liliaceae
Guten Abend ihr Lieben! Leider ist mir kein besserer Titel eingefallen. Kurz zu meinem Problem: ich habe Angst vor Krebs. Angst, dass meine Kinder krank werden, mein Partner oder ich. Leider ist diese Angst nicht unbegründet. Sowohl mein Bruder als auch dessen Frau sind beide an Krebs erkrankt (beide mit nicht mal 30 Jahren!). Manchmal kreisen meine Gedanken den ganzen Tag um diese furchtbare Krankheit und ich google mir einen Wolf. Ich weis, keine gute Idee. Hat jemand von euch jemals psychoonkologische Hilfe in Anspruch genommen, als Angehöriger? Vielleicht geht es jemand ähnlich? Über Antworten würde ich mich freuen und entschuldigt die Länge des Posts! Liebe Grüße
Ich nicht aber jemand in meinem nahem Umfeld. Es kam Stress (Burnout) und auch Angst vor Krankheiten (ihr Vater hatte Krebs, hat ihn aber besiegt) zusammen. Psychol. Betreuung und Tagesklinik, danach Kur und es war erst einmal okay. Momentan wieder seit Monaten angeschlagen und in der Tagesklinik.
Liebe Liliaceae, mir ging es ähnlich. Meine Mama hatte früher verstärkte Angst vor Krebs. Gut nachvollziehbar, ihre Mutter ist sehr früh daran erkrankt. Sie hat es völlig ungewollt auf mich als Kind übertragen. Irgendwann vermutet man hinter jedem Knubbel einen Tumor. Mir hat geholfen, dass ich mal beruflich viel mit Menschen mit dieser Erkrankung zu tun hatte. Ich habe gesehen, wie gut behandelbar und heilbar heute viele Krebserkrankungen sind. Selbst wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist, kann sehr viel getan werden und die Betroffenen können noch jahrelang mit guter Lebensqualität damit leben. Am meisten hat mir geholfen, dass ich meine Angst dann zu Ende gedacht habe. Was wäre, wenn ich Krebs bekomme? Jeder Dritte erkrankt irgendwann in seinem Leben mal daran. Wie könnte ich damit so gut wie möglich umgehen, die Therapie schaffen, wer könnte mir helfen, etc. Und auch, dass es tatsächlich, obwohl unwahrscheinlich, passieren kann, dass mein Mann, ich oder eines meiner Kinder viel zu früh sterben. Wäre auch das aushaltbar? Würde es, nach einer Zeit der großen Trauer, irgendwie weitergehen? Wie kann ich darauf vertrauen und was kann ich besprechen, damit meine Kinder auch ohne mich gut aufwachsen? Wenn du das (vielleicht mit professioneller Unterstützung) einmal durchgedacht hast, brauchst du dich nicht mehr damit beschäftigen, kannst es gut sein lassen. Eine interessante Theorie ist übrigens die Überlegung, dass hinter jeder Angst vor dem Tod eigentlich die Angst vor dem Leben steht. Wenn man gerade so mitten drin in der Angst ist, wie du es beschreibt, finde ich psychoonkologische oder psychotherapeutische Unterstützung auf jeden Fall gut! Übrigens haben sowohl meine Mama als auch ich diese Ängste überwunden, es gibt so viel Schöneres im Leben, womit man sich beschäftigen kann! Es ist sehr befreiend. Irgendwann werden wir alle sterben, aber jetzt gerade sind wir sehr lebendig, gell ;-)! Ich hoffe ich habe nichts "Falsches" für dich geschrieben, sich mit solchen Dingen zu beschäftigen ist nicht ohne. Wenn etwas für dich nicht passt, dann vergisst du es einfach gleich wieder. Alles Liebe Lisi
Danke für eure offenen, ehrlichen Antworten!
Hallo. Deine Angst davor ist zwar berechtigt, solltest dich aber damit nicht unterkriegen lassen! Ich weiß wie es sich anfühlt, wenn ein Nahverwandter daran erkrankt. :( Aber bitte lass nicht zu das Angst überhand nimmt, das kann einem richtig paranoid machen! Es gibt Psychologen in diversen Krankenhäusern (meist dort wo die erkrankten Angehörigen stationär sind) die Familienmitglieder in das Gespräch mit den Betroffenen miteinbinden, finde ich in vielen Punkten sinnvoller und gut gemeinsam darüber zu sprechen, als alleine bei irgendeinem anderen Therapeuten. Erkundige dich mal! Wünsche dir und deiner Familie viel Kraft! LG