Lisa347
Hallo zusammen, ich hoffe ich bekomme hier jetzt keinen Shitstorm, aber ich muss meine Ängste einfach mal niederschreiben. Mein Sohn ist jetzt 4 Monate alt und ich leide schon länger an Angstzuständen im Hinblick auf Krankheiten. In der Schwangerschaft habe ich mich dann in Therapie begeben, weil ich sowas nicht meinem Kind zumuten möchte und keine Helikoptermutter werden will.... hat auch alles ganz "gut" geklappt mal mehr mal weniger.... jetzt ist Corona da und die Ängste sind so schlimm wie nie. Mein Mann hat ein Geschäft und kann nicht einfach dicht machen, aber er hat alles runtergefahren... ich halte mich so gut es geht überall raus geh nur spazieren. Ich habe einfach Panik es zu bekommen und daran zu sterben und meinen Sohn nicht mehr aufwachsen zu sehen... ich habe vor Jahren mal geraucht, bei mir wurde mal ein Asthma festgestellt, was aber wieder verschwunden ist, mein Pneumologe hat mir gesagt das ich zu keiner Risikogruppe gehöre. Mit corona kamen aber auch wieder meine Symptome, druck auf der Brust etc.und ja ich weiß das es die Psyche ist aber was wenn nicht, was wenn es jetzt zurück kommt und ich doch zur Risikogruppe gehöre. Lt meinem Arzt und meinen Werten nicht der Fall, trotzdem die Angst bleibt, dass man was übersieht. Die Leute drehen durch, wo soll das noch hinführen. Es gibt keine anderen Themen mehr. Das stillen fällt mir durch den Stress schwer. Ich gebe mir die größte Mühe mich runterzuholen, mich zu beruhigen mich zu entspannen. Keine Nachrichten zu lesen. Ich wollte es einfach loswerden, weil mich hier niemand kennt. Bleibt alle gesund und lg
Hallo erstmal und nein - von mir keinen negativen Kommentar:-) Ich verstehe dich sehr gut, da ich auch Angstzustände hatte, vor allem die ersten Monate nach der Geburt. Dass so eine Situation wie jetzt deine Ängste verschlimmert, ist klar. Hast du Unterstützung? Psychologe oder ähnliches? Ich kam da auch nicht alleine raus aber heute gehts mir gut und ich komme nicht mehr so schnell in diese Spirale. Wenn du möchtest und wenn dir ein Austausch hilft, darfst du mir gerne eine PN schreiben. Liebe Grüsse und alles Gute für dich und das Baby!
Hey!!! Mein Sohn ist knapp 6 Monate und ich habe ähnliche Sorgen, Ängste, Gedanken wie Du. Und gesunde Ängste sind ja auch ein Schutz. Sie sorgen dafür das wir jetzt in unserem eigenen vier Wänden bleiben, uns gründlich die Hände waschen, uns gesund ernähren, auf Hände gebe und Umarmungen verzichten, viel lüften, und Besorgungen auf eine Minimum zu beschränke usw. Das ist das, was wir tun können. Alles andere müssen wir auf uns zukommen lassen. Es ist sehr wahrscheinlich das sich viele von uns - hoffentlich nach und nach- infizieren. Und viele werden gesund und immun werden- bestenfalls zuhause. Für die, die Vorerkrankungen haben und alt sind, werden die Plätze im Krankenhaus freigehalten. Und wir hoffen alle, das diese ausreichen. Wir haben hier in Deutschland sehr gute Ärzte und eine hohen Standard- das kannst du dir vor Augen führen. Vielleicht kannst du auch telefonisch Kontakt aufnehmen zu deiner Therapeutin und mir ihr über deine Ängste reden. Ich hatte in meiner Schwangerschaft immer Angst, bei der Geburt zu sterben. Ich habe trotzdem jeden Tag versucht das beste für mich und meinem Sohn zu tun- und das mache ich jetzt auch. Mit oder ohne Corona. Wir waren heute auch spazieren. Denk immer daran was Du schon alles geschafft hast und genieße jeden Moment!
