Patti1977
Ich genieße es. Ich genieße es beim Einkauf in Ruhe und mit Abstand abkassiert zu werden. Ich genieße Abstand und Ruhe in den Gängen des Supermarktes. Ich genieße es 2 Stunden früher anzufangen und nach hinten mehr Zeit zu haben für Kinder und Garten. Mehr Ruhe und Entspannung. Ich genieße die wenigen Geräusche im Park, den Himmel ohne Flugzeuge, die kurzarbeit meines Mannes auch wenn es finanziell enger wird. Ich genieße das Lachen der Leute am See vorm Garten, neulich sah ich eine Familie angeln wo sonst nie jemand angelt. Es ist mehr Familie zu sehen und zu spüren. Ich freue mich auf Ostern. Wie werden im Wald Eier verstecken und Enkel gehen kurz hinter uns. Abstand gewährt, Kleinigkeiten aber Freude. Keine großen Kartons. Klar wäre mein Mann gern mit seinem Sohn im Amsterdam. Geht halt nicht. Er ist bis Freitag auch noch in Quarantäne, der Sohn. Ich wäre auch lieber im Mai zum ersten urlaub mit meiner Tochter allein unterwegs. Geht halt nicht. Wir fahren halt Rad hier vor Ort. Egal, wir sind gesund. Wir haben zu essen. Das Wetter ist toll. Genießt einfach mal das positive statt zu Jammern, was nicht da ist.
Hallo Patti1977, ja Corona hat uns zu dem verholfen, was eigentlich wichtig ist: Familie. Das Finanzielle und das Zwischenmenschliche sind mitunter 2 verschiedene Welten. Familie ist letztlich wohl das, was wichtig ist. Was geschieht mit der Umwelt? Der Luft?
Umwelt, ich schaue neidvoll nach Venedig. Was würde ich tun um Bilder machen zu können aber noch mehr freut mich, dass die Natur atmen kann. Eine Pause hat. Und das vieler Orts. Ich hoffe auf etwas umdenken.
Die sauberen strassen im.park keine überfüllten Mülleimer wenn eine fremde Person einem einfach zuwinkt und lächelt.
Ich genieße momentan die Ruhe und den verringerten Verkehr. Aber "mehr Familie" ist hier nicht - für mich bedeutet Familie nicht nur die Menschen, die im selben Haushalt leben. Und ich vermisse den Rest meiner Familie, die ich seit Wochen nicht gesehen habe und auch noch länger nicht sehen werde...
Meine Familie gehört ebenfalls zu denen, die der Krise was Positives abgewinnen können: Meinem Mann sind als selbstständigem Fotograf jegliche Aufträge weggebrochen. Trotzdem freut er sich, dass er mehr Zeit zum Lego spielen mit den Jungs hat und dass er endlich mal die Gelegenheit hat, sich in aller Ruhe um seine digitalen Produkte zu kümmern. Wird finanziell sehr eng (ich arbeite nur Teilzeit), aber das bekommen wir schon irgendwie hin. Zur Not vertreiben wir über das Gewerbe meines Mannes halt die Mund-Nase-Fummel, die ich grade in Massen nähe. Ich selbst bin sowieso ein Mensch, der gerne wenig Action hat. Ganz ehrlich: bis ich sämtliche Projekte rund um Haus und Hof erledigt habe, brauch ich noch Wochen. Die Kinder sind total zufrieden und reichen sich irgendwie selbst. Mein 6-Jähriger sagte gestern, der Kiga könnte ruhig noch länger zu bleiben: er müsste mit seinem Bruder vorher noch ganz viel Lego spielen. Die restliche Familie sehen wir entweder per Skype, oder einzeln in sicherer Entfernung (5-6 Meter) zu einem Kaffee im Garten. Meine Mama bringt regelmäßig Kuchen vorbei. Sie sitzt beim Essen im Auto, ihre Enkel und wir vor der Haustür. Ist ein bisschen komisch, aber wird auch wieder anders. Ansonsten treffen wir uns regelmäßig mit den Nachbarn zum Haustürkaffee. Jeder sitzt vor seiner Tür und wir unterhalten uns über die Straße rüber. Hier ist ja kein Verkehr. Wir sind gesund, haben genug zu Essen, genug zu tun, genug Zeit und die Sonne scheint. Lagerkoller ist hier also erst mal noch in weiter Ferne.
