Fliegender-Stern
Bin hier eigentlich überwiegend stille Mitleserin, aber heute muss ich dochmal hier schreiben, weiß sonst nicht wohin mit meinen Gedanken. Ich glaube, ich habe heute meinem kleinen Nachbarsjungen das Leben gerettet... Er wäre beinahe erstickt. Seine Mutter klingelte bei mir, da war er schon ganz blau und arg am Röcheln- kein schöner Anblick! Sie stammelte nur etwas von ...keine Luft... und ...verschluckt..Ich hab ihn dann gepackt, umgedreht (ist 22 Monate, da geht das noch :-) ) und ihm- wie im 1. Hilfe Kurs gelernt- mit voller Wucht ein paar Mal zwischen die Schulterblätter geklopft. Dann ist so ein rundes Haribodingens rausgekommen und er hat nur noch gebrüllt. Herrjee, wenn ich daran zurück denke, schießt mein Puls auf 400 und Adrenalin flutet meinen ganzen Körper. Ich glaub, ich brauch jetzt mal nen Schnaps :-) Also, weiter unten war ja schon mal das Thema 1. Hilfe Kurs, sinnvoll oder nicht. Der heutige Tag hat mir ganz klar gezeigt, dass so ein Kurs tatsächlich Leben retten kann. Man findet sich schneller in solchen Ausnahmesituationen wieder, als einem lieb ist und es gibt einfach Sicherheit zu wissen, dass man handeln kann. Ein immer noch total aufgewühlter und den Tränen naher Fliegender-Stern
ach du Schreck die arme Mutter und das Kind... nur gut, dass du gleich am Start warst 
Ja, die Mutter war echt durch und der arme, kleine Kerl hat immer noch rote Flecken am Rücken... 
das kann ich mir vorstellen so einen Schock steckt man nicht so einfach weg
Oh man, ich kann mir vorstelle, dass du jetzt erstmal neben dir stehst. Das ist echt heftig! Wir haben damals, als die Große 2 war und ich mit dem Mittleren hochschwanger, einen "Erste Hilfe Kurs am Kleinkind" gemacht. Der Sanitäter sagte uns damals, dass man auch Jahre nach dem Kurs unter einer solchen Stresssituationen, unbewusst, alles abrufen kann. Ich brauchte das, zum Glück, noch nie, aber ich merke, dass ich in manchen Situationen ruhiger bin. Wenn sich jemand verschluckt hat, gehe ich auf Augenhöhe, mache die Arme hoch und sage: "Schau mich an und jetzt ganz langsam tief ein und ausatmen. So wie ich!" und dann atme ich vor. Bei der Großen, vor dem Kurs, war ich sehr oft ganz schnell panisch.
Da ist wohl was wahres dran, mein Kurs ist auch schon wieder 2 1/2 Jahre her. Bei mir kommt aber sicher noch hinzu, dass ich riesen Panik vor Erstickungsunfällen habe (würde fast behaupten, den Kurs überwiegend aus diesem Grund gemacht zu haben), von daher ist es bei mir immer wieder Thema in meinem persönlichen Kopfkino :-/ Außerdem hab ich einen Sohn mit 20 Monaten hier rumspringen, der sich das Essen gerne mal am Stück und quer reinschiebt und dabei dann auch mal das Kauen vernachlässigt und dessen orale Phase wohl erst mit Eintritt in die Pubertät endet. Von daher bin ich sicher auch etwas vorbelastet und konnte auch deshalb so schnell reagieren. Mein größter Alptraum ist Realität geworden, denn davor hatte und hab ich echt Muffe. Manchmal werd ich belächelt, wenn ich erzähle, dass Sohnemann mit seinen 20 Monaten noch keine Apfelspalte in die Hand kriegt, sondern nur von mir abbeißen darf. Aber das heute hat mir gezeigt, dass es doch schneller gehen kann, als man denkt. Ab morgen gibts nur noch Suppe, Püree und Apfelmuß 
Ich wünsche dir, dass du heute Nacht trotzdem einigermaßen gut schlafen kannst.
Danke, die Nacht war kurz, dafür hat mein Sohn gesorgt, der um halb vier aufstehen wollte :-/ Aber die paar Sunden, die ich geschlafen haben, waren Komaähnlich. Schaute eben aus dem Fenster, jetzt flitzt Nachbarsjunge hier schon wieder fröhlich rum, als wäre nix gewesen. Frage mich gerade, ob er davon etwas zurückbehält. War ja auch bei ihm Panik pur, von den Schlägen, die er von mir bekommen hat, gar nicht zu reden.