Elternforum Rund ums Baby

Meyla

Meyla

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Ich mach das jetzt hier und auch öffentlich. Ich möchte weder deine Erfahrung, noch deine Schmerzen noch die schlimme Zeit nach der Geburt in Frage stellen oder runterspielen. Ich weiß, dass du Furchtbares erlebt hast und man wünscht es niemanden. Ich weiß auch, dass jede Traumgeburt, von der berichtet wird, dich sicherlich ein Stück weit traurig macht. Weil es dir nicht gegönnt wurde. Und ich kann mir denken, dass es noch lange nicht vernünftig verarbeitet worden ist. So ein Trauma ist heftig und es dauert, bis man da neutral drüber sprechen kann. Mir stieß wirklich lediglich deine Wortwahl bitter auf. Nach deiner Erfahrung ist einige Zeit vergangen, neue Userinnen sind dazu gekommen, nicht jede weiß um deine Geschichte, was hinter deinen Aussagen steckt. Gerade junge Mütter haben häufig Angst und wenn sie dann deine Aussage lesen, ohne zu wissen, warum du sie tätigst, schürt es evtl. noch Ängste. Als Beispiel: ich hatte panische Angst vor dem Durchschneiden der Nabelschnur. Völlig bekloppt, aber ich hatte da totale Panik vor. Und dann erzählte mir jemand, was alles so schief gehen kann, wenn die Nabelschnur getrennt wird. Sie kenne da einige Fälle usw. Die Folge war dann, dass ich total am Rad drehte. Ich hatte dann lange Gespräche mit meinem Frauenarzt, mit anderen Müttern, mit den Hebammen im Krankenhaus. Die Panik konnten sie mir nicht ganz nehmen, aber ich war ruhiger, als mein Sohn dann da war und sein Vater nach genauer Anweisung die Nabelschnur getrennt hat. Das schrieb ich übrigens selten, so ausführlich zum ersten Mal. Ich weiß ja, dass es albern war, aber dagegen an kam ich eben auch nicht. Es tut mir leid, wenn es so rüber kam, als wäre deine Erfahrung nicht wichtig, nicht real oder ähnliches. Das wollte ich nicht. Entschuldigung!


Meyla

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

So, ich habe erst jetzt Zeit für eine Antwort, die nicht zwischen Tür und Angel getippt wurde. Ich weiß nicht recht, was ich hiervon halte. Du unterstellst mir völlig unverblümt einen Drang, mit meiner Geschichte Aufmerksamkeit zu suchen. DAS stört mich an deinen Aussagen, nicht der Gedanke, du könntest meine Aussagen als nichtig betrachten. Glaubst du wirklich, ich provoziere damit weil ich mich so wahnsinnig gerne darüber unterhalte? Nein, das mache ich nicht. Und damit kommen wir zu dem Punkt, der mich wirklich stört (allgemein, nicht speziell bei dir): Traumatische Geburten existieren. Ihre Zahl steigt leider aktuell wieder. Und kaum erwähnen Frauen dieses Problem, das Erlebte, passiert das, was im unteren Thread geschieht. 1. jemand bagatellisiert das Erlebte (die nächste Geburt wird viel besser, dein Körper weiß dann was er tut, blablabla). Krieg ein zweites Kind, erlebe ein Wunder und du wirst glücklich. Eine fette verbale Schelle für jeden, der so ein Trauma erlitten hat. Mach’s nochmal, wird besser! 2. man wird korrigiert. Das sind Ausnahmen, das muss erwähnt werden!!!! Nein, das sind sie nicht mehr. Das ist nicht nur mein subjektives Empfinden, sondern wurde mir durch mehrer Hebammen bei der Aufarbeitung bestätigt. Dank dieser scheiss pauschalisierung haben die Frauen nur Angst, sich zu offenbaren. 3. man bekommt, wie von dir zunächst auch, einen schwachen Charakterzug zugesagt. Man sucht Aufmerksamkeit…. Na sicher. Nichts ist schöner, als in das Gesicht einer Person zu blicken, die sich grade deine blutige und zerrissene vagina vorstellt. Total befriedigend. Wenn man dir ein Baby mit einer saugglocke raus kristellert passiert so etwas hässliches aber nun mal und das Heiligtum wird in Fetzen hinterlassen, die eine beschämte Ärztin schwitzend versucht wieder halbwegs passabel zusammen zu setzen. Ich werde mir nicht verbieten lassen, das so auszusprechen. Lange Rede kurzer Sinn: danke für die Entschuldigung. Aber es ist nicht richtig, dass mich positive Geburten belasten, sondern dass man mir, uns, einen Maulkorb verpassen möchte, uns Vorschriften machen will, wie wir damit umzugehen haben und wie wir es kommunizieren dürfen. Dazu hat niemand, der so etwas oder andere schlimme Dinge während der Geburt nicht erlebt hat, das Recht. Warum werden eigentlich Frauen, die ganz pauschal sagen „vaginal entbinden ist nur Paar Stunden schmerzhaft“ nicht auch mit dieser Vehemenz korrigiert? Jede Frau, die völlig blauäugig von bissel schreien und paar Minuten drücken ausgeht, wird durch solche Aussagen u.U. völlig überrumpelt und ins kalte Wasser geschmissen. Hältst du das für besser?


