Elternforum Rund ums Baby

Obst & Gemüse als Ganzes anbieten

Obst & Gemüse als Ganzes anbieten

Lillibea

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Hallo ihr Lieben, ich frage mal hier, weil hier so viel los ist. :) Man liest immer wieder, vor allem in Elternforen, Hinweise, dass prallelastische Lebensmittel (z. B. Cherrytomaten) für die Kleinen geviertelt werden und hartes Obst wie Äpfel gedünstet bzw. später in dünne Scheibchen geschnitten werden sollen. Anscheinend wird das auch oft in Erste Hilfe Kursen erzählt, habe ich mir sagen lassen. Ich halte mich an diese Richtlinien. Habe aber im Gespräch mit meinem Mann (und einigen anderen) gemerkt, dass er das viel lockerer sieht und sogar zu übervorsichtig findet. Daher habe ich mal online recherchiert, ob ich "offizielle" Hinweise dazu finde, die entkräftigen können, dass ich einfach nur eine angstgeleitete Mutter bin. ;) Kinderärzte warnen ja oft vor den bekannten Gefahren - bei uns wurde z.B. vor diesen Geh-frei Lauflernhilfen gewarnt, vor Murmeln usw. Aber zu meiner Verwunderung fand ich keine "offiziellen" Infos z. B. vom Verband der Kinderärzte o. Ä., sondern nur sehr, sehr viele Elternblogs oder Artikel bei RTL News oder Vorträge von einzelnen Personen. Was mir selbst im Prinzip auch reicht. :) Teilweise sind es aber auch widersprüchliche Infos. Auf einer Seite stand, dass man am besten ganze Früchte anbieten soll, dann können die Kleinen mundgerecht abbeißen. Der 1,5-jährige Neffe bekommt einen ganzen (geschälten) Apfel in die Hand gedrückt und isst auch schon ganze Nüsse. Die Eltern sind an sich sehr vorsichtig, haben aber beigebracht bekommen: Je früher man die Kinder damit konfrontiert, umso besser klappt es - aufgrund des Würgereflexes, der mit der Zeit weiter nach hinten wandert. Jetzt bin ich doch verunsichert, ob ich mich vielleicht in einer Helikopter-Bubble befinde. Deswegen bin ich neugierig: Wie haltet ihr es? Hier sind ja, soviel ich weiß, unterschiedliche Generationen mit sicherlich unterschiedlichen Erfahrungen an Bord. :) Liebe Grüße von einer Tomate-viertelnden Mama


Mamamaike

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Hallo, Nüsse (und Bonbons) habe ich lange nicht gegeben und Trauben halbiert. Tomaten werden hier nur von den Erwachsenen gegessen. Apfel gab es schon recht früh roh, geschält, in Stücken, aber nicht gedünstet oder dünne Scheibchen. Gegessen wird grundsätzlich nicht im Laufen oder "nebenher", sondern im Sitzen. Im Auto gab es lange nichts, weil ich ja in der Not nicht hätte eingreifen können. "Offizielles" kenne ich dazu auch nicht, ich habe das mit "Mütterverstand" und durch Ratschläge erfahrenerer Mütter gemacht. Viele Grüße


Cuci

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Die Gefahr ist natürlich schon irgendwie gegeben. Wo ich zum Beispiel anfangs immer Angst hatte, waren Trauben. Die rutschen halt nach hinten und stecken fest. Oder sagen wir mal KÖNNTEN stecken bleiben. Apfel habe ich anfangs auch nicht gegeben. Auch nicht als Schnitz, weil die abbrechen können und dann halt nicht weich und elastisch sind sondern formbeständig. Sitzt dann evtl auch hinten drin. So sagte es mir die Hebamme. Es muss flexibel und elastische sein, damit es sich zur Not weiter befördern kann. ABER ich finde es auch schwer eine allgemeine Aussage dazu zu treffen, denn erfahrungsgemäß ist das auch ganz stark abhängig vom Kind. Ich habe 3 Kinder. 5, 2 und 9 Monate. Ujd insbesondere jetzt die beiden größeren im Vergleich sind ein Unterschied wie Tag und Nacht was motorische und geistige Entwicklung angeht. Die große war derart pfiffig, da hatte ich ehrlich gesagt kaum Ängste was das betrifft. Bei der kleineren sah das schinz anders aus, weil ich gemerkt habe, dass die das eben nicht so gut konnte. Allgemein ist sie eher ein kleiner Tollpatsch und ein Klehammel. Und so verhält es sich sich beim Essen. Der kann man auch nicht erklären, warum sie sich nicht 5 Trauben auf einmal in den Mund stecken soll. Hab ivh mehrfach versucht, aber irgendwann fängt sie wieder an zu schaufeln. Bei der großen hat man erklärt, ruhig essen, schön kauen, nimmt dir keiner weg und so. Könnte die Beispiele noch ausbauen. Aber die Kernaussage bleibt die gleiche. Viele Sachen hängen auch einfach vom Kind ab.


