Anni1981
Hallo ihr Lieben, erstmal ein großes Hallo in die Runde. Ich habe mich soeben neu angemeldet, da ich ein Problem habe, das mir seit einiger Zeit keine Ruhe lässt. Sohnemann (19 Monate) geht seit 2 Monaten in die KiTa (Einrichtung für unter 4-jährige). Es ist eine kleine Einrichtung in einem schnuckeligen Häuschen mit nur einer Gruppe. Leiterin ist eine Frau, die mit Kindern echt gut kann, zwar durchaus mal streng mit ihnen redet, wenn es sein muss, aber die Kinder mögen sie gerne. Sie ist recht resolut, sagt, was sie denkt. Solange man niemanden verletzt, finde ich ein solches Verhalten eigentlich ganz prima, auch wenn ich eher ein ruhiger Mensch bin. Vor 2 Wochen fiel mir aber etwas auf, das mir keine Ruhe lässt. Es war der erste Tag der Schulpraktikantin (16 Jahre alt). Es ist wohl so, dass sie in der 10. und 11.. pro Schuljahr zwei Praktika von 2 Monaten absolvieren müssen, die Bereiche können sie sich selbst aussuchen. Ich fand direkt, dass das Mädchen eine ganz Liebe, Nette ist, zwar schon recht schüchtern, aber echt eine sympathische.Ich war die letzte der Mamas und Papas, die gegangen ist (Sohnemann ist immer der letzte, der gebracht wird). Somit bekam ich mit, wie das Mädchen, keine halbe Stunde da, ihre erste "Aufgabe" machen musste - einem knapp 3-jährigen Mädchen den Pulli anziehen. Sie war halt mega aufgeregt und da hat sie ihr den Pulli erstmal falsch angezogen. Ich hörte ein ziemlich lautes "Also mal ehrlich, DAMIT hast du dich jetzt sowas von blamiert". Von der Leiterin. Ich war geschockt. Praktikum heißt Schnupperlehre? Ich hab 4 Tage später das Mädchen, als ich Sohnemann abgeholt hatte und wir auf dem Weg zur Oma waren, das Mädchen gesehen, sie war auf dem Heimweg. Hab sie angesprochen, wie es ihr denn gefällt etc. Ich merkte, dass sie mit den Tränen kämpfte. Meinte, wir setzen uns mal auf die Bank da und da erzählt sie mir alles. Unter Tränen erzählte sie mir dann Dinge, die mich selbst fast zum Heulen gebracht hätten. Der Satz mit der Blamage hat sie dermaßen aus der Bahn geworfen und verunsichert, dass quasi alles schiefging. Es waren nur Kleinigkeiten, aber jedes Mal gab es einen Mega Anschiss. Einmal hat sie den Schlüssel vergessen abzuziehen und die Tür knallte zu, da musste die Leiterin den Ersatzschlüssel aus dem Schuppen holen. Das andere Mal hat sie, als sie auf dem Klo war und großes Geschäft gemacht hat, vergessen, das Fenster aufzumachen. Klingt vlt. jetzt bescheuert, dass ich sowas hier wiedergebe, aber Leiterin hat sie wohl so angebrüllt, dass sie fast geweint hätte. Dann wurde sie von ihr zur Schnecke gemacht, sie soll mal ordentlich und laut mit den Kindern reden und nicht immer nur rumflüstern. Das schlimmste hat sie mir vorgestern erzählt. Sie wurde von der Leiterin mit einem bösen Blick ins Büro zitiert. Da wurde ihr mitgeteilt, dass sie eine solche Frechheit noch nie erlebt hätte. Was sich das Mädchen einbilden würde, die ganze Zeit zu grinsen, selbst wenn man sie tadelt! Ich habe das Grinsen gesehen. Das ist ein ganz verzweifeltes, unsicheres Grinsen, das Mädchen hat das gar nicht unter Kontrolle! Während die Leiterin sie ankeifte, sind dem Mädchen die Tränen gelaufen. Sie hat sich schnell weggedreht, weil sie vor der Frau nicht weinen wollte. Da keifte die Leiterin sie an, dass sie mit dieser unverschämten Aktion sich endgültig ins Abseits katapultiert hätte. Ich bin geschockt. Die Frau hat mehrere Jahre lang einen sozialen Beruf erlernt, ist ausgebildete Erzieherin und merkt nicht, dass hier ein völlig verzweifeltes, von ihr eingeschüchtertes und eigentlich superliebes 16-jähriges Mädchen vor ihr steht und niemand, der im entferntesten frech ist! Auch wenn sie selbst schon festgestellt hat, dass der Bereich Kinder nicht "ihres" ist und ich das grds. auch so sehen