Feuerschweifin

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Meyla

Meyla, ich stimme dir zu. Das ist vergleichbar mit Victim-Blaming. Etwas schlimmes passiert, was den Leuten Angst macht, also muss das runtergespielt/verdrängt/als übertrieben dargestellt bezeichnet werden, damit die Welt wieder passt. Ist der erste Reflex und menschlich, deswegen aber nicht in Ordnung.


JakobsMutti

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Meyla

Ich bin auch absolut auf deiner Seite!!! Ich lese immer nur Beiträge- ähm ja schmerzen sind ja Ansichtssache- na danke auch - ich kann’s echt nicht mehr hören… oder lesen - danke für deinen Mut!!!


Halimon

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Meyla

Ich stimme dir auch voll zu!! Ich persönlich habe versucht, mich vor der Geburt bestmöglich zu informieren, um eine Entscheidung zu treffen. Dafür ist es wichtig, dass Frauen, die vaginal entbunden haben, auch ehrlich berichten!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Meyla

Uff... Nein, ich finde ganz und gar nicht, dass du Aufmerksamkeit suchst und deine Erfahrungen aufdrängen willst, noch will ich dir einen Maulkorb verpassen. Mir ging es wirklich nur um dieses eine blöde Wort und das nicht jede Frau weiß, was dir passiert ist. Und um der Einfachheit halber, damit du nicht jedesmal alles neu tippen müsstest, dachte ich, ein Link zum Thema(ein Link zu deinen Erfahrungen) wäre gut gewesen. Dann wäre es nachvollziehbar gewesen, leider fiel mir erst hinterher ein, was du erlebt hast. Und nein, es ging mir auch nicht darum, jetzt irgendwas anzuführen und damit deine Erfahrungen zu denunzieren. Sondern eher zu erklären, was junge Frauen sich in ihrer ersten Schwangerschaft für Gedanken machen und gerade im hormonrausch vielleicht auch massive(sicherlich auch völlig abstruse) Ängste haben. Und was manch unbedachte Äußerung für Folgen haben kann.. Ich denke gerade, du willst mich nicht wirklich verstehen bzw. interpretierst eine Menge hinein. Ja, meine Wortwahl war auch nicht angemessen. Das ist mir bewusst, sonst hätte ich mich nicht entschuldigt.


LouLou202020

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Meyla

Da stimme ich dir zu. Es wird heutzutage, das bemängeln auch Hebammen, zu sehr heruntergespielt was wirklich alles bei einer vaginalen Geburt passieren kann. Ich erinnere mich noch wo ich fragte wie das mit einem Wunsch- KS abläuft. Da wurde ich hier in fetzen gezogen das man es ja trotzdem versuchen könne. Wie beim Thema stillen. Ich hatte mich auch informiert und überwiegend nur unschöne Dinge gelesen. Eine Freundin von mir bekam ihre zierliche Tochter per Sturzgeburt ohne Saugglocke aber hatte dennoch einen Scheidenriss dritten Grades, Trauma und heute noch Probleme damit. Die Traumata werden verschwiegen damit die Damen die noch entbinden bloß nicht mit der Realität konfrontiert werden. Wenn ich lese wie oft eingeleitet wird und es dann aufgrund Komplikationen zum KS kommt wird mir schlecht. Nur weil jemand die bittere Wahrheit der achso so schönen vaginalen Geburt erzählt weils bei Person X anders lief kann man ihr nicht unterstellen das sie Aufmerksamkeit sucht. Meyla ist eben sehr direkt, für den einen eben etwas Gewöhnungsbedürftig, aber sie tut ja nicht irgendwelche Märchen erzählen das es dennoch soooooo toll war trotz aller Komplikationen. Finde dieses Thema sollte ruhig ehrlicher sein, so mit den stillen auch. Alles hat seine Schattenseiten und da sollte man nix schön reden.


