Seepferdchen79
Unser Sohn ist seit dem Übergang von Brei zu fester Nahrung ein extrem wählerischer Esser. Auch bei Gerüchen anderer Menschen ist er sehr sensibel (Parfum, Mundgeruch, Body Lotion). Lange Zeit habe ich darin kein so großes Problem gesehen, da er Kartoffeln, Eier, z. T. Fisch und Rohkost sehr gern ist (und natürlich Nudeln, Toast, Würstchen usw.) und die wichtigen Nährstoffe also erhält. Jetzt ist er aber acht und im Urlaub ist es z. B. kaum möglich, ein Restaurant zu finden, in dem er etwas isst. Ein verrücktes Beispiel: Eigentlich mag er Schnitzel, aber dieses eine im Restaurant xy dann nicht, Burger bei Mc Donalds sind das beste, fast alle anderen schmecken nicht. Beim Schulessen isst er oft nur die Beilagen oder gar nichts. Auch im Alltag nervt es mich, immer auf diese Pingeligkeit Rücksicht nehmen zu müssen und frage mich: Nehme ich zu viel Rücksicht? Wenn das Essen ihm nicht schmeckt, darf er sich z. B. ein Brot schmieren, oft bereite ich ihm auch Kartoffelecken extra zu, wenn es z. B. Eintopf gibt und ich weiß, dass er das gar nicht mag. Ich habe jetzt überlegt, dass ich vielleicht etwas mehr old school sein sollte: "Iss es oder lass es, aber es gibt nichts anderes". Vielleicht nicht gerade mit Sauerkrauteintopf starten... Klappt allerdings beim Schulessen ja auch nicht... Fun fakt: Er isst mit Begeisterung Matjesbrötchen, mag aber keine Pizza oder Chicken nuggets🤣
Ich handhabe es so, dass ich nichts koche von dem ich weiß dass es meinen Kindern nicht schmeckt solange sich das Ganze im nachvollziehbaren Rahmen bewegt (wie beispielsweise Sauerkraut oder Rosenkohl). Bei allem anderen nehme ich keine Rücksicht. Sie müssen nicht essen was sie nicht wollen, es gibt dann aber auch keine Alternative. Allerdings habe ich das von Anfang an so gehandhabt, mit dem Ergebnis dass meine Kinder so ziemlich alles essen (eine mag keinen Rosenkohl, die andere keine Bananen). Mit "Getue" komme ich sehr schlecht klar und bin dann auch schnell genervt (erlebe das immer mal bei Kindern von Freunden). Wer das Schulessen nicht isst, wird abgemeldet. Ich zahle nicht dafür, dass drei Nudeln gepickt werden.
Wir handhaben es ähnlich wie ihr. Unsere Große aß ab dem 2. Lebensjahr immer weniger Lebensmittel. Anfangs konnte ich noch gut entsprechend Kochen dass zumindest eine Komponente dabei ist, die sie mag. Aber als das auch nicht mehr ging, da die Anzahl der Lebensmittel so schrumpfte, gibt es als Alternative eben (Vollkorn-)Brot. Picky Eater sind selten anerzogen und ohne Alternative essen viele einfach gar nichts. Das können manche vielleicht gut ab. Ich halte da gar nichts von. Ich esse auch nicht alles und fände es ziemlich mies, hungern zu müssen, wenn ich nicht mal entscheiden dürfte, was es zu essen gibt. Ich würde aber nur halbwegs gesunde Sachen anbieten: Vollkornbrot, Naturjoghurt, Obst, Gemüse. Vielleicht Müsli, sofern keines dieser überzuckerten.
Ist er denn bei der Essensplanung, beim einkaufen und beim kochen mit einbezogen? Hier darf sich jeder pro Woche ca. 2 Gerichte wünschen und die Gerichte die mein Sohn sich wünscht, kochen wir (soweit wie möglich und je nach Laune 😅) auch immer zusammen. Hier wird niemand am Ende gezwungen was zu essen worauf er kein Hunger hat...ich mag zb kein Spargel und würde es jetzt auch nicht cool finden wenn mein Freund mich zwingen würde Spargel zu essen nur weil er es mag bzw er dann auch sagt wenn ich das nicht esse gibt es nichts anderes zum Abendessen😅 Unser Sohn mag unsere Gerichte manchmal auch nicht 🤷🏻♀️ Meistens gibt es ja Reis, Nudeln oder Kartoffeln wo dann wenigstens die Beilage gegessen wird. Wenn dann noch Hunger besteht gibt es dann notfalls auch mal noch ein Brot oder ein Apfel. Immer wieder unterschiedliche Lebensmittel anbieten oder experimentieren bzw. die Sachen in einer anderen Art anbieten aber zwingen würde ich niemanden (kann auf dauer und extrem ausgeführt auch in ein ungesunden Essverhalten enden). Ansonsten würde ich darauf vertrauen dass so eine Phase, auch wenn sie lange dauert, irgendwann auch endet. Jeder hat ja so seine Sachen die er mag oder nicht aber ich kenne tatsächlich fast keinen Erwachsenen welche total schlechte Esser sind 🤔
Wir handhaben es so, dass wir versuchen, immer so zu kochen, dass das Kind wenigstens einen Teil mag. Und wenn es sich die Lasagneplatten aus der Soße fischt 🙈 aber es muss grundsätzlich erst gekostet werden, bevor gemeckert wird. Und wenn es wirklich gar nicht geht, macht sie sich halt ein Brot. Tatsächlich isst unser Kind in letzter Zeit wieder mehr, sie ist auch 6 und war in den letzten 2-3 Jahren immer mäkliger geworden.