würde, ist sie aber alles andere als ein "Kinderhasser". Mein Sohn rief, als wir ihr über den Weg liefen, begeistert, "Uuuui" (so spricht er ihren Vornamen aus :-) ). Jetzt ist mein Problem, dass ich einfach nicht weiß, was ich machen soll. Mein Sohn ist der letzte Zugang. Alle anderen Eltern sind schon länger da, kennen die Leiterin besser als ich. Wenn ich mit einer anderen Mama oder einem Papa spreche, weiß ich nicht, inwiefern die vlt. tratschen. Wenn ich mit der Leiterin selber spreche, weiß ich nicht, welche Nachteile ich habe. Denn eig. will ich das auch gar nicht, denn was ich gehört habe, hat mich echt geschockt. Was die beiden Kolleginnen angeht, so ist die eine wohl der Leiterin sehr ähnlich und tadelt das Mädchen auch viel zu stark, allerdings noch nicht so schlimm wie die Leiterin. Die andere ist eine ganz ruhige,, hält sich meist raus und redet mit der Praktikantin immer ruhig und sachlich, das Mädchen ist heilfroh, wenn sie mit ihr zusammensein kann. Sie hat noch anderthalb Monate vor sich. Ich habe ihr zwar den Tipp gegeben, sich zu überlegen, ob sie nicht wechseln will, aber leider ist ihr das wohl total peinlich, denn die anderen Freundinnen aus der Klasse sind wohl total begeistert von der Praktikumsstelle, sind super beliebt und schwärmen ständig. Würde mich freuen, wenn ich von euch Mamas (und auch Papas?) einen Ratschlag bekommen könnte, denn die Kleine tut mir so leid. Sie ist ja keine Mitarbeiterin, sondern lediglich eine Schülerin, die die verschiedenen Berufsbranchen kennenlernen will. Verstehe nicht, warum die Leiterin sich so auf sie stürzt. Viele Grüße und schon jetzt Dankeschön, eure A. :-)
Sie kann sich an ihren Lehrer,Schulleitung...wenden und sagen,dass sie woanders eingesetzt werden möchte.Entweder in einer anderen KiTa oder ganz woanders.Die Möglichkeit besteht.Sie muss nur reden.Ihre Lehrer müssen es wissen.Viel Glück!
Schließe mich fsw an...... das ist schon ein starkes Stück, ich weiß nicht ob ich dieser Person noch mein Kind anvertrauen wollen würde. Wer weiß wie sie mit den Kids umgeht wenn kein Elternteil dabei ist. ich würde aufjedenfall Kontakt zu anderen Eltern suchen.....die sache auf sich beruhen lassen könnte ich nicht. Lg
Ich würde dem Mädchen raten mit der Lehrerin zu sprechen und mich als "Zeugin" anbieten. ICH persönlich würde auch mit der Leiterin sprechen...So etwas geht gar nicht.
Danke schon mal für eure Antworten. Ich denke, dass ich dem Mädchen erstmal nochmal raten werde, sich in der Schule dringend jmd. anzuvertrauen und ansonsten spreche ich selbst mit derLeiterin. Mit den Kindern kann die prima - da bin ich mir echt sicher. Die Kinder lieben sie heiß und innig. Die Tochter von einer anderen Mama (ist schon 2,5) hat sogar darauf bestanden, dass B. (die Leiterin) ihr die Schuhe anzieht und nicht ihre Mama *g* So wie ich das Mädchen verstanden habe, geht ihr wirklich alles schief. Sie sagte peinlich berührt, dass sie sich extrem anstellt, bei den einfachsten Arbeiten in der küche etc. hat sie Probleme. Sie gibt zwar zu, dass sie haushaltstechnisch noch nicht so talentiert ist (ihre Mutter lässt Mann und Kinder wohl nix machen), aber sie sagt, dass sie dieser Satz von wegen "du hast dich blamiert" wohl total unsicher gemacht hat. Und ich muss sagen, dass ich das so unter aller Kanone finde. Vlt. sehen das andere gar nicht so wild, was den Satz angeht, aber ich finde, so redet man nicht mit einer Praktikantin aus der Schule, die vor allem gerade mal eine halbe Stunde in der Einrichtung ist. Egal, was sie falsch gemacht hat. Selbst wenn ich eine Praktikantin hätte und die würde mir einen ganzen Pott Tomatensauce verschütten, ich würde freundlich bleiben und ihr einen Lappen geben und die Sache wäre gegessen. Ich bin aber auch jemand, der quasi nie böse werden kann.