Meyla

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich möchte dich nicht falsch verstehen, mit gegen deine regelmäßigen Attacken in unterschiedlichen Foren aber allmählich auf die Nerven. Du liest gefühlt meinem Namen und bist schon gegen meinen Text bevor ich die Finger bewege. Ich bin direkt ja. Aber ich ignoriere Menschen auch einfach, wenn unsere Ansichten nicht kompatibel sind. Dieses permanente Personen raus picken ist einfach nur lächerlich. Zum Thema zurück: mit meinen genannten Punkten habe ich ja nicht explizit dich angesprochen, was da ja auch steht. Du und 2 andere sind direkt auf mich los, obwohl ich nicht die einzige bin, die nicht sonderlich positiv berichtet haben. Die 3Kindmama hat da ja die deutlich größere Klappe aber nicht die Eierstöcke, da ins Gespräch zu gehen. Der Ton ging bei den andere Damen „nur“ mehr Richtung „lange Heilung wegen abartig starker Schmerzen nach der Geburt über mehrere Monate“. Die habt ihr in Ruhe gelassen. Find ich merkwürdig, zeigt mir aber auch, dass es euch um mich persönlich geht - und darum, die Geburten mal wieder heilig zu sprechen, so wie ich darf Frau es ja nicht sagen. Wenn wir einen Patienten bekämen, bei dem wir eine x-beliebige Wunde in 4 oder 5 Richtungen nähen müssen, nötigen wir den auch nicht das Schlachtfeld schön zu reden. Aber geht es um eine Vagina DANN DARF MAN DAS NICHT SO SAGEN! Doch. Darf Frau. Manche Risse sind halt weder schön glatt noch symmetrisch. Wenn es dich aber so stört, werde ich in Zukunft eine andere Beschreibung wählen, die den Inhalt aber nicht schmälert. Links stelle ich bewusst nicht rein, weil man die meistens einfach nicht liest. Ansonsten hätte ich auch diese Idee gerne aufgegriffen, da sehe ich aber den Nutzen nicht.


Liebeskind26

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Meyla

Ich weiß garnicht worum es in eurem Beef ging und wie sie es schlussendlich gemeint hat. Ich habe nur allgemein was zum Thema zu sagen. Niemals niemals darf irgendjemand einer Frau verbieten über ihre traumatische Geburt zu sprechen. Es ist der sensibelste Bereich einer Frau und man ist in fremden Händen und wenn ich an meine Hebamme denke möchte ich ihr einfach eine klatschen und ihr sagen, sie soll bitte im KH die Post machen aber keine Hebamme spielen. Fachlich war sie wohl ganz ok, ich hatte auch keine schwere Geburt aber menschlich einfach nur eine Katastrophe. Ich möchte mir garnicht ausdenken was wäre, wenn es Komplikationen gebe. Rückwirkend kam ich mir vor, als würde ich ihr garnicht in den Abend passen. Obwohl die Geburt so schnell ging und sie mich so gut wie überhaupt nicht betreuen musste. Und ja, es ist mir egal, wie überlastet sie ist. Dann soll sie es sein lassen mit dem Beruf. Ich wünsche dir, dass du irgendwann drüber hinweg kommst psychisch und physisch. Was ich garnicht ausstehen kann wenn Frauen mit bestimmten Vorstellungen in die Geburt reingehen. Es kann immer was schief gehen, aber solange ich das Gefühl habe, dass die Ärzte und Hebammen alles menschenmögliche getan haben möchte ich keine bösen Gedanken mit mir mittragen. Manchmal hört man dann ja wie eine Frau sagt: "so hab ich mir das nicht ausgemalt" Da frage ich mich mit was für Vorstellungen man in die Geburt geht. Und zum guten schluss: grundsätzlich könntest du auf jeden Fall trotzdem netter sein. Man bedenke deine ganzen verbalen Ausfälle wenn es um BV ging. Die armen schwangeren Damen. Und nein, ich war nie im BV, mir ging es gut während den Schwangerschaften:)


