsächlich manchmal vorher zurecht, wenn ich weiß, dass meine "geradeausse" Plapperschnute mich in die Bedrouille bringen könnte. Ich habe bei besonders hartnäckigen Fällen auch mal direkt gefragt: "Möchtest du wissen, warum man das heute anders macht?" Normalerweise möchte das niemand wissen. Aber die Frage reicht, um ggf. nicht wieder mit solchen Sprüchen konfrontiert zu werden. Wenn ich das Gefühl hätte, so ein Besuch mit "alle Mann" auf einem Haufen wäre mir zu viel, zu eng, ich hätte keine Rückzugsmöglichkeit, dann würde ich das so organisieren, dass ich mit meiner Familie in eine Pension oder ein Hotel ginge. Dann sind die Kontaktpunkte begrenzt, und man kann gehen, wenn es einem oder dem Kind zu viel wird. Viel Erfolg, was immer Du tun wirst und wirklich unerwartet schöne, harmonische und für das Kind zauberhafte Weihnachten! LG Sileick


Elchkäfer

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Hallo Sikeick, ja, bei ihr gibt es nicht nur keinen Konsens, sondern eher ein Nichteinlassen auf eine wie auch immer geartete Diskussion. Einfach loswerden was sie bemängeln will und mir inhaltlich gar nicht mehr zuhören, Thema wechseln etc. Beim nächsten Mal dann wieder kritisieren. Und über mehrere Tage gibt es natürlich viel zu bemängeln . Ich habe mich im AP übrigens total missverständlich ausdrückt. Ich mag meine Schwägerin und ihre gesamte Familie dort sehr gerne! Ich freue mich auf die Feiertage, Gespräche und Unternehmungen mit diesen (und hoffe auch nicht ganz uneigennützig dass unser Kleiner sich mit den großen Cousin/Cousine oder Tante/Onkel Mal mehr von uns Eltern weg traut ). Mit Enge meinte ich, dass ich dann alle anderen immer mitdenke: sinngemäß "wie ist so ein Konflikt für meinen Mann, die anderen Enkelkinder, meine Schwägerin?" Danke für den Anstoß mit dem Rückzugsort. Ich überlege jetzt ob es dann sinnvoller wäre, den Kleinen in seiner Wut wohinzutragen und dort mit ihm zu bleiben (auch wenn er dann partout nicht angefasst werden mag). Statt vor versammelter Mannschaft wäre ich dann aber wahrscheinlich ruhiger...


Schniesenase

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Hallo Elchkäfer, Du hastDich nicht missverständlich ausgedrückt. Ich dachte mir, dass der Vorschlag, außerhalb der Schwägerinfamilie untergebracht zu sein, dann eben vermutlich auch schade wäre. Das kannst Du ja nur selbst beurteilen. Wenn Dein Kind vor Wut auf eine Steilküste zurennen würde, würdest Du es auch dort wegholen und eben dabei gegen seinen Willen anfassen. Das hier wäre dann symbolisch die seelische Steilküste. Es kommt ja darauf an, WIE man es macht. Sachlich und bestimmt ist anders als ärgerlich und ablehnend. Das "für die anderen Mitdenken" kenne ich sehr gut. Das hemmt die eigenen Möglichkeiten, angemessen zu reagieren. Mir hilft dann immer, mir die Matruschka anzuziehen; ein Figürchen nach dem anderen überzustülpen, dann bin ich mehr bei mir. Dein Mann ist ja erwachsen und kann einen eigenen Standpunkt einnehmen. Dein Kind muss und sollte nicht involviert werden. Wir hatten anfangs große Probleme mit den Schwiegereltern. Wir haben einfach alle möglichen ihrer Dogmen nicht gelebt und landeten in der "Hippieschublade". Mein Mann hat die zum Teil wirklich unmöglichen, boshaften Angriffe ignoriert. Die SE haben dadurch nie verstanden, dass er dagegen war und sich zum Teil auch sehr verärgert und vor den Kopf gestoßen fühlte. Ganz sicher sind unsere SE hier ganz anders geartet als Deine SM, aber es war unheimlich wichtig, dass mein Mann schließlich klar Stellung bezog: Das ist meine Frau, meine kleine Familie. Ihr seid hier nicht die Käpitäne und habt nichts zu sagen. Das hat er natürlich eleganter und nicht so frontal formuliert - und es fiel ihm sehr schwer - aber es war der Anfang eines neuen Umgangs der Eltern mit dem Sohn und seiner Familie. Er hat sich dadurch auch Respekt erworben. Bis dahin war er der Sohn und sie die Oberhäupter der Familie. Bei ihm wurde Verhalten, das sie ihm gegenüber auch zeigten, als Respektlosigkeit ausgelegt, während sie sich ähnliche Grenzüberschreitungen locker erlaubten. Man maß mit zweierlei Maß. Das wurde anders als er endlich aufhörte, diese Affronts zu ignorieren. Vielleicht wollt Ihr das noch mal zusammen überdenken. Ignorieren von verletzenden Übergriffen wirkt manchmal auf Menschen wie ein Zustimmen. Sie sehen die Dinge natürlich immer noch durch ihre eigene Brille, und das ist ihr gutes Recht. Aber sie werden so gut wie nie mehr übergriffig. Zu denken, "Ach, sie ist ja eine arme Frau" usw. setzt sie noch mehr herab. Ich wünsche mir auch lieber die Auseinandersetzung mit meinen Marotten als so eine Form des Senilisierens, wenn ich mal alt und arm bin. Ich wünsch Euch, dass Ihr da einen guten Weg findet! LG Sileick


