Elternforum Rund ums Baby

"Petzen" od. wie sonst anstellen?

"Petzen" od. wie sonst anstellen?

Mitglied inaktiv

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Hi ihr meine Tochter, bald 11, hat eine Freundin, 12. Sie sind nicht dicke dicke, aber es gibt immer wieder Phasen, in denen sie mehr zusammen machen und dann wieder Phasen, da ist fast funkstille. Sie gehen auf die gleichen Schule, reden oft auf dem Schulweg, in der Pause usw. Die Mutter kenne ich auch relativ gut, sie ist die Exfreundin meines Mannes, das war aber schon Jahre vorbei, bevor wir zusammen kamen. Jedenfalls grüsst man sich, sagt hallo, macht einbisschen Smalltalk wenn man sich trifft, wir wohnen in einem Dorf, also kenn man sich halt schon. Ich habe meiner Tochter immer nahegelegt, dass man Geheimnisse nicht verraten darf. Nie nie niemals!!!! Daran hält sich meine Tochter eigentlich auch, mit Betonung auf eigentlich. Nun hat besagte Freundin ihr anvertraut, dass sie sich ritzt. Mit Messer, Rasierklinge od. auch Schere. Sie hat ihr Fotos von ihren Armen per Whatsapp zukommen lassen und am Montag will sie ihr dann in der Pause den Grund für das Ritzen sagen. Meine Tochter war so geschockt, dass sie es mir gleich erzählte, mir aber sagte, ich dürfe niemandem weiter sagen....... Jetzt weiss ich nicht was ich tun soll. Der Mutter sagen? Ich finde schon, dass es die Mutter erfahren sollte, aber wirklich von mir/uns? Ich tendiere dazu, es ihr zu sage, da ich es im umgekehrten Fall auch gerne hätte, wenn sie mir sowas sagt. Nur möchte ich nicht, dass meine Tochter dann als Kuh da steht vor ihrer Freundin, versteht ihr? Wie stellen wir es am Besten an? Habt ihr einen Tipp. Heikles Thema, ich weiss. LG und danke schon mal


Mitglied inaktiv

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Sieht die Mutter die Unterarme ihres Kindes nicht?


Mitglied inaktiv

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offenbar nicht. Es ist Winter und bekanntlich können Betroffene sowas doch gut verstecken. Ausserdem macht sie es wohl noch nicht so lange, sucht aber Hilfe, sonst hätte sie meiner Tochter doch gar nix gesagt?!? Meine Tochter ist bekannt als gute Zuhörerin, viele Mädchen kommen mit ihren Problemen zu ihr, weil es eben meistens bei ihr bleibt. Was soll ich tun?


mf4

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Wenn das Mädchen es nicht geheim hält möchte sie eigentlich Hilfe. Ich finde es gut, dass deine Tochter es dir gesagt hat. Spricht nicht die Mutter an sondern das Mädchen. Erkläre ihr, warum es gut war, dass die Freundin mal "petzte", dass sie nur helfen will und biete dem Mädchen etwas an. Informiere dich darüber bevor du das tust.


knuddel-maus

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Wenn sie auf die gleiche Schule gehen würde ich es da über den Vertrauenslehrer machen. Da besteht am ehesten die Chance das deine Tochter nicht als "Petze" dasteht, die haben auch andere Möglichkeiten. Du weist auch nicht was zu Hause abgeht, bei sowas wäre ich immer vorsichitg. ohne jemanden was zu unterstellen. Und gut das sie es dir gesagt hat, denn Geheimnis ist nicht gleich Geheimnis.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von knuddel-maus

ja genau, das wollte ich auch gerade schreiben. deine tochter soll zum vertrauenslehrer gehen und mit ihm drüber sprechen. Weder du noch deine tochter sollten zur mutter rennen, das wäre der falsche weg. dann vertraut sich das mädel gar niemanden mehr an.


mf4

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Antwort auf Beitrag von knuddel-maus

Ich würde nicht ohne vorher das Mädchen im Vertrauen angesprochen zu haben eine weitere Person (in der Schule) einweihen. Das wäre eine weitere Petzerei.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mf4

Ich würde auch mit dem Mädchen reden, dabei wird sich auch herausstellen, ob es stimmt (ein Freund meines Großen hat mal ganz überzeugend ein gebrochenes Bein erfunden ) und vielleicht auch schon, in welche Richtung es geht - will sie, dass die Freundin "hilft" (das tut sie, indem sie es ihrer Mutter erzählt hat) oder worum geht es ihr?


MAMAundPAPA2013

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Schwierig. Erstmal würde ich abwarten was der Grund ist. Heutzutage gibt es ja alles. Vlt ist die Mutter auch der Grund warum das Mädchen es macht und das Mädchen brauch Schutz vor ihr. Vlt gibt es häusliche Gewalt. Vlt wird das Mädchen belästigt.... Wenn es so ein Grund ist wie.... Der Junge hat Schluss gemacht oder so... Würde ich es de Mutter sagen. In jedem Fall braucht das Mädchen professionelle Hilfe...