sunnydani

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich finde auch, dass es nicht herunter gespielt werden sollte, aber dennoch denke ich mir, was es einer Schwangeren bringt, wenn sie im Detail weiß, was alles Schlimmes passieren kann. Immerhin muss das Kind irgendwie raus und egal für welche Variante man sich entscheidet, wenn man Pech hat, kann man schlimme Komplikationen haben und wenn man Glück hat, geht alles super und man hat eine gute Geburtserfahrung. Ich hätte jedenfalls als Schwangere nicht wissen wollen, was es alles für extrem schlimme Komplikationen geben kann, denn dann hätte ich nur noch mehr Angst vor der Geburt gehabt und Angst zu haben ist sicher kontraproduktiv. Viel besser ist es doch eine Schwangere dahingehend zu motivieren und zu bestärken, dass sie es schaffen wird, dass sie auf ihren Körper vertraut bzw. auf ihr Gefühl hören soll, was sie selber denkt, was schlussendlich für sie die bessere Geburtsvariante ist (und dieses Bauchgefühl entwickelt sich eben oft auch erst zum Ende der Schwangerschaft hin und nicht schon Monate vorher, bevor man überhaupt schwanger ist) und dass man einmal von vornherein vom Positiven ausgeht und sich nicht schon alles ausmalt, was daneben gehen könnte. Mir hat das bisher zumindest in allen Lebenslagen geholfen, wenn ich mal vorher, bevor ich wusste, wie es kommt, vom Positiven ausgegangen bin. Und kommt es dann nicht positiv, kann man nachher immer noch schauen, wie man damit fertig wird. Aber von vornherein schwarzmalen und davon ausgehen, dass es ganz dramatisch und schlimm wird, das wäre jetzt halt nicht mein Zugang, mit dem ich mich herausfordernden Situationen stelle. Und ja, klar prägen einen die eigenen Erfahrungen und man tendiert dann eben, dass man in diese Richtung rät. Geht mir doch auch so, ich hatte nun mal eine schlimmere Erfahrung mit einem Kaiserschnitt und möchte kein zweites Mal einen Kaiserschnitt, hätte auch nie freiwillig einen haben wollen und dann neigt man eben dazu, in diese Richtung einen Rat zu geben. Aber im Endeffekt muss jede Frau ihren eigenen Weg finden, mit dem sie sich identifizieren kann und mit dem sie zurecht kommt und man weiß im Vorhinein weder beim Kaiserschnitt noch bei der vaginalen Geburt was auf einen zukommt und ob man Komplikationen haben wird oder nicht. Und dann finde ich auch, dass es eher hilft, wenn man halt bestärkt und Mut gibt und nicht noch mehr Angst schürt und verunsichert, denn durch muss man ohnehin und niemand kann es einem abnehmen und es gibt eben keine Variante, die supertoll und völlig schmerzfrei und absolut risikofrei ist. Abgesehen davon hat der Körper es schon so eingerichtet, dass man gewisse Dinge wieder etwas vergisst, wenn sie längere Zeit vorbei sind, sonst würde wohl niemand mehrere Kinder bekommen. 6 Monate nach der Geburt hätte ich auch nicht schon wieder an die nächste Geburt denken wollen, aber wenn ein bisschen Zeit verstreicht, sieht man viele Dinge schon wieder anders und denkt selber auch wieder anders darüber nach. Deshalb hilft es meiner Meinung nach nichts, sich vorher schon den Kopf zu zerbrechen und sich auf einen Geburtsmodus zu versteifen, wenn man einfach noch nicht weiß, was die Zukunft bringt und wann man überhaupt wieder schwanger ist bzw. wie die Schwangerschaft verläuft, ob man überhaupt die Wahl hat oder gewisse Gegebenheiten ohnehin entscheidend sind und welches Gefühl man dann selbst entwickelt. Viel wichtiger wäre es somit ohne Panik und Angst, was alles schieflaufen kann, auf das aktuelle Bauchgefühl dann zu hören. Alles Liebe!


Meyla

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von sunnydani

Ich gebe dir in allem recht, außer einem Punkt: ich rate zu nichts. Weder KS, noch Vag. Gerne nachlesen. Ich habe zu all meinen Erlebnissen eine positive Einstellung, weshalb ich auch darüber offen reden kann und nicht verstumme wenn man mich fragt. Aber ich rede es auch nicht schön. Schönreden ist eine Form der Verdrängung und das liegt mir nicht.


Ruto

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von sunnydani

Da bin ich ganz anders. Ich habe mir in der Schwangerschaft bewusst ein Video über mögliche Geburtskomplikationen angeschaut, über Gewalt währenddessen. Nicht, weil ich dachte, dass das dann auch mir passieren muss, sondern um einfach aufgeklärt zu sein und vielleicht sogar vorbeugen zu können(was trotzdem nicht immer möglich ist, sowieso klar). Was bringt es mir, wenn ich nur die schönen, tollen Geburtsberichte lese, wenn ich dann während der Wehen feststelle, dass bei mir irgendwie alles anders läuft? Dann geht's mir ja noch schlechter und ich schiebe alles nur noch mehr auf mich. Nein, ich finde Aufklärung wichtig. Ich finde es wichtig, dass in einem Forum allen Geschichten Raum gegeben werden darf. Wer das nicht ertragen kann, liest eben keine Erfahrungsberichte, sondern sucht nach mentaler Bestärkung während der Geburt, vielleicht noch explizit nach positiven Berichten. Aber nicht in einem Thread, der sich mit der Frage beschäftigt, lieber einen Wunschkaiserschnitt als nochmal eine vaginale Geburt zu erleben. Übrigens finde ich, dass da sowieso sehr viele verschiedene Erfahrungen gesammelt wurden, auch viele positive.