AlmutP

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Hi, ich finde deine Vorsicht berechtigt. Ist ja schließlich besser als Nachsicht :) Bei uns gibt es Äpfel, Pflaumen und ähnliches schon lange als ganzes da das Kind sich mundgerechte Stücke abbeißen kann. Wenn er sich an diesen verschluckt, fängt er an zu würden und spuckt dann einen Schwall aus. Hier bin ich auch davon überzeugt, dass dies die Mundmotorik trainiert. Aber die Prallelastischen Dinge halbiere ich auch. Mein Wissen dazu ist, dass es als ganzes stecken bleiben kann und sich das Kind dann eben nicht nur verschluckt sondern ziemlich schnell ersticken kann. Ich bin dabei straight vor Papa, Oma, Opa und sage "Dafür dass es wegen ner Traube im Nullkommanichts vorbei sein könnte, war mir das zu viel Arbeit mit dem Kleinen" Nüsse gibt es hier jetzt auch ab und zu mal, vor allem Cashews. Er wird bald 2


die_ente_macht_nagnag

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Größere Tomaten werden hier meist auch geviertelt, lassen sich so viel besser essen (mache ich für mich auch so). Snack-Tomaten am Stück, genau wie Weihntrauben (die habe ich nur am Anfang duu rchgeschnitte). Äpfel werden am Stück oder in Spalten gegessen; mit Schale. Meine Jüngste wird im Juni 2 Jahre, sie hat Zähne und kann super alleine essen. Bei den Mengen an Obst und Gemüse, die hier vertilgt werden, würde ich gar nicht mehr hinterher kommen mit dem dünsten und schälen.


NaduNaduNadu

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Bei Nüssen ist einatmen die Gefahr. Bei Weintrauben stecken bleiben und ersticken. --- Meiner kaut nicht gut und stopft. Blaubeeren schneide ich ihn auch in 2 Hälften. Er hat sich schon mehrfach dran verschluckt. Apfel gebe ich gerne als ganzes, da knabbert er gut ab. Muss allerdings geschält sein, an der Schale verschluckt er sich. Möhren schneide ich in kleine dünne Sticks (oder halt die gekochte Variante), da klappt das essen am besten. Auch wenn er z.B. Kinder Bueno isst, muss ich die Stücke 1 x durchschneiden, weil er sich sonst das ganze Stück in den Mund schiebt sich verschluckt oder erbricht. Pizza beisst er komischerweise super ab. Ich glaube sein Problem liegt beim unterschätzen der Größe und dann an das fehlende abbeissen...


kia-ora

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Also ich habe bisher nur Weintrauben halbiert, als EINER (1!) der Kindergärten das von mir verlangt hat. Ansonsten nie wieder. Ich bin vorsichtig in der Nähe von Straßen, Wasser, Strom usw. Meine Kinder sind mir sehr wichtig! Aber wer gesunde Zähne hat, kann beißen. LG einer 4fach Mama


Cpt_Elli

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Ich bin auch eher dafür, den Kindern nicht zu lange alles klein zu schnibbeln und weich zu dünsten, damit sie essen und kauen lernen. Aber man muss sich natürlich rantasten und es kommt immer aufs Kind an. Meine Töchter haben Sachen, mit denen sie noch nicht klarkamen, einfach verschmäht oder gleich wieder ausgespuckt. K1 hat z. B. erst mit 11 Monaten Brot gegessen, K2 hat schon mit 8 Monaten normales Vollkornbrot inkl. Rinde mit Genuss gefuttert (das war natürlich in mundgerechte Stücke geschnitten). Wenn man ein Kind hat, das auch mal ohne Kauen was runterschluckt, wäre ich vielleicht auch vorsichtiger gewesen. Bei uns gab es keine Bonbons und keine Nüsse, das habe ich auch im Erste Hilfe-Kurs gelernt. Aber Trauben habe ich nie geteilt und Kirschtomaten (bis heute ein Favorit in der Brotdose) maximal halbiert. Sobald Kinder fremdbetreut werden hat man eh keine Kontrolle mehr. Und in der Krippe werden die Äpfel nicht geschält... Da gab es auch ganz normale Wurststücke in der Kartoffelsuppe, an so einem ist ja vor einigen Jahren sogar mal ein 3-Jähriger erstickt. Woran ich eisern festhalte: Kein Essen nebenbei, beim Spielen, beim Herumlaufen. Gegessen wird am Tisch, unterwegs auf der Picknickdecke oder einer Bank.


ImSommer

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Ich schau da schon auch nach. Es gibt eine tolle App auf Englisch, Solid Starts, die neben Nährstoffen, Allergiepotenzial, Rezepten auch Empfehlung gibt wie man Lebensmittel je Altersangabe geben sollte um das Risiko zu minimieren. Siehe Anhang.

