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Revision Stockwerkeigentum

Revision Stockwerkeigentum

AmyBell

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Moin Moin zusammen, sind unter euch Stockwerkeigentümer, die sich als Revisor gemeldet haben? Könnt ihr mal ein wenig berichten? Wie Anspruchsvoll ist das? Wie sieht es mit dem Zeitaufwand aus? Ich arbeite vollzeit und habe ein Kind. Ward ihr schon mal in der Situation, dass etwas nicht stimmte? Ich bin dem Thema - beruflich - nicht ganz fremd, aber habe grossen Respekt vor der Aufgabe. Eigentlich wollte ich "nur" dem Eigentümerausschuss beitreten um mitgestalten zu können, gerade was Kinderrechte (Benutzung Innenhof, Spielplatz, Sommerfeste, Ruhezeiten usw.) angeht. Aber dann gabs gestern bei meiner ersten (!) Sitzung riesen Knatsch zwischen zwei Personen (persönliche Gründe) und der Revisor, der eh bald aufgehört hätte, hat hingeschmissen. Wenn ich mir die Zusammensetzung des Ausschuss so anschaue, dann ist eigentlich klar, dass ich der offensichtliche Kandidat wäre für die Nachfolge, aufgrund meines Berufs und meiner Ausbildung. Jetzt bin ich am Grübeln, weil ich wie gesagt sehr viel Respekt habe vor der Aufgabe, gerade weil ich dem Thema nicht ganz fremd bin. Es geht um 26 Parteien in dem Block.


KielSprotte

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Antwort auf Beitrag von AmyBell

Stockwerkeigentümer und Revisor - das hört sich nach Österreich an, diese Begriffe gibt es hier nicht. Hier gibt es Eigentümer einer Eigentumswohnung und den Beirat mit meist 3 gewählten Eigentümern - das scheint dem von dir beschriebenen Eigentümerausschuss zu entsprechen. ABER was ist denn ein Revisor???


AmyBell

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Antwort auf Beitrag von KielSprotte

Fast richtig ;) Schweiz Also, im Ausschuss sitzen in der Tat gewählte Eigentümer, die Eigentümergemeinschaft vertreten. Ein Revisor ist jemand, der die Bücher der Hausverwaltung prüft. Wie die Revision einer grossen Firma, wenn am Ende des Jahres KPMG oder Ernst & Young kommen um zu prüfen. Stimmt die Buchhaltung? Sind alle Rechnungen korrekt verbucht? Sind die Guthaben der Eigentümer korrekt verbucht? Sind alle Kosten korrekt auf die Eigentümer verteilt worden? Ist das Budget eingehalten worden?


KielSprotte

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Antwort auf Beitrag von AmyBell

OK das macht bei uns auch der Beirat. Bevor die Betriebskostenabrechnungen an die einzelnen Eigentümer verschickt werden, gehen die 3 Beiratsmitglieder zum Verwalter und lassen sich alle Rechnungen und Kontoauszüge etc. vorlegen und schauen ob alles seine Richtigkeit hat.


wolfsfrau

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Antwort auf Beitrag von KielSprotte

Hier heisst es Kassenwart.


ZoeSophia

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Antwort auf Beitrag von AmyBell

Ich hatte auch mal das Amt des Revisors, zwar nur in einem Verein, aber da geht es ja irgendwie um das gleiche. Wir waren immer zu zweit, haben dann die Rechnungen mit der Buchhaltung verglichen ob alles in „sich stimmig“ ist... ob die Ausgaben korrekt aufgeführt worden sind, ob jede Rechnung nachvollziehbar waren und ob die Buchhaltung ordentlich geführt worden ist. Vielleicht meldet sich ja noch eine Zweite Person, dann wäre nicht alle Verantwortung bei dir! Hast du das schon gelesen? https://de.wikipedia.org/wiki/Kassenprüfer


Caot

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Antwort auf Beitrag von AmyBell

ich denke, auch wenn sich die Aufgaben vielleicht ähneln, solltest du in einem schweizerischen Forum auf Suche nach Erfahrungen gehen. Hier kann man Kassenprüfer sein, als alleinige Aufgabe oder eben den Verwalterbeirat damit beauftragen. Das ist unterschiedlich und hängt auch von der Größe des Objektes ab. Als Kassenprüfer wäre es von Vorteil, wenn man sich mit "Buchhaltung" im groben Sinne etwas auskennt. Immerhin bestätigst Du die Angaben mit deiner Unterschrift. Als Verwalterbeirat ist man nicht zwangsläufig auch Kassenprüfer.