Ich verstehe dich voll. Ich gehöre leider auch zur Risiko Gruppe, Asthma und eine Blutgerinnungsstörung, dazu massig Allergien. Dazu arbeite ich im Handel, kann weder öfter Hände waschen noch Abstand halten von den Kunden die fröhlich an der Kasse stehen und husten, Niesen und mit angelegten Fingern ihre geldscheine durchwühlen. Ich habe auch Angst meine Kinder nicht mehr lange aufwachsen zu sehen.
Hallo und nein, auch von mir kein Shitstorm! ;-) Ich kann zwar nicht aus Erfahrung sprechen, kann mir aber sehr gut vorstellen, wie schlimm das für dich sein muss... Ich möchte dir gerne kurz eine Anekdote erzählen: Meine Tochter ist heute 14 Monate alt und als sie ca 3 Monate alt war, hatte ich den Rückbildungskurs besucht. Dort hat mich - aus dem Nichts heraus - eine Mutter angesprochen, ob ich es denn nicht unverantwortlich finde, in meinem Alter noch ein Kind zu bekommen. Und ob ich denn wenigstens so verantwortungsbewusst gewesen sei und eine Fruchtwasserpunktion habe durchführen lassen. Ich stammelte nur ein "äh ja, haben wir gemacht" und sie schoß gleich dagegen, ob wir denn auch die seltenen Erbkrankheiten wie z. B. das Rett-Syndrom hätten testen lassen, denn das sei bei Mädchen nach Trisomie21 der häufigste Gendefekt - nein haben wir nicht, aber du kannst dir vielleicht vorstellen, was dann folgte. Ich habe von dem Tag an meine Tochter gefühlt 24 Stunden am Tag beobachtet, das Internet rauf und runter gelesen und siehe da, ich habe tatsächlich bemerkt, wie sie z. T. ihre Hände geknetet hatte, in den Mund gesteckt hatte, etc... wie es für ein 3 Monate altes Baby total üblich und normal war und nicht, weil es ebenfalls Symptome sein könnten, die auf das Rett-Syndrom hinweisen... Das Ende vom Lied war, dass ich völlig panisch und aufgelöst bei der Humangenetik angerufen und darum gebeten hatte, sie mögen doch mein Fruchtwasser nochmal untersuchen... Ich konnte mit meiner Hebamme über meine Angst sprechen und sie hat einen wichtigen Satz gesagt: Mit meiner unbegründeten Angst versäume ich die schönste Zeit mit meiner Tochter … Den Satz möchte ich gerne auch an Dich weitergeben. Zur momentanen Situation: Ja, der Zustand ist kritisch und es ist richtig, dass die nun angeordneten Maßnahme wie Kita- und Schulschließungen, Herunterfahren des sozialen Lebens, etc. wichtig und notwendig sind! Und ja, ich gebe dir Recht, viele Leute drehen fast durch... dass ist etwas, was mir persönlich gerade ziemlich Angst macht! Aber jetzt kommt mein Aber: aus allen seriösen-wissenschaftlichen Quellen ist einvernehmlich zu lesen, dass der Virus bei gesunden Menschen ohne schwerwiegende Vorerkrankungen einen milden bis moderaten Verlauf nimmt. Dies solltest du dir bitte immer wieder vor Augen führen. Ich weiss auch, dass das leichter gesagt als getan ist, aber wirklich: versuch dich zu entspannen... das überträgt sich zum einen auf dein Baby und somit auch aufs Stillen und Stillen ist momentan das Beste, was du für den kleinen Zwerg tun kannst (ganz corona-unabhängig!). Du machst doch alles richtig: Du meidest Situationen und Orte so gut es geht und gehst mit deinem Kleinen spazieren! Hast du eine Hebamme, mit der du sprechen könntest? Oder eine Therapeutin / Therapeuten? Du kannst mir auch gerne ein PN schicken, wenn dir das hilft... Kopf hoch!! liebe Grüße