Naja sie ist zwar noch jung, aber von einer "Kuschelpädagogik" halte ich trotzdem nichts. Die Schule ist doch immer ein geschützter Rahmen, das richtige Leben ist halt anders. Sie muss ja nicht die nächsten Jahre dort verbringen, vielleicht schafft sie es doch noch die paar Wochen durchzuhalten. Später im Leben wird es ja auch nich immer einfach sein.
Merkwürdige Einstellung...
Gruselig...
finde ich auch ich hatte als junges Mädchen einen solchen Seniorchef als Lehrherrn. Schrecklicher Mann.....
Sie soll sich an die Lehrer wenden und einen neuen Platz suchen. Noch 1,5 Monate hält das keiner aus
Sicher kommt das nicht aufs Geschlecht an, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen oft viel gemeiner sind als Männer. Die nehmen einiges lockerer, auch wenn sie zunächst lauterer poltern. "Hunde die bellen, beißen nicht", dieses Sprichwort hat sich bisher schon einige Male als richtig erwiesen :-) Ich bin ja auch ein Sensibelchen und in meiner Ausbildung damals - lange her, Ende der 90er, Anfang der 2000er - hab ich mal zu heulen angefangen, weil mich einer der "Ausbildungsmänner" - war nicht der Chef, aber irgendwas darunter - etwas lauter angesprochen hat. Ich glaube, es hätte nicht viel gefehlt, und der hätte selber geweint, der hatte soooo ein schlechtes Gewissen, weil er es echt nicht böse gemeint hat :-). Der Mann hat mich sogar einmal feste gedrückt, da war ich völlig perplex, weil ich zuvor Schiss vor ihm hatte :-) Aber ist Offtopic :-)
Solche....hier nennen wir sie gerne "Höaschkes", völlig verschüchterten Leute lösen glaube ich bei manchen Menschen etwas böses aus. Ein Machtgefühl vielleicht? Mein Sohn macht gerade im Rahmen seiner Ausbildung auch ein Praktikum in einem Kindergarten, ich bin mir ziemlich sicher kein Mensch dort würde es wagen so mit ihm zu sprechen. Er ist aber auch 6 Jahre älter und hat ein sehr selbstsicheres auftreten, das fehlt dem Mädchen leider.
Das kann sein... allerdings denke ich mir halt, dass jemand in einem sozialen Beruf auch eine ebensolche Einstellung haben sollte und nicht seine Macht zur Schau stellen sollte. Wahrscheinlich eine naive Einstellung von mir :-)
Mit Sicherheit,lach. Ich kann mich noch an so manchen sadistischen Lehrer erinnern.... ;-)
Lehrer meinte ich nicht. "Sozialer" Beruf ist für mich eher Kindergarten, Sozialpädagoge, Streetworker, Psychologe :-)
Die im Kindergarten sind ja "Erzieher", das sind Lehrer ja eigentlich auch. Davon mal abgesehen: Arschlöcher gibt es in jeder Berufsgruppe. ;-)
Da sagst du was. Ich kenne eine, die nach ihrer Fehlgeburt krankgeschrieben war und zwei Monate danach eine schwere Grippe hatte. Nach der Genesung wurde sie von der Chefin angesprochen, dass das ja wohl so nicht ginge, ständig auszufallen. (davor war sie seit Jahren nicht krank und selbst wenn, dann ist das so). Und Fehlgeburt sei "Privatvergnügen", sie hat ja selbst entschieden, dass sie mit ihrem Mann ein Kind bekommen will, da hätte man das Risiko. Das finde ich fast noch krasser als die Geschichte von mir! Sie arbeitet nicht mehr unter der Frau. Die Chefin muss wirklich dieser "Ich nutze meine Macht aus"-Typ gewesen sein. Sie hatte privat niemanden. Da fragt man sich: "Warum ist das wohl so?" ;-)
Das ist wirklich heftig...puh.
Sie selbst muss was tun... sich ihren Eltern gegenüber und der Schule anvertrauen und eine Lösung finden. DU kannst die Leiterin doch darauf durchaus ansprechen, dass du den Ton der Leiterin gegenüber der Praktikantin nicht verstehst. (Ist immer auch interessant die andere Seite zu hören.) MIR würde der Umgang auch sauer aufstoßen, weil ICH nicht weiss, wie sich die Person in meiner Abwesendheit gegenüber meinem Kind verhält.
An den Lehrer wenden, zügig. Egal was Freundinnen sagen, dann sagt sie halt, dass sei doch nicht ihr Ding und fertig. Dafür ist das Praktikum doch da, um heraus zu finden, was man machen mag und was nicht. Dem Lehrer allrdings würde ich die Wahrheit sagen, damit ein schneller Wechsel stattfindet.