charty

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Antwort auf Beitrag von AmyBell

im Ausschuss und gleichzeitig Revisor hier in der Schweiz in 2 Überbauungen. Einmal in einer Minianlage (2 Häuser, 11 Parteien), in der meine Eltern wohnen. Hier gibt es pro Haus ein Ausschussmitglied, der gleichzeitig Revisor ist. Und dann bei uns in der Anlage mit drei Häusern, insgesamt 30 Parteien. Ursprünglich gab es pro Haus 2 Ausschussmitglieder, die gleichzeitig Revisor waren. Mittlerweile ist es pro Haus nur noch 1 Ausschussmitglied bis auf bei einem Haus und dann haben wir noch den Gesamtausschuss bestehend aus den Ausschussmitgliedern der 3 Häuser für Themen, die uns alle betreffen. Der Zeitaufwand ist sehr unterschiedlich. Es kommt auch darauf an, ob es sich um noch einen quasi Neubau handelt, bei dem noch Garantiefristen laufen und wo recht viel "Baupfusch" passiert ist etc., um einen Altbau bei dem altersbedingt einige Sanierungen notwendig sind etc. Bei der Überbauung meiner Eltern war es von Anfang an wenig Arbeit, obwohl auch da einiges schief gelaufen ist. Die Rechnungsprüfung ist unproblematisch, da die Hausverwaltung gute Arbeit leistet. Allerdings sind auch hier schon mal Sachen gewesen, die nicht gestimmt haben, z.B. eine Rechnung wurde auf alle Stockwerkseigentümer umgelegt, obwohl in der StWEG-Sitzung etwas anderes bestimmt wurde. Oder Wasserrechnungen waren bei einem Eigentümer plötzlich viel zu hoch und dann muss man mit der Hausverwaltung auf die Suche gehen und eine Lösung finden. Allerdings habe ich immer genügend Zeit die Unterlagen zu prüfen, da ich die Unterlagen vor die Tür gestellt bekomme und 1 Woche später werden sie wieder abgeholt. Zeitaufwand ca. 2 Stunden. Ansonsten läuft in der Überbauung auch von den Eigentümern her alles unproblematisch und kostet mich kaum Zeit. Lediglich das Thema Umgebungspflege kommt immer wieder auf, aber das kläre ich direkt mit der HV. In unserer Anlage bin ich erst im Ausschuss und damit Revisor seit Februar 2020. Ich bin ehrlich, da hätte ich von Anfang an nicht dabei sein wollen. Wir hatten dermassen viele Bauprobleme, dass es den Ausschuss (damals noch 2) extrem viel Zeit gekostet hat, wobei ich damals schon mitgeholfen habe. Die Rechnungsprüfung lief bis dato so wie bei meinen Eltern, da es die gleiche HV ist. Unregelmässigkeiten sind hier quasi noch nie aufgetreten, wobei es ja nicht nur um die reine Rechnungsprüfung geht, sondern man schon auch einen Augenmerk auf bestimmte Positionen haben sollte, wie z.B. steigen die Stromkosten, Wasserkosten stetig an, um ggf. nach Ursachen zu suchen und Lösungen gemeinsam mit der HV. Aber auch hier war der Zeitaufwand überschaubar bis jetzt. Mehr Zeitaufwand benötige ich allerdings für Hausprobleme. Normalerweise meldet jeder Eigentümer selbst Probleme an die HV, aber bei so zentralen Themen wie keine Heizung, kein Warmwasser, Aufzug schliesst nicht richtig, Garagentor lässt sich nicht öffnen etc. läuft das über mich oder den Gesamtausschuss und ich bzw. wir melden weiter. Das kommt phasenweise meist etwas geballt, aber dann ist es auch wieder ruhig. Mehr Aufwand entsteht aber z.B. auch, wenn plötzlich die HV den Vertrag aufkündigt. Hatten wir jetzt letztes Jahr, u.a. aufgrund eines querulanten Ausschussmitgliedes im Gesamtausschuss. Er hat uns allen das Leben schwer gemacht. Hier mussten wir dann als Gesamtausschuss ran, Angebote einholen, Gespräche führen, Entscheidungsvorlagen für die Eigentümer vorbereiten etc.. Das war aufwendig und hat Zeit gekostet. Und jetzt müssen wir die neue Verwaltung "einlernen" in unsere Gepflogenheiten. Und die Rechnungsprüfung wird auch anders laufen: Wir müssen zur Verwaltung und haben dann einen gewissen Zeitrahmen in dem wir stichprobenmässig prüfen können. Die Termine mit der HV finden meist gegen 17.00 Uhr statt und Treffen mit dem Gesamtausschuss haben wir derzeit nur virtuell über Teams und sind da zeitlich flexibel. Ich weiss, es ist jetzt länger geworden, aber vielleicht konnte ich Dir einen kleinen Einblick geben. Wobei es wirklich von der Eigentümerstruktur, der Überbauung an sich etc. abhängt wie zeitintensiv das ganze ist. Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich bitte. Vg Charty


AmyBell

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Antwort auf Beitrag von charty

Vielen Dank, das hat mir schon mal gut geholfen