sunnydani

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Ruto

Ja, vermutlich ist da auch jeder anders. Und wahrscheinlich hängt es auch von der Situation ab. Bei meinen Frühchen z.Bsp. wollte ich genauso die Wahrheit hören, was im schlimmsten Fall sein kann und was auf uns zukommen könnte, aber dennoch habe ich einfach darauf gehofft, dass der worst case nicht eintritt und es besser ausgeht, als viele Ärzte am Anfang ausgemalt haben. Und mich haben die Schreckensberichte vorher schockiert, was alles mit den Kindern ganz bestimmt ist, wenn sie an der Grenze der Überlebenschance zur Welt kommen. Es ist natürlich wichtig zu wissen was ansatzweise auf einen zukommt, aber wenn man noch nicht mal weiß, ob es dazu kommt, ist es halt nicht gerade hilfreich sich über jedes Detail, was sein kann, Sorgen zu machen. Als die Kinder dann da waren und ich wusste, jetzt ist der Fall eingetreten, dass sie Extrem-Frühchen sind, war es was anderes. Da wollte ich ihren Gesundheitszustand keineswegs schön geredet haben, sondern der harten Wahrheit ins Gesicht blicken, denn da war es ja Fakt, dass es jetzt so ist, wie es ist. Und dann kann ich besser damit umgehen, als bei der Überlegung, vielleicht, wenn es dann überhaupt so ist, könnte es so sein. Und wenn mich jetzt eine schwangere Frau fragt, deren Kind sehr wahrscheinlich zu früh zur Welt kommt, dann lüge ich sie auch nicht an, aber ich werde ihr sicher nicht jedes kleinste Detail über Lumbalpunktionen, Lungendrainagen, Krampfanfällen, stärkste drogenähnliche Sedierungen, von denen die Kinder Entzugserscheinungen bekommen beim Absetzen bis hin zu Hirnblutungen, Ops uvm erzählen, was ich in meiner Neozeit alles mitgemacht habe, denn ich finde eben, das schürt Ängste und das empfinde ich nicht mit Mund verbieten oder nicht darüber reden dürfen, sondern in so einer Situation denke ich einfach an die andere Mama, die gerade die ärgsten Sorgen ihres Lebens um ihr Kind hat und dann kommt es halt irgendwie für mich blöd, ihr knallhart zu sagen, wie es auf der Neo ausschaut und wie es wirklich den kleinsten aller Kleinen ergeht, dass man oft sehr lange nicht weiß, ob und wie sie den nächsten Tag überstehen und dergleichen. Denn im Prinzip ist es auch da so, dass man es sich sowieso vorher nicht vorstellen kann, wie es dann ist, wenn man das tatsächlich mitmacht und da muss dann irgendwie eh jede durch und ihren Weg finden damit umzugehen. Wenn mich jemand fragt, der gewisse Sachen schon mitgemacht hat und schon weiß, wie es läuft, dann ist es wieder was anderes, denn dann, finde ich, fühlt man sich natürlich besser, wenn man sieht, es geht auch anderen Mamas gleich und nicht nur einem selber so. Aber das ist für mich alles so sensibel und situationsabhängig und im Voraus will ich halt nicht gleich ans Schlimmste vom Schlimmen denken. Und so ist es auch, was das Thema Geburt angeht für mich so. Ich war froh, dass ich vor meinen Geburten nicht ins Detail aufgeklärt war, was alles kaputt gehen kann, denn ich denke mir, dann wäre ich ganz anders in die Geburt hineingegangen und hätte viel mehr blockiert oder gekrampft, wenn ich an das alles gedacht hätte. Natürlich wusste ich, dass etwas reißen kann und dass es höllische Schmerzen sein müssen, wenn man das nicht mal mitbekommt, dass etwas reißt, aber ich habe mich nicht damit auseinander gesetzt, dass man Monate später immer noch damit zu tun haben könnte oder sich die Gebärmutter senken kann oder man nicht mehr ohne Katheter aufs Klo gehen kann. Mir ging es einfach besser damit mir zu denken, mein Körper schafft das und es wird schon alles gut gehen. Und wenn es dann nicht geht, wäre es für mich ausreichend genug gewesen, mir hinterher Gedanken zu machen bzw. mich ins Detail zu informieren. Aber ja, so ist eben jeder anders und es ist auch gut so. Man muss eh seinen Weg finden bzw. aus den vielen Antworten das herausfiltern, was einem hilft und natürlich finde ich es auch super, wie du Meyla, das gemeistert und geschafft hast und wie du damit umgehst. Das würde ich keinesfalls anders meinen oder sehen, aber ich hätte als Schwangere halt vermutlich mehr Angst gehabt, wenn ich so eine Geschichte gehört hätte, deshalb hab ich mir gedacht, ich schreibe das. Alles Liebe!