Elchkäfer

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Hallo Sikeick, das mit der Steilküste ist ein schönes Bild. Mit deinem letzten Abschnitt hast du Recht. Es ist eine Form der Abwertung, das ist mir klar. Irgendwie machen wir das alle so bei meiner Schwiegermutter, fällt mir auf (ich bin ja nicht die einzige, der sie so dominant begegnet). Keiner gibt mal kontra, aber jetzt möchte ich schonmal was ändern. Auch meinem Sohn zuliebe. Herzlichen Dank!


Elchkäfer

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Schniesenase

Hallo Sikeick, das mit der Steilküste ist ein schönes Bild. Mit deinem letzten Abschnitt hast du Recht. Es ist eine Form der Abwertung, das ist mir klar. Irgendwie machen wir das alle so bei meiner Schwiegermutter, fällt mir auf (ich bin ja nicht die einzige, der sie so dominant begegnet). Keiner gibt mal kontra, aber jetzt möchte ich schonmal was ändern. Auch meinem Sohn zuliebe. Herzlichen Dank!


Mutti69

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Wichtig scheint mir, dass du im Vorfeld mit deinem Mann einig bist und er sich auch an deine Seite stellt. Sinnbildlich, er muss mit dir Einigkeit ausstrahlen. Und dann einfach nur Mantra mäßig "Wir machen das eben anders.". Anders, dann ist es keine Schuldzuweisung an irgendeine Seite, anders ist halt anders. Nicht besser, nicht schlechter aber anders. Ich würde nicht erklären oder rechtfertigen. Versucht die Gegenseite dich dann weiter tot zu labern, verziehst du die Nase und dein Kind muss ganz schnell mal gewickelt werden...oder du hast ganz vergessen das Auto abzuschließen und musst mal schnell raus. Im Sinne: brich die aufkeimende Diskussion einfach ab, lass sie im Regen stehen. Gelassen bleiben. Wenn dir einfach nur dumme Ratschläge gegeben werden, sagst du: "Interessant, muss ich mal drüber nachdenken.". Das heißt nicht, dass man es macht, logisch. Trotzdem schöne Feiertage!