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von MAMAundPAPA2013

Hej! Beiden Mädchen muß deutlich gemacht werden, wieso dieses "Petzen" kein petzen, sondern eben Hifle ist. (Lebens-)Gefährliche Aktionen müssen verraten werden -- sonst nehmen die Betroffenen Schaden. Und Deine Tochter ist natürlich noch zu jung, um so ein Geheimnis zu bewahren oder zu beheben - das geht eben nicht. In unserer kleinen Schule bekamen wir mal so ein Problem mit, die Mitschpülerrinnen, mehr oder weniger eben solche Freundinnen wie Du beschreibst, wandten sich da an den Klassenlehrer, der die Eltern ansprach. Damals war allerdingsbekannt, daß das Kind in einer schwierigen Phase steckte und dies "nur" ein zusätzliches Problem war. Es erinnert mich übrigens gerade an eine KIGA-Episode einer meiner Töchter, die im letzten KIGA-Jahr öfter heimkam und von "Ausbruch-"Plänen ihrer "Clique" erzählte. Eiones Tages gingen in der Tat die "Rädelsführerin" und 3 ihrer Getreuen stiften - überden Zaun. Hin- und hergerissen hatte meine Tochter nicht nur abgelehnt mitzugehen, sie wandte sich dann doch an eine Pädagogin, weil, wie sie mir später auch sagte, "denen ja was passieren konnte auf der Straße und so". Obwohl die übrigen Kinder spekulierten, ist ihnen wohl nie aufgegangen und schon gar nicht erzählt worden, wer sie "verraten" hatte. Da sind eben immer Erwachsenengespräche nötig, u mkindern klaruzmachen , wann ein Geheimnis keins bleiben darf, wann Hilfe von den Erwachsenenn nötig ist. Übrigens: ich kenne auch ein Mädchen, das sehr lange vor ihren Eltern geheimhielt, daß sie sich ritzte, und dies, obwohl die Eltern auch da wußten, daß das Mädel es schwer mit sich und anderen hatte. Das hat also mit mangelnder Fürsorge durch die Eltern nichts zu tun! Gruß Ursel, DK


Patti1977

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Ich als Mutter würde es wissen wollen. Du nicht?


mf4

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Antwort auf Beitrag von Patti1977

Ja ich würde es auch wissen wollen... ich würde aber ZUERST nur das Mädchen ansprechen aber ihr auch klar machen, dass ihr Eltern davon wissen müssen, weil es um Ursachenforschung und Therapie geht. Natürlich darf das dann nicht hinter dem Rücken der Eltern weiter laufen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mf4

ich werde mal abwarten, was ihr das Mädchen morgen erzählt. Dann werde ich meiner Tochter sagen, sie soll das Mädchen mal einladen zu uns. Wie ich weiter vorgehen werde, weiss ich noch nicht. Aber ich erhoffe mir eine "Eingebung" wenn sie dann da ist. Ev. werde ich sagen, dass ich die Bilder per Zufall gesehen hab. An der Schule gibt es einen Schulsozialarbeiter, der bei Problemen in jeglicher Hinsicht hilft und auch Schweigepflicht hat. Ich könnte mich auch an ihn wenden. Aber erstmal will ich abchecken, wie "ernst" es wirklich ist, wie Fredda meinte, ob es wirklich stimmt. Wenn ja, werde ich ganz sicher nicht nichts tun. Ich danke euch. Schönen Sonntag noch


Mitglied inaktiv

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Du musst Deiner Tochter erklären, dass es gute Geheimnisse gibt und schlechte. Wenn man sich nicht gut dabei fühlt, das Geheimnis eines anderen zu bewahren (so wie in diesem Fall), MUSS man es weitererzählen. Ich war selbst als 12jährige in so einer Situation mit meiner Freundin, ging um sexuellen Missbrauch und Selbstmordgedanken. Ich war völlig überfordert und hatte quasi "Glück", dass es auf einer Klassenfahrt auf dem Balkongeländer des 3. Stocks eskalierte und ich gezwungen war, Lehrer zur Hilfe zu holen. Sie ist nicht gesprungen und wollte das auch nie ernsthaft tun, es war ein Hilfeschrei, der zum Glück dann auch von Erwachsenen(!) gehört wurde. Sie war mir nie böse deswegen, im Gegenteil, und konnte die Sache dann mit psychologischer Hilfe aufarbeiten. Ich kann also gut nachvollziehen, wie Deine Tochter sich gerade fühlt. Solche Geheimnisse darf man nicht für sich behalten, da ist Hilfe von Erwachsenen gefragt. Und sie selbst braucht jetzt auch Hilfe und vielleicht Trost. Ich denke auch, dass der Klassenlehrer oder Vertrauenslehrer der richtige Ansprechpartner wäre oder auch der Schulpsychologe, falls es das bei euch gibt.


DK-Ursel

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in gut und schlecht würde ich aber wirklich so machen. Ich wiß zwar, was Du meinst, aber es gibt dem Ganzen so ein gefühl von "Moral", von "erhobenem Zeigefinger", von Verdamnis und Ehre ... nee, das geht gar nicht. "Gefährlich" oder "überfordern" sind da schon andere, weniger wertende Begriffe, "sich Sorgen machen", ... und vor allem auch untersreichen, daß es eben Dinge gibt, wo Freunde natürlich ein verständnisvolles Ohr haben, aber nicht helfen können, selbst wenn sie möchten - da müssen Erwachsene raten. Und dann ist eben die Hilfe für die Freundin in Not, einen Erwachsenen zu holen. Bezieht die Kinder in die Entscheidung evtl. ein, wem sich das Mädchen anvertrauen kann und möchte, wen man hinzuziehen kann. Etern, Lehrer, Sozialratger oder Schulpsychologen, Pastor, Arzt, ... Gruß Ursel, DK