sunnydani

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Meyla

Das hab ich schon gesehen, dass du keinen direkten Rat gegeben hast. Aber wenn man von seinen eigenen Erfahrungen erzählt, hört man ja dennoch heraus, welche Tendenz zu welcher Geburt derjenige jeweils hat. Und ich sage auch immer, ich möchte niemals einen zweiten Kaiserschnitt, somit klingt das dann vielleicht einfach auch so, als ob ich eben zu einer Vaginal-Geburt rate, auch wenn ich es nicht direkt schreibe, aber im Endeffekt würde ich natürlich auch am liebsten rüberbringen, dass für jede Frau eben eine andere Geburtsvariante besser passt und dass es am Wichtigsten ist, dass man selber für sich im Reinen damit ist bzw. dass man eben auf sein eigenes Bauchgefühl hört. Ich wollte dich damit auch nicht persönlich angreifen, falls du das so empfunden hast. Ich finde es wirklich bemerkenswert, dass du so mit deiner schlimmen Erfahrung umgehen kannst und dass du trotzalledem eine positive Einstellung hast und damit zurecht kommst! Ich wünsche dir alles Liebe!


ZweifelistderTeufel

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich verstehe zwar gerade nicht, was genau abgeht oder auf welchen Thread sich hier bezogen wird, aber ich kann Folgendes sagen: Ich hätte mir 100% gewünscht, dass mich jemand aufklärt, ehe ich schwanger werde. Ich hätte gern vorher gewusst, dass Rektusdiastase, Dammriss, Prolaps, Organaustritt (!!), Dammschnitt, Saugglocke mit ggf. Verstümmelung, Gewalt unter der Geburt und Gott weiß, was noch, alles passieren können. Sowie der Tod zum Beispiel. Ich fand es wirklich schwer, darüber überhaupt mal 'ne Statistik zu finden, wie viele Frauen eigentlich bei dem ganzen Unternehmen jährlich sterben. Das Risiko ist doch real. Die Frauen, mit denen ich im Vorfeld sprach, wurden alle immer nur still, als ich mit ihnen sprach und erzählten, es seien ja nur paar Stunden und das sei es wert. Auch die FA klärte mich über nichts auf, was eine SS und eine Geburt bedeuten können. Das einzige, was man von mir wissen wollte, war, ob ich die SS austragen oder terminieren wollte, aber damit erschöpfte sich dann schon jegliches medizinische Interesse an mir. Kaum WAR ich dann schwanger, kamen alle mit ihren Horrorstorys um die Ecke. Plötzlich fiel jeder ein, wie schlimm das alles war. Hätte ich zwei Kinder, wenn ich im Vorfeld ganz detailliert Bescheid gewusst hätte? Keine Ahnung, du. Aber ich hätte die Entscheidung damals in jedem Falle gern *mündig* getroffen und nicht wie so ein Sechstklässler, der über Sex redet, als hätte er Ahnung. Ich darf weiter anmerken: Ich hatte 2 totale 08/15 Geburten. Trotzdem ging es mir nach der ersten so dermaßen besch***, dass ich wochenlang vor Schmerzen nicht aufrecht laufen konnte und noch monatelang suizidale Gedanken hatte (nicht wegen des Babyblues, wegen der chronischen Schmerzen und der Dysfunktionalität dieses neuen Körpers). Die Ärzte aber sagten mir stets, meine Verletzungen seien nicht schlimm. Was die Implikation dieser Aussage mit mir macht, malt sich bitte jeder selbst aus. Mein 2. Kind habe ich eigentlich nur bekommen, weil an mir nix mehr kaputt gehen kann. Ich dachte mir halt "sch*** drauf, nu' isses doch auch egal" Und ich hatte keine schlimmen Geburten, Baby #2 habe ich sogar völlig verletzungsfrei alleine entbunden. Ich kann ja nur erahnen, dass im Gegensatz dazu Meylas Geschichte extrem schrecklich ist und es tut mir unfassbar Leid. Was dir passiert ist, darfst du unbedingt erzählen, lass es dir nicht nehmen. Es ist stark, dass du überhaupt darüber offen reden kannst, wie es dir geht und was passiert ist. Ich kann das nicht einmal wirklich. Vielleicht auch deshalb, weil mir in der Akutphase, als es mir schlecht ging, immer gesagt wurde "aber das ist doch normal, was hast du denn gedacht?" .... "ist doch nicht schlimm". Solange du nicht ungefragt Schwangeren ins Gesicht springst und ihnen Panik machst, ist doch alles gut. Wenn jemand explizit wissen will, was eine Geburt bedeuten kann, dann fragt er ja nicht aus Jux! Klar darf man das erzählen!