Bild zu

Pamo

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Ich habe in mundgerechte Stücke geschnitten. Nicht gedünstet. Weintrauben schneide ich heute noch auf, wenn nicht klar ist, dass sie kernlos sind und zwar nicht wegen Verschlucken, sondern um Kerne zu entfernen. Traubenkerne schmecken entsetzlich. Tomaten as und isst das Kind nicht. Prallelastisches schnitt und schneide ich auf, damit es nicht spritzt. Verschlucken war hier kein Thema. Es wurden bspw. Rosinen etc im Gehen, Fahren und Stehen gegessen. Ich habe mit keinem Arzt über die Zuschnittgröße von Essen gesprochen.


User-1750839412

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Glaube man muss hier unterscheiden zwischen verschlucken und ersticken. Verschlucken ist ok, das ist einfach ein Lernprozess. Je nach dem wie viele Zähne da sind, wird der Apfel für ein 9 Monate altes Kind gedünstet oder nicht. Apfel wird wieder rausgewürgt und gut. Bei Trauben, Heidelbeeren, Minitomaten besteht die Gefahr (da rund) dass die Atemwege wie mit einem Korken verstopft werden und das Kind dann erstickt. Kenne den trageschen Fall bei einer 3 Jährigen. Das war beim Trauben Essen. Allerdings habe die Eltern auch falsch reagiert und versucht mit den Fingern die Traube raus zu bekommen. Anstelle das Kind umzudrehen und zwischen die Schulterblätter zu hauen. Im Erstehilfekurs gab es den Spruch verschlucken ist laut (husten) ersticken ist leise. Also solange gehustet wird ist alles OK und Kind bekommt noch Luft.


Rachelffm

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ich hab vor der schwangerschaft mal in der zeitung gelesen, dass ein kind an einem mini würstchen erstickt ist, weil es genau in den umfang der speiseröhre hatte. das im hinterkopf veranlasst mich manche sachen durchzuschneiden. meiner schlingt nämlich gern und kaut nicht. das einzige was er an obst am stück essen darf sind pflaumen. das bekommt er nämlich echt gut hin. ich mach zwischendrin den kern raus.


Claudia91

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Ich habe miner Tochter den Apfel lange gekocht da sie ihn nicht kauen konnte bis 1, 5 Jahre ca. Dann bekam sie auch den ganzen apfel, bzw hat ihn sich einfach genommen Weintrauben hab ich wenn sie sehr groß warne koch mit 2 jahren halbiert. Heidelbeeren bis 1 Jahr zerdrückt , Tomaten halbiert zumindest Abe reicht weil es wo steht das man es machen muss sondern weil sie es sonst nicht essen konnte Nüsse hat sie ab ca 2 gegessen ohne Probleme


ImvPP

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Meine Tochter wurde im UK geboren und dort gab es offizielle Hinweise dazu vom NHS. Prallelastisches Obst habe ich bis sie 3 war geteilt. Nüsse werden gehackt. Weintrauben sind echt nicht ohne - wenn ich unkonzentriert esse habe ich mich auch selbst schon verschluckt. Und Kinder können sicher kauen / beißen, aber konzentriert sind sie auch beim Essen nicht immer. Daher lieber etwas vorsichtiger.


miss_spicy

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Tomaten werden halbiert aber nicht wegen der Erstickungsgefahr sondern weil die sonst meterweit spritzen beim Reinbeißen. Nüsse gibt es noch keine, Beeren bleiben auch ganz, muss aber dazu sagen dass sie sich auch noch nie wirklich verschluckt hat, sie schlingt auch nicht.


mausebär2011

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Ich stehe da auch oft zwischen den Stühlen. Weintrauben halbieren ich (aber unbedingt längs halbieren!). Ebenso alles was ähnliche Maße hat. Bonbons und Nüsse sind hier für die 2½jährige noch Tabu. Andererseits gebe ich zb Äpfel, Bananen und Würstchen im ganzen. Zum einen weil meine Tochter tobt wenn ich es klein schneide (im letzten Sommer brach hier die Welt für mehrere Tage zusammen weil ich die Erdbeeren ohne vorher zu fragen klein geschnitten hatte), zum anderen weil ich es besser finde wenn sie selbst Mundgerecht abbeißt. Wir haben ja leider zwei Kindliche Todesfälle in der Familie (nicht meine Kinder). Eines starb weil es erstickte (Mit 2jahren nachts am erbrochenen erstickt). Daher habe ich besonders Angst davor das meine Kinder an hochgewürgtem ersticken könnten. Selbst wenn ich dabei bin. Deshalb bin ich da in der Regel definitiv vorsichtiger als mein Umfeld. Aber nicht übervorsichtig (weil ich der Angst auch etwas entgegenwirken will).


Lillibea

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Vielen Dank für all die Beiträge!