Ich muss schon etwas überlegen um etwas positives sehen zu können. Der Natur mag es momentan besser gehen, aber sehe ich das wirklich? Und ist das nicht nach Corona sehr schnell wieder anders? Gerne würde ich viel positives sehen. Und jammern will ich nicht. Mir ist bewusst, dass es uns in Deutschland sehr gut geht, im Vergleich zu Afrika sogar blendend. Trotzdem ist hier die Kinderarztpraxis geschlossen. Und es tröstet wenig, wenn ich weiß, dass es in vielen Ländern kaum oder gar keine medizinische Versorgung gibt. Ich vermisse meine älteste Tochter, mein Enkelkind, meine Schwiegereltern. Die Kinder fragen fast täglich nach ihren Großeltern und mehrfach die Woche nach ihrer Schwester mit dem Baby. Die Schulaufgaben werden langsam sehr stressig. Der Mittlere sieht nicht ein, weshalb er die "Babyaufgaben" machen soll. Er ist in der 4.Klasse und seit einer Woche gibt es nur noch sehr alte Aufgaben, teilweise aus dem 2.Schuljahr. Nervt ihn. Schwiegersohn hat seinen Arbeitsplatz verloren. Wann er etwas neues findet steht in den Sternen. Wir selbst haben finanzielle Einbußen und es macht mir Sorgen. Und wenn ich draußen bin, dann sehe ich täglich Menschen, die sich nicht an die aktuellen Regeln halten. Im Ort gab es schon Todesfälle. Ich will keine Angst haben, aber unterschwellig ist sie da. Ein Kind sterben zu sehen, ich möchte es nie wieder erleben. Ich selbst gehöre aufgrund von Vorerkrankungen zur Risikogruppe, hätte ich keine Kinder, wäre ich viel weniger besorgt. Aber was, wenn ich schwer erkranke, Folgeschäden behalte oder gar sterbe?
Das klingt gut und ich finde es gut, dass du so vieles positiv sehen kannst! Ich finde es auch schön mehr Zeit für die Kinder zu haben - wobei mich das ganze Schulzeug stresst und nervt - und ich freue mich über das tolle Wetter (auch wenn ich es derzeit nicht nutzen kann). Die Natur blüht und erholt sich. Wir haben einen Flughafen vor der Nase und keinen Fluglärm. Aber ich mache mir auch Sorgen um die Zukunft meines Großen. Wie und wann wird es mit der Schule weitergehen? Schafft er seinen MSA, für den die ganze Vorbereitung fehlt?! Wenn nicht, kann er das Jahr wiederholen?! Was wird mit dem geplanten Auslandsjahr, auf das er sich so gefreut hat?! Das belastet uns und vor allem ihn.
Eines ist vielen Menschen bewusst geworden: Corona beeinflusst unser Leben sehr deutlich. Es geht um unser Aller Gesundheit.
Aus Nachrichten vom 08.04.2020: "Deutschland ist eine alternde Gesellschaft. Schon 20 Millionen der knapp 83 Millionen Bundesbürger haben mehr als 65 Jahre auf dem Buckel, und täglich werden es mehr. Mit zunehmendem Alter sind viele Senioren auf Hilfe angewiesen – durch den mobilen Pflegedienst daheim, in Altersheimen oder Krankenhäusern. Diese Helfer und vor allem Helferinnen kommen zu einem großen Teil aus dem Ausland: zum Beispiel Altenpflegerinnen aus Osteuropa, Krankenschwestern aus Österreich, private Haushälterinnen und Putzhilfen vom Balkan, aus Spanien oder der Türkei. Doch angesichts der Corona-Krise kehren immer mehr von diesen Helfern in ihre Herkunftsländer zurück. "Flucht der Pflegekräfte" titelte vor wenigen Tagen die "Süddeutsche Zeitung" und kam zu dem Schluss: "In ganz Europa gefährdet die Pandemie die Versorgung alter Menschen zu Hause, weil Pflegekräfte nicht mehr zu ihnen können – oder das jeweilige Land fluchtartig verlassen haben Richtung Heimat." Nimmt man an, dass zu normalen Zeiten mindestens 300.000 Polinnen in deutschen Krankenhäusern, Altenheimen und Haushalten arbeiten, erkennt man die enorme Dimension des Problems. Wir verlieren nicht unsere Bewacher. Aber wir verlieren unsere Helfer. Wir sollten die Corona-Krise nicht nur still erdulden. Wir sollten sie zum Anlass nehmen, unser profitorientiertes Gesundheitssystem zu hinterfragen – und vor allem den sozialen Status, den wir als Bürger, Unternehmer oder Politiker den Zigtausenden Pflegekräften und Haushaltshilfen in Deutschland zubilligen. Die meisten von ihnen sind in einem unverschämten Maße unterbezahlt, überbeansprucht, überlastet. Ausbeutung ist kein zu großes Wort dafür. Das muss sich ändern, und 500 Euro extra von Herrn Söder reichen dafür nicht. Diese Menschen sind nicht weniger systemrelevant als Banken, Autofirmen oder andere mit Steuermilliarden gepäppelte Unternehmen. Wenn das Corona-Schlamassel dazu führt, dass wir alle das einsehen und den Missstand in der Pflege nachhaltig beheben, dann könnte diese Krise am Ende sogar doch noch etwas Positives bewirken." Ich füge dem hinzu: Familie sollte wichtiger werden. Schussfolgerung aus der Corona-Pandemie.
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