Ich war so ein picky eater und ehrlich gesagt bin ich es noch. Und ich wär so, so sauer, wenn mir jemand deswegen das Essen streicht. Man isst nämlich nicht so, weil es einem Spaß macht. Sondern weil es einfach nicht anders schmeckt. Ich mag z.B. Kohlrabi roh, aber nicht gar. Ich finde alles mit Soße vom Gefühl im Mund bäh. Ich kann Hühnchen ohne Ende futtern und Rinder-Burger sind fein. Ein Steak oder Rinderbraten dagegen ess ich nur im Notfall. Schwein mag ich gar nicht. Und das hab ich mir nicht anerzogen, das ist einfach so. Ich probiere nämlich alles regelmäßig bei verständnisvollen Freunden und Familie und bleibe bei "Bäh!". Das war als Kind so und das ist es jetzt als Erwachsene noch. Ich esse inzwischen selbst erzwungen mehr, weil es gerade im beruflichen Kontext in Restaurants etc oft nicht anders geht. Aber da stocher ich auch häufig im Essen rum und plan mir entweder davor oder danach ne Möglichkeit ein unauffällig wenigstens ein Knäckebrot zu verdrücken. Und wenn es nach mir alleine ginge, gäbe es ca. 5 ausgewogene Mittagsgerichte im Wechsel für den Rest meines Lebens. Plus Brot/Müsli. Wenn du deinem Sohn helfen willst, lass ihn weiter ungezwungen probieren. Bezieh ihn in die Pläne mit ein wie schon angeregt. Und probier vorallem mal außerhalb deiner Komfortzone zu kochen. Ich mag einige Sachen aus der Familie meines Mannes total gerne, die meine Mutter nie gekocht hat und jetzt zum Teil auch sehr mag. Genauso von Freunden aus dem Studium. Das hat meine Ernährung deutlich mehr und nachhaltiger positiv beeinflusst als jedes Bitten meiner Eltern. Wobei die echt seeehr geduldig mit mir waren. Übrigens auch meine Oma, die als Kriegsüberlebende theoretisch total die "Iss, was auf den Tisch kommt/Sei froh, dass es überhaupt was gibt"-Schiene hätte fahren können. Und trotzdem Verständnis hatte für mein "es geht nicht, weil es schmeckt nicht".
So ein Exemplar hatte ich auch. Sie hat lieber die Nudeln trocken ohne irgendwas gegessen. Was immer ging, war Salatgurke und rohe Paprika oder Erbsen. Möhren und Kohlrabi als Rohkost gerne, gekocht... bäh. Hab ihr dann vor dem Kochen was weggetan. War ja kein extra Aufwand, also für mich ok. Sowas wie Brokkoli hab ich sie immer mal wieder genötigt ein kleines Stück zu probieren. Mit wenig Erfolg ;) Wenn wir essen waren gab es meistens Pommes, sofern sie ohne Pommesgewürz waren, oder Nudeln ohne Soße. Und wehe im Mineralwasser war eine Zitronenscheibe... In der Schule hat sie in dem Alter nichts gegessen. Sie hatte dann mehrere kleine Döschen mit Brot, Gurke oder Obst dabei. Wir haben aber abends eh warm gegessen. Mittlerweile ist die Dame 24 und isst fast alles. Pilze mag sie immer noch nicht wirklich, aber wenn irgendwo einer drin ist, wird er mitgegessen. Das ganze hat sich in der 9. Klasse beim Schüleraustausch geändert. Dort war es ihr unangenehm zu sagen, dass sie etwas nicht mag. Kann mich noch an ein Telefonat erinnern, als sie mir erzählt hat dass es gebackenen Ziegenkäse gab und dass der sogar geschmeckt hat. Ich war völlig baff. Also entspann dich. Es ist noch kein Kind freiwillig am Esstisch verhungert. Mein Mann war als Kind wohl genauso. Deshalb bekam unsere Tochter bei der Oma auch immer ein extra Essen. Da sie aber nicht in der Nähe wohnt, kam das nicht so oft vor und war für mich ok. Zuhause habe ich keine Extrawürste gemacht, sie aber zu nichts gezwungen. Alternative wäre ein Butterbrot gewesen. Ruhe bewahren, irgendwann ändert es sich wieder. Kann aber noch dauern ;)
ich finde schon, das ist ein bisschen anerzogen. gar nicht so sehr von dir, sondern von unserer Gesellschaft.... es gibt so ne Art Einheitsgeschmack - typisch Macces. meine Kinder essen auch relativ oft Fast Food und sind Picky Eater ( leider essen sie nicht das Selbe nicht ;) ). Sie sind jetzt 11 und 14 Jahre alt. Ich handhabe es schon immer so, dass ich koche, was allen schmeckt ( auch mein Mann und ich essen nicht alles), aber oft dann auch mehrere Beilagen. Wenns garnicht geht darf sich natürlich jeder ein Brot machen. Was ich zBsp gern mag, aber nicht koche, weil es die Anderen nicht essen, bestell ich mir dann im Restaurant :) und ich koch auch nicht alles.
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