Tierpark-Mama

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Der Ton macht die Musik. Es ist super wichtig, auch über traumatische geburtserlebnisse zu berichten. Schon allein, weil das bei der Verarbeitung hilft. Aber es gibt einen Unterschied wie man darüber berichtet. Ich persönlich bevorzuge da die nüchterne, "wissenschaftliche" Variante. Wenig bis gar keine Emotionen, einfach nur aufschreiben der Ereignisse. Sowas lese ich sehr gerne um mich vorzubereiten. Da denke ich mir immer: aha, sowas gibt es auch. Gut zu wissen, hoffentlich passiert mir das nicht. Wenn ich einen sehr emotionalen Text lese, der gefühlt alles überdramatisiert (was ja nicht stimmt), dann lese ich nicht mehr weiter. Das geht übrigens in beide Richtungen. Einen geburtsbericht, der alles in den Himmel lobt und wie toll und erfüllend so eine Geburt doch ist, das beste Erlebnis auf Erden..... da lese ich auch nicht weiter. Kommt mir genauso unrealistisch vor. Außerdem finde ich, dass es hier in den Foren oder allgemein im Internet eher eine verzehrte Realität gibt. Worüber erzählt man am meisten? Wenn etwas nicht wie gewünscht klappt. Wenn man schlechte Erfahrungen gemacht hat. Da sucht man den Austausch eher, als wenn alles so klappt wie es soll. Wenn man (fast) nur negatives liest, kommt man schnell zu dem Schluss, dass es die norm ist traumatisiert aus einer geburt rauszukommen. Aber das ist es nicht, meiner Meinung nach. Auf der anderen Seite sind die negativ-erlebnisse eben aber auch nicht wenig. Und das darf ruhig kommuniziert werden! Es wird natürlich nicht besser, wenn unter solchen Berichten dann nur Kommentare zu finden sind von Frauen die keine Probleme hatten. Ich hatte zwei vaginale geburten. Hab ich in den Foren nie berichtet, weil alles tüffig lief. Zumindest für mein empfinden. Bei geburt 1 musste ich auch ne Stunde genäht werden, weil ich einmal schön im kreis eingerissen bin. Fand ich aber nicht schlimm. Und das ist auch ein weiterer Punkt. Jeder hat ein anderes empfinden. Und das macht es so schwierig zu vergleichen. Ich finde nicht, dass ich untenrum völlig zerfetzt war, obwohl andere das so sehen. Ich find es auch nicht schlimm, dass mein Intimbereich nach 2 geburten nicht mehr so aussieht wie früher, andere frisst der Gedanke fast auf. Ich glaube, mit weniger Emotionalität wären manche Diskussionen und Meinungsaustäusche viel einfacher und mit weniger Missverständnissen verbunden. Ja, es gibt scheiß-geburten, ja, es gibt traum-geburten. Und ja, eine Frau kann auch beides erleben.