Schnegge89

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

würde mir einen Becher mit kaltem Wasser bereit stellen und der frau ins Gesicht schütten, wenn sie sich unangemessen verhält. ist ja laut ihr eine sinnvolle und angemessene Form, mit Meinungsverschiedenheiten umzugehen.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Vom Grundsatz her würde ich mich fragen, was diese Frau befähigt, sich über Dich zu stellen in der Hierarchie. Möchtest Du auf Augenhöhe behandelt werden, strahle das aus. Manchmal ist ein prophylaktischer Gegenangriff die beste Verteidigung. Irgendeine Verhaltensweise von ihr oder ihrem Mann, die nicht gerade aktueller Stand der Gesellschaft ist ... mal anklopfen. Um klar zu stellen, dass jeder so seine eigenen Ansichten hat. Oder man sucht sich einen "gemeinsamen Feind", wenn gar nichts mehr geht, wechsle ich in Richting Trump oder Brexit. Zack. Richtungswechsel im Gespräch. Tatsächlich würde ich ihre damaligen Erziehungstechniken nicht kritisieren. Das war damals "Stand der Technik". Mein Onkel (wäre heute 80) wurde richtig unter die kalte Dusche gestellt (hat wohl gezornt bis er blau anlief) , ein anderes Familienmitglied wurde vor 50 Jahren stundenlang schreien lassen bzw verbrachte den halben Tag im Körbchen in der Dusche (Schreikind - nur dort war er ruhig) Unvorstellbar heute. Aaaber, wer weiss schon, was unsere Kinder und Enkel in 50 Jahren sagen. "Stellt Euch vor, mich hat man damals einfach zornen lassen!! Die Mutter nahm mich in den Arm bzw blieb neben mir sitzen und wartete ab. Könnt ihr Euch DAS vorstellen! " Wissen / Erziehung ist immer eine Frage des aktuellen Jahrhunderts. Vielleicht gibt es in 50 Jahren irgendwelche komplett differente Techniken.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Oh... soweit unten Dein SM-Post... schade eigentlich. Ist ein interessantes Thema!


Elchkäfer

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Vielen lieben Dank für eure Antworten! Da waren auch interessante Fragen und Denkanstöße dabei, ich antworte hier zusammenfassend meine Erkenntnisse: *Ja, ich kann generell meine Meinung vertreten. Meine Zurückhaltung ihr gegenüber bei diesem Thema resultiert auch sicher ein Stück weit aus meiner Unsicherheit, ob ich selbst behaupten kann, alles so toll zu machen (erziehe sehr unstreng). *Ein längeres Gespräch mit ihr ist nicht möglich. Sie wehrt und winkt ab und zieht "wie eine Mauer hoch", ein besseres Bild fällt mir grade nicht ein. *Ihr zu sagen, dass mich etwas verletzt, würde meinem Gefühl nach wenig ändern, ich glaube ein Stück weit ist genau das ihr Ziel. *Wie gesagt, wählt sie oft Momente, wo mein Mann nicht da ist. Da dürfte mein Sohn ja aber keine Rücksicht drauf nehmen mit seinen Wutausbrüchen. Also stimmen wir uns vorher nochmal ab, er winkt nämlich auch oft nur ab, wenn seine Mutter etwas sagt über unseren Sohn. *Bei dem Vorschlag mit dem Wasser ins Gesicht spritzen und den anderen konfrontativen Vorschlägen habe ich gemerkt: ja, in mir ist ein Teil, der genau das machen möchte. Da ist mir bewusst geworden, dass ich nicht nur meinen Sohn, sondern auch meinen Mann angegriffen fühlte, der dies ja tatsächlich mit ihr erlebt hat. Das war ein schlimmes inneres Bild für mich. *Ich werde mich erstmal für die neutral-sachlich- bestimmten Vorschläge von euch halten. Auch das mit dem verstört schauen und dann Smalltalk hat mir gefallen. In einem weiteren Schritt möchte ich aber auch an meiner Bissigkeit arbeiten und schon konfrontativer sein. *Warum lasse ich sie in der Hierarchie über mir stehen, gute Frage. Neben dem ersten * (s.o.) habe ich jetzt so innere Sätze bemerkt wie "der Klügere gibt nach", "lass sie, sie ist ja eh schon alleinstehend, hat gesundheitliche Einschränkungen". So tut es glaube ich auch mein Mann innerlich ab. Als wäre sie schwächer, obwohl sie ständig andere dominieren möchte. Wie gesagt lichen Dank für euren bisherigen Input, der ja eindeutig in die Richtung ging, in irgendeiner Form zu reagieren!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Elchkäfer

Beim Lesen Deiner Antwort erinnerte ich mich zurück, wie es war, als ich das erste Kind recht "frisch" hatte. Zwar fühlte ich mich dank jeder Menge angelesenem (ja, damals gabs noch Bücher) Wissen recht taff - zumindest nach außen hin . Im Inneren war ich aber dennoch verunsichert und ein dahingesagter Satz einer erfahrenen Mutter schaffte es, mich nachhaltig zu verletzen. Das ist aber eigentlich MEIN Problem gewesen und nicht deren Problem. Denn das betraf auch Menschen, die mir sicher nichts Böses wollten. Auch ich ... hasste... meine Schwiegermutter und auch den Schwieva eine Zeit lang regelrecht dafür, dass sie in meinen Augen sehr schlechte Eltern waren. Vieles, was ich gehört hatte, war für mich unvorstellbar und ich dachte, dass sie Schuld seien an dem ein oder anderen Problem meines Mannes und seiner Geschwister. Sicher ist das auch so. Aber heute habe ich meinen Frieden damit geschlossen, sie wussten es nicht besser und waren in einer Situation, wo sie vieles nicht besser machen konnten, zumindest nicht ohne ihr komplettes Leben in Frage zu stellen und umzukrempeln. Diesen Frieden konnte ich erst schließen, als mir bewusst war, dass auch ich definitiv Fehler gemacht habe, auch wenn das niemals meine Absicht war. Nun noch zum Thema Hierarchie. Vielleicht möchte Deine SchwieMu Dich tatsächlich in einer gewissen Form "unterbuttern". Kann es sein, dass hier Neid eine Rolle spielt? Alleinstehend, gesundheitlich angeschlagen und kognitiv unterlegen? Ungünstige Ausgangslage. Und dann wird noch ihre Erziehung in Frage gestellt... da muss sie ihre Stellung doch hin und wieder zurückerobern. Am einfachsten für Dich ist es, Du schaffst es wie Dein Mann, das zu ignorieren und freundlich nickend den Tag zu überstehen. Wenn Du in einer Situation bist, wo Du auf Augenhöhe kommen möchtest, damit es nicht zu einer "Bissigkeit" kommt, die Du später bereust... noch einen Tipp aus meinen Verhandlungsseminaren. Werde Dir in so einem Moment ihrer Schwäche absolut bewusst. Manche sagen, stell Dir Dein Gegenüber nackt vor. Das mach ich jetzt eher selten, aber ich achte schon früh auf Anzeichen von Unsicherheit. Ein leichtes Händezittern, ein unsicherer Blick, hektisches Rumgefingere . So fällt es mir leichter, "über den Dingen " zu stehen und mich nicht aus dem Tritt bringen zu lassen - auch nicht von hierarchisch deutlich höher gestellten. Zumindest beruflich klappt das sehr gut aber auch privat fällt es mir so leichter. Naja, ich hoffe, Du überstehst Weihnachten gut und bekommst das mit der SchwieMu hin. Ich drücke Dir die Daumen.


Elchkäfer

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich danke auch dir noch für deine ausführliche Antwort. Auch ich habe noch Bücher gelesen und mir aus all meiner Überzeugung und Wissen das für mich passendste gesucht. Dass dabei eine gewisse Unsicherheit bleibt, stimmt, schließlich kenne ich den Ausgang meiner Bemühungen ja nicht. Ich finde eher schwierig, wenn Leute meinen, den Stein der Weisen gefunden zu haben und restlos von ihrer Erziehung überzeugt sind, das nie hinterfragen. Nachhaltig verletzt fühle ich mich gar nicht und da kommt das von dir Angesprochene ins Spiel: ich denke auch, dass ihrem Umgang mit mir (und auch anderen Frauen) eine Schwierigkeit von ihr zugrunde liegt. Neid könnte es tatsächlich sein gepaart mit wenig Empathie. Ich hatte nun bemerkt, dass bei diesem letzten Kommentar zu den Wutanfällen unseres Sohnes es nicht mehr leicht für mich war, es einfach so stehen zu lassen. Was ich bisher tat, weil man eh nicht angehört wird. Da danke ich für alle Tipps, auch deinen letzten. Der meiner inneren Haltung bei Bedarf hilfreich sein kann. Ich wünsche auch euch schöne Feiertage!