Cuci

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Also ich habe sehr oft Probleme mit Meylas Ton oder Wortwahl. Und auch manchmal dss Gefühl, dass sie gegen alles ist und auch oft zu direkt. Aber diesmal muss ich zustimmen. Ich hatte auch eine sehr gute traumatische erste Geburt, währenddessen noch Streit mit dem Ehemann, der sowieso der Meinung ist, heutzutage wird "zu viel Geschiss um Geburten gemacht, früher bekamen die Frauen ihre Kinder mal eben auf dem Feld". Meine Schwiegermutter ubd Schwägerin haben je 3 und 4 Kinder "mal eben so bekommen". In meiner Familie leider das Gegenteil. Es wimmelt nur so von Komplikationen, (Not-) Kaiserschnitten und aufgrund dessen also nicht wegen der Genetik ist auch ein behindertes Kind dabei. Ich bekam nach Präeklampsie und Geburtsstillstand schlussendlich einen Notkaiserschnitt verpasst mit den Worten an meinen Mann, der mit der leitenden Hebamme stritt, "Sie setzen sich jetzt in die Ecke. Ich suche gerne noch mal mit ihnen das Gespräch, aber jetzt versuche ich erst mal das Leben ihrer Frau und ihres Kindes zu retten!" Und ich lag dann weinend auf dem OP Tisch während ich "einschlief" und die Leute drum herum wollten oder konnten sich nicht mit mehr damit beschäftigen, denn es musste ja schnell gehen. Zuhause dann so um Sprüche zb meines Schwiegervaters wie "wieso liegt die im Bett, die hat doch NUR ein Kind bekommen." Und dazu die Traurigkeit, der Zorn und auch dazu auch noch ein Baby, das man die ersten Wochen dadurch zwar versorgt hat, einer muss es ja tun, aber das wunderschöne Mutterglücksgefühl, dass man ja nun empfinden muss, das gab es nicht. Nur Wut. Traurigkeit und aber auch Scham. Und interessiert hat es bis auf meine Mutter, die es ja selbst kannte und erlebt hatte, niemanden. Ich bin jetzt Mutter und so muss ich mich auch fühlen und mich verhalten. So was will halt keiner hören. Ich muss es jetzt auch niemandem auf die Nase binden. Aber an einigen Stellen darf es halt auch mal gesagt werden!


Cuci

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Cuci

Also das war jetzt die absolut zusammengefasste Kurzversion meiner Geburt!


Cuci

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Cuci

Also das war jetzt die absolut zusammengefasste Kurzversion meiner Geburt!


Ruto

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Cuci

Da merke ich schon beim Lesen wie mir die Wut hochkocht. Und solche Sprüche und Unverständnis dann noch von Männern! Vielleicht sollte man denen Mal was aufreißen. Sorry. Konntest du das Erlebte mit deinem Mann mittlerweile Mal nachbesprechen? Seine negativen Anteile an deinem Erlebnis? Ich würde es dir sehr wünschen, dass er nicht mehr so ist. Aber manche Menschen kann man nicht ändern. Ist ihm eigentlich wenigstens jetzt bewusst, dass es um Leben und Tod ging? Und diese Sprüche erst... Früher sind tatsächlich auch viele bei Geburten gestorben. Sowas würde ich jedem um die Ohren hauen, der mit so einem Mist ankommt.


Meyla

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Cuci

Da kann einem doch nur die Krawatte platzen wenn man sowas liest!!!! Es tut mir wahnsinnig leid, in was für eine Familie du dich da begeben hast. Eine Einstellung wie die letzten Hinterwäldler! Wie kann man aus Gebären so einen Wettbewerb machen? Aber da sie ja alle ohne schonung los geschossen sind kann man davon ausgehen, dass sie in einigen Jahren die Inkontinenzindustrie sehr sehr glücklich machen werden.


KeiKeiKei

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich will gar nicht groß meinen traumatischen Not KS inkl Wochembettdepression hier breittreten, aber nochmal sagen, bitte bitte redet auch ueber eure negativen Geburtserlebnisse. Wie jemand so schoen sagte, sicherlich soll man keine Schwangere ungefragt anspringen, aber damals nach der Geburt haette es mir ungemein geholfen, wenn jemand ehrlich gewesen waere. Ich habe mein Kind im Ausland gekriegt und war in einer pinken fluffigen Expat Blase von Schwangeren und Muettern, die alle ihre Kinder in Elite-Krankenhaeusern bekomen haben, waehrend der Geburt Massagen bekommen hatten und alle den Satz brachten "kaum erblickte ich das Gesicht meines Babys, waren alle Schmerzen vergessen und ich wusste, es ist die Liebe meines Lebens". Wirklich niemand hatte schlechte Erfahrungen und hat drueber geredet. Ich litt monatelang unter meinen Erfahrungen, noch viel mehr weil ich gefuehlt die Einzige war. Bis ich schuechtern den Mund aufgemacht habe und ploetzlich immer mehr "glueckliche" Bekannte mir ebenfalls von ihren Horrorerlebnissen erzaehlt haben. Keiner hat sich getraut. Wie bei Selbsthilfegruppen hilft es, wenn man es erzaehlen kann und gehoert und verstanden wird. Und kaum machte ich den Mund auf, kamen gut die Haelfte auf mich zu und erzaehlte mir von Wochenbettdepressionen, Gewalt waehrend der Geburt, Verletzungen, fehlende Mutterliebe etc. Es passiert so haeufig und es muss ok sein das zu sagen.